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(Alp)Traumjob aufgeben?

Jamie94

Mitglied
Hallo zusammen, ich hätte gerne ein paar unabhängige Meinungen zu meiner Situation, meine Freunde sind sich uneinig :D
Ich habe vor 2,5 Jahren in meinem Job angefangen. Habe mich von Anfang an richtig rein gekniet, weil es der Job war, den ich immer haben wollte und ich auch schnell aufsteigen wollte, bzw mich dessen würdig erweisen wollte. Hat auch geklappt, aber ohne es richtig zu merken habe ich mir super viel Verantwortung aufgebrummt und bin mittlerweile fast unabkömmlich. Aus dem 'wollen' ist ein 'müssen' geworden. Anfangs habe ich freiwillig auf Urlaub und freie Tage verzichtet, weil mir die Arbeit so Spaß gemacht hat, mittlerweile wird des aber beinahe vorausgesetzt. Selbst wenn ich mal frei machen kommen ständig Nachrichten.
Ich mag meinen Beruf eigentlich und viele Überstunden sind in dieser Branche auch nicht unüblich. Aber ich merke wie mein Kopf bald platzt und ich mich wie in der Falle fühle. Meine Arbeitsqualität wird auch über Kurz oder Lang nachlassen. Ich wollte immer genau diesen Job und Karriere machen! Diese Möglichkeit besteht auch noch, aber ich weiß nicht, ob ich das packe. Dazu kommt noch, dass als ich angefangen habe das Team ganz anders aufgestellt war und viele tolle Leute dabei waren, alle an einem Strang gezogen haben. Jetzt ist das Team fast vollständig durch getauscht und es ist eher ein Gegeneinander als ein Miteinander. Alles wird so laufen gelassen und wenn ich mich um vieles nicht selbst kümmern würde, würde es einfach niemand machen.
Ich weiß einfach nicht was ich tun soll. Durchhalten? Im Moment ist mir danach, einfach aufzuhören und irgendeinen 'banalen' Job zu machen, bis ich wieder hergestellt bin und dann weiter zu sehen... aber ich habe schreckliche Angst, es zu bereuen, denn so eine Chance bekomme ich vielleicht nicht mehr... Send help?!
 

Geist1990

Mitglied
Hi,

Viele Menschen glauben, wenn sie sich eine Weile reinknien, können sie es sich nach einiger harter Zeit auf einer hohen Position gemütlich machen.
Das ist ein Irrglaube. Eine hohe Position geht immer einher mit viel Verantwortung und Arbeitslast. Das ist nicht gemütlich, insbesondere für die Psyche.

Gemütlich machen kann man es sich nur, wenn man die Arbeit nicht mehr so wichtig nimmt. Das kann man prima in einer niedrigeren Position.
Es wird mit wachsender Erfahrung sicher leichter in einer hohen Position cool zu bleiben/zu bestehen, aber ein gewisser Stress lässt sich einfach nicht vermeiden.

Die Frage ist, ob du dem Ganzen nun gewachsen bist oder nicht (und es ist definitiv keine Schande das nicht zu sein!).
Ich würde an deiner Stelle das Gespräch mit deinem Vorgesetzten suchen und Teilbereiche deiner Arbeit abgeben, damit du mal wieder durchschnaufen kannst. Deiner Psyche zu Liebe. Eventuell bist du auch zu schnell in eine Rolle gewachsen, die dich momentan einfach noch überfordert. 2,5 Jahre sind keine lange Zeit. Mit ein paar mehr Jahren im Job auf dem Buckel, kannst du es vielleicht besser stemmen, weil dir gewisse Arbeiten leichter von der Hand gehen.
 

arboretum

Neues Mitglied
Ich habe gestern auch erst einen Post geschrieben, dass ich mich mit dem Jobwechsel schwer tue. Aber als unbeteiligter Außenstehender sehe ich jetzt tatsächlich keinen Grund bei dem AG zu bleiben, es klingt ja irgendwie alles doof. Das Team, der Workload, die Vorgesetzten...

Natürlich kann man die Probleme auch im Einzelnen angehen, zB. bei Abwesenheit nicht mehr ans Handy gehen und es dabei belassen, aber mir wäre es die "Karriere" zu dem Zeitpunkt absolut nicht mehr wert. Hast du denn überhaupt immer noch so gute Aufstiegschancen?
 

Werner

Sehr aktives Mitglied
Hallo Jamie94,
auch hier gilt aus meiner Sicht und mit über 40 Jahren Berufserfahrung (inkl. dem, was du schilderst) auf dem Buckel: Die Dosis macht das Gift! Versuch' mal, konsequent nur 35 Std. die Woche zu arbeiten, dein Telefon für die Arbeit stummzustellen, die Mails übers Wochenende nicht zu lesen und einen schönen Urlaub zu machen. Wenn sich dann dein Gefühl gegenüber dem Job nicht bessert: einen neuen suchen!
Alles Gute!
Werner
 

ChrisR76

Mitglied
Hallo Jamie,
ich kenne diese Situation sehr gut. Mir ging es relativ ähnlich. Toller Job, gutes Team, hohe Anforderungen. Freie Tage? Braucht man nicht unbedingt. Erreichbar sein? Klar, wenn es sein muss 24 Stunden lang an 7 Tagen in der Woche und auch zur Not im Urlaub. Das wird alles zur Selbstverständlichkeit - und es wird gnadenlos ausgenutzt, wenn die Struktur bzw. die Kultur in dem Unternehmen nicht stimmt.
Ich habe für meinen Job gelebt, ich habe für ihen gebrannt und mich hat es in den Burnout bzw. in die Depression geführt.
Ich kenne zwar Deine Situation nicht genau, aber ich möchte Dich wirklich warnen. Diese Belastung halten nur die wenigsten (oder vielleicht auch niemand) auf Dauer durch. Und wenn Du davon krank wirst, wird es Dir niemand danken.

Alles Gute
Chris
 
Liebe(r) TE,

anhand meiner Erfahrung will ich dir gern den Ratschlag geben: Stelle niemals deine Gesundheit über den Job! Die Gesundheit ist das wichtigste Gut und DIE Voraussetzung für (sehr) gute Arbeitsleistung. Ist sie ruiniert, kannst du im worst case nicht mehr arbeiten. Dein jetztiger Arbeitgeber wird dann keine Dankensrede halten.Unterschätze deine Pause/freie Zeit nicht. Sie ist sehr wichtig für deinen Körper, um wieder Ernegie zu tanken. Ähnlich wie bei einem Auto. Fährst ohne auf den Tank zu achten, fährt das Auto irgendwann nicht mehr. Und das bedeutet vielleicht nie das Ziel erreichen zu können.

Auch habe ich gedacht, Karriere machen bedeutet wie ein Esel zu arbeiten. Die Realität sieht aber anders aus. Es ist das Networking gepaart mit der Fähigkeit smart zu arbeiten. Du machst dich gerade zum Mädchen für alles! Und mit mehr Überstunden minimierst du deinen Stundenlohn. Also was machen? Dein Arbeitgeber zahlt dich für 8h, also arbeite für diese 8h. Ist dauerhaft Überstunden notwendig, dann priorisierst du falsch oder es gibt zu wenig Personal. Sollte der zweite Fall zu treffen, muss es natürlich kommuniziert werden. Die Aufgaben deines Arbeitgebers ist dir ein gutes Umfeld zu schaffen, damit du optimale Leistungen erbringen kannst. Kann/will er nicht, dann ab zum nächsten Ufer. Auch Arbeitgeber sind ersetzbar.
 

CandyIsDandy

Mitglied
Ich bin ähnlich eingestellt wie du und habe die Erfahrung gemacht, dass sich nicht alle Probleme durch einen Jobwechsel lösen lassen. Vor allem „Probleme“ die man sich selbst schafft :D dein Text liest sich nicht so, als ob der Job das Problem ist, sondern eher dein Verhältnis zum Job.

Du könntest an deinem eigenen Verhalten arbeiten, lernen langsam Grenzen zu setzten, nicht immer erreichbar sein, usw. ich empfehle dir auch zu reflektieren was es ist, dass dich so motiviert die Arbeit im Leben zu priorisieren? Vielleicht ist es das Gefühl gebraucht zu werden? Es kann auch schön sein, sich Wege zu suchen diese Gefühle außerhalb der Arbeit zu finden (eg eigene Projekte, Freiwilligenarbeit, etc). Dann ist man nicht so abhängig davon, wie es in der Arbeit läuft, und es fällt leichter Grenzen zu setzen :)

Das wird dir gewaltig helfen um wieder Spaß zu finden und auch das Umfeld milder zu beurteilen. Und es hilft dir im allgemeinen eine gesundere Balance zu finden, auch wenn es mit Kollegen oder anderen Umständen mal nicht so passt. Auch in einem neuen Job wird dir die neue Einstellung zu Gute kommen.

Wünsche dir viel Erfolg 🪴
 

kasiopaja

Urgestein
Hallo zusammen, ich hätte gerne ein paar unabhängige Meinungen zu meiner Situation, meine Freunde sind sich uneinig :D
Ich habe vor 2,5 Jahren in meinem Job angefangen. Habe mich von Anfang an richtig rein gekniet, weil es der Job war, den ich immer haben wollte und ich auch schnell aufsteigen wollte, bzw mich dessen würdig erweisen wollte. Hat auch geklappt, aber ohne es richtig zu merken habe ich mir super viel Verantwortung aufgebrummt und bin mittlerweile fast unabkömmlich. Aus dem 'wollen' ist ein 'müssen' geworden. Anfangs habe ich freiwillig auf Urlaub und freie Tage verzichtet, weil mir die Arbeit so Spaß gemacht hat, mittlerweile wird des aber beinahe vorausgesetzt. Selbst wenn ich mal frei machen kommen ständig Nachrichten.
Ich mag meinen Beruf eigentlich und viele Überstunden sind in dieser Branche auch nicht unüblich. Aber ich merke wie mein Kopf bald platzt und ich mich wie in der Falle fühle. Meine Arbeitsqualität wird auch über Kurz oder Lang nachlassen. Ich wollte immer genau diesen Job und Karriere machen! Diese Möglichkeit besteht auch noch, aber ich weiß nicht, ob ich das packe. Dazu kommt noch, dass als ich angefangen habe das Team ganz anders aufgestellt war und viele tolle Leute dabei waren, alle an einem Strang gezogen haben. Jetzt ist das Team fast vollständig durch getauscht und es ist eher ein Gegeneinander als ein Miteinander. Alles wird so laufen gelassen und wenn ich mich um vieles nicht selbst kümmern würde, würde es einfach niemand machen.
Ich weiß einfach nicht was ich tun soll. Durchhalten? Im Moment ist mir danach, einfach aufzuhören und irgendeinen 'banalen' Job zu machen, bis ich wieder hergestellt bin und dann weiter zu sehen... aber ich habe schreckliche Angst, es zu bereuen, denn so eine Chance bekomme ich vielleicht nicht mehr... Send help?!
Du solltest delegieren lernen und nicht alles an Dich reißen.
 

optimus

Mitglied
Dinge ändern sich. Ob ein Job die Erfüllung ist weiß man erst so nach einem Jahr.
Es steht dir frei dich zu bewerben. Wir leben nicht im Mittelalter, wo man schlecht aus seiner Position raus kommt.
 

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