Was sie stört oder ihr zu viel ist, kann sie nicht genau sagen.
Ein Gefühl mit Worten zu erklären und mit der Ratio zu begreifen ist schwer möglich.
Sie vermisst eher den Flow und Lebensstil von früher, den wir mit getrennten Wohnungen hatten.
Da ist es doch. Das fehlt ihr, das ist der zu ihr passende Lebensstil.
Das Lebensgefühl.
Da ging es eurer Beziehung gut.
Öfter ausgegangen, uns abgeholt haben, essen waren, Leute getroffen. Tun wir noch immer gern, aber weniger. Statt 4-5mal pro Woche eher 2-3 mal. Ich denke das wird in der warmen Jahreszeit wieder mehr und ist in meinen Augen kein Grund, wieder auseinander zu ziehen.
Wenn du es so formulieren magst...
Was ist denn in deinen Augen ein Grund, etwas an eurer Wohnsituation zu verändern?
Dass es deiner Frau wieder gut gehen kann?
Und damit eurer Beziehung?
Wir haben schon vor dem Zusammenziehen 5-6 Tage jede Woche beieinander verbracht, was gut funktioniert hat und harmonisch war.
Für mich ist das schwer zu begreifen, vor allem weil das lange unsere gemeinsamen Pläne waren und wir immer gesagt haben: „Wenn wir zusammen wohnen, dann…“
was sich für sie verändert hat,
Sie wollte ja nicht weg von dir, sie wollte ja bei dir sein.
Das Gefühl der offenen Tür genügt.
Die Möglichkeit, durch diese gehen zu können, lässt einen umso lieber bleiben.
Wer liebt, lässt frei.
gemeinsam zu träumen und Zukunftspläne zu schmieden.
zusammengezogen. Ein Schritt, der für mich mit viel verbunden war. Ich hatte mir das schon länger gewünscht
sie war eher zögerlich und unsicher
Als wir uns dann dafür entschieden haben denn Schritt zu machen
Du schreibst sehr oft "wir", wo dieses Wir aus sehr viel Ich (also deine Person, deine Wünsche, deine Vorstellungen) bestand und ihrer Anpassung, ihrem Entgegenkommen, ihrem Nachgeben.
Nun könnte man sagen, ja wieso macht sie das, wenn es nicht ihren eigenen Wünschen entspricht?
Lässt Liebe einen klar sehen?
Da war wohl diese Brille etwas, das euch nun Probleme bereitet.
Den anderen glücklich machen wollen. Glücklich sehen wollen. Etwas für ihn von eigenen Vorstellungen abrücken. Und schwupps, ist eine innere Stimme überhört, weggeschoben.
Und Dinge nehmen ihren Lauf, die so gut gemeint waren, erst Freude bereiteten, doch dann...
Das Erwachen tut weh.
Sie hat sich überfordert. Dir zuLiebe verlaufen. Nicht mehr auf sich gehört, die Augen verschlossen. LaLaLa, ich kann das, ich schaffe das, es wird schon gut gehen.
Ging es nicht.
Wo ihr aus Liebe reingefallen seid, blind und taub, kommt ihr mit Liebe wieder raus. Diesmal sehend und hörend.
Dazugelernt. Klüger.
Milder? Einander nicht zu viel abfordernd? Sich selbst nicht zu viel abfordernd?
für meine Freundin war das Zusammenziehen rückblickend schon ein riesiger Schritt. Einer, der sie an ihre Grenze gebracht hat.
Als wir uns dann dafür entschieden haben denn Schritt zu machen, waren wir beide sehr glücklich und haben es als Start in unsere gemeinsame Zukunft gesehen, der nach und nach damit verbunden ist unsere gemeinsamen Träume zu realisieren. Kinderwunsch, Familie, ein Zuhause aufbauen.
Sie folgte dir, du gingst voraus.
Sie ließ sich mitreißen. Hinreißen.
Du warst so hinreißend, dass sie ihre Grenzen übersah, vergaß, verdrängte und nur wünschte und wollte.
Sie schenkte dir deinen Traum, glaubte, es sei auch ihrer. Wünschte, dass es so sei. Und übersah dabei etwas. Das euch nun einholt.
Die Realität.
Dieser Traum, das ist nicht sie. Nicht auf diese Weise, in diesem Maße.
Es fehlt die für sie so wichtige offene Tür. Ein Gefühl.
Wie sollte sie das mit Worten so transportieren, dass du das nachempfinden könntest? Verstehen?
Wo du doch anders bist, anders fühlst als sie?
Was ein Mann zwischen seinen Beinen fühlt, wird eine Frau nie nachempfinden. Und umgekehrt ebenso. Da helfen alle Worte und Erklärungsversuche nur begrenzt. Logisch, oder?
Ist es in der Liebe denn immer nötig, alles zu verstehen?
Sie ist, wer sie ist. Wie sie ist. Mit dem, was sie braucht, damit es ihr gut geht.
Nur wenn es ihr gut geht, kann es euch, eurer Beziehung gut gehen.
Gilt auch für dich; das wollte sie zu sehr. Dass es dir gut geht.
Jetzt gilt es einen wirklichen Konsens zu finden. Ohne dass einer zuviel aufgibt.
Sie möchte zurück zu mehr Leichtigkeit, weniger Verbindlichkeit. Am liebsten wieder getrennte Wohnungen,
keine konkreten Pläne. Einfach ein schönes Leben führen, reisen, genießen. Und irgendwann – vielleicht – weitersehen.
Ich denke, sie will zurück zu diesem völlig anderen Lebensgefühl.
Zu einer Art, auf die eure Beziehung sehr gut funktionierte. Sich gut anfühlte.
Der Rest ist vielleicht nötige Erholung. Durchatmen. Aufatmen. Tief Luft holen.
Mir ginge es so.
Vielleicht dann auch vorsichtig geworden.
Zögerlich. Aus Angst, dass mir die Luft wegbleibt. Zugeschnürt wird.
Diese Enge jetzt, das kann viel Vertrauen kosten.
Das muss sich zeigen.
Und dann braucht es da Klärung und Lösungsideen.
Bei der Wohnungssuche habe ich viele eigenen Wünsche hintenangestellt, damit es für sie passt, Hauptsache, wir schaffen das zusammen.
So wichtig war dir das Zusammenziehen.
So wichtig war dir, dass sie diesen riesigen Schritt in deine Richtung macht.
So viel wie möglich tun, damit sie nicht zurückzuckt. Zuckerchen, versüßen.
Ich frage mich: Wenn es jetzt nicht klappt, wann dann? Und wie dann?
Wie klappte es (Was ist dieses "es"?) denn vor dem Zusammenzug?
Was wünscht du dir?
Was wünscht sie sich?
Und wie ist das anders umsetzbar als in einer gemeinsamen Wohnung?
Ich hatte liebe Bekannte, da lebte sie in der 3. Etage eines Mehrparteienhauses, er in der 2.
Ich habe Freunde, da hat sie in seinem Haus eine eigene Wohnung, fast ungenutzt. Weil sie bei ihm ist.
In der gleichen Straße, 10, 30 km entfernt, das alles kann sein.
Mit 50 km fand ich es anstrengend, aber machbar.
Es gibt so viele Möglichkeiten.
Bekommt einer keine Luft, geht Beziehung nicht lange gut. Da stirbt etwas.
Es muss doch einen Weg geben.
MUSS es nicht.
Es kann auch zu spät sein.
Kommt in Bewegung und findet es heraus.
Sonst ist es eh klar.
Glaub es oder nicht, aber fehlende Unabhängigkeit ist nicht das Problem, eher ist es so, dass wir wenn ich im Umfeld vergleiche, relativ viel Freiräume und Freiheiten haben und das ist auch gut so. Während der 5,5 jährigen Beziehung haben wir beide zeitweise im Ausland gelebt, ich einmal für zehn und einmal für drei Monate und sie für sechs. Wir haben beide unser eigenes, selbstbestimmtes Leben, gehen beruflich unserer Wege, haben neben einem gemeinsamen, verblendeten Freundeskreis auch jeder unseren eigenen genauso wie eigene Aktivitäten, denen wir nachgehen.
Und jetzt ist da stattdesssen der goldene Käfig. Der so schön glänzte, so verlockend war.
Und nun die Luft nimmt, die Flügel stutzt, ...
Zerstörerisch wirkt.
Ich finde getrennte Wohnungen nicht generell schlecht und eine gute Lösung, wenn es beide Seiten möchten.
Langfristig sehe ich mich aber nicht in diesem Modell, ich wünsche mir ein gemeinsames Zuhause und für mich gehört das über kurz oder lang einfach zum Beziehungsleben dazu. Für meine Freundin eigentlich auch, sagt sie. Sie hat auch schon viele Jahre lang mit einem ehemaligen Partner zusammen gelebt.
Was damals, irgendwann mal passte, muss heute nicht mehr passen. Sie ist schließlich auch nicht mehr bei diesem damaligen Partner.
Und der Mensch verändert sich, entwickelt sich.
Wenn du das eine brauchst und sie das andere, dann wird wohl nur eine schmerzhafte Trennung bleiben.
In der Theorie keine schlechte Idee, aber in der Praxis? Wir alle kennen die aktuelle Lage am Wohnungsmarkt. Auch eine kleine Wohnung muss erstmal gefunden und dann bezahlt werden. Selbst eine Einzimmerwohnung schluckt da ordentlich Geld, wenn es nicht das letzte Loch am A**** der Welt ist.
Und doch gelang es euch die jetzige Wohnung zu finden...
Und vorher, jede für sich eine Wohnung zu finanzieren.
Das ist ja, dass wir eigentlich Schritte Richtung Familiengründung machen wollten und das auch so zusammen geplant haben.
Familie geht nur klassisch?
Spontaner Gedanke:
Hat sich in dir, in deinem Denken, vielleicht etwas verändert?
Ist da Leichtigkeit abhanden gekommen, die deine Frau nun an dir vermisst?
Offenheit, Freiheit im Denken?
Was meine Freundin jetzt nicht mehr will, sondern erst ein paar weitere Jahre ohne langfristige Pläne verbringen.
Überaus vernünftig. Erst bahnte es sich an, jetzt steckt ihr in einer Krise.
Ich glaube, daran würde auch ein Rückzugsort für sie nichts ändern.
Es würde dir nicht gefallen, was sich verändern würde. Trifft das nicht mehr zu?