Alles regt mich auf

Ich habe seit Jahren das Problem, dass ich immer aggressiver werde und mit meinen Wutanfällen nicht umgehen kann.
Ich würde sagen, dass es immer wieder Phasen gibt in denen ich eigentlich mit allem gut klarkomme, und mich von negativen Ereignissen nicht die Laune verderben lasse, aber dann habe ich wieder Phasen wo ich wochenlang nur schlechte Tage habe und die ganze Zeit weinen oder um mich schlagen möchte und einfach wahnsinnig unglücklich bin.
Mir hat mal jemand den Tipp gegeben, alle guten Sachen aufzuschreiben und sich nur darauf zu konzentrieren. Wenn ich eine gute Phase hatte, war die Liste ziemlich lang. Jetzt habe ich wieder eine miese Phase, und da fällt mir keine einzige Sache ein, die heute positiv war. Also selbst wenn ich an so alberne Kleinigkeiten denke, nichts gutes war dabei. Und so geht es mir schon die ganze Woche
Auf die meisten negativen Sachen habe ich leider keinen Einfluss. Und das macht mich verrückt. Und egal wie verzweifelt ich versuche mich abzulenken und aus meinem Leben was Gutes zu machen, dann passiert wieder was blödes und ich raste komplett aus.

Kann mir bitte jemand sagen wie das aufhört oder ich öfter/länger bzw. nur noch gute Phasen habe?

Hallo Fireandwater,

jeder geht mit gewissen Sachen anders um.Viele weinen bei Sachen wo andere nur drüber lachen anscheinend.. Viele haben diese „scheißegal-Einstellung“ können weder weinen,noch Empathie zeigen,wütend sein etc.
Von daher, sieh es nicht als total schlechte Eigenschaft an.Bei dir ist es eben etwas ausgeprägter.
Um es auch noch so zu sagen : Es ist okay,wenn man eine Zeit lang traurig ist. Das Leben besteht nämlich nicht immer aus Spiel/Spaß und Vergnügen.
Sich zwanghaft gute Laune anzugewöhnen scheitert meist oder wie du eben zum Schluss gesagt hast, es passiert was blödes und man rastet dann einfach aus,auch zum Teil,weil man sich ja so angestengt hat unbedingt gute Laune zu haben.
Dann gibt es so „Freunde“ die dann vllt meinen „vermieß mir meine gute Laune nicht mit deiner schlechten Laune/lass sie woanders heraus“ ,sorry,aber diese Art von Freunden kannst du in die Tonne kloppen. ^^ Freunde sind dann dafür da,sowohl in guten als auch in schlechten Zeiten,ansonsten sollen sie dir einen Terminplan erstellen,wann du gute und wann du schlechte Laune haben darfst und wann du sie darauf ansprechen darfst dies bezüglich…
Habe dieses Beispiel genannt,weil man sich meist dann damit allein fühlt oder dann doch niemanden damit „belästigen“ möchte. Von daher finde ich es wirklich schön,dass du dich hier geöffnet hast ! : )

Manchmal geht es weg,aber manchmal bleibt dieses Gefühlschaos,da sollte man sich nicht drauf konzentrieren es weg zu bekommen,da man da vllt auch die ein oder anderen Rückschläge dann hat,sondern würde da empfehlen eher damit umzugehen oder zu arbeiten.

Der Tipp war eigentlich gar nicht mal so verkehrt,es KANN manchen Menschen dabei helfen.
Was mir z.B hilft mich etwas zu beruhigen : zeichnen, wenn dies nicht hinhaut dann bastel ich vllt was,denke mir was aus was ich basteln kann aus den verschiedensten Dingen,daraus mache ich mir quasi ein Projekt was mich dann längere Zeit beschäftig und schaue nebenbei vielleicht ein paar Lets Plays (empfehlen kann ich eigentlich Gronkh / Mafuyu / Isabeau/ etc . ) Fals du Tiere hast,beschäftige dich dann vermehrt mit ihnen,da freuen sich auch die Tiere immer ^^ . Tee ist auch recht beruhigend,hat auch teils eine „heilende Wirkung“. Was mich derzeit etwas ablenkt,mein Leben zu planen.Also richtig intensiv zu planen,vor allen auch Finanzelles zu planen,es genaustens aufzuschreiben,auszurechnen,Ideen aufschreiben.
Was einen auch helfen kann,sich mit jemanden zu unterhalten/zu schreiben. Wenn du magst kannst du mich gern immer anschreiben. Ganz egal ob du wochenlang schlechte Laune hast oder 365 Tage im Jahr,mir macht dies nichts aus,bin ein Mensch und da sollte man dies verstehen wenn es einen nicht gut geht und darauf eingehen.Das „vermießt auch nicht meine Laune“

Viele Grüße,
Julia

Hallo Julia, danke für deine Antwort. Folgendes möchte ich da hinzufügen:

Also mir ist klar, dass jeder anders ist und ich eben nur emotionaler als andere, aber ich habe irgendwie trotzdem das Gefühl, dass andere nicht so darunter leiden wie ich. Ich fühle mich eher in dem Sinne allein, dass die meisten damit klarkommen und ihre Gefühle akzeptieren und ich nicht...

Ich muss klarstellen, dass ich ganz wundervolle Freunde habe und die mir auch zuhören und mich unterstützen, aber das Problem dabei ist einfach ihre Lösungsansätze helfen mir nicht. Und dass es ihnen genauso geht, bringt mir ehrlich gesagt auch nichts. Ich muss leider sagen, ich bin eher so jemand der seine gute Laune dann auch nicht von anderen kaputt gemacht bekommen möchte (also in die Tonne mit mir ) und wenn mir jemand sagt, es geht ihm auch mies habe ich natürlich Mitleid und interessiere mich dafür, aber ich denke mir eben auch, was bringt es mir zu wissen dass sich auch andere mies fühlen. Ich will ja schließlich dass es mir besser geht und nicht dass wir alle leiden...

Ich glaube ich möchte darauf hinaus, ich rede zwar oft und gern, vorallem über meine Probleme und das hilft ja auch ein bisschen, aber auf die Dauer will ich eine andere Lösung. Nur zu reden ist mir einfach nicht genug.

Also deine Antwort fand ich wirklich schön, und ich freue mich sehr über dein Angebot, aber ich weiß schon dass es mir nicht viel bringt noch mehr Leuten von meinen Problemen zu erzählen (auch wenn ich das ja gerade tue...). Ich will eher eine klare Lösung. So nach dem Motto mach das, das und das, dann hast du dich wieder unter Kontrolle. Die Tipps mit Zeichnen und so sind ja schon mal nicht schlecht.

Es scheint mir, dass du abwechselnd mal tiefer (die guten Phasen) und mal oberflächlicher (die schlechten Phasen) in der Realität verankert bist...

Tiefer verankert gelangst du wahrscheinlich an die tiefgründige Freude und tiefgründigen Lebenssinn, was dich stabiler, d.h. unabhängiger von der "Unruhen der Oberfläche" macht. Sie entwurzeln dich nicht und du bleibst in deinem inneren Frieden zu-frieden.

Es ginge also bei dir vielleicht weniger um gezielte Kontrolle dieser Schwankungen, sondern vielmehr um die bewusste Rückkehr zu dieser inneren Unabhängigkeit/Freiheit, die du ja schon kennst. Vielleicht reicht es nur herauszufinden, welche Wege dich zu ihr zurück führen und diese dann bei Bedarf gehen?

Liebe Grüsse

Fireandwater meinte:

Ich habe seit Jahren das Problem, dass ich immer aggressiver werde und mit meinen Wutanfällen nicht umgehen kann.

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Wütend zu sein ist gut, solange es nicht grundlos ist. Wichtig ist hier herauszufinden, was dich so wütend macht und diese Situationen, Dinge oder Personen in Zukunft aus deinem Leben zu verbannen. Nimm dir am besten etwas Zeit und notiere dir die Gründe die dich so in Rage bringen und überlege dir, wie du sie in Zukunft vermeiden kannst.

@Wiarka

Das ist ein guter Ansatz, danke dafür, aber wie ich diesen Weg finden soll weiß ich nicht...

@Einspruch

Da gibt es irgendwie auch unterschiedliche Arten. Entweder nervt mich eine Sache sehr, aber dann auch nur die eine und ich bin schnell drüber hinweg. Aber in meiner schlechten Phase ist es meistens so, dass ich zuerst grundlos schlechte Laune habe bzw. mich sehr plötzlich wirklich alles nervt, und ich im Laufe des Tages immer mehr Sachen finde, die mir weiter die Laune vermiesen. Und ich weiß ziemlich genau, was mich wütend macht, aber das sind tatsächlich ausschließlich Sachen die ich nicht ändern kann. Also Personen die ich täglich sehe und für die ich umziehen und die Schule wechseln müsste. Aber da ich fast mit der Schule fertig bin, will ich das jetzt nicht, da ich doch spätestens nach meinem Abschluss weg bin. Aber wer weiß was mich danach noch alles nervt...Auf jeden Fall bin ich jetzt machtlos.