Krankenkassen werden durch bspw. Raucher und Drogenabhängige deutlich mehr belastet als durch Übergewichtige - wo bleibt da das Argument?
Hast du dazu bitte eine Quelle?
Soweit ich weiss sind Raucher ziemlich preiswert, weil sie durch die Gefäßschäden oft nen frühen Herz- oder Hirninfarkt erleiden.
Adipositas kommt ja meist als tödliches Vierergespann mit Diabetes, Bluthochdruck und Fettstoffwechselstörungen. Und Adipositas kostet schon allein wegen der Gelenke richtig Geld. Alle 10-15Jahre nen neues Gelenk, das teils schon ab 40-50 (in der orthopädischen Ambulanz ab ich Mädchen mit BMI >40 gehabt, deren Gelenke waren mit 20 schon Mus). Kostet jeweils ca. 15.000EUR.
Der orthopädische Oberarzt den ich befragte sagte mir: es gibt Studien, dass übergewichtige Patienten mit Arthrose nur 40kg abnehmen müssten, und sie hätten einen besseren Effekt als mit Medikamenten oder nem neuen Gelenk. Aber das können sie den Patienten nicht sagen, weil alle Patienten haben irgendwelche Gründe. Gene, schwierige Lebenssituation, etc.. Die gehen dann einfach ins nächste Krankenhaus und lassen sich da operieren.
Jetzt überlegt mal wieviel Geld da übern Tisch geht, nur weil die Leute nicht abnehmen wollen.
Und abnehmen kann fast jeder. Man muss einfach nur seinen Energieverbrauch steigern (nicht die Nahrungsmenge, dann fährt der Körper Hungersnotprogramm), über Ausdauersport, oder besser über Kraftsport. Nur ca. >20% der Patienten mit Diabetes mell.II in einer Studie schafften es nicht mit Sport abzunehmen.
So, und da klärt sich auch ein alter Mythos auf. Früher überwachten die Ärzte bei Studien den Sport nicht, und verliessen sich auf die Angaben der Teilnehmer, und dachten halt diese 20% würden schummeln und erklärten sich das nicht anschlagen so.
Aber, für mich ist auch das noch kein Entlassen aus der Verantwortung. Jeder Mensch der nicht unbedingt krank ist und/oder Medikamente nimmt, entscheidet selbst ob er zunehmen möchte. Jeder hat schwierige Lebensphasen, auch schlanke Menschen, jeder hat eben auch die Freiheit Verarbeitungsstrategien zu wählen die einem nicht schaden.
Und hier muss ich fies werden. Es ist nunmal so, dass durchschnittlich (Ausnahmen-Regel) je höher die Bildung, desto geringer der Anteil Übergewichtiger.
Und auch als Drogennutzer, wohlgemerkt nicht Drogenabhängiger, würde ich dir ja mal empfehlen dich zu informieren. Es gibt jede Menge Drogen/Medikamente die schädlicher sind als Übergewicht, aber es gibt auch Drogen/Medikamente die kaum Organschäden machen. Wenn du also danach fragst wer das Gesundheitssystem extrem belastet, musst du differenzieren.
Ich würde mir wünschen dass jeder Übergewichtige einen Aufschlag auf den Krankenkassenbeitrag zahlen muss, und den bekommt er wieder zurück, wenn er nachweist, dass er mit viel Sport versucht sein Übergewicht wegzubekommen. Es muss natürlich für Finanzschwache, kostenlose Sportkurse direkt von den Krankenkassen geben.
Ich hab einfach keine Lust dass ich mit meinem Minieinkommen, die Krankheiten von Menschen finanziere die wirklich sehenden Auges da reinliefen. Ich erwarte auch nicht dass die Solidargemeinschaft mir meinen Lungenkrebs bezahlt, wenn er mal kommt. Bzw. ich würde als Raucher freiwillig nen kleinen Betrag (warum klein? s.o. Raucher bringen mehr Geld als sie kosten) als Zusatzversicherung bezahlen.
Weisste, ich saß so oft vor Patienten und fragte die, ob sie als Diabetiker doch sicher nen Diätplan haben und auf ne gewisse Menge BE eingestellt sind. Oder ob sie Sport treiben? Was hört man: ach, da spritz ich mir ein bissel mehr Insulin.
Dabei kann man mit Sport nen leichten und mittleren Diabetes komplett heilen.
Nee, ich hab auch nen Hang zum Übergewicht, genetisch bedingt, aber das ist doch keine Entschuldigung, als ich über ner gesetzten Grenze war (BMI ca. 25) hab ich was dagegen getan und hab jetzt Idealgewicht. Dabei war ich vor 4-5Monaten so schwabbelig dass mich Leute fragten die mich lange nicht sahen: trinkst du?
😀
Und weils über Muskelaufbau, erhöhten Grundumsatz, geschah, und keine Nahrungsumstellung erfolgte, bekomm ich auch keinen Jojo-Effekt.
Und wer jetzt mit Studien kommt... für jede sog. Studie gibt es eine Gegenstudie.
Das ist ja mal Unsinn. Viele Dinge sind eindeutig bewiesen: Übergewicht führt zu erhöhtem gelenkverschleiss, zeig mir die Gegenstudie, bitte, bin gespannt. Übergewicht führt zu Stoffwechselstörungen (ganz leicht erklärt: Fett ist nicht einfach wie Butter tote Masse, sondern das sind Zellen, die produzieren Hormone und andere Stoffe, z.B. beim Mann sorgen sie durch Östrogenproduktion verweiblichend), eindeutig bewiesen, zeig mir die Gegenstudie.
Übergewicht ab BMI 30 führt zu einer Verkürzung des Lebens um Jahre, zeig mir die Gegenstudie.
Während alle entwickelten Völker der Erde auch in den letzten Jahren immer noch an durchschnittlicher Körpergrösse zulegten, schrumpften die Amerikaner.
Die Abneigung gegen Übergewichtige ist rein medientechnisch und kopfgesteuert.
Bei mir ist es auch ne Frage der Gelenke und des Rückens. Und zwar meines eigenen. Erst heute musste ich einen ca. 150kg Patienten auf der Seite liegend festhalten, dass er nicht nach hinten rollt und das paar Minuten. Personalmangel, wir haben gar keine andere Wahl, können den Patienten ja nicht liegen lassen, bis noch n Kollege Zeit hat.
Es wird propagiert, dass nur superschlank gesund, rein und ansehnlich ist.
Du tust jetzt so als wäre alles was nicht adipös wäre, gleich superschlank. Da gibts noch ne Reihe Grautöne wo sich die Gesundheit abspielt.
Ich habe selbst durch die Midlife-Crisis meines Noch-Mannes enorm unter diesem Schönheitsideal gelitten, weil er mich permanent psychisch damit fertig gemacht hat.
Ist natürlich nicht schön Dicke zu mobben, das sind meist auch liebe Menschen. Ist ja klar, mit dem aussehen können sie es nicht reissen, also müssen sie über den zweiten Eindruck gewinnen, halt mit dem lieberen Verhalten.
Ich habe in der Zeit mit meinem Arzt alles medizinisch mögliche versucht, um abzunehmen. Das einzige was wirklich geholfen hat, war die sogenannte Null-Diät - bis ich fast zusammen gebrochen bin. Dann Gerenne von einem Arzt zum anderen. Schließlich wurde mir erzählt, ich dürfte bestimmte Dinge wie Fleisch, Wurst, Käse, Weizenbrot usw. nicht mehr essen. Man hat mir sogar angedroht, wenn ich mich nicht daran halten würde, dass ich dann Zucker bekommen würde...
Ist dein Arzt ein Facharzt dafür? Sorry, sprich mit einem Facharzt, schreib Dr.Kurt Moosburger ne Email, der antwortet sehr freundlich und wird dir nur bestätigen was ich dir jetzt sage: Kraftsport ist laut Studienlage (wo es auch keine Gegenstudie gibt
😛) effektiver fürs abnehmen als ausdauersport.
Versuchs noch damit, wenns dann nicht klappt, gehörste zu den 20% und dein Hauptziel ist, Gewicht halten.
Dann habe ich wegen anderer Probleme eine Hormontherapie begonnen. Und plötzlich purzelten die Pfunde wie nix Gutes. Inzwischen kann ich essen, was ich will... einschließlich Dinge, die ich mir jahrelang verkniffen habe, wie Süßigkeiten oder Chips und dergleichen. Ich nehme weiterhin ab... inzwischen sind es 25 (!) Kilo, die einfach so verschwunden sind, ohne das ich irgendwas getan hätte.
Diese Hormone haben einfach deinen Stoffwechsel wieder hochgefahren.
Die meisten Leute die abnehmen wollen, versuchen es über Diät, also weniger Nahrung, dadurch wird der Stoffwechsel schwächer und braucht weniger Nahrung. Am Ende nimmt man nicht ab, obwohl man kaum noch was isst, und nimmt bei nur leicht größeren Mengen sofort zu.
Man muss den Brenner wieder grösser machen, entweder halt durch Sport oder Hormone.
Bei den meisten dürfte das Übergewicht andere Ursachen haben - nur macht sich keiner die Mühe diese zu finden, weil Vorurteile ja so schön bequem sind. Nur helfen tut man damit niemandem.
Andere Ursachen haben auch schlanke Menschen, die suchen sich aber eine andere Art um mit ihrem Stress und Krisen umzugehen.
Ich verurteile keine dicken Menschen, aber bei der Mehrzahl findet man so typisches Verhalten, was mich dann doch stört. Abwehr, Gründe, Entschuldigung, Bloß nicht anstrengen, bloß keine Eigenverantwortung.
Ich hab lungenkrebskranke getroffen die sagten: gebt mir nix, bin doch selbst dran schuld. Ältere Damen, die früher gesoffen hatten, an der Leberzirrhose elendig krepierten, aber nen Organ ablehnten(!!!), weil sie selbst dran schuld waren. Aber ich hab noch keinen getroffen der gesagt hat: ach, ich bin doch selbst dran schuld, weil ich mir im Frust Sachen reingestopft habe, anstatt mal 2 Runden Spaziern zu gehen.
Noch was zum Schluss, wer nicht in ner normalen Klinik mehr durchs CT passt, wird meist in die nächste Tierklinik mit CT gefahren. Natürlich von der Feuerwehr und nicht dem normalen Krankenwagen, ab 150kg dürfen nur die transportieren.