Es lohnt sich ein Blick nach China. Weil Politiker in China Gesellschaftsarchitekten sein wollten, haben sie ein Land von zu vielen Männern und zu wenig Frauen (ungewollt) geschaffen. Da es chinesische Politiker waren, berichten auch deutsche, seriöse und demokratisch gesinnte Medien darüber:
Deine ausgerufene Parität gibt es nicht, nicht einmal in einer Welt ohne Politiker, und noch weniger, wenn Politiker in die Demografie eingreifen.
Die Folgen dieser Politik sollten aber alle Teilnehmer einer Gesellschaft beunruhigen:
Männliche Nachkommen werden bevorzugt, das Geschlecht von Ungeborenen zu bestimmen ist mit Hilfe von Ultraschall leicht möglich, die Schwelle zur Abtreibung niedrig - das bleibt in China nicht ohne Folgen.
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Komisch, daß hier immer die Ansicht verbreitet hat, jeder Mann hätte quasi ein Recht auf eine Frau. Mit fleißigen Zahlenschiebereien, 50 Männer, 50 Frauen = paßt, oder so.
Der Witz ist, das ist heute nicht wahr und war es auch in der Vergangenheit nie. Auch in der Vergangenheit blieben viele Männer dauerhaft unverheiratet bzw. ohne Partnerin.
Aus simplen gesellschaftlichen Gründen, denn um der Massenvermehrung von Armen (die für ernste soziale Probleme gesorgt hätte in Zeiten, in denen sowieso der größte Teil der Bevölkerung in prekären Verhältnissen lebte)
einen Riegel vorzuschieben, durfte nur der heiraten, der ein bestimmtes Maß an Vermögen und eigenem Einkommen vorzuweisen hatte. Ohne Nachweis bei Pfarrer und Gemeinde keine Heiratserlaubnis.
Wenn heute auf Festzügen in ländlichen Gegenden (Bayern) altmodische Leiterwägen vollgepackt mit bäuerlichem Hausrat (Möbel, Bettwäsche, Kübel und Töpfe und Kram aller Art) mitgeführt werden ist das Folklore, aber in vergangenen Zeiten war das auf dem Land bei einer Hochzeit vorgeschrieben - der Inhalt des Leiterwagens war nämlich der sichtbare Beweis, daß die Brautleute alles hatten um einen anständigen Hausstand zu gründen und zu führen.
Ein Knecht auf fremdem Hof oder ewiger Handwerksgeselle, der nie genug verdiente um eine Familie zu unterhalten oder am jährlichen Auszahlungstag alles gleich im Wirtshaus versoff, der konnte nie darauf hoffen, jemals die Genehmigung für eine Heirat zu erhalten - außer die Frau war zufällig vermögend. (Und Mägde waren üblicherweise noch ärmer als Knechte.)
Und "wilde Ehen" wie heute waren nicht drin. Wurde nicht geduldet, wer sich dabei erwischen ließ mußte damit rechnen von seinem Brötchengeber rausgeworfen zu werden, und unehelich schwanger werdende Frauen waren ohnehin die Ärmsten überhaupt, als Schl*** verschrien und oft genug deswegen verjagt, denn viele Bauern oder andere Arbeitgeber duldeten kein uneheliches (...).
Staatliche Hilfen irgendeiner Art gab es damals noch nicht, die Frauen konnten dann nur noch hoffen, sich mit Prostitution über Wasser zu halten, wenn kein ehrlicher Arbeitgeber sie mehr nehmen wollte. Viele wählten allerdings den einfacheren Ausweg, indem sie "wegen der Schande" ins Wasser gingen oder auf andere Art Selbstmord begingen.
Und was machten die so dauerhaft ehelosen, unbeweibten Männer? Wenn sie nicht bis ins Grab ledig in Landwirtschaft oder Handwerk schufteten, blieb ihnen nur der Weg in traditionell frauenlose Berufe, nämlich Kirche (da nahm man aber nur wenige, die auch Geld mitzubringen hatten, als Mönche) oder ins Militär, denn die Fürsten dieser Zeit lieferten sich so gut wie dauernd irgendwelche Kriege, wo man Kanonenfutter brauchte. Auf diese Weise, muß man sagen, wurde die Bevölkerung auch regelmäßig "sozialverträglich" reduziert, Krieg als unbewußtes Mittel der Bevölkerungskontrolle, zusätzlich zu den ständig kursierenden Epidemien, die insbesondere Kinder wegfraßen, und einer immensen Müttersterblichkeit.