Mit "flutschen" hatte ich nicht gemeint, dass das ruckizucki gehen oder der Mann das Flirtspiel beherrschen muss. Das darf auch langsam anlaufen. Mit "flutschen" hatte ich gemeint, dass ich nicht um jemanden kämpfen müssen will, keine Spielchen, nicht das reparieren, was meine Vorgängerinnen kaputt gemacht haben. Bei meinem heutigen Freund dauerte es auch Monate, bis er endlich mal kapierte, dass es kein Zufall ist, dass ich auf jeder Veranstaltung auftauche, von der ich wusste, dass er dort sein wird.
Dass man sich locker trifft und der Mann nicht versucht, mich im Eilverfahren in ne Beziehung zu drängen, weil er sooooo unbedingt ne Freundin will, ohne dass man sich überhaupt richtig kennt. Flirten muss man dazu gar nicht können, konnte meiner damals nicht. Man konnte miteinander scherzen und lachen, das war wichtig. Wenn es also mit Flirten nicht klappt, dann vielleicht mit Sarkasmus.
Was die Sache ebenfalls ungemein auflockert: wenn man einfach das Gefühl versprüht, dass man auch wertvoll genug für eine normale Freundschaft wäre. Es ist einfach nervig als Frau, wenn man von vorneherein spürt, dass man direkt abgemeldet ist, wenn keine sexuelle Beziehung herausspringt, weil man zwar gut genug wäre, die feste Freundin (mit entsprechenden Vorteilen für den Mann) zu sein, nicht aber für eine platonische, da ist man "Zeitverschwendung". Und das schreckt ab, man will schließlich als Person geliebt werden und nicht als Sexualobjekt. "Lass uns erst mal kennenlernen und dann weiterschauen ob es Freundschaft, Beziehung oder gar nix wird" nimmt den Druck aber raus und sorgt dafür, dass es lockerer wird und ja, dadurch eben auch mehr "flutscht".
Ansonsten: auch früher schon mussten viele kleine und schmächtige Männer warten, bis ihre großen und kräftigen Konkurrenten verheiratet waren und dann quasi nehmen, was diese übrig gelassen hatten. Und selbst nach dem 2. Weltkrieg mit Männermangel blieben noch Männer übrig. In meinem Heimatdorf blieben 2 Männer dauerhaft ledig (einer galt als komisch, der andere war als Spanner bekannt). Es waren auch 5 Frauen übrig, aber die arbeiteten allesamt lieber als ledige Tante auf dem Hof ihrer Brüder, als einen der beiden Männer zu heiraten. Und auch meine in den 50ern geborenen Eltern erzählen mir häufig von Männern, die wegen ihrer komischen Art (z.B. übermäßige Schüchternheit) übrig und damit ledig und kinderlos blieben.
Früher gab es lediglich den Vorteil, dass Frauen abhängiger waren und daher manchmal mehr auf den Geldbeutel des Mannes schauten als auf den Mann selber. Ich bezweifle aber, dass das für die Männer so viel besser war. Das waren dann häufig dieselben, die über eine unzufriedene und keifende Ehefrau klagten, die unzufrieden mit sich selbst und ihrem Leben ist. Genauer gesagt mit dem Mann, mit dem sie dieses Leben teilen muss. Die ein solcher "Glückspilz" mit nichts zufriedenstellen konnte und der sich in seinem eigenen Haus unsichtbar zu machen versuchte. Kuckuckskinder gab es gewiss auch damals schon. Mein Opa fand es jedenfalls nicht so dolle, dass meine Oma ihn manchmal fast schon tyrannisierte und ihm häufiger mal auf die Nase ban