Hallöchen. Viel Infos und übers Internet immer schwer zu deuten. Zur Not müsste da ein Hundepsychologe oder so ran. Aber jetzt versuche ichs mal übers Netz =D
1. Ausgebüxt vom Grundstück und Menschen angeschimpft
Ich weiß nicht ob das der Fall ist, aber sobald ein Hund alleine im Garten oder Hof ist, übernimmt er automatisch die Rolle des Wächters. Denn einer muss es ja tun. Da ist es relativ normal, dass vorbeigehende erst mal angeschimpft werden. Und wenn ein Hund alleine im Garten ist und aufpassen muss, kann es auch zur Frustration kommen, weil er ja mit seinem Bellen nix bewirkt. Kann er dann auch noch entkommen, lässt er gleich mal Dampf ab
Dann kommt es auch noch auf die Form des Bellens an. Es gibt nämlich so eine Art Meldebellen. Damit meldet ein Hund dem Chef, dass er mal schauen soll. X würde zu dem "Eindringling" also hinrennen und dir melden, dass da etwas ist, was du einordnen sollst.
2. Anbellen auf Spaziergängen
Auch das kann wieder verschiedene Ursachen haben. Beide Menschen können ihn verunsichert haben. Ein Mensch mit Kopfhörern und eine ängstliche Person können Hunde irritieren. Dann schimpfen sie halt. Wenn du dann auch noch, um der ängstlichen Person zu helfen, einen extra großen Bogen macht, irritiert das den Hund noch mehr (auch wenns natürlich aus Menschensicht berechtigt ist).
3. Irgendwann kippt die Stimmung
Das ist mega einfach zu erklären und kommt auch bei den besterzogensten Hunden vor. Spielen Hunde längere Zeit wild miteinander, wird es mit der Zeit immer grober und irgendwann kippt die Stimmung. Ein Beispiel. Ich hatte mal gleich zwei Hunde.
Hund A war ein wilder Spieler, Hund B eher etwas zurückhaltender. Beide kuschelten zusammen, leckten sich gegenseitig liebevoll, liefen immer zusammen, fraßen nebeneinander usw. Kein Problem. Dann passierte folgendes mehrmals: Hund A wollte spielen und der spielt relativ grob. Hund B hielt dagegen und so wurde ausgelassen gerangelt. Hund B wurde aber immer grober, bis er so grob wurde, dass Hund A Angst bekam und ich eingreifen musste. Hund B war ganz atemlos, beide haben sich geschüttelt. Thema erledigt.
Ein anderes Mal haben sie so lange getobt, bis Hund A im Gesicht geblutet hat.
In gewissen Büchern kann man über dieses Verhalten lesen.
Die Lösung dafür, die Hunde nicht einfach spielen lassen und ignorieren. Ein Gefühl dafür entwickeln, wann sich die beiden zu sehr reinsteigern und dann das Spielen auch abbrechen. Dafür müssen die beide nicht mal für den restlichen Tag getrennt werden. Man bricht das Spiel der Hunde ab, wartet bis sie wieder ruhiger geworden sind, und dann geht man weiter.
Ich habe jetzt extra in meinem Lieblingsbuch gesucht und den Absatz dazu gefunden:
Auch wenn der Kontakt zu einem anderen Hund von uns "abgesegnet" wurde, sollten wir unsere Vierbeiner aus dem Kontakt herausholen, wenn offensichtlich ist, dass nach einer gewissen Zeit einer der beiden gestresst ist oder einfach seine Ruhe braucht ... Insbesondere bei jungen Vierbeinern kann das Spiel mit anderen schnell dahingehend kippen, dass sie recht grob im Umgang miteinander werden, meist wenn das Spiel einfach zu lange dauert. Welpen und junge Hunde sind dann darauf angewiesen, dass jemand von außen - ein souveräner Althund oder sein Mensch - "Schiedsrichter" spielt und ihnen "Stopp" signalisiert, wenn sie über die Stränge schlagen...
Zusammengefasst kann man sagen, dass es gut wäre, wenn du dich zu Hunden noch ein bisschen weiterbildest, denn man lernt nie aus. Eine Autorin die ich empfehlen kann, ist Karin Actun oder Maike Maja Nowak. Es gibt aber auch noch viel mehr, sogar auf Youtube kennen sich Leute mit genau diesen Dingen aus, die du hier beschreibst. Gerade letzteres Verhalten deines Hundes, kann man leicht recherchieren und in guten Büchern finden. So Hunde wie deinen kenne ich zur Genüge. Er versteht dich nicht so ganz - und du ihn auch nicht. Ihr redet quasi aneinander vorbei. Aber daran lässt sich ja arbeiten.
Ein kleiner Hinweis noch. Das markieren scheint mir erst mal als völlig normal (also außerhalb der Wohnung). Ich kenne eigentlich nur Rüden, die häufig markieren, selbst wenn sie kastriert sind. Mein eigener ist jetzt 11 Jahre alt, wird immer langsamer und schläft mehr. Aber er markiert immer noch fleißig
LG
PS Dass Labrador immer unerzogener werden, ist mir auch schon aufgefallen. Wir kennen im Ort noch zwei weitere aus verschiedenen Haushalten. Denkt ihr deren Besitzer können sie herrufen, wenn der Hund was spannendes sieht? Der eine reißt sich sogar ständig los und haut ab, hört null. Kommt er zufällig zurück, kriegt er ein Leckerli, dreht um und rennt wieder weg. Ich habe viel an mir arbeiten müssen, bis ich meinen Labrador richtig führen konnte. Man liest halt überall: Labrador sind Anfängerhunde. Und dann holt sich jeder Laie nen Labrador und in manchen Fällen geht das schief. @
MrsBrisby Das Verhalten des Hundes ist aus meiner Sicht locker zu erklären und auf keinen Fall gefährlich oder anderweitiges. Ganz easy wenn man weiß in welchem Buch man suchen muss =D