Anzeige(1)

  • Liebe Forenteilnehmer,

    Im Sinne einer respektvollen Forenkultur, werden die Moderatoren künftig noch stärker darauf achten, dass ein freundlicher Umgangston untereinander eingehalten wird. Unpassende Off-Topic Beiträge, Verunglimpfungen oder subtile bzw. direkte Provokationen und Unterstellungen oder abwertende Aussagen gegenüber Nutzern haben hier keinen Platz und werden nicht toleriert.

Sexuell extrem devot & emotional völlig blockiert – wie soll ich so jemals eine Beziehung führen?

Hallo zusammen,
ich weiß gar nicht so recht, wo ich anfangen soll. Ich bin 28 und habe das Gefühl, dass mein Leben sich gleichzeitig im Kreis und auf mich selbst zu bewegt. Ich schreibe das, weil ich niemanden habe, mit dem ich offen reden kann, und weil ich langsam Angst habe, dass ich mich in mir selbst verliere.

Meine Geschichte ist geprägt von seltenen, extrem belastenden Phobien, einer Art hochfunktionaler Depression, sozialer Isolation, einer sehr problematischen Sexualität und einer tief sitzenden Selbstabwertung, die ich kaum noch kontrollieren kann.

Zu meinen Phobien:
Ich kämpfe seit meiner frühen Jugend mit
– Emetophobie (starke Angst vorm Erbrechen)
– Phagophobie (Angst vorm Verschlucken)

Das hat mein ganzes Leben eingeschränkt. Ich esse vorsichtig, vermeide Medikamente, Arztbesuche, Menschenmengen, Reisen – alles, was körperliche Symptome auslösen könnte. Ich war bis letztes Jahr seit 9 Jahren nicht mehr im Urlaub. Ich hatte nie eine Freundin, nie einen Kuss, nie echte Freundschaften. Ich habe nie allein gelebt und wohne noch bei meinen Eltern, wo ich mich nie geborgen gefühlt habe.

Ich merke immer mehr, wie sehr mir dadurch ein Stück Leben fehlt, das man nie nachholen kann. Dieser Schmerz sitzt mittlerweile so tief, dass er körperlich spürbar ist.

Zur Sexualität:
Ich bin extrem devot veranlagt. Dazu kommen Neigungen, die in mir ein starkes Schamgefühl auslösen und sich oft wie ein selbstzerstörerischer Drang anfühlen. Ich habe das Gefühl, dass ich emotional nichts spüre außer dann, wenn es um diese Dynamik geht — Machtverlust, Kontrolle, Unterwerfung.
Das treibt mich manchmal in Situationen, die mir nicht guttun. Heute habe ich wieder eine Frau kontaktiert, von der ich mich eigentlich distanzieren wollte, weil das Ganze für mich mehr zerstörerisch als erfüllend ist.

Ich schäme mich dafür, aber ich weiß nicht, wie ich damit umgehen soll. Ich möchte irgendwann einen Menschen lieben, eine Partnerin finden – aber ich weiß nicht, wie, wenn meine Sexualität so eng mit Schmerz, Abwertung und Kontrollverlust verknüpft ist.

Zur Depression:
Nach außen funktioniere ich perfekt.
Ich habe Informatik studiert, Bachelor & Master mit Bestnoten abgeschlossen, arbeite erfolgreich, gelte als zuverlässig und leistungsstark.
Aber sobald ich zu Hause bin, breche ich innerlich zusammen. Dann ist nur noch Leere da. Ich funktioniere, aber ich lebe nicht.

Meine größte Angst:
Dass ich nie eine echte Beziehung führen kann, nie normale Zärtlichkeit oder Nähe erlebe – und dass meine Sexualität, meine Phobien und meine Isolation mein Leben vollständig bestimmen werden.

Meine Frage an euch:
Wie kann man sein Leben an diesem Punkt noch umdrehen?
Wie schafft man es, wieder Halt zu finden, wenn man gleichzeitig so viele Probleme und so viel Scham in sich trägt?
Und wie lernt man eine gesunde Sexualität, wenn der eigene Kompass so in Richtung Selbstabwertung gezogen ist?

Ich freue mich über jeden Gedanken und jedes ernst gemeinte Wort.
Danke, dass ihr bis hierher gelesen habt.
Nun, was ist normal, wer bestimmt das?
Führt jeder eine Beziehung , heiratet und mehr?
Nein, warum willst du so sein wie andre dich haben wollen.
Das hat dich ja dahin gebracht wo du nun stehst.
Wer entscheidet für dich wie du Leben musst, außer DU selbst?
Alles andre was von dir erwartet wird musst du nicht erfüllen, wem willst du was damit beweisen?
Das ist ein erster Schritt das zu verstehen, das du nur Glücklich werden kannst, wenn du so lebst wie es für dich passt.
Das geht nur bei dir vor Ort im ( echten ) Leben, nicht über Bit % Byte im Forum!!
 
Das lernt man schnell, wenn man muss. Ist ja auch kein Hexenwerk.
Definitiv. Ironischerweise sind es gerade diese kleinen, alltäglichen Dinge, die mir schwerfallen. Einfach weil sie sich summieren und mir noch die Erfahrung und das Selbstbewusstsein fehlt. Aber auch das Energielevel ist gehemmt durch die Sucht und Depression. Das erschwert es zusätzlich. Es ist ja ein häufiges Symptom der Depression, dass Betroffene mit alltäglichen Dingen nicht mehr klarkommen. Gerade Entscheidungen treffen fällt mir oft extrem schwer, selbst bei so simplen Sachen.
 
Nun, was ist normal, wer bestimmt das?
Gute Frage, vor allem auch: Ist es überhaupt erstrebenswert, normal zu sein und ein normales Leben zu führen ? Die meisten Lebensstile langweilen mich. Da fehlt die Liebe, die Leidenschaft, der Genuss, der tiefere Sinn. Vielen geht es nur um Leistung, Karriere, Geld oder sich selber. Das ist mir alles zu eindimensional.
Führt jeder eine Beziehung , heiratet und mehr?
Nein, warum willst du so sein wie andre dich haben wollen.
Das hat dich ja dahin gebracht wo du nun stehst.
Ja es ist so dieser unterbewusste Druck, denn meine Eltern haben sich das immer von mir gewünscht. Vor allem da ich der einzige Sohn bin.
Wer entscheidet für dich wie du Leben musst, außer DU selbst?
Alles andre was von dir erwartet wird musst du nicht erfüllen, wem willst du was damit beweisen?
Es geht nicht unbedingt nur darum meinen Eltern etwas zu beweisen. Ich habe oft so das Gefühl, dass ich ihnen das schuldig bin. Denn sie bleiben nunmal meine Eltern, haben mir das Leben geschenkt und nicht alles war schlecht. Sie haben mir auch gute Werte vermittelt und dafür gesorgt, dass ich erfolgreich werde und so.
Das ist ein erster Schritt das zu verstehen, das du nur Glücklich werden kannst, wenn du so lebst wie es für dich passt.
Das geht nur bei dir vor Ort im ( echten ) Leben, nicht über Bit % Byte im Forum!!
Ja das ist wohl wahr. Leider sind meine Werte und Vorstellungen vom Leben nicht mehr kompatibel mit denen meiner Eltern. Vielleicht waren sie das auch nie. Meine devote Natur hat sich schon sehr früh gezeigt in der Grundschule, was wohl sehr unüblich und früh ist. Also streng genommen musste ich meine eigenen Bedürfnisse schon seit ich Denken kann unterdrücken. Sowas ist ja auch eigentlich sehr ungesund und vielleicht ist es vor dem Hintergrund nicht weiter verwunderlich, dass ich diese Phobien und Depression entwickelt habe.
 
Zuletzt bearbeitet:
Auch wenn meine Eltern wohl Teil des Problems sind so unterstützen sie mich aktuell dennoch und das fällt dann komplett weg.
In welchen Bereichen brauchst du ihre Untertützung?
Die meisten Lebensstile langweilen mich. Da fehlt die Liebe, die Leidenschaft, der Genuss.
Und bei deinem jetzigen "Lebensstil" findest du Liebe, Leidenschaft und Genuss?
Also streng genommen musste ich meine eigenen Bedürfnisse schon seit ich Denken kann unterdrücken.
Es ist ein großer Unterschied, ob man entspannt zu einem BDSM-Stammtisch geht und ähnlich gestrickte Menschen kennenlernt oder ob man sich zum Bezahlknecht macht, der vor dem Monitor sitzt und NICHTS hat, als irgendeine unbekannte geldgierige Prostituierte, der man als Mensch vollkommen egal ist.
Das Leben kennt nicht nur Gegensätze. Man kann eine erfüllte, leidenschaftliche Partnerschaft führen UND einvernehmlich BDSM praktizieren. Es gibt nicht nur die Alternative Bezahlknecht oder Spießer.
 
bei der Bewältigung des Alltags und des Haushalts wird mir ja niemand helfen können.
In einem Deiner Beiträge hast Du geschrieben, dass Du schnell lernst... also bitte, Du hast sicher schon viel Schwierigeres gelernt! Mach Dir keine Sorgen um diese Alltagsdinge. Das packst Du schon.

Frauen wird immer noch vieles abgenommen und so lernen sie nie richtig, was es bedeutet, unabhängig und frei zu sein.
Ah ja... haben Dir das auch Deine Eltern vermittelt?
Ich kann nur den Kopf schütteln...
 
Irgendjemand muss es ja tun, wenn schon nicht meine Eltern, dann bleibe nur noch ich selber

Vorallem du selbst solltest an dich glauben lernen.
Was andere denken ist nicht wichtig, wenn es um DEIN Leben geht. Du hast nicht so viele davon und die Lebensjahre sind begrenzt.
Worauf willst du warten?

bei der Bewältigung des Alltags und des Haushalts wird mir ja niemand helfen können.

Otto Normalverbraucher erledigt das selbst oder kauft die entsprechende Dienstleistung ein. Alles lösbar.

Die meisten Lebensstile langweilen mich. Da fehlt die Liebe, die Leidenschaft, der Genuss,

Und wo hast du das jetzt?
Mich langweilt so ein eintöniges Leben auch, aber:

Ist es überhaupt erstrebenswert, normal zu sein und ein normales Leben zu führen ?

Liebe, Leidenschaft, Genuss hielten mich nicht davon ab, ein selbstbestimmtes, eigenständiges Leben zu führen. Normal eben.
Da gibt es keinerlei Widerspruch.

Ja es ist so dieser unterbewusste Druck, denn meine Eltern haben sich das immer von mir gewünscht. Vor allem da ich der einzige Sohn bin.

Durchtrenne endlich diese dich fesselnde, erstickende Nabelschnur, werde erwachsen und beginne selbstbestimmt leben zu lernen.

Ich habe oft so das Gefühl, dass ich ihnen das schuldig bin.

Dir wurde so einiges an ungesunden Glaubenssätzen eingepflanzt.
Wessen Stimme ist da in deinem Kopf?

Man muss nicht alles glauben was man denkt und man kann daran arbeiten, dieses Denken zu korrigieren.
 

Anzeige (6)

Anzeige (6)

Anzeige(8)

Regeln Hilfe Benutzer

Du bist keinem Raum beigetreten.

      Du bist keinem Raum beigetreten.

      Anzeige (2)

      Oben