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Sexuell extrem devot & emotional völlig blockiert – wie soll ich so jemals eine Beziehung führen?

Findest du wirklich, dass ich weglaufe ? Ich habe das Gefühl ich kämpfe gegen einen unsterblichen Gegner und mir geht so langsam die Puste aus. Ich meine ich bin ja schon in Therapie und versuche mich in Maßen zu konfrontieren
Mit Weglaufen meine ich dein "Vermeidungsverhalten" mit dem du deiner Angsstörung begegnest und versuchst, ihr aus dem Wege zu gehen. Damit bekämpfst du nicht die Ursachen. Du mußt dich ihr stellen und dich offen mit ihr auseinandersetzen. Nur dann wirst endlich erkennen, dass es die Angst vor der Angst ist, die diese gesundheitlichen Probleme verursacht.
 
Ja ich suche Wohnungen, aber schiebe das ein bisschen vor mir her, weil ich irgendwie Angst habe. Mich den Situationen aussetzen tue ich ja schon, indem ich jeden Tag trinke, esse und schlucke. Ich werde dazu gezwungen, wenn ich weiterleben möchte. Verschlucken konfrontieren wäre lebensgefährlich und auch erbrechen, das wäre zumindest ungesund und auf Dauer auch gefährlich. Dazu fühle ich mich auch nicht stark genug.
Das ist ein Missverständnis. Du sollst dich nicht absichtlich verschlucken, wozu auch. Es geht nur um die Angst. Du isst und trinkst, aber im EP schilderst du Dinge, die du seit Jahren nicht gemacht hast. DAVON suchst du dir das Machbarste und machst es klein. Statt Urlaub nur ein Ausflug zB. Aber es MUSS über das hinausgehen, was du bisher getan hast. Man fühlt sich nie stark genug. Muss man nicht.
 
Ich denke, genau dort der Schüssel für deine Probleme.
Du müsstest wieder " Fühlen" lernen.
Vielleicht magst du das mal mit deiner Therapeutin besprechen.
Ja das meinten die damals auch in der Klinik, weil ich nie geweint habe und so.
Schau dir mal ein Kind an.
Wie es sich begeistern kann für kleine Dinge...Seifenblasen, sich in Kreis drehen, Luftballons usw.
Genauso schnell wird es wütend, wenn es seinen Willen nicht bekommt usw.
Es wundert sich über so vieles.
Beim Älterwerden verlieren einige Gefühle natürlich die Intensivität.
Aber trotzdem sollte man sie nicht ganz verlieren.Das kann aus verschiedenen Gründen passieren.
Meine Tochter ist 25 und , wenn sie sich freut, klatscht sie manchmal noch in die Hände, wie ein kleines Kind.
Die Glückliche...
Unsere Gefühlswelt ist so vielfältig, gefüllt mit so vielen Gefühle.
Hast du vielleicht öfters Gefühle nehme
verdrängen müssen, weil sie zu stark waren?
Ja zum Einen das, denn gerade die Phobien und Ängste sind zu groß, daher unterdrücke ich es lieber. Außerdem möchte ich meinen Eltern nicht zu Last fallen, möchte nicht deren Aufmerksamkeit und "Hilfe" annehmen. Ich zeige mich dann lieber stark und mache das mit mir selber aus. Meine Eltern haben halt auch keine Resilienz und in meiner Kindheit war es immer ein Problem, wenn ich Schwäche gezeigt habe oder es mir nicht gut ging. Da kam dann immer nur sowas wie stell dich nicht so an, null Verständnis für die Sorgen eines Kindes
 
Ich empfinde dich gar nicht so, eher im Gegenteil. Du machst Therapie, du warst in einer Klinik, dein Alltag mit der/den Phobien ist sehr fordernd und verlangt sehr viel Kraft.
Wie du schon mal schriebst - Essen, Trinken, Schlucken - dabei musst du kämpfen und das verbraucht Energie. Dazu hast du einen verantwortungsvollen Job.
Du machst schon sehr viel. Es geht nicht alles aufeinmal, gerade bei der Wohnungssuche, das ist auch ein großer Schritt...
Ja ich tue schon viel, was andere gar nicht wahrnehmen. Auch weil ich es nicht möchte. Ich würde mich schuldig fühlen, wenn ich andere damit runterziehen würde. Die meisten würden es ohnehin nicht verstehen oder mich für verrückt halten (was ich vielleicht ja auch bin, aber das ist wohl Ansichtssache). Meine Eltern haben mir nunmal diesen inneren Antreiber anerzogen, immer stark zu bleiben und keine Schwäche zu zeigen. Ich denke das ist auch ein maßgeblicher Faktor, der dazu beigetragen hat, dass ich mich so isoliert habe, mich so einsam fühle und diese Sexsucht entwickelt habe. Denn nur in diesem Kontext der Sexualität und in der Rolle als Sklave kann ich Schwäche zeigen und die Maske fallen lassen, aufhören die Gefühle zu unterdrücken und zu kontrollieren. Das hat dann etwas Befreiendes. Denn ihr könnt euch vorstellen, selbst bei etwas Einfachem wie einem gemeinsamen Mittagessen mit den Kollegen oder einer Reise muss ich mich zusammenreißen und kontrollieren, um nicht in Panik auszubrechen.
 
Wenn es dir sehr schlecht ging, du jedoch nicht weinen konntest, ist da eine Blockade.
Doch du fühlst etwas, dir geht es dadurch schlecht. Du kommst nur nicht ran.
Stimmt, deswegen beinhaltet ja auch der Titel des Themas hier diese Blockade
Was dabei rauskommt, in Extreme zu gehen, merkst du bereits selbst. Du musst steigern und wieder steigern.
Wie sollte, wenn du es so selbst verschlechterst, eine Verbesserung des Empfindens, der Verbindung zu deinem Körper, der Selbstwahrnehmung, möglich sein?
Gar nicht, es ist ja mehr eine Flucht aus der Realität und aus der normalen Gefühlswelt, die mich für einen kurzen, intensiven Moment wieder lebendig fühlen lässt
Das ginge über den gegenteiligen Weg.
Stichwort z. B. Achtsamkeitsübungen.
Bewusstes, achtsames, langsames Gehen.
Barfuss Untergründe erspüren, unterschiedliche Reize.
Bewusste, sanfte Dehnübungen.
Bewusstes eincremen, achte darauf, was du spürst.
Das bewusst mit geschlossenen Augen genossene Stück Chilischokolade, Gummibärchen, Mandarine usw.
Nimm die Haptik war, den Schmelz, erschmecke die Aromen.
Dusche, Wasser auf der Haut.
Massagen.
QiGong kann sehr erden und mit sich selbst verbinden, wenn man einen guten Lehrer findet.
(Geführte) Meditation kann eine weitere Möglichkeit sein.

Zartheit. Schule deine Sinne.


Vielleicht sind Audios interessant für dich als unterstützende Selbstmaßnahme:

https://www.hypnosedoktor.com/
Ja Achtsamkeitsübungen haben wir auch damals in der Klinik gemacht, ich kann es ja nochmal versuchen. Schaden wird es nicht.
Abhalten kann dich niemand außer dir selbst, aber Unterstützung leisten, das ja.
Da kann es genügen zu telefonieren, schreibend in Kontakt zu bleiben, Gesellschaft zu haben oder man braucht umgehend eine fordernde Tätigkeit wie (gemeinsam mit jemandem, Kontakt haltend oder alleine) anstrengenden Sport oder körperliche Arbeit oder löst komplizierte Rechenaufgaben usw.

Sich selbst den Geldzugang zu begrenzen wäre eine ergänzende Idee.

Scharfe oder eklige Gerüche, sensorische Eindrücke, sich etwas Gutes tun, jeden kann eine andere Kombi unterstützen.
Was immer dir helfen könnte, diese Phase des Drucks abzumildern und zu durchstehen.
Ja ich habe mir immer so einen Kontakt gewünscht, mit dem man dann über alles sprechen kann. Leider habe ich so jemanden noch nie gefunden. Im echten Leben ist da diese Hemmschwelle, überhaupt darüber zu reden, geschweige denn nach Hilfe zu fragen. Online verläuft der Kontakt meistens im Sande, auch weil niemand Zeit und/oder Lust auf einen intensiveren Kontakt zu haben scheint. Den Geldzugang brauche ich, weil ich fast alles online zahle. Das mit den Gerüchen klappt bei mir auch nicht, aber Sport oder auch einfach nur Bewegung und Aktivität hilft mir auch. Ich muss mich dann nur dazu aufraffen.
Naja, man kann viel tun, das kann sehr gut aussehen und doch kann man dabei nicht alles geben.
Angst überwindet man nicht halbherzig, nicht, indem man sich letztlich doch von der Angst leiten lässt, sondern indem man durchzieht.

Das kann kleinschrittig herantastend beginnen, ohne möglichst zügige Steigerung wird es aber nicht vorangehen und auch dann wird man sich überwinden und durchziehen müssen.
Macht man immer wieder den Schritt zurück, dreht man sich im Kreis; das von @Hopeless Desire eingangs beschriebene Empfinden.

Da wird nur eine Entscheidung zum Sprung helfen, nicht die, der Angst das Feld zu überlassen. Egal, in welchem Bereich.
Was würde denn Durchziehen jetzt in meinem Fall konkret bedeuten ? Ist das jetzt auf die Phobien bezogen oder auf den Entzug oder auf den Auszug von zu Hause ?
 
Mit Weglaufen meine ich dein "Vermeidungsverhalten" mit dem du deiner Angsstörung begegnest und versuchst, ihr aus dem Wege zu gehen. Damit bekämpfst du nicht die Ursachen. Du mußt dich ihr stellen und dich offen mit ihr auseinandersetzen. Nur dann wirst endlich erkennen, dass es die Angst vor der Angst ist, die diese gesundheitlichen Probleme verursacht.
Hmmm aber die genaue Ursache dieser Phobien kenne ich nicht, wahrscheinlich sind es auch mehrere Ursachen, die auf irgendetwas in der Vergangenheit / Kindheit zurückzuführen sind. Meine Mutter war immer eine sehr ängstliche Person ebenso wie mein Vater, der zusätzlich auch keine Resilienz hat, sehr impulsiv und aufbrausend ist. Er regt sich über jede Kleinigkeit auf und als Kinder hatten wir oft Angst vor ihm und seinen Ausrastern. Er hat auch irgendwelche Traumata aus seiner eigenen Kindheit (er ist ohne Vater und in extremer Armut aufgewachsen) und sieht sich seit jeher in der Opferrolle, Hilfe oder Therapie kann oder will er nicht annehmen. Das ist einfach eine toxische Kombination, an der ich nichts ändern kann. Meine Eltern werde ich nicht ändern können, die sind schon zu alt und zu starrsinnig. Beide sind jetzt schon länger Rentner.

Was ich tun kann ist natürlich ausziehen und mich vor dieser Negativität, die von ihnen ausgeht, schützen. Denn selbst andere Familienmitglieder beklagen, wie negativ meine Eltern doch geworden sind, insbesondere seitdem sie in der Rente sind. Die haben gefühlt ihr ganzes Leben gearbeitet und sehen jetzt keinen Sinn mehr in ihrem Leben. Ihnen ging es immer nur um Arbeit, Fleiß, Leistung und Disziplin aber sie haben sich nie irgendetwas dafür gegönnt, sie haben ihr Leben nie wirklich genossen. Im Kopf sind sie immer die armen Einwanderer geblieben, obwohl sie irgendwann mehr hatten als viele andere.
 
Das ist ein Missverständnis. Du sollst dich nicht absichtlich verschlucken, wozu auch. Es geht nur um die Angst. Du isst und trinkst, aber im EP schilderst du Dinge, die du seit Jahren nicht gemacht hast. DAVON suchst du dir das Machbarste und machst es klein. Statt Urlaub nur ein Ausflug zB. Aber es MUSS über das hinausgehen, was du bisher getan hast. Man fühlt sich nie stark genug. Muss man nicht.
Achso ja, das ist ein guter Punkt. So langsam muss ich es steigern. Urlaubsreisen sind ein guter Punkt, ich vermeide die jetzt schon wieder viel zu sehr. Ich habe diese und nächste Woche sogar frei, aber habe mal wieder nichts geplant...
 
Verzichte auf den Kick. Man stumpft auch ab. Passiert etwas Schlimmes, wenn du eine Zeit nichts spürst?
Die Depression wird dann schlimmer. Ich fühle so eine Leere und Sinnlosigkeit. Bis jetzt war es ja so, dass ich die Sinnfrage mit Genuss beantwortet habe. Ich dachte wenn ich nur genug genieße, dann bin ich glücklich. Aber dieser Hedonismus ist trügerisch, irgendwann funktioniert es nicht mehr (wie du schon sagst, man stumpft ab) und die Dämonen holen einen wieder ein.
 
Verzichte auf den Kick. Man stumpft auch ab. Passiert etwas Schlimmes, wenn du eine Zeit nichts spürst?
Gar nicht, es ist ja mehr eine Flucht aus der Realität und aus der normalen Gefühlswelt, die mich für einen kurzen, intensiven Moment wieder lebendig fühlen lässt

Und das macht süchtig, dieses Gefühl der Lebendigkeit.
Wie ein Junkie nimmst du dir vor, es zu lassen.
Und scheiterst. Immer wieder.
Das ist nicht zielführend.
Also überleg dir, mut welchen Hilfsmitteln du dem Suchtdruck vielleicht besser wiederstehen kannst und kümmere dich darum.

Möglicherweise kannst du u.a. deine Ängste dafür sogar nutzen. Dich in für dich schwierige Situationen bringen.
Was fällt dir im Alltag schwer? Fremde Leute ansprechen? Alleine ein Café besuchen? Beginne klein und lenke dich mit dieser Art zielführendem Stress ab. Auch so werden die Cortisol und Adrenalin freigesetzt, nach denen du gierst.
Nicht vollwertig, aber sinnvoller.

Dann steigere das, esse weniger übertrieben vorsichtig. Bis wohin kann das gehen?

Was würde denn Durchziehen jetzt in meinem Fall konkret bedeuten ? Ist das jetzt auf die Phobien bezogen oder auf den Entzug oder auf den Auszug von zu Hause ?
Achso ja, das ist ein guter Punkt. So langsam muss ich es steigern. Urlaubsreisen sind ein guter Punkt, ich vermeide die jetzt schon wieder viel zu sehr. Ich habe diese und nächste Woche sogar frei, aber habe mal wieder nichts geplant...

Das kannst du auf einen Punkt nach dem nächsten beziehen.
Hier beantwortest du das selbst:
Nicht wieder in die vertraute, bequeme Vermeidung gehen, sondern raus aus Komfortzone und anders entscheiden, anders handeln als wenn du dich in die Ecke kuschelst und die Angst übernehmen lässt.

Jeden Tag kannst du dir selbst Aufgaben stellen, die dir schwer fallen, und diese durchziehen. Und das immer mehr steigern.
Andere Art von Kick.
Sinnvolle Art.
So ermöglichst du dir selbst zu wachsen statt dich selbst weiter zu blockieren.

Die Depression wird dann schlimmer. Ich fühle so eine Leere und Sinnlosigkeit. Bis jetzt war es ja so, dass ich die Sinnfrage mit Genuss beantwortet habe. Ich dachte wenn ich nur genug genieße, dann bin ich glücklich. Aber dieser Hedonismus ist trügerisch, irgendwann funktioniert es nicht mehr (wie du schon sagst, man stumpft ab) und die Dämonen holen einen wieder ein.

Dafür kann man sich Skills als Ausweichmöglichkeiten erarbeiten. Natürlich verschaffen die nicht den Kick, aber mit den passenden kann man sich über Wasser halten und nicht so oft rückfällig werden.
 

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