Damit meine ich, dass ich nach außen hin und vor allem im normalen Alltag oft so verschlossen bin. Selbst damals in der Klinik habe ich keine einzige Träne vergossen, obwohl es mir nie schlechter ging. Ich fühle nur noch in den Extremen etwas. Alles dazwischen ist so taub. Deswegen kann ich mich kaum noch für normale Sachen begeistern, da sie nichts mehr in mir auslösen. Nur noch harter Bdsm oder der Handel mit hohen Geldsummen an der Börse verschaffen mir noch so einen Kick, den ich daher immer wieder suche.
Wenn es dir sehr schlecht ging, du jedoch nicht weinen konntest, ist da eine Blockade.
Doch du fühlst etwas, dir geht es dadurch schlecht. Du kommst nur nicht ran.
Was dabei rauskommt, in Extreme zu gehen, merkst du bereits selbst. Du musst steigern und wieder steigern.
Wie sollte, wenn du es so selbst verschlechterst, eine Verbesserung des Empfindens, der Verbindung zu deinem Körper, der Selbstwahrnehmung, möglich sein?
Das ginge über den gegenteiligen Weg.
Stichwort z. B. Achtsamkeitsübungen.
Bewusstes, achtsames, langsames Gehen.
Barfuss Untergründe erspüren, unterschiedliche Reize.
Bewusste, sanfte Dehnübungen.
Bewusstes eincremen, achte darauf, was du spürst.
Das bewusst mit geschlossenen Augen genossene Stück Chilischokolade, Gummibärchen, Mandarine usw.
Nimm die Haptik war, den Schmelz, erschmecke die Aromen.
Dusche, Wasser auf der Haut.
Massagen.
QiGong kann sehr erden und mit sich selbst verbinden, wenn man einen guten Lehrer findet.
(Geführte) Meditation kann eine weitere Möglichkeit sein.
Zartheit. Schule deine Sinne.
Vielleicht sind Audios interessant für dich als unterstützende Selbstmaßnahme:
https://www.hypnosedoktor.com/
Skills klingen gut, was hat es mit der Notfallsnummer auf sich ? Ist das eine Person, die man anruft, wenn der Suchtdruck zu groß wird und die einen dann davon abhält ?
Abhalten kann dich niemand außer dir selbst, aber Unterstützung leisten, das ja.
Da kann es genügen zu telefonieren, schreibend in Kontakt zu bleiben, Gesellschaft zu haben oder man braucht umgehend eine fordernde Tätigkeit wie (gemeinsam mit jemandem, Kontakt haltend oder alleine) anstrengenden Sport oder körperliche Arbeit oder löst komplizierte Rechenaufgaben usw.
Sich selbst den Geldzugang zu begrenzen wäre eine ergänzende Idee.
Scharfe oder eklige Gerüche, sensorische Eindrücke, sich etwas Gutes tun, jeden kann eine andere Kombi unterstützen.
Was immer dir helfen könnte, diese Phase des Drucks abzumildern und zu durchstehen.
Ich empfinde dich gar nicht so, eher im Gegenteil. Du machst Therapie, du warst in einer Klinik, dein Alltag mit der/den Phobien ist sehr fordernd und verlangt sehr viel Kraft.
Wie du schon mal schriebst - Essen, Trinken, Schlucken - dabei musst du kämpfen und das verbraucht Energie. Dazu hast du einen verantwortungsvollen Job.
Du machst schon sehr viel. Es geht nicht alles aufeinmal, gerade bei der Wohnungssuche, das ist auch ein großer Schritt...
Naja, man kann viel tun, das kann sehr gut aussehen und doch kann man dabei nicht alles geben.
Angst überwindet man nicht halbherzig, nicht, indem man sich letztlich doch von der Angst leiten lässt, sondern indem man durchzieht.
Das kann kleinschrittig herantastend beginnen, ohne möglichst zügige Steigerung wird es aber nicht vorangehen und auch dann wird man sich überwinden und durchziehen müssen.
Macht man immer wieder den Schritt zurück, dreht man sich im Kreis; das von
@Hopeless Desire eingangs beschriebene Empfinden.
Da wird nur eine Entscheidung zum Sprung helfen, nicht die, der Angst das Feld zu überlassen. Egal, in welchem Bereich.