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Der Sinn des Lebens?

Ich habe für mich mit der Zeit entdeckt, dass die Suche nach dem Sinn des Lebens, eigentlich eher die Suche nach Erfüllung ist. Damit meine ich wahre, echte, ungefilterte Erfüllung, die man tief im Innersten fühlt. Manche würden das vielleicht auch Erleuchtung nennen?
Würde ich auch so sehen. Und ich finde, dass man anerkennen sollte, dass Erfüllung für jeden etwas anderes, zu verschiedenen Zeiten, bedeutet. Mag es als 25jähriger für Person X genau das Richtige (=Erfüllendste) , auf Partys herumzuh*ren, so ist es vielleicht das absolut Erfüllendste für ihn, mit 40 für 5 Jahre in einem Kloster im Himalaya zu leben.
Dass wir NUR EINEN - fürs gesamte Leben konstanten- SINN haben, halte ich für einen Mythos. Wir verändern uns- Die einen mehr, die anderen weniger. Panta rhei 🙌
 
Stellt euch eine Person vor, die sich ein Leben lang diese Frage stellte. Und jetzt stellt euch vor, dass sie nie ihre Antwort fand. Diese Person würde sich vielleicht innerlich leer fühlen oder wie ein Versager.
So eine Person kannte ich – ein sehr weiser Mensch, der enormes für sein Fachgebiet geleistet hat.

Er war Buddhist und suchte sein Leben lang nach der Erleuchtung. Ich sagte ihm mal, dass wenn er nicht erleuchtet wäre, wüsste ich auch nicht, was Erleuchtung sonst sein sollte. Erstmal hat er mich verwundert angeschaut – mir aber später erzählt, dass er an meine Worte denken musste, als er im hohen Alter nochmal auf ein Retreat im gleichen Kloster war, in dem er als junger Mann schon viel Zeit verbrachte, um Erleuchtung zu suchen ... er wurde tatsächlich ins gleiche Zimmer eingeteilt wie vor Jahrzehnten ... und dann kam genau der gleiche Mann als Zimmergenosse rein wie damals. In dem Moment hat er verstanden. Es gab nichts Neues mehr zu lernen, keine neuen Erkenntnisse mehr.

Ich hatte den Eindruck, dass er enttäuscht war, trotz seiner enormen Erkenntnisse und Wirkung. Die Wirklichkeit deckte sich nicht mit seiner Erwartung. Hätte er einfach das wertgeschätzt, was tatsächlich passiert war, wäre er vermutlich zufriedener gewesen. Will heißen: vielleicht ist es besser, dem Leben keinen Sinn "vorzuschreiben", sondern einfach immer wieder zu schauen, was es uns für Aufgaben und Erlebnisse beschert – und es damit gut sein zu lassen?
 

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du hast aus dem eher abstrakten Wunsch eine konkrete Handlungsanweisung für dich entwickelt: was will ich tun, was will ich lassen?
Ja, das ist wohl so...

Der Sinn, den wir für uns finden oder definieren, muss ja irgend eine Wirkung im Alltag entfalten, sonst sind das wirklich nur schöne Worte.
Der Sinn, den wir für uns finden oder definieren, schon, ja. Aber gibt es nicht auch einen "Sinn des Lebens", im Hinblick auf jegliches Leben als Ganzes?



Das Gedicht mit den Bergen kannte ich übrigens nicht, kenne es aber doch irgendwie, aus einem Lied in einem anderen Kontext, und musste tatsächlich auch daran denken, als ich in diesem Thread gelesen hatte... Ich sehe das auch so (wenn ich dich richtig verstehe), dass man immer wieder herunterkommen muss vom Berggipfel und das, was man dort "gewonnen" hat, in den Ebenen leben.
 
Ich persönlich denke schon, dass das Leben einen tieferen Sinn hat

Einen "größeren", "objektiven"? Einen, der größer ist, als der, den (wir sehr begrenzten) Menschen "sehen" (können)?


Aus meiner Sicht ist es einigermaßen unwahrscheinlich, dass man einen vollkommen neuen Sinn für sich (er)finden könnte, der in den Elementarteilchen/Leben/Existenz nicht schon längst zumindest rudimentär angelegt wäre.

Dass "man" (= Mensch) das nicht kann, da gehe ich mit. Aber heißt das, dass es keinen gibt (auch, wenn wir ihn nicht "sehen" können)?
 
Zuletzt bearbeitet:
Aber gibt es nicht auch einen "Sinn des Lebens", im Hinblick auf jegliches Leben als Ganzes?
Ich würde sagen, dass wir es bei dieser berechtigen Frage mit einer aus der Kategorie der "prinzipiell unentscheidbaren Fragen" zu tun haben (nach Heinz von Foerster).

Für diese Fragenkategorie gilt, dass es nicht darum geht, ob man sie "richtig" oder "falsch" beantwortet, sondern wie sich die Antwort auswirkt. Das machen so gesehen ja die allermeisten Religionen falsch, weil sie denken/vorgeben, sie hätte die einzig wahre Antwort gefunden, die sie dann mit allen Mitteln durchsetzen wollen.

Heinz von Foerster erkannte, dass man bei solchen Fragen eine enorme Freiheit hat. Man darf sich sozusagen selbst eine Idee, eine mögliche Antwort (oder auch mehrere) ausdenken. Oder man kann die Ideen anderer dazu übernehmen und probieren, wie sie sich auf das eigene Denken bzw. Leben auswirken. Die Freiheit besteht auch darin, nicht mehr nach "der Wahrheit" suchen zu müssen – weil man vorab akzeptiert hat, dass niemand mit Sicherheit sagen oder gar beweisen könnte, hätte man sie entdeckt.

Für meinen Teil würde ich (nach langem Nachdenken) vorläufig vermuten, dass der Sinn des Lebens im Hinblick auf das Ganze (also das uns bekannte Universum und was möglicherweise sonst noch existiert) darin besteht, kreativ sein zu können. Was ist, will kreativ sein und dann das erleben, was es kreiert hat. Und wir sind (ein Teil) dieses "Was ist". Wir versuchen sozusagen, uns selbst zu verstehen, wenn wir solche Fragen stellen.

Der große Haken daran ist leider, dass wir auf Sprache angewiesen sind zum Verstehen und zum Teilen unserer Erkenntnisse bzw. Ideen. Und die Sprache mitsamt der Grammatik hat (wie nicht erst Wittgenstein erkannte) ihre Grenzen – speziell dann, wenn es um "Unaussprechbares" geht. Wir haben ja etwa kein allgemein erkanntes Wort für alles, was es gibt (das Universum plus seinem Ursprung). Deshalb empfahl Wittgenstein ja: Worüber man nicht sprechen kann, darüber muss man schweigen.
 
Ich würde sagen, dass wir es bei dieser berechtigen Frage mit einer aus der Kategorie der "prinzipiell unentscheidbaren Fragen" zu tun haben

Ja, die Frage ist "unentscheidbar". Ich glaube nicht, dass es Menschen gibt, die so "weit" denken kann, um sämtliche Zusammenhänge zu überblicken. Mich hat einfach interessiert, welche Gedanken sich andere dazu gemacht haben, ob es diesen/einen "großen" Sinn gibt (egal, welcher es dann sein möge).

Wenn ich nachts in den Sternenhimmel schaue, überkommt mich immer ein tiefer Frieden, ein "ich weiß, dass alles einen Sinn hat". Das ist schon so solange ich denken kann so. Andere haben dieses Empfinden nicht. Deshalb habe ich die Frage gestellt...
 
Mich hat einfach interessiert, welche Gedanken sich andere dazu gemacht haben, ob es diesen/einen "großen" Sinn gibt (egal, welcher es dann sein möge).
Ich vermute mal, dass Menschen sich diese Gedanken machen, seit sie logisch denken können und Zeit haben, über das Universum, die Erde und das Leben an sich nachzudenken. Unsere Vorfahren hatten ja jede Nacht einen Himmel über sich, den wir heute nur noch äußerst selten sehen (also in den beleuchteten Regionen).

Und was sie so dachten, kann man etwa in den überlieferten Büchern der Inder, Babylonier, Hebräer nachlesen – oder auch in den Mythen der Mittel- und Südamerikaner, der Chinesen, der nordischen Völker (um nur mal ein paar zu nennen). Natürlich meistens überlagert von viel Fantasie und Bildsprache.

Aber es wäre vielleicht spannend, deine Frage in einem neuen Thread mit genau diesem Titel zu stellen: Gibt es für euch einen "großen Sinn"?
 
Ich vermute mal, dass Menschen sich diese Gedanken machen, seit sie logisch denken können und Zeit haben, über das Universum, die Erde und das Leben an sich nachzudenken. Unsere Vorfahren hatten ja jede Nacht einen Himmel über sich, den wir heute nur noch äußerst selten sehen (also in den beleuchteten Regionen).

Und was sie so dachten, kann man etwa in den überlieferten Büchern der Inder, Babylonier, Hebräer nachlesen – oder auch in den Mythen der Mittel- und Südamerikaner, der Chinesen, der nordischen Völker (um nur mal ein paar zu nennen). Natürlich meistens überlagert von viel Fantasie und Bildsprache.

Aber es wäre vielleicht spannend, deine Frage in einem neuen Thread mit genau diesem Titel zu stellen: Gibt es für euch einen "großen Sinn"?

Ich würde sagen, dass die Sinnfrage fast zwingend eine Antwort erfordert, ob man das will oder nicht. Es können 100 oder 1000 Jahre vergehen, es wird sich vermutlich nicht ändern.

Es sei denn, man schaltet sein Gehirn oder Bewusstsein vollkommen aus. Wie soll das gehen?
 
Bevor ich mich vielleicht weiter äußere:

Im weitesten Sinne sind Krankheit und Tod kein Sinn des Lebens.
Vielleicht doch? Ohne Krankheit hätten wir gar kein Gefühl für Gesundheit.

Und ohne den Tod wäre die Welt ja schnell voll mit Lebewesen – weil es ja weiter Geburten gäbe.

Ich sehe beides als durchaus sinnvoll an. Wie würdest du diese Phänomene dann erklären, wenn sie un-sinnig sind?
 

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