Raus aus der verzweifelten, hilflosen Opferrolle!
Das ist leider genau mein Problem. Ich habe starke erlenrte Hilflosigkeit und gerate immer wieder in diese Opferrolle.
Ärmel hoch, Bestandsaufnahme.
Was kannst du?
Ich kann eigentlich sehr gut Menschen motivieren und sie zum Lachen bringen. Ich bin sehr ergeizig und bemühe mich, meine Einschränkungen mit "Hilfsmitteln" zu bekämpfen, klappt leider nicht immer so gut. Sonst weiß ich gerade nur wenig Stärken.
Und was kannst du jetzt tun?
Ich wollte mir ein Jobcoaching holen, dafür muss ich nur zur Arge, und da warte ich auf den Anruf, der gleich kommen sollte. Ich hoffe, ich kriege ein Bildungsgutschein. Hoffe ich kann damit eine Fortbildung oder Weiterbildung etc. in Anspruch nehmen. Allgemein bräuchte ich eine Berufsberatung.
Dann habe ich am Montag einen Termin beim Sozialen Dienst meiner Stadt für die Beratung und Antrag einer Qualitativen Assistenz, die mich in meinem Alltag unterstützen könnte. Dann könnte ich mich im Allgemeinen noch mehr informieren, was für Hilfen meine Stadt für Menschen mit Behinderungen hat.
Ansonsten Therapieplatz suchen, was ich zeitweise wegen der mageren Erfolgschancen wieder Ad acta gelegt habe. Das kann ich in Anspruch nehmen. Ansonsten bin ich auf der Warteliste für einen psychosomatischen Klinikaufenthalt. Das wird aber frühstens erst Mitte-Ende September etwas.
Ansonsten habe ich nächsten Monat einen Termin bei meinem Psychiater, da werde ich das ganze nochmal ansprechen und gucken, wie er mich noch unterstützen kann, medikamentös etc. Wahrscheinlich Antidepressivum erhöhen.
Ansonsten muss ich mir Tagesabläufe gestalten, damit ich aus dem depressiven Loch raus komme oder nicht weiter reinfalle. Das Versuche ich auch momentan, ist für mich nur nicht so einfach. eigentlich möchte ich jeden 2. Tag zum Sport, jeden Tag um 8 Uhr aufstehen und um 10 ins Bett. Jeden Tag eine Bewerbung schreiben. 2-3 Dinge im Haushalt erledigen, weniger Zeit am Handy.
Sehe ich anders, auch ohne Abschluss konntest du doch Wissen mitnehmen und so eine Grundlage schaffen, auf die sich aufbauen lässt!
Also Orgatalent gefragt.
Zu langsam, ok, doch wenn du mehr an Land ziehen konntest und pisitives Feedback bekamst, kannst du nicht so schlecht gewesen sein.
Ja, daher verstehe ich eben auch nicht, warum man mich gekündigt hat. Man war mir voreingenommen (wie selbst gesagt "Wir wussten bereits, dass sie scheitern würden") und hat nur nach Bestätigungen gesucht. Natürlich war ich nicht perfekt, ich fühlte mich schnell erschlagen und habe evtl. ein paar mal zu oft nach Hilfe gefragt. Leider war ich bei meinen Veranstaltungen immer ohne Kolleg*innen, sodass keiner diese Sätze mitbekommen hat.
Hast du um Feedback gebeten?
Auch zwischendurch mal?
Ja ich habe um Zwischenfeedbacks gebeten, die waren nicht so gut. "unstrukturiert + unorganisiert", "braucht zu lange um in die Struktur reinzukommen", "fehlende fachliche Kompetenz", aber ich habe nie konkrete Beispiele gesagt bekommen. Das konnte mir der Chef nicht nennen.
War wirklich nur das Tempo das Problem?
nein, war aber deren Hauptargument, siehe einen weiter oben. Zudem war es so, dass der Chef meinte, mir das halbe Jahr der Probezeit zu jeder Arbeit (und damit meine ich jede, außer mal ne Veranstaltung allein) jemand über meine Finger schauen zu lassen. Das hatte mich extrem versunsichert und ich habe Lampenfieber bekommen. Z.B. beim Benutzungsdienst saß immer jemand hinter mir und wenn ich Sachen nicht auf anhieb gefunden habe, wurde mir reingegrätscht. Das hat mich leider sehr verunsichert, sodass ich dann irgendwann wirklich nicht mehr wusste, was ich mache. Damit kann ich leider gar nicht umgehen und das ist auch ein großes Problem von mir.
Wie intensiv und woran kann es liegen, dass es keine Einladung gab?
- zu wenig Berufserfahrung, da leider keine lange Anstellung in dem Beruf
- Studium ist schon zu lange her, ich müsste mein Wissen wieder komplett auffrischen
- jetzt müssen sie mich ja einladen, wegen GdB, aber nicht einstellen (hier wieder das Problem der mangelnden Berufserfahrung und des weiterweg liegenden Studiums)#
- ich weiß nicht, wie gut meine Bewerbungen sind. Meine Mutter arbeitet als Schwerbehindertenbeauftragte in einer Behörde, die findet meine Bewerbungen meistens gut, ansonsgten zeige ich sie meinem Mann, der die Rechtschreibung kontrolliert
- in der Probezeit gekündigt zu werden und jetzt 3 1/2 Jahre eine Ausbildung gemacht zu haben, oghne Abschluss, kommt bei Personalen sicherlich auch nicht gut an
Niemand zwingt dich, den anzugeben.
Bringt aber nichts, wenn du den Anforderungen des 1. Arbeitsmarkts nicht gewachsen bist.
Ich sähe dich da höchstens in einem Teilzeitjob.
Wenige Stunden, da dann volle Konzentration und Anstrengung.
Ja den sehe ich auch nur. Vollzeit geht einfach nicht, häufig genug ausprobiert.
Ob du genug Biss hättest, kann ich nicht beurteilen, doch sich noch ein paar Dinge anzueignen und sich selbständig zu machen wäre ein Weg.
So gibst du dir vor, wieviel du an einem Tag zu schaffen hast, ermöglichst dir nötige Pausen und kannst so evtl. mehr leisten. In deinem Tempo.
Im sozialen Bereich ist der Bedarf gegeben.
Ich wüsste halt nicht womit ich mich selbstständig machen kann. Am liebsten würde ich das auch. Dann habe ich keine Kollegen oder weniger und vorallem keiner, der mich beurteilt