Anzeige(1)

  • Liebe Forenteilnehmer,

    Im Sinne einer respektvollen Forenkultur, werden die Moderatoren künftig noch stärker darauf achten, dass ein freundlicher Umgangston untereinander eingehalten wird. Unpassende Off-Topic Beiträge, Verunglimpfungen oder subtile bzw. direkte Provokationen und Unterstellungen oder abwertende Aussagen gegenüber Nutzern haben hier keinen Platz und werden nicht toleriert.

Meine erwachsene Tochter hat den Kontakt abgebrochen

Liebe Weidebirke, ich weiß nicht, ob sie eine Therapie macht. Sie hatte es vor, hat aber keinen Platz bekommen, weil die Therapeuten keinen Bedarf bei ihr gesehen haben.
Vielleicht meldet sie sich, aber ich merke mit Erschrecken, wie ich mich verhärte ihr gegenüber.
Ich kann ihr nicht verzeihen, dass sie mich so im Stich lässt. Wir sind immer zusammen durch Dick und Dünn gegangen.
 
Liebe Anaira, danke auch Dir für Deine lieben Worte!
Meine Tochter ist 37 Jahre alt, hat und will keine Kinder. Auch damit bin ich fertig geworden, ohne ihr in ihr Leben reinzureden. Ich habe ihr nur gesagt, dass ich glücklich bin, dass ich mich für ein Kind entschieden hatte, als ich noch jung war und das ein Kind zu haben wunderbar ist.
Was Du über Deine Familie schreibst, finde ich auch problematisch. Ich denke, als Eltern muss man auf die Kinder zugehen und sich anhören, was schief gelaufen ist aus Sicht der Kinder. Das muss man als Eltern verkraften können.
 
...... Ich denke, als Eltern muss man auf die Kinder zugehen und sich anhören, was schief gelaufen ist aus Sicht der Kinder. Das muss man als Eltern verkraften können.

Das sehe ich auch so.

Dazu gehört aber viel Selbstreflektion, echtes Interesse und .... Mut. Auch das. Weil ich davon ausgehe, dass die meisten Eltern immer das Beste für ihre Kinder geben.

Und wenn einen dann Vorwürfe um die Ohren fliegen, für Situationen, die man als Elternteil ganz anders wahrgenommen hat, dann heißt das wirklich zurückstecken, nachdenken und für ein Gespräch offen sein. Einfach ist anders.
 
Lieber Mond-Wind, von Herzen Danke für Deine Worte.
Einfach ist wirklich etwas anderes.........ich dachte immer, dass die Liebe und das Vertrauen das wichtigste sei.
 
Sie hat mir einen Brief geschrieben, in dem sie mir mitteilte, dass ihre Einstellung zum Leben eine andere sei als meine.
Weißt du, was genau sie damit gemeint haben könnte? Darunter kann man sich ja vieles vorstellen und nicht zwingend muss eine unterschiedliche Lebenseinstellung zum Kontaktabbruch führen. Aber ich kann mir gut vorstellen, dass es auch Dinge gibt, wo der Unterschied so krass ist, dass man einen Kontaktabbruch vorzieht.
 
Lieber Mond-Wind, von Herzen Danke für Deine Worte.
Einfach ist wirklich etwas anderes.........ich dachte immer, dass die Liebe und das Vertrauen das wichtigste sei.

Ist es auch.

Und wenn das bei euch bestanden hat, kann es wieder auftauchen. Es ist einfach begraben und wenn der Berg an Problemen abgetragen ist, können Liebe und Vertrauen ans Licht kommen.

Ich wünsche dir viel Geduld
 
Liebe Weidebirke, ich weiß nicht, ob sie eine Therapie macht. Sie hatte es vor, hat aber keinen Platz bekommen, weil die Therapeuten keinen Bedarf bei ihr gesehen haben.
Vielleicht meldet sie sich, aber ich merke mit Erschrecken, wie ich mich verhärte ihr gegenüber.
Ich kann ihr nicht verzeihen, dass sie mich so im Stich lässt. Wir sind immer zusammen durch Dick und Dünn gegangen.
Ja, dieses Verhärten kenne ich auch. Das braucht man dann als Schutz vor dem Schmerz. Das geht mir genauso.

Ich sehe Eltern in der Verantwortung sich dem zu stellen, was die Kinder zu sagen haben. Und auch anzuerkennen, wenn die erwachsenen Kinder ihr Erleben schildern. Sie in ihren Verletzungen sehen.

Trotzdem haben Eltern auch das Recht sich zu schützen und müssen nun nicht stillhalten und sich nun ihrerseits Verletzungen gefallen lassen.

Diese Gratwanderung ist ganz, ganz schwer.

Ich wünsche Dir, dass Du sowohl den nötigen Schutz für Dich als auch Verständnis und Offenheit für Deine Tochter bewahren kannst.
 
Liebe Anaira, danke auch Dir für Deine lieben Worte!
Meine Tochter ist 37 Jahre alt, hat und will keine Kinder. Auch damit bin ich fertig geworden, ohne ihr in ihr Leben reinzureden. Ich habe ihr nur gesagt, dass ich glücklich bin, dass ich mich für ein Kind entschieden hatte, als ich noch jung war und das ein Kind zu haben wunderbar ist.
Was Du über Deine Familie schreibst, finde ich auch problematisch. Ich denke, als Eltern muss man auf die Kinder zugehen und sich anhören, was schief gelaufen ist aus Sicht der Kinder. Das muss man als Eltern verkraften können.
Liebe Fussel, danke für deine Worte. Ich hatte mich damals mit meinen Eltern ausgesprochen und dabei sind Dinge ans Licht gekommen, die mich geschockt haben, gleichzeitig aber kein Grund waren, warum ich keine so schöne Kindheit hatte. Außerdem hat mein Bruder auch sehr viel Zwietracht gesät, was zum Kontaktabbruch geführt hat.
Deine Tochter ist mein Alter und auch mit Kindern teile ich ihre Einstellung. Aber ohne dich wäre sie nicht da und ich denke, dass weiß sie auch. Meine Eltern waren auch froh, in jungen Jahren Kinder zu bekommen. Auch wenn es schwierig war, bereuen sie es nicht.
 
Das sehe ich auch so.

Dazu gehört aber viel Selbstreflektion, echtes Interesse und .... Mut. Auch das. Weil ich davon ausgehe, dass die meisten Eltern immer das Beste für ihre Kinder geben.

Und wenn einen dann Vorwürfe um die Ohren fliegen, für Situationen, die man als Elternteil ganz anders wahrgenommen hat, dann heißt das wirklich zurückstecken, nachdenken und für ein Gespräch offen sein. Einfach ist anders.
Solche Gespräche hatten meine Eltern und ich auch schon öfters. Der Unterschied heute ist nur, dass ich mich wehre und mir nicht den Mund verbieten lasse. Das war früher anders, ich hab mir viel gefallen lassen und einstecken müssen. So doof es klingt, aber heute bin ich dankbar für manches. Es hat mich stärker gemacht und ich weiß, was ich will und wer mich begleitet.
 
Hallo Fussel,

das tut mir sehr leid, ich kann mir vorstellen, dass das sehr schmerzhaft ist.

Was die Gründe Deiner Tochter sind, da können wir nur spekulieren. Für mich klingt es so, dass Ihr eine sehr enge Verbindung hattet, du schreibst: Ihr Beide durch dick und dünn.

Aber das kann auch problematisch für ein Kind sein. Manchmal entsteht da auch eine ungesunde Symbiose und es geschehen viele große oder kleine Übergriffe, Grenzen sind verschwommen und werden überschritten, das alles oft unbewusst und in keiner bösen Absicht.

Zum Beispiel erzählst du
Meine Tochter ist 37 Jahre alt, hat und will keine Kinder. Auch damit bin ich fertig geworden, ohne ihr in ihr Leben reinzureden. Ich habe ihr nur gesagt, dass ich glücklich bin, dass ich mich für ein Kind entschieden hatte, als ich noch jung war und das ein Kind zu haben wunderbar ist.

Diese Formulierung finde ich sehr aufschlussreich. Du bist auch damit fertig geworden (mit was denn noch?), also war es für dich schwer, du musstest erstmal damit fertig werden.

Wir hier wissen nicht, was du ganz genau zu ihr gesagt hast, das können schon kleine Bemerkungen oder auch Mimik und Gestik sein. Ich glaube schon, dass deine Tochter weiß, dass diese ihre ureigene persönliche Entscheidung über ihr Leben etwas ist, womit du fertig werden musst.

Dann sagst du zu ihr “ja nur“, dass du glücklich bist, dich für ein Kind entschieden zu haben und dass ein Kind zu haben wunderbar ist.

Ist deine Tochter zu dir gekommen und hat gesagt “Ich habe mich entschieden, dass ich keine Kinder möchte. Wie siehst du das denn, meinst du, dass das die richtige Entscheidung ist?“

Wenn sie das nicht gemacht hat, ist deine Aussage übergriffig und manipulativ. Es geht dich nämlich überhaupt nichts an, auch wenn du es gerne anders hättest. Und es macht ihr ein schlechtes Gewissen.

Das könnte sie auch mit ihrer Aussage meinen, dass Ihr verschiedene Lebenseinstellungen habt. Und vielleicht hat sie damit kein Problem, sondern du. Und deswegen geht sie auf Abstand.

Mein Rat an dich ist, ihre Entscheidung zu akzeptieren. Sie braucht das jetzt und ich verstehe das.

Wenn ihr Vater sie in manischen Phasen bedroht hat, deine Mutter, also ihre Großmutter übergriffig war und du sie beschützen musstest. Dann gibt es sehr wohl einen Grund für eine Therapie, deswegen verstehe ich nicht, warum das angeblich nicht notwendig ist.

Und ebenso lege ich dir ans Herz, ebenfalls eine Therapie zu machen. Weil so etwas durchmachen nicht nur für sie schwer war, sondern auch für dich und Spuren bei Euch Beiden hinterlässt.

Auch ich hatte mit Mitte 30 den Kontakt zu meiner Mutter abgebrochen und Therapie gemacht.

Sie hat ebenfalls Therapie gemacht und so gelernt, wirklich hin zu sehen, ihre Fehler zu erkennen und wirklich zu verstehen, welche Dynamiken da abgelaufen sind.

Sie hat sich bei mir während ihrer Therapie mit Hilfe des Therapeuten ehrlich in einem Brief entschuldigt, mir ohne Vorwürfe mitgeteilt, dass sie meine Entscheidung versteht, respektiert und akzeptiert. Und signalisiert, dass sie trotzdem immer da ist, falls ich doch wieder Kontakt möchte. Das war aber erst möglich, als sie es wirklich verstanden hatte, anders hätte mich ein Brief von ihr nur verärgert, weil alle Worte vor der Therapie mich nur noch mehr verletzt haben.

Ich habe meine Zeit gebraucht und bin dann irgendwann nach Jahren von alleine wieder auf sie zugegangen. Wir verstehen uns besser als je zuvor, ohne ungesunde Dynamiken, dieser Abstand war absolut heilsam für uns Beide.
 

Anzeige (6)

Ähnliche Themen

Anzeige (6)

Anzeige(8)

Regeln Hilfe Benutzer

Du bist keinem Raum beigetreten.

      Du bist keinem Raum beigetreten.

      Anzeige (2)

      Oben