Phlics
Mitglied
Hallo Zusammen,
ich möchte mal was loswerden und ich bin lange auf der Suche gewesen und habe einiges probiert bevor ich hier gelandet bin. Ich weiß nicht was ich erwarte oder was mir helfen würde, daher fange ich mal etwas von vorne an und versuche mich etwas besser darzustellen.
Also ich bin ehemaliger Krebspatient, war ca. 20 damals, hatte vier mal Chemo und das alles durch. Das hat mich doch sehr verändert. Daraufhin wurde ich relative melancholisch und tiefgründig. Ich hatte damals zwei wahnsinnig gute Freunde, ich nenne sie mal Torben und Paula. Also Torben war so gute 5 Jahre älter als ich, und er war für mich irgendwann wie ein großer Bruder. Es gab kein Wochenende, an dem wir nicht zusammen was gemacht haben. Torben hatte irgendwann Paula kennengelernt, die eher mein Alter ist. Paula was super, unglaublich nett und bodenständig, aber mitten im Leben, hatte Ziele und wusste immer, was sie wollte. Paula war für mich eher zweirangig, weil Torben meine Zeit einnahm. Irgendwann veränderte sich etwas. Torben und Paula kamen sich näher (Es lief aber nie was). Daher verbrachten die beiden mehr Zeit miteinander als ich mit Torben. Jetzt kann man sagen, ich war eifersüchtig, kann auch sein, aber er war nunmal (nicht nur ein Kumpel) sondern auch mein stabiler Halt im Leben. Als er damals seine Frau verlor und zwei Jahre später eine weitere Beziehung scheiterte, war ich immer für ihn da und wir haben die krassesten Gespräche geführt, über Dinge gesprochen, die ich mit niemanden je hätte besprechen können. Er war ich, ich kannte ihn durch und durch. Ich hatte seinen Wohnungsschlüseel, so dicke waren wir. Nunja, irgendwann kam ich Paula halt näher und sie wollte auch immer merh mit mir machen. Die beiden gingen daraufhin etwas auseinander. Gefiel mir anfangs auch garnicht, dazwischen zu stehen, aber wir alle drei laberten nur was von "Wir sind nur Freunde, da läuft nichts, bla bla". Irgenwann war es dann doch so, das Paula und ich uns zu nahe kamen, und ich spürte schnell dass das nicht gut wird. Ich sprach mich mit ihr aus und sie distanzierte sich darafhin, näherte sich wieder Torben an. Und da entschied ich mich damals, abzuhauen.
Über das Internet lernte ich meine heutige Frau Hana kennen. Wir chateten ca. zwei Wochen, dann trafen wir uns. Sie wohnte damals 500km von mir entfernt aber wir kamen direkt so gut klar, ich musste sie einfach sehen. Wir wollten uns ca. in der Mitte treffen, in einer Stadt, etwas spazzieren gehen, mal gucken wie es läuft. Es lief dann so gut dass wir uns abend noch ein Hotelzimmer nahmen! Wir hatten keinen Sex in der Nacht, wir wollten es langsam angehen. Aber es war beschlossen. Ich war Hals über Kopf verliebt und so sie auch in mir. Springen wir etwas weiter, ca. 1,5 Jahre später, nach ewiger Fernbeziehung zogen wir zusammen. Wir hatten ein gutes Leben, sind viel gereist, haben die Welt gesehen. Sie hat aus mir einen besseren Menschen gemacht, mit unterstützt, mich aus den Drogen geholt (Hatte bei unserem Kennenlernen eine Medikamentenabhängigkeit und kam nur mit Opium durch den Tag.) und mich in Arbeit und Lohn gebracht. Meine Frau ist erfolgreich in ihrem Beruf, und ich in meinem auch. Sehr sogar.
Noch etwas weiter vorwärts, 2022, das Jahr in dem sich irgendwie alles änderte. Wir bekamen Mitte des Jahres unser erstes Kind, wir kauften ein Haus und ich hatte wieder mal einen neuen Job. Alles innerhalb von ... 3 oder 4 Monate. Das war wirklich krass. Die Belastung hatte uns an unsere Grenzen und darüber hinaus gebracht. Es waren teilweise schreckliche Tage und Wochen dabei, wo wir auf dem absoluten Zahnfleisch liefen. Jetzt, ca. 1,5 Jahre später ist alles anders.
Von unserer Beziehung ist eigentlich nichts mehr übrig. Das Kind hat sich prickelnd entwickelt, meine Frau und ich arbeiten auch wieder beide. Wir haben vor kurzen ein altes Familienhaus verkauft und sind in ca. 10 Jahren aus allen Schulden raus (vom Hauskauf). Eigentlich eine fantastische Ausgangssituation... aber irgendwie stimmt alles nicht. Ich habe, als ich 2015 umzog und all meine Freunde und Familie hinter mir lies, den Kontakt inzwischen so gut wie komplett verloren. Torben, keine Ahnung was er überhaupt macht oder ob er noch lebt, er hatte mich gehasst, dass ich ging. Und Paula, absolut distanziert und ohne wirkliches Interesse an Gesprächen.
Meine Frau und ich hatten seid der Schwangerschaft keinen Sex mehr. Das hatten wir auch vorher nicht so oft, aber da war es immerhin nochmal regelmäßig. Aber die letzten Jahre haben uns nur funktionieren lassen. Da war keine Zweisamkeit mehr, kein Wir-Gefühl, keine Intimität mehr vorhanden. Aber all das wurde in letzter Zeit schlimmer, weil ich das Gefühl habe, eine Depression zu entwickeln. Ich habe aber all meine guten Freunde, Leute mit denne ich auch über die Themen wie Sex reden will, inzwischen verloren, da ist niemand mehr da.
Erschwärend (was aber eigentlich auf dumm klingt, aber ich will es halt nur erwähnen) kommt noch hinzu, dass ich im meinem neuen Beruf in einem 2500 Mitarbeiter Unternehmen arbeite, das hauptsächliche Junge Menschen einstellt. Ich arbeite in einem Team von ca. 15-20 Mitarbeiter, von denen 10 alleine junge Frauen zwischen 20 und 30 sind, überaus Hübsch und alle Singles und ständig Bock auf Party. Wir haben monatlich Afterwork-Termine und dann gehts irgendwo Essen, Saufen oder Party machen. Für mich mit ca. 35 nicht so meins, bin ich ehrlich. Ein guter Kollege von mir geht offen mit seiner Fremdgeherei um, ich kann es nicht nachvollziehen. Aber das Geflirte ist halt auch übel auf der Arbeit. Jetzt hatte ich erst vor kurzen einen Chat mit einer Kollegin, die ich schon sehr wert schätze. Aber wir haben irgendwann über private Themen und Fetisch gepsrochen und daraufhin klargestellt, eine Linie zu ziehen. Gespräch beendet.
Und hier gehts eigentlich schon los. Ich bin irgendwie bereit diese Linie zu überschreiten. Ich will keinen Sex (glaube ich zumindest), ich will einfach mal wieder reden, begehrt werden, mir wertvoll und geliebt vorkommen... Ich habe die letzten Jahre nur funktioniert, und wir haben alles erreicht, um ein glückliches Leben zu führen, aber ich bin nicht glücklich. Ich bin einsam und traurig, die ganze Zeit bin ich so verdammt traurig. Ich heule der alten Zeit nach und habe niemandem, dem ich das erzählen kann. Und das macht mir zudem große Angst. Ich fantasiere über meine Kolleginen oder heiße Kundinnen die ich habe, und dass kann auch nicht richtig sein. Und gleichzeitig habe ich fast täglich den Drang dazu es einfach alles zu beendet. Manchmal will ich einfach ins Auto steigen und abhauen und nicht mehr anhalten. Ich will die Musik aufdrehen und einfach ... keine Ahnung, ich weiß es nicht. Ich habe Angst wie das weitergehen soll. Angst um mein Kind und was für ein Vater ich bin, dass ich so denke.
Ich trage diese Maske nach außen. Nicht um mich zu schützen, nur um mich nicht zeigen zu müssen. Ich muss stark sein für mein Kind, für die Arbeit, für alle... aber ich kann nicht mehr. Niemand ist stark für mich... ich suche einen Torben oder eine Paula aus meiner Jugend! Ich vermisse sie schmerzlichst. Jetzt bin ich nur ein einsamer Familienvater der in Foren seinen scheiß loswird und den Text wegschmeist.
ich möchte mal was loswerden und ich bin lange auf der Suche gewesen und habe einiges probiert bevor ich hier gelandet bin. Ich weiß nicht was ich erwarte oder was mir helfen würde, daher fange ich mal etwas von vorne an und versuche mich etwas besser darzustellen.
Also ich bin ehemaliger Krebspatient, war ca. 20 damals, hatte vier mal Chemo und das alles durch. Das hat mich doch sehr verändert. Daraufhin wurde ich relative melancholisch und tiefgründig. Ich hatte damals zwei wahnsinnig gute Freunde, ich nenne sie mal Torben und Paula. Also Torben war so gute 5 Jahre älter als ich, und er war für mich irgendwann wie ein großer Bruder. Es gab kein Wochenende, an dem wir nicht zusammen was gemacht haben. Torben hatte irgendwann Paula kennengelernt, die eher mein Alter ist. Paula was super, unglaublich nett und bodenständig, aber mitten im Leben, hatte Ziele und wusste immer, was sie wollte. Paula war für mich eher zweirangig, weil Torben meine Zeit einnahm. Irgendwann veränderte sich etwas. Torben und Paula kamen sich näher (Es lief aber nie was). Daher verbrachten die beiden mehr Zeit miteinander als ich mit Torben. Jetzt kann man sagen, ich war eifersüchtig, kann auch sein, aber er war nunmal (nicht nur ein Kumpel) sondern auch mein stabiler Halt im Leben. Als er damals seine Frau verlor und zwei Jahre später eine weitere Beziehung scheiterte, war ich immer für ihn da und wir haben die krassesten Gespräche geführt, über Dinge gesprochen, die ich mit niemanden je hätte besprechen können. Er war ich, ich kannte ihn durch und durch. Ich hatte seinen Wohnungsschlüseel, so dicke waren wir. Nunja, irgendwann kam ich Paula halt näher und sie wollte auch immer merh mit mir machen. Die beiden gingen daraufhin etwas auseinander. Gefiel mir anfangs auch garnicht, dazwischen zu stehen, aber wir alle drei laberten nur was von "Wir sind nur Freunde, da läuft nichts, bla bla". Irgenwann war es dann doch so, das Paula und ich uns zu nahe kamen, und ich spürte schnell dass das nicht gut wird. Ich sprach mich mit ihr aus und sie distanzierte sich darafhin, näherte sich wieder Torben an. Und da entschied ich mich damals, abzuhauen.
Über das Internet lernte ich meine heutige Frau Hana kennen. Wir chateten ca. zwei Wochen, dann trafen wir uns. Sie wohnte damals 500km von mir entfernt aber wir kamen direkt so gut klar, ich musste sie einfach sehen. Wir wollten uns ca. in der Mitte treffen, in einer Stadt, etwas spazzieren gehen, mal gucken wie es läuft. Es lief dann so gut dass wir uns abend noch ein Hotelzimmer nahmen! Wir hatten keinen Sex in der Nacht, wir wollten es langsam angehen. Aber es war beschlossen. Ich war Hals über Kopf verliebt und so sie auch in mir. Springen wir etwas weiter, ca. 1,5 Jahre später, nach ewiger Fernbeziehung zogen wir zusammen. Wir hatten ein gutes Leben, sind viel gereist, haben die Welt gesehen. Sie hat aus mir einen besseren Menschen gemacht, mit unterstützt, mich aus den Drogen geholt (Hatte bei unserem Kennenlernen eine Medikamentenabhängigkeit und kam nur mit Opium durch den Tag.) und mich in Arbeit und Lohn gebracht. Meine Frau ist erfolgreich in ihrem Beruf, und ich in meinem auch. Sehr sogar.
Noch etwas weiter vorwärts, 2022, das Jahr in dem sich irgendwie alles änderte. Wir bekamen Mitte des Jahres unser erstes Kind, wir kauften ein Haus und ich hatte wieder mal einen neuen Job. Alles innerhalb von ... 3 oder 4 Monate. Das war wirklich krass. Die Belastung hatte uns an unsere Grenzen und darüber hinaus gebracht. Es waren teilweise schreckliche Tage und Wochen dabei, wo wir auf dem absoluten Zahnfleisch liefen. Jetzt, ca. 1,5 Jahre später ist alles anders.
Von unserer Beziehung ist eigentlich nichts mehr übrig. Das Kind hat sich prickelnd entwickelt, meine Frau und ich arbeiten auch wieder beide. Wir haben vor kurzen ein altes Familienhaus verkauft und sind in ca. 10 Jahren aus allen Schulden raus (vom Hauskauf). Eigentlich eine fantastische Ausgangssituation... aber irgendwie stimmt alles nicht. Ich habe, als ich 2015 umzog und all meine Freunde und Familie hinter mir lies, den Kontakt inzwischen so gut wie komplett verloren. Torben, keine Ahnung was er überhaupt macht oder ob er noch lebt, er hatte mich gehasst, dass ich ging. Und Paula, absolut distanziert und ohne wirkliches Interesse an Gesprächen.
Meine Frau und ich hatten seid der Schwangerschaft keinen Sex mehr. Das hatten wir auch vorher nicht so oft, aber da war es immerhin nochmal regelmäßig. Aber die letzten Jahre haben uns nur funktionieren lassen. Da war keine Zweisamkeit mehr, kein Wir-Gefühl, keine Intimität mehr vorhanden. Aber all das wurde in letzter Zeit schlimmer, weil ich das Gefühl habe, eine Depression zu entwickeln. Ich habe aber all meine guten Freunde, Leute mit denne ich auch über die Themen wie Sex reden will, inzwischen verloren, da ist niemand mehr da.
Erschwärend (was aber eigentlich auf dumm klingt, aber ich will es halt nur erwähnen) kommt noch hinzu, dass ich im meinem neuen Beruf in einem 2500 Mitarbeiter Unternehmen arbeite, das hauptsächliche Junge Menschen einstellt. Ich arbeite in einem Team von ca. 15-20 Mitarbeiter, von denen 10 alleine junge Frauen zwischen 20 und 30 sind, überaus Hübsch und alle Singles und ständig Bock auf Party. Wir haben monatlich Afterwork-Termine und dann gehts irgendwo Essen, Saufen oder Party machen. Für mich mit ca. 35 nicht so meins, bin ich ehrlich. Ein guter Kollege von mir geht offen mit seiner Fremdgeherei um, ich kann es nicht nachvollziehen. Aber das Geflirte ist halt auch übel auf der Arbeit. Jetzt hatte ich erst vor kurzen einen Chat mit einer Kollegin, die ich schon sehr wert schätze. Aber wir haben irgendwann über private Themen und Fetisch gepsrochen und daraufhin klargestellt, eine Linie zu ziehen. Gespräch beendet.
Und hier gehts eigentlich schon los. Ich bin irgendwie bereit diese Linie zu überschreiten. Ich will keinen Sex (glaube ich zumindest), ich will einfach mal wieder reden, begehrt werden, mir wertvoll und geliebt vorkommen... Ich habe die letzten Jahre nur funktioniert, und wir haben alles erreicht, um ein glückliches Leben zu führen, aber ich bin nicht glücklich. Ich bin einsam und traurig, die ganze Zeit bin ich so verdammt traurig. Ich heule der alten Zeit nach und habe niemandem, dem ich das erzählen kann. Und das macht mir zudem große Angst. Ich fantasiere über meine Kolleginen oder heiße Kundinnen die ich habe, und dass kann auch nicht richtig sein. Und gleichzeitig habe ich fast täglich den Drang dazu es einfach alles zu beendet. Manchmal will ich einfach ins Auto steigen und abhauen und nicht mehr anhalten. Ich will die Musik aufdrehen und einfach ... keine Ahnung, ich weiß es nicht. Ich habe Angst wie das weitergehen soll. Angst um mein Kind und was für ein Vater ich bin, dass ich so denke.
Ich trage diese Maske nach außen. Nicht um mich zu schützen, nur um mich nicht zeigen zu müssen. Ich muss stark sein für mein Kind, für die Arbeit, für alle... aber ich kann nicht mehr. Niemand ist stark für mich... ich suche einen Torben oder eine Paula aus meiner Jugend! Ich vermisse sie schmerzlichst. Jetzt bin ich nur ein einsamer Familienvater der in Foren seinen scheiß loswird und den Text wegschmeist.