Der Onkel aus dem weit entfernten Bundesland hat inzwischen anhand des Bestattungsgesetzes meines Bundeslandes herausgefunden, dass er rechtlich nicht zur Bestattung verpflichtet ist. Ich habe das überprüft und halte es ebenfalls für zutreffend. Dann veranlasst das Ordnungsamt des Sterbeorts die Bestattung, stellt die Kosten aber den Erben in Rechnung. Hat Jusehr kein Testament gemacht, wäre der Onkel bei gesetzlicher Erbfolge nur zu 1/4 erbberechtigt, da es noch drei gleichrangige Verwandte mütterlicherseits bzw. deren Nachkommen gibt. Nun überlegen der Onkel und seine Frau, ob Jusehr nicht doch besser an seinem oder meinem Wohnort bestattet werden sollte. Ich nehme an, sie gehen davon aus, dass das dann für sie preiswerter wird.
Ich habe ihnen einen bestimmten Betrag genannt, bis zu dem ich bereit wäre, mich an den Kosten zu beteiligen. Erbberechtigt bin ich ja mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht. Habe ihnen auch gesagt, wenn das Ordnungsamt die Bestattung veranlasst, wird die preiswerteste Art gewählt, bestenfalls eine anonyme Feuerbestattung in Jusehrs letztem Wohnort. Jetzt wollen sie sich auf mein Anraten am Montag beim zuständigen Ordnungsamt und auch beim Nachlassgericht erkundigen und dann wollen wir uns noch mal beraten. Ich werde mich morgen auch mal ganz unverbindlich bei einem Bestatter an meinem Wohnort erkundigen, was eine ganz einfache Bestattung in einem Rasenurnengrab hier kosten würde. Der Friedhof ist quasi vor meiner Haustür. Die Überführung der Urne dürfte nicht die Welt kosten, da Jusehrs letzter Wohnort und mein Wohnort nur 25 km voneinander entfernt sind. Ich hoffe, dass es möglich ist, ein Krematorium an seinem Wohnort zu beauftragen und nur die Urne mit der Asche dann zu meinem Wohnort zu transportieren.
Habe von dem Onkel heute noch erfahren, dass der Leichnam bereits zur Bestattung freigegeben worden ist. Todesursache sei Embolie/Herzversagen gewesen. Ich hatte mir ja schon so was gedacht...