Man merkt auf jeden Fall eines: Du betrachtest das aus der Theorie und ein Stück weit aus Deinen eigenen Erfahrungen. Aber keinesfalls aus der Praxis.
Logisch. Wie jede/r andere hier auch. Deine Erfahrungen scheinen andere zu sein als meine - macht ja nichts, ich teile deine Meinungen jedenfalls so gut wie gar nicht.
Zum Beispiel ging es Dich gar nichts an, wofür Deine Eltern ihr Geld ausgeben. Du hast es nicht verdient, sondern sie und sie können damit tun, was sie wollen.
keine ahnung, worauf du hinauswillst. ich habe nie gesagt, dass es mich was anging, sondern, dass sie mich ne lange zeit nicht mehr gesehen hätten, wenn um ein paar euro kostgeld drama gemacht worden wäre, man aber zeitgleich tausende sonstwohin spendet (womit ich, explizit betont, keinerlei probleme habe oder hatte). da stimmt dann einfach irgendwas nicht, wenn man fremden das geld in den rachen wirft, aber vom eigenen kind noch geld verlangt für whatever (essen etc). das magst du gerne anders sehen, ich finde es furchtbar. wer steht einem näher als das eigene blut, und warum sollte man da knausern und woanders raushauen? verstehe ich nicht.
Und ein charakterstarker Mensch käme gar nicht auf den Gedanken, mit 20 seinen Eltern mehr als unbedingt nötig auf der Tasche zu liegen oder sich haushaltstechnisch bedienen zu lassen, all inclusive im Hotel Mama.
das eine hat mit dem anderen halt rein gar nichts zu tun, und ist billigste polemik deinerseits.
man kann mit anfang 20 zuhause leben ohne "all inclusive" und sich bedienen zu lassen - es gibt halt nur nen unterschied zwischen dem, was du dir zusammenreimst und dem, was andere, in diesem fall ich, meinen. übrigens sind eltern sogar bis zu einem (berufs-)abschluss - bspw eines studiums - zum unterhalt verpflichtet. das nur nebenbei.
Was möchtest Du Dir da "nicht gefallen" lassen? Wenn einem jungen Erwachsenen daheim etwas nicht passt, dann wäre eine eigene Wohnung eine Alternative. Da darf er sich dann austoben, wie es ihm beliebt, aber neben allen Rechten auch alle Pflichten übernehmen, die praktischen und die finanziellen.
was war an meinem geschriebenen nicht zu verstehen?
würde mich mal interessieren. die aussage war doch ganz klar : hätten meine eltern (haben sie nicht, wären nie auf die idee gekommen so nen blödsinn zu machne) von mir irgendwelches kostgeld verlangt, als ich mit anfang 20 noch zuhause wohnte, hätten sie für ne lange weile nur noch meinen rücken gesehen. was soll damit sonst gemeint sein, wenn nicht auszug und distanzierung??? dein ganzer sermon zur wohnung und dem ganzen rest, geht also komplett am thema vorbei.
Glaubst Du, es ist für Eltern ein Vergnügen, ihren erwachsenen Kindern Obdach zu geben, bis sie mal von selbst ausziehen? Das Ganze dann auch noch zu finanzieren? Andere hätten irgendwann einmal gerne ihr eigenes Leben zurück.
wenn man kinder so scheisse findet, soll man halt keine in die welt setzen.
und ob den kindern obdach zusteht, entscheidet das gesetz. oben schon erwähnt, geht über das erwachsensein hinaus. stichwort unterhaltspflicht.
Und überhaupt...was geht die Eltern des TE dessen Freundin an? Monatelang umsonst wohnen lassen und durchfüttern plus Bedienung, weil es die Herzensdame des Sohnes ist?
von durchfüttern und bedienung steht im text vom TE nicht allzuviel. aber generell gilt : wenn die eltern keinen bock auf die geschichte gehabt haben, hätten sie halt den temporären einzug ablehnen müssen. ganz einfach. ist doch auch ne erziehungsmaßnahme, und somit genau dein ding, hätte ich jetzt vermutet.
Was Erziehung betrifft: Selbst wenn man gelernt hat, daß man keine 100 Euro ausgeben kann, wenn man nur noch 80 hat, ist Haushalten nochmal eine andere Nummer.
haushalten lernt man am besten, indem man von zuhause auszieht und über eigenes einkommen verfügt. keinen cent mehr. und dies gibt man dann eben für alles aus, was das leben so an kosten bereithält, von A bis Z.
kostgeld ist eine eher veraltete idee und trägt zum lernprozess absolut kein bischen bei, denn die kinder in dieser situation gehen davon aus, dass im worst case die eltern finanziell helfen werden (was dann auch oft so ist). taugt als erziehungsmaßnahme kein bischen, glaub mir, da es mit dem "echten" leben halt rein gar nichts zu tun hat und von den kindern fast immer als schikane empfunden wird. ausnahme, wie erwähnt, wenn die eltern es wirklich nötig haben. dann glaube ich, versteht wirklich jedes kind, dass ein beitrag zu leisten ist.
Kostgeld ist bei uns weit verbreitet, in der Regel 1/3 des Nettoeinkommens. Aus meinem Freundeskreis mussten das fast alle tun. Die meisten bekamen es wieder zurück, als man geheiratet/Eigentum angeschafft/gesunden Menschenverstand bekommen hat. [.... gekürzt]
1/3 vom nettoeinkommen? happig. für mich bleibst du auch weiterhin den beweis schuldig, dass dies IRGENDEINEN erfolg in sachen erziehung bringen soll. was deine freundin angeht : tja, damit bestätigst du im prinzip, was ich schrieb : wenn man in der erziehung vorher versagt hat, dann hat man genau solche kinder (anspruchshaltung und verwöhnte gören). da hilft dann auch kein kostgeld mehr. ein vernünftig erzogenes kind braucht keinerlei erziehungsmaßnahmen mit mitte/anfang 20.
Das Gefettete ist so witzig, daß es eine eigene Antwort verdient. Nein, so eine Mama bin ich nicht...sehr zum Verdruß meines Kükens. Mir ist es schon länger völlig wurscht, ob er in seinem Zimmer beim Gehen am Boden festpappt oder nicht. Hier ist kein Hotel. Er macht mit den Monaten immer mehr und neue Erfahrungen, im Moment die, daß Wäsche nicht mehr gebügelt wie von Zauberhand in seine Schränke wandert, sondern sie nur noch mitgewaschen wird (falls sie da ist, wo sie hingehört) und er für die weitere Pflege selbst verantwortlich ist.[...]
finde ich gut, und genauso würde ich es auch tun. die frage ist nur, wie sich das vereinbaren lässt damit, dass du dir zeitgleich wünschst, dass er bei dir einfach mal ausserhalb irgendwas macht und das ohne nachfrage (du hast ja einige beispiele genannt). für mich passt das nicht. meine eltern hätten mir was erzählt, wenn ich einfach irgendwas in küche, bad oder sonstwo aufgeräumt oder saubergemacht hätte ohne zu fragen. und ich kenne das wirklich von niemandem so, dass man ohne zu fragen irgendwas macht. das gebietet einfach der anstand, dass man vorher in einen dialog tritt marke "kann ich helfen, z.b. indem ich putze?" "soll ich abwaschen?"
Ich andererseits bin not amused, wenn er die Gemeinschaftsräume außerhalb seines Zimmers verdreckt [....]
wenn ich was dreckig mache, habe ich das sauber zu machen. das gilt überall, und nicht nur zuhause. nur davon sprach ich eben kein bischen, davon sprach der TE nicht, und auch die eltern vom TE nicht.
Dir fällt nichts ein, was man einfach mal so tun kann? Mir schon. [........ gekürzt] Sie sollen ja nicht im Elternschlafzimmer die Betten beziehen, aber wenn es schon als großes Ereignis zählt, wenn zwei 21-jährige das Geschirr spülen, dann kann ich mir recht gut vorstellen, daß die Eltern gerne mehr Mithilfe haben möchten.
ICH HABE NIE geschrieben, dass mir nichts einfällt, was man "einfach mal so tun kann". Ich schrieb, dass die meisten normalen Menschen das nicht sonderlich schätzen, wenn ohne Nachfrage einfach irgendwas gemacht wird. Darum gehts. RESPEKT gegenüber anderen. Und dazu gehört, dass man Hilfe erst anbietet, und nicht direkt loslegt.
Aber die Eltern des TE haben sogar das Spülen, ob Ereignis oder nicht, abgelent. Tatsache ist, dass die meisten normalen Menschen sich wünschen, dass vor den von dir aufgezählten Handlungen nachgefragt wird. Ich stimme dir zu, dass all diese Arbeiten für Kinder auf der Agenda stehen im Sinne des Mithelfens im Haushalt, widerspreche dir aber aufs Schärfste, dass diese Dinge einfach so zu machen sind. Wie gesagt, ich kenne niemanden, der das "OK" Finden würde. Anbieten und dann machen, aber logo. ANMERKUNG : Gilt natürlich nicht, wenn kind sich z.b. im ofen ne pizza macht und diesen verdreckt. dann hat auch direkt saubergemacht zu werden (sozusagen rücksetzen in ursprungszustand). worüber wir hier im thread aber reden ist "allgemeines mithelfen im haushalt", nicht in ordnungbringen des eigenen "schadens"
Zwei Personen mehr im Haushalt ergibt ein Mehr an Wäsche für zwei Personen, alleine schon Handtücher u.a., zwei Personen mehr im Haushalt ergibt zwei Personen mehr Dreck. Die beiden sind keine Gäste mehr. In dem Fall gehören sie zum Haushalt.
Die Eltern scheinen auch zum Typ "gute Haut", die sich gerne ausnutzen lassen, zu gehören, aber jetzt regt sich Widerstand. Gut so.
Am ende wieder nur Spekulation. Davor hast du natürlich recht, zwei personen mehr heisst mehr arbeit und mehr kosten. Hier gilt, dass der TE und auch seine Freundin ANBIETEN sollten, dieses und jenes an Hilfe zu leisten, aber wenn dieses Angebot direkt abgelehnt wird, ist es das pech der eltern und sonst niemandes.
Einfach so loslegen (putzen, aufräumen, waschen) und damit im eigentum der eltern loslegen, halte ich für bei den meisten normalen Menschen für äusserst ungewöhnlich, um es nett auszudrücken. Diese Dinge anbieten und freundlich deutlich machen, dass man helfen möchte, halte ich hingegen für ne sehr gute und auch normale Sache.