G
Gelöscht 103081
Gast
Heyho, ich (männlich, 32) bin neu hier und es liegt mir etwas brennend auf der Seele, was ich schon lange loswerden möchte, geht um Missbrauch in der Kindheit, aber nie so die richtigen Worte dafür fand. Vielleicht gibt es ja wen, dem/der es ähnlich wie mir geht. Ich versuche mich im Ausdruck prägnant zu halten, um es für jeden etwas verständlicher zu beschreiben. [Mit dem Begriff der Seele beschreibe ich hier soetwas wie innerstes/echtes ich ohne spirituelle Betonung oder so]
Also - kurz gesagt - ich hatte als Kind Erfahrung mit sexuellem Missbrauch durch nen unbekannten Täter (singuläres, aber schweres Ereignis) und auf der anderen Seite gabs Einschnitte durch Hänseleien in der Schule und durch nen zerrissenes Verhältnis zum Vater [war mal wieder zu sanft ausgedrückt, damn it]. Ich hatte im Leben leider auch so Begegnungen mit seltsamen Gestalten, die ich nie mochte, naja Menschen der brutaleren Abstammung, für die Gewalt normaler Habitus war.
Alles in allem hinterließ nen langen Schatten in mir, der sich post hoc in Selbsthass und ständiger Angespanntheit/psychosomatisch(Ersticken/Kotzen)/Unruhe/Kälte/Wut/Ohnmacht spiegelt. Die dazwischenliegenden Jahre ändern nichts am Nachhall. (gleich vorweg: ich bin nicht negativ/wütend gegenüber Dritten, außer den Tätern, Mobbern etc).
Die angedeutete Wut drückt sich bei mir über Worte aus, die typisch derben/zynischen Charakter tragen, aber sonst keine tiefere Bedeutung erfüllen. Quasi so eine Form des mentalen Abfalls aus dem Unterbewusstsein, ne plumpe achtlose Gedankeneruption, mit denen ich nicht nur auf andere Menschen abschreckend wirke, sondern sie auch dazu verleite, mich in eine Schublade zu stecken. Was mir besonders dabei auffällt, ist diese komische Anspannung davor, während sich meine Gefühle dabei um die Befangenheit/Ekel inmitten der Situation von damals drehen. Also die Bilder an die Ereignisse in der Kindheit, die Kontrollsucht des Vaters, die Gestalten usw.
Natürlich meine ich das, was ich fluche alles nicht ernst und bereue den Schwall danach auch. Die Psyche findet irgendwie keinen anderen Weg, um den Konflikt abzubauen als durch das Schimpfen. Als würde ich "im Mantel des Feindes toben". Nun ja, es spiegelt wohl die innere Ohnmacht am besten. (Aber die Wutanfälle nehmen zum Glück ab)
Nun mit Therapie habe ich bereits Erfahrungen gesammelt, worüber hinaus ich mit den Jahren sehr gemischte Gefühle und Eindrücke gewann. So bin ich nicht mit jeder vorgeschlagenen Diagnose per Du (ich bin zB kein Autist, jein auch wenn ich isolierter lebe nicht - konträr zur Meinung eines Psychiaters). Realistisch betrachtet, existiert nicht für jeden Menschen die passende Lösungsstrategie, um den schweren Lebensabschnitt hinter sich liegen lassen zu können.
Leider kann ich mich auch nicht mit der Idee anfreunden, stationär auf einer Klinik zu verbleiben, gerade wenn sich dort aggressive Mitmenschen aufhalten. Gerade als Opfer von (sexueller) Gewalt erst recht nicht inmitten "gut vor therapierter [sic]" Ex-Täter. Ähm, nein das war mir seitens Klinik zu experimentell, vor ein paar Jahren mal passiert.
Jemand ist natürlich weitaus mehr, als nur seine tiefe Narbe einer dunklen Vergangenheit. Aber jene vergleichbare Narbe scheint bei mir leider gut sichtbar. Sie trägt Auswirkungen auf mich. Somit war ich auch schon lange nicht mehr berufstätig, weil ich erst vor kurzem eine lang begleitende Sozialphobie überwinden konnte. (Starker Scham/Ekel durch den Missbrauch eben).
Mich neckt diese verschwendete Zeit im Nachhinein doch sehr, kann man jetzt nicht ändern. Hab ein paar Jahre verschwendet, in denen ich nichts Konkretes unternahm, außer Spaziergängen und Therapieversuchen. Vielleicht hab ich retrospektiv vergessen, wie sich die Phobie an ihrem stärksten Punkt anfühlte, hmmm, möglich.
Ich kann nicht abschätzen, ob ich mich jemals in so nen vorbildliches, glitzerndes Berufsleben/Erfolgs-Ego-Show-Ding einfinden werde, geschweige noch eine eigene Wohnung beziehen etc. Ich tue es mir seelisch damit schwer, vorgefertigte Rollen zu spielen, in denen ich mich heftig verbiegen muss. Meine Seele hat leider keine unendliche Bruchfestigkeit. Nun, ich kann zB - gespielt - männlich oder halt als Berufler auftreten und so, damit halt bestimmte Klischees bedienen, obwohl ich das tief in mir gar nicht bin, also von der Perspektive der Seele her geschaut. Bin eigentlich sanft und lieb.
Aber der Ekel vor dem eigenen, einst missbrauchten, vom ekelhaften Täter abgefassten, beschmutzten Körper und dem Sex hat sich nie richtig aufgelöst. Nein, ich kann nicht einfach mal mit einer Frau ins Bett springen, ich hab da gewisse Empfindlichkeiten. Außerdem stehe ich heute wohl ehrlich gesagt mehr auf so Frauen, die feministisch/aufgeklärter sind und sowas besser verstehen, dass auch Männer durch Missbrauch Berührungsängste bekommen (oder einfach kein Bock auf kalte Rollen haben)
Danke fürs Lesen!
Also - kurz gesagt - ich hatte als Kind Erfahrung mit sexuellem Missbrauch durch nen unbekannten Täter (singuläres, aber schweres Ereignis) und auf der anderen Seite gabs Einschnitte durch Hänseleien in der Schule und durch nen zerrissenes Verhältnis zum Vater [war mal wieder zu sanft ausgedrückt, damn it]. Ich hatte im Leben leider auch so Begegnungen mit seltsamen Gestalten, die ich nie mochte, naja Menschen der brutaleren Abstammung, für die Gewalt normaler Habitus war.
Alles in allem hinterließ nen langen Schatten in mir, der sich post hoc in Selbsthass und ständiger Angespanntheit/psychosomatisch(Ersticken/Kotzen)/Unruhe/Kälte/Wut/Ohnmacht spiegelt. Die dazwischenliegenden Jahre ändern nichts am Nachhall. (gleich vorweg: ich bin nicht negativ/wütend gegenüber Dritten, außer den Tätern, Mobbern etc).
Die angedeutete Wut drückt sich bei mir über Worte aus, die typisch derben/zynischen Charakter tragen, aber sonst keine tiefere Bedeutung erfüllen. Quasi so eine Form des mentalen Abfalls aus dem Unterbewusstsein, ne plumpe achtlose Gedankeneruption, mit denen ich nicht nur auf andere Menschen abschreckend wirke, sondern sie auch dazu verleite, mich in eine Schublade zu stecken. Was mir besonders dabei auffällt, ist diese komische Anspannung davor, während sich meine Gefühle dabei um die Befangenheit/Ekel inmitten der Situation von damals drehen. Also die Bilder an die Ereignisse in der Kindheit, die Kontrollsucht des Vaters, die Gestalten usw.
Natürlich meine ich das, was ich fluche alles nicht ernst und bereue den Schwall danach auch. Die Psyche findet irgendwie keinen anderen Weg, um den Konflikt abzubauen als durch das Schimpfen. Als würde ich "im Mantel des Feindes toben". Nun ja, es spiegelt wohl die innere Ohnmacht am besten. (Aber die Wutanfälle nehmen zum Glück ab)
Nun mit Therapie habe ich bereits Erfahrungen gesammelt, worüber hinaus ich mit den Jahren sehr gemischte Gefühle und Eindrücke gewann. So bin ich nicht mit jeder vorgeschlagenen Diagnose per Du (ich bin zB kein Autist, jein auch wenn ich isolierter lebe nicht - konträr zur Meinung eines Psychiaters). Realistisch betrachtet, existiert nicht für jeden Menschen die passende Lösungsstrategie, um den schweren Lebensabschnitt hinter sich liegen lassen zu können.
Leider kann ich mich auch nicht mit der Idee anfreunden, stationär auf einer Klinik zu verbleiben, gerade wenn sich dort aggressive Mitmenschen aufhalten. Gerade als Opfer von (sexueller) Gewalt erst recht nicht inmitten "gut vor therapierter [sic]" Ex-Täter. Ähm, nein das war mir seitens Klinik zu experimentell, vor ein paar Jahren mal passiert.
Jemand ist natürlich weitaus mehr, als nur seine tiefe Narbe einer dunklen Vergangenheit. Aber jene vergleichbare Narbe scheint bei mir leider gut sichtbar. Sie trägt Auswirkungen auf mich. Somit war ich auch schon lange nicht mehr berufstätig, weil ich erst vor kurzem eine lang begleitende Sozialphobie überwinden konnte. (Starker Scham/Ekel durch den Missbrauch eben).
Mich neckt diese verschwendete Zeit im Nachhinein doch sehr, kann man jetzt nicht ändern. Hab ein paar Jahre verschwendet, in denen ich nichts Konkretes unternahm, außer Spaziergängen und Therapieversuchen. Vielleicht hab ich retrospektiv vergessen, wie sich die Phobie an ihrem stärksten Punkt anfühlte, hmmm, möglich.
Ich kann nicht abschätzen, ob ich mich jemals in so nen vorbildliches, glitzerndes Berufsleben/Erfolgs-Ego-Show-Ding einfinden werde, geschweige noch eine eigene Wohnung beziehen etc. Ich tue es mir seelisch damit schwer, vorgefertigte Rollen zu spielen, in denen ich mich heftig verbiegen muss. Meine Seele hat leider keine unendliche Bruchfestigkeit. Nun, ich kann zB - gespielt - männlich oder halt als Berufler auftreten und so, damit halt bestimmte Klischees bedienen, obwohl ich das tief in mir gar nicht bin, also von der Perspektive der Seele her geschaut. Bin eigentlich sanft und lieb.
Aber der Ekel vor dem eigenen, einst missbrauchten, vom ekelhaften Täter abgefassten, beschmutzten Körper und dem Sex hat sich nie richtig aufgelöst. Nein, ich kann nicht einfach mal mit einer Frau ins Bett springen, ich hab da gewisse Empfindlichkeiten. Außerdem stehe ich heute wohl ehrlich gesagt mehr auf so Frauen, die feministisch/aufgeklärter sind und sowas besser verstehen, dass auch Männer durch Missbrauch Berührungsängste bekommen (oder einfach kein Bock auf kalte Rollen haben)
Danke fürs Lesen!