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  • Liebe Forenteilnehmer,

    Im Sinne einer respektvollen Forenkultur, werden die Moderatoren künftig noch stärker darauf achten, dass ein freundlicher Umgangston untereinander eingehalten wird. Unpassende Off-Topic Beiträge, Verunglimpfungen oder subtile bzw. direkte Provokationen und Unterstellungen oder abwertende Aussagen gegenüber Nutzern haben hier keinen Platz und werden nicht toleriert.

Wie sinnvoll sind immer mehr Schutzräume? Was stärkt Menschen? Was schwächt sie?

Schwänli

Aktives Mitglied
Das Ergebnis sog. Schutzräume aka Safe Spaces sieht man in der Generation Schneeflocke. Labile kritikunfähige, narzistische Erwachsene, die der bösen Gesellschaft für ihr Versagen verantwortlich machen und permanent eine Sonderbehandlung verlangen.

Sicher muss jeder erstmal seine Wunden lecken. Problematisch ist wenn das Lecken, dank Internet, zu Obsession verkommt.

Früher konnten es sich keiner leisten permanent in die Opferrolle zu zerfliesen, da oft äußere Umstände, wie zb. drohender Hungertod dazu Zwang unseren Hintern zu bewegen. Heutzutage aber kann man aber in heimischen beheizten Zimmer sitzen und permanenten Interanschluss haben, wo man dann sein Wunden lecken pflegen und man nicht gezwungen ist seinen Hintern zu bewegen.
Thema getroffen. Als einer der ganz wenigen Beiträge bisher. Wobei es mir auch egal ist, wenn es nicht getroffen wird, solange es anderen was bringt und das Threadthema nicht "missbraucht" wird.

Das grad Zitierte hätte ich aber in großen Teilen nicht so drastisch formuliert. Trotzdem interessiert mich genau dieses Thema: Warum werden immer mehr und immer engere Schutzräume nötig? Warum nimmt das Phänomen des "Opfertums" zu?

Nur meine Sichtweise? Eher nicht. Ein Robert Pfaller beschäftigt sich damit zwar "nur" als Philosoph, ist aber ein vielgelesener Mann. Und schreibt vor allem auf deutsch, so dass ich ihn auch gut lesen kann. Er zitiert in seinem derzeit letzten Buch "Erwachsenensprache" zwei US-Soziologen, die sich dem Thema mit dem Buch "The Rise of Victimhood Culture: Microaggressions, Safe Spaces and the New Culture Wars" gewidmet haben. Hat sogar nen englischen Wikipediaeintrag das Buch.

Sie sehen unsere heutige Gesellschaft mittlerweile geprägt von einer Opferkultur, die ein Zeitalter der Würdekultur und davor der Ehrenkultur abgelöst hätte und beschäftigen sich damit, worauf was warum beruht und was wie bewirkt.
 

Schwänli

Aktives Mitglied
du sprichst von stärkeren diskutanten, das heißt aber nicht, dass sie souverän sind. wer souverän ist, erlebt sich nicht ohnmächtig, weil andere ihm grenzen aufzeigen.
Na nicht unbedingt. Du beziehst dich jetzt auf sog. „vermeintlich“ Stärkere. Die gibt es zu Hauf. Sich mit denen zu beschäftigen, ist ein Thema. Ein bestimmt auch interessantes Thema, das du am Anfang deines Beitrags dann auch weiter ausgeführt hast.

Mich persönlich interessiert mehr das, was auf eigentlich ganz „normalen“ Ebenen auch ablaufen kann: Der "stärkere" Mensch, der einfach nur ein ganz stabiler Alltagsmensch ist, ohne vermeintliche Probleme und Hilfsbedürftigkeit. Und dort ist für mich dann interessant, dass es z.B. auch sogenannte gesunde Formen von Egoismus oder Aggressionen geben kann (nein, ich will das nicht, nicht jetzt, hau ab, ich will grad nicht gestört werden … als wahllose Beispiele), die als unakzeptables Verhalten oder gefährlich aggressiv empfunden werden.

Ich hatte es gerade in dem Beitrag zuvor: Die US-Soziologen, die sich u.a. mit dem Thema „Microaggressions“ beschäftigt haben. Auf einmal ist dieses Thema, wie so ein aus der Flasche gehüpfter Geist, als ganz neues gesellschaftliches Thema da und in aller Munde und verengt plötzlich Schutzräume,


Und für den Rest deines Beitrags brauche ich glaube ich ein bißchen mehr Zeit :D
 

Surrender

Sehr aktives Mitglied
guter punkt, das gehört auch zu empowerment.

wer nämlich 50 prozent rechte hat, hat auch 50 prozent pflichte und das ist bei diesen kids verloren gegangen.

es liegt nicht daran, dass man schutzräume aufgebaut hat, sondern dass man entschieden hat, die welt ist so böse, man sperrt die kinder besser dort ein. es ist eben wichtig, dass man selbst entscheiden kann, brauche ich jetzt einen schutzraum. dass das "nein" wahrgenommen wird.
Genau das ist meine Erfahrung. Wenn man in einen Schutzraum gezwängt wird, ist das kein Schutz, sondern ein emotionales Gefängnis.

Oft sind in solchen emotionalen Realdebatten nicht die Leidenden das Problem, sondern die Mitläufer, die sich "im Namen der Sache" aufregen, profilieren und echauffieren.
 

Schwänli

Aktives Mitglied
und wenn ich gesunden egoismus und gesunde aggression habe, bin ich souverän und damit flexibel und kann sowohl für mich sorgen als auch für den anderen. ich sehe nicht, dass wir von unterschiedlichen dingen reden.
Für dich und mich ist das keine Frage. Für uns gibt es da keine Unterschiede.

Was aber passiert in etwas komplizierteren Fällen, in denen man ebenfalls nach meiner Auffassung lediglich ganz "normal" aggressiv (also selbstbehauptend, oder eigene Grenzen setzend) ist und z.B. als Student nach ein paar Liebesnächten einem Mädchen (oder kann auch genau andersherum sein) sagt: Nein, ich will mit dir keine Beziehung, und das stand auch von Anfang an nie zur Debatte. Und dein Gegenüber münzt seinen Frust in Opfertum um? (Da gab es in den USA vor ein paar Jahren zum Beispiel mal diese Geschichte.)
 

TomTurbo

Aktives Mitglied
der zweite aspekt von mangelnder einigung ist, (entschuldige Tom, aber das beispiel passt so gut)


ich sage stopp und der andere verwendet das z weiter.


solche übertreibungen ziehen die diskussion auf ein bizarres level wo kein austausch mehr möglich ist.
Ich habe mit Absicht ein bizarres Beispiel gewählt, was weit außerhalb der Grenze liegt. Um klar zu zeigen, dass es irgendwo einen Grenze geben muss.
Zieht das die Diskussion auf ein bizarres Level, wo kein Austausch mehr möglch ist? Ich glaube nicht.

Dabei gibt es in der realen Welt durchaus sehr bizarre Beispiele. Leider sind meine Beispiele alle aus den USA, die auch hier "Vorreiter" sind. Ich habe aber das Gefühl, dass das bei uns immer mehr kommt.

- Auf manchen Unis darf man nicht mehr klatschen, es könte jemanden triggern. (Man schnippt sattdessen mit den Fingern.)
- Ein Student liest auf dem Campus aus der Amerikanischen Verfassung. Er muss zum Rektor. Meinungsäußerung ist nur auf speziell gekennzeichneten Bereichen gestattet.
- Idee aus dem 4. Welle Feminismus: Wenn ein Mann eine Frau im öffentlichen Bereich anspricht, ohne dass sie ihm vorher die Erlaubnis gegeben hat, dann solle das als Vergewaltigung gelten.

Wer ist jetzt bizarr?

(Ich habe keine Quellen bei der Hand. Ursprünglich habe ich es aus einem Youtube Video, jetzt aus dem Gedächnis niedergeschrieben. Wenn ihr wollt, dann suche ich es wieder.)

"Die Freiheit des Einzelnen endet dort, wo die Freiheit des Anderen beginnt" (Kant)
 
Zuletzt bearbeitet:
G

Gelöscht 79650

Gast
Wenn man sich an die normalen Regeln der Freundlichkeit und des Respektes hält, braucht es meiner Ansicht nach keinen "Schutzraum".
Ich sehe die Forenwelt allerdings auch nicht als Spielwiese einer "Re-empowerment-Bewegung". Das kann so ein Forum nicht leisten. Mir genügt es ganz schlicht, wenn ein Mensch eine Frage hat, nach Rat sucht und ihm freundlich geholfen wird.
 
A

Angua

Gast
Es kommt darauf an, wer die Schutzräume definiert und warum...
Beispiel, ist schon ein paar Monate her:
Ich gab in einem Thread einen Post ab, der anschließend von der Moderation samt Verwarnung an mich gelöscht wurde. Abends schrieb mich der TE via PN an und erzählte mir mehr von seiner Problematik. Der Austausch zog sich über ein paar Tage, bis ich dann privat eine noch "heftigere" Nachricht schrieb, im Sinne des gelöschten Posts.
Antwort vom TE...er habe zuerst einmal heftig schlucken müssen, aber ich habe nicht unrecht mit dem, was ich gesagt habe, was könne man tun etc.
Habe dann gefragt, weshalb er denn dann den Post im Thread vor Tagen gemeldet hat, wenn es ihm geholfen hat.
Hatte er nicht, hat es nicht einmal gelesen...offensichtlich hat also jemand anderes als der TE diesen Beitrag gemeldet. Aus seiner Sicht wird er bestimmt Gründe gehabt haben, hm.
 

TomTurbo

Aktives Mitglied
Hatte er nicht, hat es nicht einmal gelesen...offensichtlich hat also jemand anderes als der TE diesen Beitrag gemeldet. Aus seiner Sicht wird er bestimmt Gründe gehabt haben, hm.
Krasse Geschichte.

War dein Beitrag in Übereinstimmung mit den Forenregeln? Oder knapp dran? (Oft gibt es ja einen gewissen Interpretationsspielraum...)
 
A

Angua

Gast
Krasse Geschichte.

War dein Beitrag in Übereinstimmung mit den Forenregeln? Oder knapp dran? (Oft gibt es ja einen gewissen Interpretationsspielraum...)
Klar wurde es mit den Forenregeln begründet. Meines Erachtens wurde der Interpretationsspielraum ziemlich weit ausgedehnt, weil weder Schimpfwörter noch abwertende Redewendungen, Vergleiche o.ä. gefallen sind. Meine Antwort war nicht mit rosa Wattebäuschen garniert. Das ist richtig. Aber von angriffig, beleidigend und abwertend doch noch ein Stück entfernt.
Anyway, der TE - den/die es ja primär betroffen hätte - kam ja nicht einmal dazu, beleidigt zu sein. Retrospektiv war das ja schon wieder witzig...und grotesk.

So Groteskes kannst Du aber seit Jahren schon z.B. in Schulen oder Kindererziehung beobachten.
 

TomTurbo

Aktives Mitglied
Klar wurde es mit den Forenregeln begründet. Meines Erachtens wurde der Interpretationsspielraum ziemlich weit ausgedehnt, weil weder Schimpfwörter noch abwertende Redewendungen, Vergleiche o.ä. gefallen sind. Meine Antwort war nicht mit rosa Wattebäuschen garniert. Das ist richtig. Aber von angriffig, beleidigend und abwertend doch noch ein Stück entfernt.
Anyway, der TE - den/die es ja primär betroffen hätte - kam ja nicht einmal dazu, beleidigt zu sein. Retrospektiv war das ja schon wieder witzig...und grotesk.
Bitte kläre das doch per PN mit dem / der Mod.
Menschen sind halt fehlbar. Es war sicher nicht böse Absicht.

Vielleicht war es jemand von den Neuen? Die müssen sich auch erst einleben.

Hast du deinen Text noch? Lies ihn doch mal in Ruhe durch. Vielleicht hätte man die selbe Botschaft auch auch sanfter verpacken können?
 

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