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primavera7
Gast
Genau. Vor allem werden die Kinder von Generation zu Generation immer verwöhnter. Das räumen selbst die Eltern ein. Eine ehemalige Mitarbeiterin von mir erzählte mir am Nikolaustag ganz frustriert, dass ihr jüngster Sohn enttäuscht gewesen sei und sich kein bisschen gefreut hätte, weil er seiner Meinung nach "zu wenig" vom Nikolaus bekommen hatte. Dabei bekam er nicht nur Süßigkeiten, Nüsse und Obst, wie dies in meiner Kindheit zu Nikolaus üblich war, sondern sogar mehrere Spielsachen (dieser "Standard" scheint inzwischen - leider! - allgemein üblich zu sein)! Tut mir Leid, das sind für mich einfach nur total verzogene Blagen! Später meinen sie dann, vom Leben alles in den Schoß geworfen bekommen zu müssen, ohne sich anzustrengen oder einzuschränken.Liegt vielleicht auch daran, dass viele Kinder überhaupt keine Erziehung mehr haben und keine Grenzen kennen.
Meine Schwester und ich wären früher nie auf die Idee gekommen, zu meinen, wir hätten zu Nikolaus oder zu Weihnachten nicht genug bekommen. Wir haben uns über das gefreut, was wir bekamen. Es war weiß Gott genug. Wir wussten auch, dass unsere Eltern sich finanziell einschränken mussten, weil wir gebaut hatten. Außerdem bekamen unsere Schulfreundinnen überwiegend auch nicht mehr, das waren damals oft noch Familien mit drei oder vier Kindern. Auch machte unsere Mutter uns stets darauf aufmerksam, dass es in Afrika z.B. viele Kinder gibt, denen es nicht so gut ging wie uns, sondern die hungern mussten (ist ja leider bis heute so). In meiner Familie wurde damals auch ein Päckchen für einen kriegsversehrten Mann in der damaligen DDR gepackt und es wurde für Notleidende gespendet. Das bekamen meine Schwester und ich ja auch mit. Aber heute sind viele Eltern und Großeltern so was von eingenommen von ihren ach so tollen, einzigartigen Kindern und Enkeln, dass ihnen das den Blick für alles andere vernebelt. In meinen Augen ist das falsch verstandene Liebe. In Wirklichkeit zelebrieren sie sich nur selbst, weil in den Kindern und Enkeln ja ihre unübertrefflichen Gene stecken.
Besonders borniert finde ich die Einstellung, die ja auch hier im Forum zum Tragen kommt, dass Menschen, die keine Kinder oder wenig Umgang mit Kindern haben, sich dazu nicht äußern dürfen und ihnen jede Kompetenz abgesprochen wird. Eltern haben also das Monopol auf die Wahrheit - klar, sie sehen ihre Kinder mit Sicherheit am objektivsten. 😀 Was für ein Unsinn. Ich habe auch ohne "eigene" Kinder Augen, Ohren und ein Gehirn. Und ich lasse mir von keiner Supermutti das Denken und den Mund verbieten. Es soll nämlich auch Mütter geben, die ihre ungeborenen Kinder abtreiben lassen oder ihre Kleinkinder zu Tode quälen, verhungern und im Dreck verkommen lassen. Die haben sicher auch am besten gewusst, wie man mit Kindern umgeht, nur weil sie vom Sex schwanger geworden sind (welch ein persönliches Verdienst!!!) und andere Frauen eben nicht... 🙄 Mannomann, als ob es nichts anderes Interessantes im Leben gäbe!
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