So habe ich auch mal gedacht. Dann sagte meine Mutter, ich sei eine Versagerin. Das geht mir nicht mehr aus dem Kopf, auch wenn das nun schon 4 Jahre her ist. Vielleicht hat sie ja Recht...? Ich habe immerhin vieles von dem, was ich mir vorgenommen habe, bis heute nicht geschafft. Immer wieder bin ich aufgestanden und dann doch wieder hingefallen. Vielleicht bin ich ja einfach ein Nichtsnutz und muss das akzeptieren.
Übernimm doch nicht die Wertung, die andere über dich abgeben.
Was heißt schon "Versager"?
Das Universum kennt keine Versager. Das haben Menschen erfunden.
Heutzutage ist die -
falsche - Liebe zu einer Art Ware geworden. Nenne ich jemanden "Versager", so will ich damit signalisieren, "
so bist du nicht liebenswert!".
Das schüchtert dann einen ein, ängstigt, "beeindruckt".
Warum ist man so leicht bereit, diese Pille, die andere einem verabreichen, zu schlucken? Diese Frage sich - ernsthaft - zu stellen, kann Früchte tragen, von denen man nicht mal träumen konnte.
Was heißt schon "Versager"? Was hat das mit Liebe zu tun? Was hat das mit der Achtung eines Menschen zu tun? Was hat das mit Respekt zu tun?
Die Bereitschaft, diese Wertung einfach so zu schlucken, passiv zu übernehmen, sie wie einen Mantel anzuziehen, das sagt auch was über einen Menschen aus.
Und das kann man ändern.
Wahre Liebe, Achtung, Würde und eine grundsätzliche Lebensbejahung einerseits und jemandem vorwurfsvoll zu sagen, er/sie sei ein Versager andererseits.. Da passt was nicht zusammen, da stimmt was nicht.
Was will man selbst? Will man um einer - oft nur vermeintlichen - Liebe wegen solche Pillen allzu bereitwillig schlucken oder beschließt man bei sich, an seiner eigenen Seite zu stehen?
Der Preis der
vermeintlichen Liebe ist sehr hoch: Es droht - mitunter lebenslanges - Gefängnis.
Gefangen - aus dem Bedürfnis heraus, nicht die Erfahrung machen zu müssen, dass man nicht geliebt ist.
Man gibt sich gewissermaßen schon vorher selbst auf, um nicht den Schmerz der Nicht-Liebe zu erleben.
Und das schafft man oft auch.
Man wird zwar depressiv oder durchlebt sehr viele andere psychische Probleme, viele Jahre, ja Jahrzehnte lang, weicht aber letztendlich dem Erleben der Nicht-Liebe aus - und realisiert nicht, welchen Preis man dafür zahlt.