Jetzt zu Junesun.
:herz:
Sorry!!!!
Mein Therapeut hat mir noch etwas gesagt, das eventuell auf recht viele Leute zutrifft und auch auf dich zutreffen könnte!
Wenn mit einem Mal das Negative so überwiegt - was ja durchaus bei vielen meiner Kontakte der Fall ist - dann kann das auch daran liegen, dass man DIE MANGELNDE PASSUNG viel zu lange ausgeblendet hat und dass dann alles ganz plötzlich hochkocht, so als ob man einen An-Aus-Schalter betätigt hätte.
Er sagte, dass es bei mir sehr oft so kllinge, als ob die ganzen Sachen bei mir so aus heiterem Himmel dann kommen. "Für Konflikte gibt es meistens Vorboten; aber die sehen Sie nicht oder bzw. blenden sie lange Zeit aus!" Ist wohl auch so.
Ich sage es mal so: mir ist es in erster Linie IMMER WICHTIG gewesen, irgendwo auch mal dazu zu gehören und deswegen habe ich meistens ne relativ lange Leine erst mal für die Leute und bin auch zu naiv und zu tolerant. Das können sich jetzt vielleicht viele gar nicht so vorstellen, weil ich ja auch mich oft negativ über andere äußere!
Aber dennoch weiß ich, dass ich zu Anfang bei den Kontakten zu viel übersehe, zu viel schlucke, zu tolerant bin, mit mir z.T. alles machen lasse usw. So formuliert es der Therapeut auch in etwa.
Er z.B. findet den sexuellen Übergriff meines Bekannten vom Sonntag zwar nicht grandios; aber er meint, dass es auch da Signale gegeben haben muss.
Ein Faktor ist sicherlich dabei, dass es soooo einseitig war. Wir haben vielfach immer eher über oberflächliche oder eben meine persönlichen Themen gesprochen vorher. Dabei weiß ich über ihn kaum was. Er hat sich immer bedeckt gehalten. Vielleicht hat er sich wirklich lange Zeit in diese Abwartehaltung hinein manövriert und hat jetzt wohl gedacht, kann er mal in die Vollen gehen.
Das war ja auch lediglich eine Bekanntschaft.
Nur habe ich mich damit gemeinhin nicht so affig damit, auch für Bekannte weiter zu fahren.
Irgendwo sollte das ja mal in Gang kommen, wenn man Kontakt will.
Ach, keine Ahnung.
Mein Therapeut meint in jedem Fall, dass der sich was darauf eingebildet hat, wenn ich 3,5h für ihn unterwegs bin...
Es ist wirklich schade, dass wir so weit auseinander wohnen :wein:
Ich scheine hier ja auch mit die Einzige zu sein, die dich nicht negativ sieht. Klar, ich fand das mit Milchbrötchen auch nicht grandios: aber andererseits: ich stülpe Leuten auch schnell eine Schublade über. :/
Im Prinzip mache ich es nicht viel anders als du.
Na ja, aber wenn du so überangepasst warst, hat sich das ja dann auch niedergeschlagen. Das führt ja auch zur Passivität, wenn man sich immer nur anpasst.
Meine Eltern haben auch immer eine Anpassung erwartet. Weil sie selbst schwach sind.
Mein Thera fand das ja richtig krass, dass meine Eltern sich immer nur so huscheln und hätscheln. "Wird denn da nie mal diskutiert oder gestritten?"
Er ist der Meinung, dass wenn Leute sich nie streiten und nie richtig diskutieren, dann haben sie sich im Endeffekt nicht viel zu sagen...
Tja, wo ich ja immer so viel konfrontiere, scheint es bei mir wohl immer viel an Gesprächsstoff zu geben dann.
lol
Spaß beiseite.
Ich habe das im Elternhaus bzw. der Familie echt nicht richtig gelernt, sich auseinanderzusetzen. Meine Eltern können das ja kaum.
Mein Vater macht alles mit Ironie.
Meine Oma legt den Hörer auf oder bricht den Kontakt ab, wenn ihr was nicht passt...
Und viele andere bei uns in der Familie sind wie Lämmer. Immer angepasst, nie mal ein lauteres Wort usw.
Natürlich ist das scheiße, wenn man das von den Eltern vorgelebt bekommt, dass man keinen Dreck in die Wohnung reinbringen soll bzw. der Besuch es tut. Dieses Menschenbild, das die eigenen Eltern haben, prägt sich zwangsläufig im Kind ein.
Dass deine Eltern dich kontrolliert haben, tut mir sehr leid. Das haben meine auch. Ich durfte auch nur selten mal jemanden zum Spielen mit heim bringen.
Wie soll man sich denn da wirklich entfalten?!
Und wie soll man sich dann sozial weiterentwickeln?
Bei meinen Eltern kam richtig oft: "Mit der triffst du dich aber nicht wieder. Die ist ja asozial, komisch!" usw.
Ich konnte mich zu Hause nie unbeschwert geben. Alles war so steif, streng und steril.
Du, das war es bei mir auch!
Nen Putzzwang haben meine Eltern ebenso!
Ich meine, sauber habe ich es auch gerne - aber es muss nicht steril sein.
Was bei uns ähnlich war wie bei Dir, war, dass meine Eltern auch ständig über ihre Bekannten abgelästert haben. Sie wurden aber gerne zu ihnen eingeladen. Aber im Grunde waren diese Leute nie gut genug. Sie waren zu hässlich, hatten zu wenig Geld oder hatten verzogene Gören.
Krass!
Das ist wirklich furchtbar!
Wie kommst du denn heutzutage mit ihnen aus?
Uii, Deine Oma ist ja wirklich sehr direk
t!
Tja.
Bei meiner Oma ist das aber im Prinzip noch krasser als bei mir!
Die hat sehr, sehr viel mehr Kontakte noch dadurch einbüßen müssen.
Bei ihr ist es aber im Kontrast zu mir wirklich so, dass die Leute sie als beleidigend oder diffamierend hinstellen, ohne dass sie das selbst wahrhaben will.
Ich weiß das durch andere Leute.
Ich sage es mal so: mich findet man vielleicht anstrengend, aber bei mir sagt ja keiner, dass ich total unverschämt, kränkend usw. wäre.
Vielleicht habe ich dadurch einen Knacks weg und komme mit Menschen nicht zurecht, obwohl ich mich sehr oft bemüht habe mich anzupassen.
Man kommt, wenn man wenig Leute hat, schnell aufdringlich rüber.
Sagt mein Thera auch. :/
Wenn mir z.T. jemand den kleinen Finger gibt, nehme ich den dreifachen Körper.
Ich glaube nicht mal, dass die Leute mich unsympathisch, respektlos unbedingt finden, aber ich gehe denen mit der Häufigkeit meines Kontaktierens, der Aktivitätenvorschläge auf den Senkel.
Wie gesagt, ich habe eben recht viel freie Zeit. Wenn ich nicht gerade mein Unizeug mache, arbeiten oder zum Sport gehe. Bei mir ist immer noch genug freie Zeit.
Und nein, ich sehe mich nicht mal unbedingt als energiegeladenen Typen. Eigentlich bin ich nicht mal wirklich fit. lol... Darüber hinaus habe ich ne fast schon chronische Müdigkeit. Hatte ich als Kind und Jugendliche schon... gewöhnt man sich dran.
Weißt Du, mein großes Vorbild war meine über alles geliebte Oma, die Mutter meiner Mutter.
Leider ist sie vor 9 Jahren gestorben.
Das ist wirklich bedauerlich, zumal sie deine einzige richtige Bezugsperson dann war.
Ich versuche mit den Menschen auszukommen, aber ich begegne so oft Personen, die ich nach kurzer Zeit nicht mehr ertragen kann.
Dito!
Keine Ahnung, ob ich nicht tolerant genug bin.
Da ist aber eben die Frage, ob es nicht von Anfang an schon unstimmig war.
Die Frage stellt mir mein Therapeut auch bei jedem meiner "Fälle", den ich beschreibe.
So viele Menschen, mit denen MAN INTENSIV auskommen kann, gibt es m.E. auch nicht.
Nur, ich mag es nicht leiden, wenn ein Mann versucht zu schmeicheln und mir die Hucke volllügt, nur um mich ins Bett zu bekommen.
Leider machen das aber eben recht viele!
Wenn man mich am Telefon anschreit, weil ich eine harmlose Kritik ausgesprochen habe.
Kannst du da ein Beispiel geben?
Wenn man mich freundlich anlächelt und hinter meinem Rücken bösartig über mich ablästert.
Das machen leider auch zu viele.
Wenn man mich ständig abwertet, um sich selbst aufzuwerten
.
Damit meinst du deine eine Bekannte, oder?
Wenn man mir bei jedem Telefonat oder Treffen vermittelt, dass ich ein Stück Dreck bin.
Wenn man freundlich mit mir telefoniert und mir beim nächsten Anruf ganz böse kommt, weil ich mich gemeldet habe.
Tut mir leid, aber solche Leute kann ich auch nicht leiden.
Alles das, was du aufzählst, sind Dinge, die eigentlich fast jedem auf den Keks gehen.
Ich würde mich von denen auch abwenden.
Und das hast du ganz richtig getan, wie ich finde.
Wenn das wirklich SO abläuft, kann es doch gar nicht funktionieren.
Vielleicht mögen ja die anderen noch mal was dazu schreiben!
Un
Ich habe auch immer den Eindruck, nirgends dazu zu gehören...
Vielleicht hast du ja übrigens doch ADHS.
Das würde zumindest auf vieles passen.
Ich war als Schüler überhaupt nicht so verhaltensauffällig. Also zumindest nicht laut oder störend.
Nur intro.
LG
LVchen