Sorry Natascha! In manchem, was du schreibst, erkenn ich mich sogar wieder. Ich war auch mal mega-ehrgeizig! Von zu Hause aus die besten Voraussetzungen. Geld spielte keine Rolle, Studium mit links. Irgendwann eigene Firma. Yeah!
Aber irgendwann holt das Leben jeden ein.
Da waren die privaten Probleme, irgendwann Scheidung. Das up and down in der Wirtschaft. Heute schwarze Zahlen, morgen der Absturz. Dazwischen die Familie, die Kinder. Ein neuer Mann. Große Liebe. Alles ist möglich. Plötzlich die Erkenntnis: er ist krank. Psychisch krank. Grandioser Geschäftsmann. Leben in zwei Welten...
Und plötzlich wird es glatt. Man beginnt zu rutschen. Und rutscht, und rutscht. Man will den Laden am Laufen halten, die Kids glücklich machen, dem kranken Partner helfen.
Und ehe man sich versieht, ist man als mega-starker Mensch mit den besten Voraussetzungen ganz tief unten. Und kaum jemand aus dem gesunden Umfeld kann verstehen, was da gerade mit einem abgeht.
Glaub mir: Hochmut kommt vor dem Fall.
Ich muss nicht alles und jeden um mich herum toll finden. Aber was mir in diesem Leben gewiss nie wieder passiert: ich verurteile niemanden. Egal, was er von sich gibt. Weil ich weiß, dass diese scheinbare Sicherheit, diese scheinbare Kraft und "Bessergestelltheit" ganz schnell vorbei sein kann.