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Franky89
Gast
Es geht nicht darum Probleme klein zu reden, das will ich auf keinen Fall. Ich finde es wichtig, dass Menschen fuer einander in schwierigen Situationen Verstaendnis aufbringen, aber bedarf es dafuer wirklich erst die Diagnose eine psychischen Stoerung oder Krankheit?
Ich kenne so viele Menschen, die Psychopharmaka schlucken. Unsere Gesellschaft akzeptiert Traurigkeit in keinster Weise
Naja ich finde das mit der Trauer hier sowieso zweigeteilt. Vor etwa einem Jahr ist meine Oma gestorben. Waren alle zutiefst traurig und betroffen. Ich auch irgendwo, aber eigentlich war ich eher froh darüber dass sie gestorben ist weil sie sich sehr lange gequält hat aufgrund ihrer Krankheit. Zum Schluss wollte sie auch sterben nur noch und es gibt doch nichts besseres für einen Menschen wenn der das bekommt was er sich wünscht.
Sobald man dann aber nicht tiefe Trauer zeigt wird man von viele direkt verurteilt. Das finde ich nicht richtig.
Ich bin selber zwar nicht Depressiv mir geht es aber dennoch oft ziemlich scheiße und ich bin planlos im Leben. Auch ich mach ne Therapie. Ich würde auch sagen lieber jemanden einmal zu oft wohin schicken als einmal zu wenig.
Was ich an der Therapie gut finde ist, dass ich offen sagen kann wie ich bestimmte Dinge sehe ohne dass ich mit der Person ein freundschaftliches Verhältnis haben und mich dann Fragen muss "mh wenn ich ihm jetzt gestehe wie ich wirklich denke, was denkt der dann von mir?"
Auch wird mir mein Verhalten erklärt, so dass ich es selber besser verstehen kann.
Viele Freunde sagen eh nur "ja stimmt schon das hast recht, ist echt scheiße von deinem Freund/Freundin/Bruder/Schwester/ etc. wie die dich behandeln, aber hey wird schon!!" und das hilft mir nicht wenn andere aus Höflichkeit mir immer nur zustimmen da niemand den A**** inne Hose hat auch mal zu sagen wo ich Fehler mache.
Ich denke auch es gibt mehr Depressionen als früher und das hat unter anderem folgende Gründe:
Früher war der Arbeitsmarkt auch ein ganz anderer. Da hat man in der Umgebung auch immer was gefunden. Bei vielen ist es heutzutage doch schon so dass sie wirklich Deutschlandweit schon nach einer Arbeit suchen und sich dann entscheiden müssen, Job oder die Freunde zuhause alle und Familie.
Ich denke da werden viele dann auch einfach Entscheidungen treffen die sie eigentlich gar nicht treffen wollen, ziehen weg weil sie wegziehen müssen, es aber eigentlich gar nicht wollen.
Es wird in meinen Augen auch einfach zuviel erwartet. Ich persönlich habe keinen Bock später 12h am Tag wegen der Arbeit auf Achse zu sein und NUR noch für die Arbeit zu leben. Denn was mir viel wichtiger ist, ist Freunde, Familie, doch dazu hat man dann oft gar nicht mehr so die Zeit.
Auch bei Partnerschaften geht es heute viel egoistischer als damals zu in meinen Augen. Wieviele Leute laufen mit der Meinung rum "mein partner MUSS mich glücklich machen"
Man will nur Spaß Spaß Spaß und ist unverfähig auch selbst mal zurückzustecken und auch mal Dinge für den anderen zu tun die einem selber weniger Spaß machen, aber womit man vielleicht einem andren eine Freude machen kann.
"Ne mach ich nicht, hab ich keine Lust drauf" diesen Satz hör ich wirklich oft.