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Oma, die ihr Enkelkind über alles liebt, aber ins Abseits geschoben wird

O

Old-Lady

Gast
Liebe Old-Lady,

deine Geschichte bewegt mich aus verschiedenen Gründen. Ein Grund ist, dass ich durch meine Berufstätigkeit für meine Kinder eine Tagesmutter hatte (sie war gleichzeitig auch eine Ersatzmutter für mich - ich kannt sie schon bevor ich Kinder hatte), die die liebste und beste Omi für meine Kinder war. Wir waren aber beide sehr starke Persönlichkeiten und ich hatte keine Chance, ihr meine Ansichten in Punkt Erziehung klar zu machen. Also entschloss ich mich damals und nahm ihr ganz krass gesagt, die Kinder weg. Natürlich nur im Sinne des Tagesmutter-Jobs, sie war weiterhin die Omi meiner Kinder und konnte soviel Kontakt habe, wie sie wollte. Wir alle, und vor allem meine Kinder, liebten sie. Aber ich habe sie damals unweigerlich sehr verletzt. Ich konnte ihr erst Jahre später sagen, wie dankbar ich ihr für alles bin, was sie je für mich und meine Kinder getan hat - uzw. erst dann, als ich aufgehört hatte selbst so "stark" zu sein.

In dir sehe ich auch eine sehr starke und dynamische Frau. Dass die Kraft mit den Jahren nachlässt ist selbstverständlich. Aber ich habe selbst erfahren, dass uns unsere eigene Stärke auch krank machen kann - körperlich und psychisch. Du bist stark und deshalb hast du lange gekämpft und Kampf macht krank. Kampf ist nicht unbedingt schlecht, aber er ermüdet so unendlich und macht krank, wenn er aussichtslos erscheint. Du hattest mit einer unsensiblen und verantwortungslosen Schwiegertochter zu tun. Das macht den Kampf noch härter und das Leid noch größer. Aber es gibt eine Seite an der ganzen Geschichte, bei der es mir warm ums Herz wird. Deine Enkelkinder hatten trotz ihers eigenen Leids immer den Lichtblick im Herzen, dass es wenigstens einen Menschen gibt, der um sie kämpft und der sie liebt. Das ist unbezahlbar und über alles wert, jeden Kampf gekämpft zu haben. Denn genau das, wird sie ihr Leben lang begleiten. Mein Mann hatte eine sehr schwere Kindheit - aber er hat nie aufgehört liebevoll von seiner Oma zu reden, die ihn, wann immer sie konnte, liebevoll aufgefangen hat. Davon zehrt er heute noch! Ist das nicht wunderbar?

Dein Enkelsohn ist 15. Nächstes Jahr kann er durch gerichtlichen Beschluss selbst entscheiden, wo er sein möchte. Ist das kein wunderbarer Lichtblick?

Ich umarm dich und wünsch dir trotz allem noch viel Freude im Herzen, denn nichts was du gemacht hast, war umsonst!

Liebe Grüße
Truth
Liebe Truth,
ich danke Dir vielmals für Deine lieben Zeilen, sie geben mir wirklich wieder ein Stückl Kraft, weiterzumachen. Ich liebe Kinder über alles. Aber ich verwöhne sie nicht, wie das oft üblich ist. Habe immer geschaut, dass ich das Kind für gute Taten gelobt - aber auch für nicht so Gutes getadelt habe - natürlich in angemessenem Ton: Nicht verletzend, nicht demütigend. Das war mir immer wichtig. So ein kleiner Mensch muss gütig, liebevoll aber auch konsequent geführt werden. Eigentlich ist das alles doch völlig normal.....
Du machst mir Mut, dass nicht alles umsonst sein wird. Vielen Dank dafür.
Herzliche Grüsse
Old Lady
 

Dame

Aktives Mitglied
Hallo Old-Lady,

auf der Seite war ich schon gestern, nachdem ich sie im Net gefunden habe, bin dort aber auch nicht schlauer geworden. Ein Brief eines ca. 80-jährigen Opa´s habe ich gefunden, sonst nichts. Was ich dort gefunden habe, war dass Großeltern ein Umgangsrecht haben. Wenn das die andere Oma und Ur-Oma lesen, dann hat es meine Tochter und mein Enkel noch schwerer, als sie es eh schon haben.

Vieles, was du schreibst, sehe ich ähnlich: Als Oma habe ich mehr Abstand und sehe viel schneller, wenn sich Veränderungen beim Enkel ergeben, und vor allem wann dies passiert. Als Eltern hat man oft den Kopf viel zu voll und ist auch überfordert wegen des neuen Alltagsablaufs. Bei uns kommt hinzu, dass als Babysitter einzig die zwei o.g. Frauen für meinen Schwiegersohn in Betracht kommen. Mich hat er dabei nie in seine Überlegungen mit einbezogen. Was ist das Fazit: das Kind wurde bis jetzt nur von den Eltern betreut, ein Babysitter oder eine Pflegeperson ist beim derzeitigen Stand der Dinge völlige Überforderung für das Kind. Dann kommt hinzu, dass mein Schwiegersohn nie bereit sein wird, diese zu bezahlen. Seine Mutter braucht Krücken, um sich bewegen zu können und das nur unter Schmerzen. Und sie ist geeignet als Babysitter. Sie kann sich weder bücken, noch das Kind selbst hochheben, noch auf den Boden knien, oder aus dem Bettchen herausnehmen. Aber sie ist nach ihrer Beurteilung geeignet und mein Schwiegersohn ist ihr treu ergeben, ganz besonders aber seiner Oma. Vor ihr hat er Angst, so mein Eindruck, entsetzliche Angst, dass sie ihm Geld oder sonstwas verwehren könnte. Ich weiß nicht, was da ist, nach meinen Beobachtungen muss es etwas ganz schlimmes sein, das die beiden verbindet. Er nimmt sie nämlich viel wichtiger als seine eigene Mutter, die er oft mit Füßen tritt.

Kleidung kann ich nicht kaufen, die würde mein Schwiegersohn bemerken. Ich baue halt meine Tochter auf, so gut es geht. sie haben ja Geld, er hat eine gute Stellung, das ist es ja nicht. Sobald Oma sagt: das ist zu teuer, tut mein Schwiegersohn was sie ihm beauftragt.

Und wenn ich den beiden Frauen sage, dass es hier um ein kleines Kind geht, dann sagen sie beide: "Da muss er durch."

Ich habe hier einen Beitrag gelesen, der einem verzweifelten Jugendlichen als Antwort geschrieben wurde. Sinngemäss gebe ich ihn jetzt wieder:
"Wehr dich nicht, solange du noch abhängig bist, das ist nur Stress pur und du erreichst überhaupt nichts. Warte ab , die Zeit spielt für dich und dann kannst du deinen eigenen Weg gehen, bis dahin halt still und halte durch."
Meinst du damit den Enkel, dass er durchhalten soll? Ich weiß nicht ob sowas möglich ist, zuzusehen und nichts zu tun. Das verhärtet einen doch innerlich, frustriert und danach resigniert man, gibt auf. Das ist ja dann das schlimmste was passieren kann, oder habe ich dies jetzt falsch verstanden?

Weil du die verwahrlosten Kinder ansprichst: Ich hatte bisher gedacht, dass man die Eltern alleine gelassen hat, sogar die Eltern dieser Eltern haben sich herausgehalten und das ganz schlimme zugelassen. Wenn ich dies jetzt mit mir vergleiche, dann ging vielleicht sogar von denen ganz großer Druck aus, und aus rache haben sie dann ihr Kind sich selbst überlassen?

Andererseits sind dann die Außenstehenden, denen das Eingreifen so schwer gemacht wird wie möglich, so wie dir und mir. Die verhöhnt und verspottet werden, damit sie endlich mal still sind. Es ist wichtig, dass wir weiter den Mund aufmachen und "schreien", auch wenn es kaum einer hören will.

Mein Schwiegersohn wirkt nach außen hin sehr charmant und ich hätte nie gedacht, dass er sich als so schlimmer Vater entwickeln würde. Andererseits war es klar, denn sein Vater lebt in Amerika, seit seine Mutter sich als er kInd war, von ihm geschieden hat. sein Opa wird als Erzeuger bezeichnet, er existiert gar nicht, sondern ein fremder Mann wird dem wahren Opa vorgezogen. Und die beiden Frauen, die so viel selbst zu tragen haben, tun sich jetzt als Heilige hervor.

Von ihnen geht eine unsichtbare dunkle Kraft aus, die ich nicht benennen kann. Das Kind freut sich auf seine andere Oma und verfällt nach dem Kontkat in einen Zustand der des einigelns (praktisch rollt er sich zusammen wie ein Igel, ist zwar äußerlich anwesend, aber innerlich weit weg). Mein Schwiegersohn sieht dies als "wir mögen seine Familie nicht" an und ist nicht fähig sich mit mir über diesen schlimmen Vorwurf zu unterhalten.

Ich habe aufgegeben, um Hilfe zu ersuchen, habe für meinen Enkel wenigstens das Zimmer durchgesetzt und alles andere versuche ich aus dem Hintergrund - ganz still und leise - ohne viel Worte für ihn zu erreichen.
Wir können uns gegenseitig stützen, indem wir in Kontakt bleiben. Dann haben wir ein solides Fundament, wo wir Kraft tanken können und wieder agieren können. Auch um die Rückschläge besser zu verkraften.

Seit mein Enkel da ist, habe ich kaum noch ein Privatleben. Ein, zwei Tage ist Ruhe, und dann geht das Gezerre der beiden Frauen wieder los, und mein Schwiegersohn macht meiner tochter und seinem Kind das Leben zur Hölle. Der ist so blind, dass er gar nicht mehr merkt, was er da inszeniert bekommt.

Seine Mutter möchte meine Tochter loshaben, und sie hat bis jetzt alle Frauen aus dem Leben ihres Sohnes verjagt. Gleichzeitig will sie Ansprüche auf das Kind meiner Tochter anmelden, das ist doch irre. Und das kind spürt das alles, denn er liebt seine Mama und seinen Papa. Er will nur diese um sich haben.

Ich halte das ganze auch fast nicht mehr innerlich aus.

Liebe Grüße Dame
 
B

Babymatz

Gast
Hallo!

Ich habe mir eure traurigen Geschichten durchgelesen und will euch jetzt mal mein Leben erzählen.
Ich hatte 1995 einen Mann kennengelernt, wir zogen dann ins haus seiner Eltern, wo auch noch die Oma wohnte. Ich war dort nie willkommen, mein Freund war ein sogenanntes Muttersöhnchen, der nur tat, was seine Eltern wollten. Wir bekamen 3 Kinder, zwei Jungs - Zwillinge und nochmal einen Sohn. Mein Freund war selbstständig und ich war bedingt durch die Kinder zu Hause. Jeenfalls wurden irgenwann die Streitigkeiten so groß zwischen mir und seinen Eltern, das ich ausziehen wollte. Was dann begann, war der Horror. Mein Freund beantragte vor Gericht das Aufenthaltsbestimmungsrecht, durch Lügen, einen gerissenen Anwalt und einen frauenfeindlichen Richter bekam er es auch - das Sorgerecht hatten wir gemeinsam - für alle 3 Kinder. Mein jüngster Sohn war damals 9 Monate und lag fast ein Jahr im Krankenhaus wegen Epilepsie.
Danach begann für mich ein Kampf ums Umgangsrecht, wobei mir das Jugendamt auch in keinster Weise half.
Irgenwann hatte ich dann einen Beschluss zum Umgangsrecht. Doch dran halten, tat er sich nie, aus irgendwelchen dubiosen Gründen kam immer was dazwischen, manchmal brachte er sie, manchmal nicht. Seine Eltern übten auch massiv Einfluss auf ihn auf, seine Mutter wollte meine Kinder für sich.
Das ist jetzt fast 12 Jahre her.
Heute bringt er die Kinder gar nicht mehr. Ich habe zwar immer noch den Beschluss, meine Anwältin sagte auch, man könne das vor gericht einklagen, aber ich kann nicht mehr. Die Jahren langen Streitereien haben mich krank gemacht Habe massive Herzprobleme.
Viele au meiner Umgebung, die nicht die wahren Hintergründe kennen, denken sicher, ich bin eine schlechte Mutter. Aber das ist mir egal. Ich kann einfach nicht mehr kämpfen. Es geht nicht mehr.
Ich habe jetzt noch 2 Kinder aus einer anderen Beziehung, die bei mir leben, weil ich mit dem Vater auch nicht mehr zusammen bin.
Meine 3 anderen Kinder wohnen im Nachbardorf und ich sehe sie ab und zu zufällig beim spielen. Sie freuen sich auch jedesmal, wenn sie mich sehen und wissen schon noch, das ich ihre Mutter bin.
Ihnen Geschenke zu schenken, habe ich aufgegeben, da diese von ihrem Vater und deren Eltern sowieso weggenommen wurden, also rausgeschmissenes Geld. Die Zwillinge sind jetzt 13 und der kleinere Junge 10. Ich sage mir immer, irgendwann sind die 18 und machen sich ihr eigenes Bild.
Ich weis, das ich ihre gesamte Kindheit verpasst habe und wenn ich drüber nachdenke, könnte ich heulen.
Wenn ich manchmal die Eltern meines Ex mit meinen Kindern sehe, lachen die mich nur frech an, völlig gestörte Leute.
Aber an eins glaube ich fest, kein Kind vergisst seine Mutter und irgenwann kommen sie von allein zu mir.

LG, Babymatz
 
O

Old-Lady

Gast
Hallo!

Ich habe mir eure traurigen Geschichten durchgelesen und will euch jetzt mal mein Leben erzählen.
Ich hatte 1995 einen Mann kennengelernt, wir zogen dann ins haus seiner Eltern, wo auch noch die Oma wohnte. Ich war dort nie willkommen, mein Freund war ein sogenanntes Muttersöhnchen, der nur tat, was seine Eltern wollten. Wir bekamen 3 Kinder, zwei Jungs - Zwillinge und nochmal einen Sohn. Mein Freund war selbstständig und ich war bedingt durch die Kinder zu Hause. Jeenfalls wurden irgenwann die Streitigkeiten so groß zwischen mir und seinen Eltern, das ich ausziehen wollte. Was dann begann, war der Horror. Mein Freund beantragte vor Gericht das Aufenthaltsbestimmungsrecht, durch Lügen, einen gerissenen Anwalt und einen frauenfeindlichen Richter bekam er es auch - das Sorgerecht hatten wir gemeinsam - für alle 3 Kinder. Mein jüngster Sohn war damals 9 Monate und lag fast ein Jahr im Krankenhaus wegen Epilepsie.
Danach begann für mich ein Kampf ums Umgangsrecht, wobei mir das Jugendamt auch in keinster Weise half.
Irgenwann hatte ich dann einen Beschluss zum Umgangsrecht. Doch dran halten, tat er sich nie, aus irgendwelchen dubiosen Gründen kam immer was dazwischen, manchmal brachte er sie, manchmal nicht. Seine Eltern übten auch massiv Einfluss auf ihn auf, seine Mutter wollte meine Kinder für sich.
Das ist jetzt fast 12 Jahre her.
Heute bringt er die Kinder gar nicht mehr. Ich habe zwar immer noch den Beschluss, meine Anwältin sagte auch, man könne das vor gericht einklagen, aber ich kann nicht mehr. Die Jahren langen Streitereien haben mich krank gemacht Habe massive Herzprobleme.
Viele au meiner Umgebung, die nicht die wahren Hintergründe kennen, denken sicher, ich bin eine schlechte Mutter. Aber das ist mir egal. Ich kann einfach nicht mehr kämpfen. Es geht nicht mehr.
Ich habe jetzt noch 2 Kinder aus einer anderen Beziehung, die bei mir leben, weil ich mit dem Vater auch nicht mehr zusammen bin.
Meine 3 anderen Kinder wohnen im Nachbardorf und ich sehe sie ab und zu zufällig beim spielen. Sie freuen sich auch jedesmal, wenn sie mich sehen und wissen schon noch, das ich ihre Mutter bin.
Ihnen Geschenke zu schenken, habe ich aufgegeben, da diese von ihrem Vater und deren Eltern sowieso weggenommen wurden, also rausgeschmissenes Geld. Die Zwillinge sind jetzt 13 und der kleinere Junge 10. Ich sage mir immer, irgendwann sind die 18 und machen sich ihr eigenes Bild.
Ich weis, das ich ihre gesamte Kindheit verpasst habe und wenn ich drüber nachdenke, könnte ich heulen.
Wenn ich manchmal die Eltern meines Ex mit meinen Kindern sehe, lachen die mich nur frech an, völlig gestörte Leute.
Aber an eins glaube ich fest, kein Kind vergisst seine Mutter und irgenwann kommen sie von allein zu mir.

LG, Babymatz
Hallo Babymatz,
ja in der Hoffnung lebe ich auch, nicht mehr lange hin - noch 3 Jahre, dann ist mein Enkel 18. Ich denke auch, dass Deine Kinder nicht vergessen, dass Du die Mutter bist, ich weiss ja nicht, was alles bei euch vorgefallen ist. Das ist immer schlecht endgültig zu beurteilen. Weil ich mit meiner Ex-Schwiegertochter so Furchtbares erlebt habe und noch erleben muss - und jetzt auch noch mit deren Freund, bin ich vorsichtig geworden mit Beurteilungen. Wie gesagt, ich denke schon, dass Deine Kinder eines Tages kommen - von alleine.
Ich hab mir schon oft gesagt: Wenn ich mein Leben nocheinmal beginnen könnte, ich würde nicht mehr heiraten, keine Kinder kriegen, mir wäre viel viel Leid erspart geblieben. Dass das im Endeffekt auch keine Lösung ist - weiss ich natürlich. Aber das ist nun meine Einstellung nach all den Boshaftigkeiten und Widerwärtigkeiten.
Ich wünsche dir alles Gute
Liebe Grüsse
Old Lady
 
O

Old-Lady

Gast
Hallo Old-Lady,

auf der Seite war ich schon gestern, nachdem ich sie im Net gefunden habe, bin dort aber auch nicht schlauer geworden. Ein Brief eines ca. 80-jährigen Opa´s habe ich gefunden, sonst nichts. Was ich dort gefunden habe, war dass Großeltern ein Umgangsrecht haben. Wenn das die andere Oma und Ur-Oma lesen, dann hat es meine Tochter und mein Enkel noch schwerer, als sie es eh schon haben.

Vieles, was du schreibst, sehe ich ähnlich: Als Oma habe ich mehr Abstand und sehe viel schneller, wenn sich Veränderungen beim Enkel ergeben, und vor allem wann dies passiert. Als Eltern hat man oft den Kopf viel zu voll und ist auch überfordert wegen des neuen Alltagsablaufs. Bei uns kommt hinzu, dass als Babysitter einzig die zwei o.g. Frauen für meinen Schwiegersohn in Betracht kommen. Mich hat er dabei nie in seine Überlegungen mit einbezogen. Was ist das Fazit: das Kind wurde bis jetzt nur von den Eltern betreut, ein Babysitter oder eine Pflegeperson ist beim derzeitigen Stand der Dinge völlige Überforderung für das Kind. Dann kommt hinzu, dass mein Schwiegersohn nie bereit sein wird, diese zu bezahlen. Seine Mutter braucht Krücken, um sich bewegen zu können und das nur unter Schmerzen. Und sie ist geeignet als Babysitter. Sie kann sich weder bücken, noch das Kind selbst hochheben, noch auf den Boden knien, oder aus dem Bettchen herausnehmen. Aber sie ist nach ihrer Beurteilung geeignet und mein Schwiegersohn ist ihr treu ergeben, ganz besonders aber seiner Oma. Vor ihr hat er Angst, so mein Eindruck, entsetzliche Angst, dass sie ihm Geld oder sonstwas verwehren könnte. Ich weiß nicht, was da ist, nach meinen Beobachtungen muss es etwas ganz schlimmes sein, das die beiden verbindet. Er nimmt sie nämlich viel wichtiger als seine eigene Mutter, die er oft mit Füßen tritt.

Kleidung kann ich nicht kaufen, die würde mein Schwiegersohn bemerken. Ich baue halt meine Tochter auf, so gut es geht. sie haben ja Geld, er hat eine gute Stellung, das ist es ja nicht. Sobald Oma sagt: das ist zu teuer, tut mein Schwiegersohn was sie ihm beauftragt.

Und wenn ich den beiden Frauen sage, dass es hier um ein kleines Kind geht, dann sagen sie beide: "Da muss er durch."



Meinst du damit den Enkel, dass er durchhalten soll? Ich weiß nicht ob sowas möglich ist, zuzusehen und nichts zu tun. Das verhärtet einen doch innerlich, frustriert und danach resigniert man, gibt auf. Das ist ja dann das schlimmste was passieren kann, oder habe ich dies jetzt falsch verstanden?

Weil du die verwahrlosten Kinder ansprichst: Ich hatte bisher gedacht, dass man die Eltern alleine gelassen hat, sogar die Eltern dieser Eltern haben sich herausgehalten und das ganz schlimme zugelassen. Wenn ich dies jetzt mit mir vergleiche, dann ging vielleicht sogar von denen ganz großer Druck aus, und aus rache haben sie dann ihr Kind sich selbst überlassen?

Andererseits sind dann die Außenstehenden, denen das Eingreifen so schwer gemacht wird wie möglich, so wie dir und mir. Die verhöhnt und verspottet werden, damit sie endlich mal still sind. Es ist wichtig, dass wir weiter den Mund aufmachen und "schreien", auch wenn es kaum einer hören will.

Mein Schwiegersohn wirkt nach außen hin sehr charmant und ich hätte nie gedacht, dass er sich als so schlimmer Vater entwickeln würde. Andererseits war es klar, denn sein Vater lebt in Amerika, seit seine Mutter sich als er kInd war, von ihm geschieden hat. sein Opa wird als Erzeuger bezeichnet, er existiert gar nicht, sondern ein fremder Mann wird dem wahren Opa vorgezogen. Und die beiden Frauen, die so viel selbst zu tragen haben, tun sich jetzt als Heilige hervor.

Von ihnen geht eine unsichtbare dunkle Kraft aus, die ich nicht benennen kann. Das Kind freut sich auf seine andere Oma und verfällt nach dem Kontkat in einen Zustand der des einigelns (praktisch rollt er sich zusammen wie ein Igel, ist zwar äußerlich anwesend, aber innerlich weit weg). Mein Schwiegersohn sieht dies als "wir mögen seine Familie nicht" an und ist nicht fähig sich mit mir über diesen schlimmen Vorwurf zu unterhalten.



Wir können uns gegenseitig stützen, indem wir in Kontakt bleiben. Dann haben wir ein solides Fundament, wo wir Kraft tanken können und wieder agieren können. Auch um die Rückschläge besser zu verkraften.

Seit mein Enkel da ist, habe ich kaum noch ein Privatleben. Ein, zwei Tage ist Ruhe, und dann geht das Gezerre der beiden Frauen wieder los, und mein Schwiegersohn macht meiner tochter und seinem Kind das Leben zur Hölle. Der ist so blind, dass er gar nicht mehr merkt, was er da inszeniert bekommt.

Seine Mutter möchte meine Tochter loshaben, und sie hat bis jetzt alle Frauen aus dem Leben ihres Sohnes verjagt. Gleichzeitig will sie Ansprüche auf das Kind meiner Tochter anmelden, das ist doch irre. Und das kind spürt das alles, denn er liebt seine Mama und seinen Papa. Er will nur diese um sich haben.

Ich halte das ganze auch fast nicht mehr innerlich aus.

Liebe Grüße Dame
Liebe Dame,
bei Dir ist es der Schwiegersohn und seine Familie... ach furchtbar alles! Niemand macht sich auch nur die kleinste Mühe , auch mal an die arme Omi zu denken, die doch ihre Enkelkinder auch liebt und für sie sorgen möchte. Immerfort ist gleich die Eifersucht im Spiel, wie schrecklich! Niemand denkt eigentlich an die Kinder!!!! Wie die sich fühlen müssen, die spüren doch das HickHack, können es nur noch nicht so einordnen und wissen dann nicht, zu wem sie halten sollen - sind hin-und hergerissen.
Ich hab auch schon oft gedacht, sollst du jetzt loslassen? Damit der Junge wenigstens nicht auch noch unter dem Zerreiss-Stress leiden muss? Aber dann sah ich wieder, wie sehr er an mir hängt und mich um Hilfe anging. Da waren die gesundheitlichen Probleme, wo die Ex-Schwiegertochter garnicht aufgepasst hatte. Das hätte schlimm enden können, wenn ich nicht eingeschritten wäre. Das waren Schulprobleme, die phasenweise auftraten, wo ich mich auch einschalten musste, sonst hätte das für den Jungen gravierende Konsequenzen gehabt. Ich hatte sozusagen alles wieder ins Lot gebracht gehabt. Dank? hab ich keinen bekommen. Alles wurde natürlich als Einmischung abgetan.

Nur ein Beispiel: Ich bemerkte bei dem Jungen (zu dem Zeitpunkt war er 9 Jahre alt), dass er schwer atmet und dass er im Gesicht garnicht gut aussah. Er klagte über Schmerzen im Rücken.
Ich sagte zur Ex : Das Kind muss einem Arzt vorgestellt werden!
Sie meinte, ach was, das gibt sich wieder, das ist nix.
die Schmerzen wurden stärker und ich bestand darauf, dass er sofort bei uns in die Kinderklinik gefahren wird! Was kam heraus? Lungenentzündung in beiden Lungenoberlappen. 3 Wo.Klinikaufenthalt!!!
Ich habe ihm jeden Tag die Hausaufgaben gebracht und sie mit ihm gemacht, dass er wenigstens schulisch nicht wieder zurückfällt.
Da war seine Mutter schon wieder eifersüchtig: ich bräuchte das nicht zu machen, das würde sie schon machen. Das stimmte aber nicht!!! Sie tat garnix dergleichen, weil sie ja gar keine Zeit hatte!

Ein 2. Beispiel: Der Junge hatte im Kleinkindalter dauernd "Pipiman-Entzündungen". Da sagte ich zur Ex: Da stimmt was nicht... wenn das 1 oder 2 x wäre...da könnte man das noch als unwichtig abtun, aber nicht wenn es dauernd und immer wiederkommt.
Sie ging "zu ihrem Arzt" Von dem bekam sie Salbe, die angeblich Wunder wirkte. Zunächst war ich beruhigt. Aber die Entzündungen kamen wieder und wieder und eines Tages bekam ich eröffnet, dass die Ex-Schwiegertochter nun ratlos sei, weil das ja überhaupt nicht mehr aufhört! Da machte ich ihr den Vorschlag, dass ich mit dem Kind zum Urologen gehen möchte, der wäre der Fachmann für sowas. Damals nahm sie das noch an , und ich durfte mit dem Kind zum Facharzt. Der untersuchte den Kleinen und war entsetzt: "Ja sagen Sie mal", meinte er " haben Sie denn nicht bemerkt, dass die Entzündungen nur von mangelnder Hygiene gekommen sind? Das ist ja alles verdreckt da unten! Sie müssen dem Kind das richtige Waschen beibringen!"
Desweiteren stellte er als Zufallsbefund: Hodenhochstand beidseits fest.
Ich kann dir nicht sagen, was da für ein Horror begann. Allein die Untersuchungen für das Kind durchzusetzen, die jetzt alle nötig wurden!!!! Kampf, Kampf , Kampf. Gesiegt hatte ich zuletzt - mit Hilfe meines Sohnes- aber auch nur, weil ich die Vollmacht von ihm hatte und auch nur weil er zur Hälfte das Sorgerecht hatte. Sonst hätte ich überhaupt nichts für das Kind tun können!
Ab diesem Zeitpunkt war nur noch Kampf zwischen der Ex-Schwiegertochter und mir. Denn nun war ich hochsensibilisiert, was die Gesundheit meines Enkel betraf!
Was den schulischen Bereich anging, gab es die gleichen Kämpfereien! Noch bekam ich meinen Enkel 2 x mittags in der Woche - mein Mann holte ihn von der Schule ab, und ich konnte mit ihm mittags die Aufgaben machen. Mit der Zeit merkte ich natürlich, dass er immer schlechter wurde.
Das was zu Hause ablief, konnte ich ja an den 2 Nachmittagen nicht auffangen! Das waren ja immer nur 3 Stunden und das Kind durfte auch nicht überfordert werden. Die Schularbeiten hätten müssen zu Hause kontinuierlich weiter überwacht werden. Das war nicht der Fall! Schon als leines Kind bekam er von seiner Mutter gesagt:" Geh ich in die Schule oder du! Das musst du alleine hinkriegen!"
Seine Schulhefte schaute ich mir natürlich immer an und sah, was sich da tat.
Ich sprach mit der Klassenlehrerin und schilderte der alles, die sagte zu mir:"Schauen Sie, dass Sie dem Kind helfen können! Schauen Sie in seine Hefte, da wissen Sie, was zu tun ist!"
Ich sagte ihr, dass ich das ja weiss, dass ich aber als Grossmutter von der Mutter des Kindes abgeblockt werde, weil ich keine Rechte hätte als Ex-Schwiegermutter und auch vom Jugendamt her nicht unterstützt wurde. Da zuckte die Lehrerin mit den Schultern:" Ich sag Ihnen nur, tun Sie was, damit der Junge wieder Fuss fasst!!"

Mit allen möglichen Tricksereien hatte ich es dann doch noch geschafft, dem Jungen auf die Beine zu helfen, indem ich mich vor der Ex-Schwiegertochter klitzeklein gemacht hatte und zutiefst demütig und ohne Vorwürfe zu machen regelrecht zu ihr "gekrochen" bin und sie um ein wenig Entgegenkommen für ihr Kind bettelte. Mir war richtig übel dabei! Aber es gab für mich keine andere Möglichkeit, dem Kind zu helfen!
Sie konnte sich durch mein unterwürfiges Verhalten über mich erhaben fühlen und gewährte mir dann grosszügig, dass ich halt intensiver mit dem Kind arbeiten könnte. Das hat ihr gut getan!
Innerlich schrie ich: Oh Gott, was tu ich mir hier an, ich war in leitender Stellung in der Univ-Klinik im Sekretariat und muss mich vor dieser schrecklichen Frau, die kein Herz und keine Empfindung für ihre Kinder hat und so verantwortungslos ist, so klein machen!!!
Aber ....ich tat es für mein Enkelkind.

Unsägliche Kränkungen, Demütigungen habe ich durch die ganzen Jahre hindurch hinnehmen müssen. Ich habs hingenommen - für meinen Enkel, dadurch konnte ich ihm immer wieder weiterhelfen.
Er wird nie erfahren, was ich eigentlich alles für ihn getan habe, welches Ausmass meine ganzen Kraftanstrengungen hatten, die mich nun seit dem letzten Jahr so furchtbar müde und krank gemacht haben, denn er ist ein Kind, das vom Leben noch nichts weiss, von den ganzen Intrigen, Widerwärtigkeiten, Boshaftigkeiten, die sich Menschen antun.

Und ich werde ihm natürlich niemals sagen, unter welchen Umständen ich manches für ihn erreicht habe.
Seine Jugend muss nach allen Möglichkeiten geschützt werden, das habe ich mir geschworen.

Oft bin ich in eine kleine Kapelle gefahren, habe dort gebetet.....Herrgott gib mir Kraft, ich kann nicht mehr, ich merke, wie müde ich werde..Heilige Mutter Gottes hilf meinem Sohn, meinem Enkel und mir.. ich muss noch aushalten und kämpfen.. noch ein bischen.... noch ein Stück weiter - bitte!
Zu Hause habe ich gebetet: Wenn es tatsächlich ein Jenseits geben sollte: Meine Eltern, Grosseltern, helft mit, ich muss es schaffen!!!

Und man kann jetzt über mich lachen oder auch nicht, es ging tatsächlich immer wieder ein paar Meter weiter! Unglaublich! Immer wenn ich dann aus der Kapelle ging und durch den Kirchgarten wieder zum Ausgang des Parks zu meinem Auto lief (meistens war auch mein Mann dabei) war ich ruhiger geworden, gefasster.

Ich schäme mich nicht zu sagen, dass ich wirklich jeden Tag bete, weil ich einfach glaube, dass es da irgendetwas gibt, wovon wir keine Ahnung haben können - oder vielleicht nur eine ganz ganz leise Ahnung.....

Und trotzdem: Immer wieder - nachts - kommen die schrecklichen Gedanken auf mich zu und Beklemmung, ich könnte die letzten Meter jetzt schlapp machen!
Ich führe Selbstgespräche: Ich muss es schaffen, er ist ja schon bald 15....noch 3 Jahre.....
Tagsüber habe ich Arbeit, da bin ich abgelenkt -und hoffe dann für den Abend, dass ich mal früher zu Bett gehen könnte, um endlich mal sorglos einschlafen könnte.... FEHLANZEIGE ! Jede und jede Nacht das gleiche...So schleichend kommt es über mich...schwere Gedanken, Sorgen um meinen lieben Enkelsohn...

Eines Tages fasste ich den Entschluss, Französisch aufzufrischen
Ich gehe derzeit in einen Kurs von der VHS. Will meinen Geist auffrischen, die Gedanken vertreiben! Habe mir Zeitschriften gekauft: Logig-Trainer, Intelligenz-Trainer. Da ist der Geist gefordert! Ablenken, wo immer es geht. Habe auch angefangen, mir meine Kleider selbst zu nähen, bin derzeit schon recht gut.

Ich sage zu mir: Bloss nicht dauernd an Sorgen denken! Es gibt noch viel andres, und wenn du deinem Enkelkind helfen willst, musst du Stärke haben und die kriegst du nur, wenn du für dich was tust! Eine schwache Grossmutter ist wenig hilfreich!

Und das ist mein Motto nun: Bete und arbeite! Bora et labora - oder wie das auf lateinisch heisst. So lustig , wie das klingt, aber es hilft etwas.

Liebe Dame, vielleicht ist das auch ein Tipp für Dich: Versuche, etwas anzufangen, was Dir Freude macht.

Erst heute mit meinen 61 Jahren verstehe ich, was meine Mutter so oft zu mir sagte:" Arbeite, dann kommst du nicht auf dumme Gedanken!"
Wie recht sie hat!! Ich denke so oft an sie und dann geht mir durch den Kopf:
Ja Mutti, es ist wirklich wahr...was hast duuu geleistet...Krieg überstanden, Flucht, Vertreibung, 2 Kinder im Krieg umgekommen....
ein 3. Mal aus dem Osten (diesmal aus der ehemaligen DDR) in den Westen geflüchtet mit den verbleibenden 2 Kindern, davon eins schwerbehindert. Wie stark musst du gewesen sein!!!! Und ich habe es nicht bemerkt - wie auch...sie hat nie was gesagt.....ausser Arbeite, dann vergehen die dummen Gedanken!

Ich versuche, in diesem Sinne und im Gedenken an meine starke Mutter und an meinen fleissigen verantwortungsvollen Vater meine Pflichten zu erfüllen. Möchte ihnen keine Schande machen.

Für heute mal wieder Schluss.
Ich danke Dir vielmals für Deine Antwort. Wenn wir in Verbindung bleiben könnten, ware das wirklich prima.
vielen Dank
und liebe Grüsse
Old Lady
 

Dame

Aktives Mitglied
Hallo Old-Lady,

arbeite, dann vergehen die dummen Gedanken
Gestern hatte ich mich wieder mal auf mein Hobby konzentrieren können. Da kam ein Anruf von meiner Tochter: Ihre Schwiegermutter will schon wieder kommen, obwohl sie alle drei krank sind. sie haben scheinbar eine Magen-Darm-Grippe. Aus dem kurzen Telefonat wurde ich nicht schlau, weil sie nur heimlich mit mir telefonieren kann. Als sie aufgelegt hatte, war mein Interesse für mich total weg, ich war nur noch wütend: wütend auf eine Antwort, die ich gestern erhalten habe: ich solle doch mal an meine Erziehung denken. Ich habe sie schließlich so erzogen.

du schreibst, dass deine Mutter ein schwerstbehindertes Kind hatte. Das habe ich auch. Es ist mein erstgeborenes Kind und meine zweite Tochter habe ich dann versucht vielleicht ein bisschen mehr zu geben, als Ausgleich weil ich so oft nicht richtig erreichbar war für sie. Wie es in anderen Familien mit geistig schwerstbehinderten Kinder zugeht, weiß ich nicht. Ich hatte bisher nur Eltern kennen gelernt, deren Kinder nicht ganz so schlimm dran waren und die offen darüber reden konnten. Eins habe ich damals jedoch verstanden: so wie ich es getan habe, die jüngere mit einbeziehen, das haben die andere nicht. Sie haben die gesunden Geschwister herausgehalten, teilweise sogar distanziert von den kranken. Meine jüngste Tochter hat halt nun mal nicht die Stärke, die ich habe, den Willen alles umzuschmeißen und selber einen Weg zu gehen. Das belastet mich auch noch. Und wenn sie mich um Hilfe bittet, dann stehe ich teilweise da und frage mich: was soll ich tun?

Am liebsten würde ich zu der Mutter und der Oma meines Schwiegersohnes hinfahren und sie fragen ob dieses Gezerre und diese Eifersucht auf das Kind meiner Tochter wohl gut für die Beziehung und die Entwicklung sei. Denn sie sagen bei immer: Wir kennen uns aus. (unterm Strich: wir haben die Ahnung, wie man Kinder behandelt.)

Beten tue ich auch, meine Tochter auch. Ich bete auch zum Erzengel Gabriel, denn der ist für das Kindeswohl zuständig. Meine Tochter hat in der Kirche auch schon Kerzen angezündet. Aber irgendwie wird es immer schlimmer. Letzte Woche habe ich meiner Tochter gesagt, es ist ihre Schwiegermutter und nicht meine. Soll sie sehen wie sie mit ihr klar kommt. Sie will doch unbedingt diesen Mann behalten. Was gehn mir ihre Sorgen dann noch an, wenn sie eh keine Lust auf Änderung hat?

Ach ja, da fällt mir gerade ein: die andere Oma ist Frührentnerin. Sie muss in meinem Alter (ich bin 45) schon Rentnerin gewesen sein. Sie sitzt alleine daheim, weil sie sich kaum bewegen kann. Sie hat eine Putzfrau und jemanden, der für sie einkauft. Sie schaut den ganzen Tag Fernsehen, oder was weiß ich was sie tut. Mein Mann meint, dass es ihr langweilig ist und sie deshalb ständig Ansprüche auf das Kind stellt. Einen Zeitvertreib praktisch. Sie interessiert sich überhaupt nicht, wie es ihrem Enkel oder ihrem Sohn geht, wie sonst wäre es jetzt, da alle krank sind, sooo wichtig, sie trotzdem zu besuchen?

In einem anderen Thread wurde geschrieben, dass Großeltern ein Umgangsrecht haben. Dort werde ich mal nachfragen, wie oft das im konkreten ist. Ich fange schon an zu denken, dass die anderen zwei Frauen, besonders die andere Oma, irgendwo irre ist. Das ist doch kein Leben mehr. :(

Nach meinen Recherchen ist das Kindeswohl nach dem deutschen Gesetz etwas völlig anders als das Kindeswohl, das Psychologen erforscht haben, wie zum Beispiel die Wichtigkeit einer sicheren Bindung oder auch ein autoritativer Erziehungsstil. Drill herrscht in den Familien, so wie früher als ich aufgewachsen bin. Ich glaube bald, dass heute mehr Strenge herrscht als früher, gepaart mit Vernachlässigung: einerseits kümmern sich die Eltern nicht um ihre Kinder, andererseits müssen sie gehorchen. Von Mitsprache und Selbstständigkeit ist hier nichts zu sehen und das unterstützt noch der Staat.

LG Dame

Liebe Grüße Dame
 
O

Old-Lady

Gast
hallo liebe Dame,
ja, was Du schilderst, ist wirklich komisch . Dass diese Leute nicht auch mal dran denken, dass es für das Enkelkind ja auch noch die andere Omi gibt. Ich sag ja. alles wird auf dem Rücken der Kinder ausgetragen. Die Kinder leiden darunter, wenn sie etwas liebgewonnenes verlieren müssen. Ein bissl Nachdenken und Gespräche miteinander führen und Kompromisse finden, das wär´s doch! Aber das kann man vergessen. Unsere Gesellschaft wird immer schlimmer, immer egoistischer, das hab ich leider auch feststellen müssen.
Umgangsrecht für die Grosseltern ist einklagbar, klar. Aber das sind glaub ich alle 14 Tage nur, und bis das Familiengericht entscheidet......."ist der Hase über der Höhe."
Aber....eh garnix passiert....dann würde ich doch lieber etwas unternehmen, damit die sehen, dass Du auch ein Recht hast, das Kind zu sehen.
Komisch ist das alles.
Ich bin immer gesprächsbereit, aber das wird nicht angenommen. Für das Kind hätte ich gerne vertretbare Kompromisse gemacht. Aber es ist nichts zu machen. Das kommt nicht an ! Das Kind leidet darunter, das wird aber ignoriert!
Irgendwo muss ich dir Recht geben, man wird einfach müde und wenn Deine Tochter das aushält oder aushalten will, dann hast du auch keine Motivation, zu kämpfen. Das kann ich sehr gut verstehen. Du musst halt abwägen: Hast Du Sehnsucht nach dem Kind? Dann kämpfe, egal was Deine Tochter macht! Möchtest Du lieber Abstand nehmen, damit Du Dich net immer so aufregen musst, dann musst Du Dich zurückziehen... Es ist sehr schwer zu raten, weil ja auch kein Tag wie der andere ist. Einmal hält man alles gut aus, da macht einem das alles nicht so viel aus, an einem anderen Tag ist genau das Gegenteil der Fall. Da siegt die Wut:" Nee mit mir nicht!" und so....
Ich möchte auch öfter den Krempel hinschmeissen und einfach weit weg ziehen, keine Tel.-Nr. mehr hinterlassen, dass niemand mehr weiss, wo ich mich aufhalte, so verärgert bin ich oft.
Aber... ich hätte keine Ruhe da.. das isses ja :( Die Gedanken reisen immer mit! Die kann man nicht einfach abschütteln, und dann käme gleich noch das schlechte Gewissen.... "warum bin ich jetzt ausgerissen, damit löse ich doch diese Probleme nicht!"
So, und da reißt Du Dich wieder zusammen und machst wieder weiter.....
Wie gesagt, soweit ich weiss, 14-tägiges Umgangsrecht, das ist gesetzl. einklagbar. Kannst mal bei einem Fachanwalt für Familienrecht nachfragen, die sind ja spezialisiert auf sowas.
Kostet natürlich wieder Geld :(

Egal, wie du das Ding drehst, es kostet !!!! Geld, Nerven Gesundheit oder alle 3 Dinge zusammen.

Sei herzlich gegrüsst
Old Lady
 

Dame

Aktives Mitglied
Hallo Diva,

Kinder lieben ihren Eltern selbst wenn sie mit einem Gürtel verprügelt werden
Und warum? weil sie die Hoffnung haben, dass sich etwas verändert, wenn sie dies oder jenes tun. Die Kinder geben sich selbst die Schuld, dass ihre Eltern so sind. und deshalb tun sie alles mögliche, und da ist ihre Phantasie recht groß, dass die Eltern wieder lieb sind.

Doch nach allem, was ich erfahren habe, spielt sowas keine Rolle, wenn man es nicht (unter Zeugen) dokumentieren kann. Alles nur Einbildung, so wie alles, was ich geschildert habe. Und alles, weil ich mir ansprüche anmaße, die ich den anderen Großeltern abschlage. Tja, so einfach kann man es sich machen.

@ Old-Lady,

bei uns leidet das Kind am meisten, wenn die Mutter oder Oma meines Schwiegersohnes angerufen haben und wieder mal ihre Wünsche (Forderungen trifft es eher) gestellt haben. Dann gibt es Krach zwischen dem jungen Paar, und das bekommt natürlich auch das Baby mit. Ist das etwa "zum Kindeswohl", bei einen jungen Vater ständig seine Rechte als Oma bzw. Ur-Oma einzufordern, und damit diese Stück für Stück auseinander brechen zu lassen.

Die Ur-Oma hat mir selbst ins Gesicht gesagt: "Nicht jeder wird Ur-Oma. Und ich habe doch ein Recht auf meinen Enkel, denn ich weiß ja gar nicht wie lange ich noch leben werde.) (so ungefähr - auf jeden Fall war die Ankündigung ihres Todes mit drin enthalten, wobei sie erst 67 Jahre alt ist!)

Das ist emotionale Erpressung und die lässt sich nur schwer nachweisen. Gepaart mit Telefonterror.

Als Oma kann man sich dem Enkel liebevoll zuwenden und ihm ein bisschen Liebenswürdigkeit und Herzlichkeit vermitteln, die es bei seinen Eltern nicht so bekommen kann, weil sie mit anderen Dingen beschäftigt sind. Hätten unsere Enkel dieses Stückchen Licht nicht, was wäre dann?

Liebe Grüße Dame :)
 
O

Old-Lady

Gast
also ich kanns mir nicht verkneifen

natürlich leiden die Großmütter bei einer trennung - aber wenn ich dich so lese, dann ist dein Leid ja nichts gegen das deines Sohnes und der bösen Exschwiegertochter - sorry erinnert mich an meine Schwiegermutter, bei der ich für alles schuld war - wenn es ihr mal nicht so gut ging und für verschiedenen Erkrankungen verantwortlich war - ua. weil unsere zweite Tochter schwerstbehindert zur welt kam - zu meinem Leid musste ich mir noch das Gejammer meiner Schwiegermutter anhören, wie schlecht es doch IHR ging - mir gings ja super und ich habe nach ihrer Geburt ständig Partys gefeiert :-(((

Es ist immer interessant auch die andere Seite zu hören bzw. zu lesen, warum das alles passiert ist - aus purer Bosheit macht so was jemand nicht - udn wenn ich mir deine Schuldzuweisungen so durchlese - sorry sicherlich ist das eine Belastung aber nicht die Ursache per se für schwere Erkrankungen und solche Schuldzuweisungen würde ich mir auch nicht anhören.

ich würde an deiner Stelle erstmal anfangen, meine Einstelllung zu meiner Exschwiegertochter zu verändern, mit deinen Aussagen verschärfst du die Situation nur noch und baust massive Fronten auf, unter denen dein Enkelsohn in erster Linie leidet - Kinder lieben ihren Eltern selbst wenn sie mit einem Gürtel verprügelt werden - und dein Enkelsohn befindet sich dann leicht in einem Loyalitätskonflikt - er sitzt zwischen zwei Stühlen - und das ist nicht gut.
Wenn deine Éxschwiegertochter es nicht hinbekommt, dann kannst du doch dafür sogen, dass er von den Konflikten zwischen dir und ihr nichts mitbekommt - einfach um ihn aus deiner Liebe zu ihm zu entlasten.

Aber ich würde vor allem das Leidensthema von dir raus nehmen, du kannst dir sicher sein, dass dein Sohn und deine Exschwiegertochter gelitten haben und leiden.
Selbst wenn deine Exschwiegertochter das Böse schlechthin ist.
Hallo DieDiva,
aus Deinen Zeilen kann ich erkennen, dass Du meinen Beitrag nicht richtig durchgelesen hast!
Selbstverständlich habe ich meine Ex-Schwiegertochter nicht attakiert, wie Du das hier hinstellst! Und selbstverständlich habe ich auch nicht bei meinem Enkelkind über seine Mutter geschimpft!
Du musst richtig lesen! Und offensichtlich hast Du überlesen, wie verantwortungslos oft mit den Kindern umgegangen wird. Mein Enkel hätte beinahe seinen rechten Arm verloren, wenn wir nicht gewesen wären!!!!!!! Und selbstverständlich leiden die Kinder am meisten.
Ich habe lediglich einmal mein Herz ausgeschüttet!
Du schreibst aus Deiner Sicht, und da merke ich, dass Du auch gefangen bist in deinen Erinnerungen!!! Darum wirf mir nicht vor, dass ich in meinen Erlebnissen gefangen bin !
Es kommt immer auf die Sichtweise an. Ich bin kein kleines Mädchen! Du scheinst auch keine Achtung vor älteren Personen zu haben, das merke ich in Deinen Zeilen.
Ich will dir mal was sagen: In meinem ganzen Leben wäre ich meiner Schwiegermutter nicht frech gekommen, ich wurde so erzogen, dass man das einfach nicht macht! Und ich hätte sicherlich auch Gründe gehabt, hier und da mal meine Stimme zu erheben! Aber ich habe stets vor dem Alter verneigt! Das ist in Deutschland unmöglich und unmodern geworden. Vielleicht halten bestimmte Werte wie Respekt vor gelebten Jahren irgendwann wieder Einzug in unserem Land. Ich werde es nicht mehr erleben, vielleicht meine Kinder.
Und, um Deine Einstellung mal etwas zu überdenken...... Du wirst mit Sicherheit auch älter......und wirst bestimmte Dinge ganz anders sehen....
Aber wie das immer so im Leben ist....Manche Leute lernen es nie!

Old Lady
 

.Emily.

Neues Mitglied
Wenn Du mit dem Kind zusammen bist, bereite ihm viel Freude, die Kinder brauchen nicht viel, um glücklich zu sein, da genügt manchmal schon eine spassige Situation oder eine lustige Zeichnung in einem Buch oder eine Geschichte, die man erzählt. Wie schön ist es, wenn sie ganz gespannt zuhören....da sind sie in einer anderen Welt. Oder es gibt schöne Spiele... ach es gibt so vieles womit man Kinder zum Lachen bringen kann.
Und dann.... nicht zu vergessen.... die Omimi kocht....natürlich das Leibgericht für ihr Enkelchen.... Das Kind wird das nie vergessen, und es geht frohgemut wieder nach Hause.
Liebe Old Lady,
was du schreibst ist so wahr... ich war auch einmal eine Enkelin und durfte zweimal zwei Wochen bei meinen Großeltern verbringen. Es war die glücklichste Zeit meiner Kindheit. Meine Omi hat mir Märchen vorgelesen, ich konnte damals noch nicht selbst lesen und noch nie hat das vorher jemand getan. Ganz fest habe ich mich an sie gekuschelt und gewünscht, das das Märchen nie zu Ende geht. Und mein Opa hat mir Lieder vorgesungen und dabei auf seiner Gitarre gespielt. Oft habe ich kein Wort verstanden, weil er auch englische Lieder sang, aber sie klangen wunderschön. Ich durfte nie Tiere haben, doch bei ihnen gab es so viele... Katzen, einen Hund, Goldfische und fünf Hühner mit lustigen Namen... Agathe, Henriette, Berta, Othilie und Josefine. Ich durfte mir aussuchen, was es zum Mittagessen gab.. obwohl mir nichts einfiel, weil ich eigentlich Essen nicht mochte, aber dort hat alles so gut geschmeckt. Besonders die Suppen mochte ich, weil so viele bunte Sachen darin waren. Sie hat dann vor jedem Essen extra eine bunte "Zauber-Suppe" für mich gekocht. Eine, die jedem der von ihr ißt, ein Lächeln ins Gesicht zaubert. Und es funktionierte wirklich.. Und am Herd hat sie immer ein Lied gesungen in dem mein Name vorkam. Mein Opi hat mir extra ein Malbrett für meinen Stuhl angefertigt, der auf die Armlehnen geklemmt wurde, weil ich so gerne malte. Und ich durfte es sogar am Eßtisch dranlassen, wenn ich wollte.
Nie gab es laute Worte, Schimpfen, Schläge, böse Blicke... ich weiß nicht, was aus mir geworden wäre, wenn ich diese vier Wochen bei ihnen nicht erlebt hätte. Sie haben mir gezeigt, dass ich jemand bin, den man lieb haben kann, dass ich nicht häßlich und ekelhaft bin und dass ich nicht tot gemacht gehöre. Und dass nicht alle Männer böse sind. Und noch so viel mehr... Durch sie habe ich mein Leben wie ein Märchen betrachtet. Oft fangen sie traurig und grausam an, aber enden dann wunderschön (mein liebstes war "Das häßliche kleine Entlein"). Ich mußte halt auch nur lange genug aushalten, dann wird alles gut.
Leider durfte ich sie danach nicht wieder besuchen und als ich alt genug war, gab es sie nicht mehr. Ich war damals zwischen 6 und 8 Jahren alt, heute bin ich 43, aber ich werde sie niemals vergessen. Niemals.
Ich wünschte, jedes Kind könnte so wunderbare Großeltern haben...

Und liebe Old Lady, ich bin mir sicher, dein Enkelkind hat dich auch so lieb und wird nie vergessen, was du für ihn tust.


Emily
 

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