A
aphrodite
Gast
Hallo liebes Forum,
am 28. September findet in Österreich die Nationalratswahl statt. Neben den großen Parlamentsparteien treten dieses Mal auch einige Kleinparteien an: Ich habe mir aus Interesse mal die Wahlprogramme dieses Kleinviehs (das höchstwahrscheinlich keinen Mist bei der Wahl machen wird - falls aber doch, wandere ich aus) angesehen.
Ganz speziell sind dabei die Forderungen einer Partei, die sich "Die Christen" nennt. Unter der Führung eines gewissen Alfons Adam (...der Name hat wohl abgefärbt) will diese "christliche Werte" propagieren, die da wären:
Mich erschüttert diese Partei. Auch wenn diese de facto null Chance auf Parlamentssitze hat, gibt es doch eine Menge Sympathisanten. Eigentlich hielt ich den europäischen Kontinent für so aufgeklärt, dass solche mittelalterlichen Ansichten im Jahr 2008 nicht mehr Fuß fassen können. Aber leider scheint es auch hier - genauso wie in Amerika - immer mehr Menschen zu geben, die einem Erzkonservatismus (Fundamentalismus?) verfallen.
Warum?
Ich fürchte so eine Entwicklung. Grundsätzlich ist Religion nichts Negatives, verleitet aber dazu, seinen gesunden Menschenverstand abzuschalten und blind vorgebenen (mittelalterlichen!) Vorstellungen nachzurennen. Und daher haben religiöse Ansichten nichts, aber auch gar nichts, im Staat verloren.
So, freue mich auf eine Diskussion (gerne auch mit Gegenmeinungen).
aphrodite
am 28. September findet in Österreich die Nationalratswahl statt. Neben den großen Parlamentsparteien treten dieses Mal auch einige Kleinparteien an: Ich habe mir aus Interesse mal die Wahlprogramme dieses Kleinviehs (das höchstwahrscheinlich keinen Mist bei der Wahl machen wird - falls aber doch, wandere ich aus) angesehen.
Ganz speziell sind dabei die Forderungen einer Partei, die sich "Die Christen" nennt. Unter der Führung eines gewissen Alfons Adam (...der Name hat wohl abgefärbt) will diese "christliche Werte" propagieren, die da wären:
- Bildung und Erziehung der Kinder nach "religiösen und weltanschaulichen Ansichten der Eltern" (ergo: kein Aufklärungsunterricht und keine Evolutionslehre mehr - predigen wir Enthaltsamkeit, dann gibts auch kein AIDS-Problem mehr...)
- Schutz der Ehe und Familie - "Die Ehe ist die einzige Form der Lebensgemeinschaft, die den Interessen und der Menschenwürde der Kinder gerecht wird, und ist daher rechtlich zu schützen." (Die Christen sehen Homosexualität als Krankheit an. Die Partei stützt diese These auf wissenschaftliche Erkenntnisse - lustig, sonst wollen's nie was mit der Wissenschaft zu tun haben. Weiters fordert die Partei, dass die "Hausfrau" gewürdigt wird - was de facto ein Frauenbild wie vor 50 Jahren schafft.)
- Lebensschutz: Verbot der Abtreibung, Verbot von "Menschenzüchtung" (Klonen etc), Verbot der Sterbehilfe usw. (aus ethischen Gründen kann ich mich diesen Punkten ansatzweise anfreunden - allerdings sind mir die Forderungen einfach zu radikal. Auch würde ich eine Frau, die eine Abtreibung vornehmen hat lassen, niemals "verteufeln".)
- Kultur: Christentum als europäische Tradition: "Die Herabwürdigung und Verspottung christlicher Glaubensinhalte wird in Europa unter Hinweis auf die Freiheit der Meinungsäusserung weitgehend hingenommen. Es darf niemals Inhalt der Freiheit sein, andere ihres Rechtes zu berauben. Es gibt keine Freiheit, das zu verhöhnen, was anderen heilig ist. Wir begehren umfassenden Rechtsschutz auf allen Stufen der Rechtsordnung gegen die Herabsetzung christlicher Glaubensinhalte und Institutionen." (AUA! Beschneidung der Meinungsfreiheit? Spätestens hier sollte Jeder aufschreien. Da wirds gefährlich. Was hat der christliche Glauben im Staat zu suchen? Außerdem ist Kritik nicht immer gleich Verhöhnung).
Mich erschüttert diese Partei. Auch wenn diese de facto null Chance auf Parlamentssitze hat, gibt es doch eine Menge Sympathisanten. Eigentlich hielt ich den europäischen Kontinent für so aufgeklärt, dass solche mittelalterlichen Ansichten im Jahr 2008 nicht mehr Fuß fassen können. Aber leider scheint es auch hier - genauso wie in Amerika - immer mehr Menschen zu geben, die einem Erzkonservatismus (Fundamentalismus?) verfallen.
Warum?
Ich fürchte so eine Entwicklung. Grundsätzlich ist Religion nichts Negatives, verleitet aber dazu, seinen gesunden Menschenverstand abzuschalten und blind vorgebenen (mittelalterlichen!) Vorstellungen nachzurennen. Und daher haben religiöse Ansichten nichts, aber auch gar nichts, im Staat verloren.
So, freue mich auf eine Diskussion (gerne auch mit Gegenmeinungen).
aphrodite