G
Gelöscht 108106
Gast
Es ist ein längerer Text geworden, als ich ursprünglich beabsichtigte. Also...
....es begann vor fünf Monaten mit einer einfachen Nachricht in einem Forum, in dem ich einige meiner Texte veröffentliche. Da schrieb mir ein User eine sehr nette, ja fast schüchterne Nachricht. Ich antwortete...weil mir das, was er schrieb und wie er es schrieb, schlicht und einfach gefiel. Wir schrieben uns immer wieder über dieses Forum, bis wir schließlich unsere E-mail Adressen austauschten. Es folgte der Wechsel von langen E-mails, in denen wir viel über uns erzählten, über unser gemeinsames Hobby und viel privates, bis zum Austausch erster Fotos. Ich fand ihn sofort sympatisch. Eigentlich gleich von seiner ersten Nachricht an. In seinen Mails fand ich heraus, dass er nicht nur sensibel ist, sondern auch noch sehr klug und belesen, mit vielen Talenten. Das hat mir imponiert und gleichzeitig fühlte ich mich (warum auch immer)sehr verunsichert. Ich habe eine einfache Schulbildung und empfinde mich nicht als besonders gebildet. Aber er faszinierte mich von Anfang an. Ich fragte mich, warum er ausgerechnet mich angeschrieben hat. Als ich ihn danach fragte, schrieb er, dass ihm meine Texte sehr gefallen würden.
Dann tauschen wir unsere Telefonnummern aus. Seit dem stehen wir über WhatsApp täglich in Kontakt. Tauschen Bilder und Texte aus...necken uns, fragen den anderen um Rat. Da wir beide Hundebesitzer sind, verbindet uns noch mehr.
Mein Leben verläuft schon lange nicht mehr "geordnet" und "normal". Ich bin im letzte Jahr sehr krank geworden, bin immer noch in Behandlung und das ganze wird sich wohl auch noch eine Weile hinziehen. Meine Beziehung ist...schwierig und auch sehr anstregend. Ich bin seit über zwanzig Jahren mit meinem Partner zusammen und wir haben auch zusammen viel durchgemacht. Er pflegt jetzt seit zehn Jahren seine Mutter, was schon eine große Belastungsprobe für uns ist. Wir wohnen mit ihr zusammen, weil sie nicht mehr alleine bleiben kann. Ihm geht es schon lange nicht mehr gut. Körperlich nicht, weil die Pflege ihm alles abverlangt und psychisch auch nicht, unter anderem weil er (wir) kein richtiges Privatleben mehr haben.
Er hat immer wieder extreme Stimmungschwankungen, die er an mir auslässt, weil ich grade da bin. Nun, da ich durch meine Krankheit nicht mehr arbeiten kann, bin ich natürlich ständig Zuhause. Und das ist eine sehr belastende Situation für mich. Ich kann im Moment nicht viel tun im Haushalt (hab mir auch noch den Fuß gebrochen, dann OP und jetzt noch Schonung) und das er alles machen muss, lässt er mich sehr oft spüren. Das schmerzt und ich habe sehr damit zu kämpfen. Aber ich sage nichts, weil ich ja weiß, dass es ihm auch nicht gut geht. Also kämpfe ich mich schon fast durch jeden Tag und kämpfe auch jeden Tag aufs neue mit einem immer größer werdenem "Fluchtinstikt". Ich fühle mich erdrückt, weil ich quasi keine Minute mehr für mich alleine habe. Egal, was ich mache...ständig steht er hinter mir, fragt mich und beobachtet, bewertet das was ich tue. Ich bin sehr kreativ. Male und schreibe und selbst das passt ihm oft nicht. Wenn ich länger an einem Text arbeite, dann kommt er ständig ins Zimmer, stellt sich hinter mich, liest mit oder beschwert sich das ich "schon wieder so lange" an dem "alten Ding" (Laptop) sitzte. Früher hat jeder sein "Ding" gemacht. Ohne das es den anderen störte. Er ist so unglaublich unruhig und laut geworden....ungeduldig und auch oft sehr beleidigend.
Manchmal kann ich einfach nicht mehr.
Dann kam der sensible User und hat mein Leben komplett auf den Kopf gestellt. Je länger wir nun in Kontakt stehen, desto öfter frage ich mich, wie er wohl im "real Life" ist. Und die Vorstellung, ihn mal zu treffen, lässt mich alles andere als kalt. Ich hätte nie gedacht, dass es je wieder einen Mann in meinem Leben geben wird, nachdem ich mich so hingezogen fühle.
Ich liebe aber auch meinen Partner. Trotz aller Probleme und Schwierigkeiten. Und ich weiß langsam nicht mehr , wie ich damit umgehen soll. Nicht nur, dass mein Gesundheitszustand, die Belastungen der Lebensumstände und der häufige Streit mit meinem Partner mich schon sehr belasten und bedrücken. Ich komme quasi nicht mehr richtg zur Ruhe. In meinem Kopf spielt sich so viel ab...ich kann einfach nicht mehr abschalten. Nachts habe ich viele Träume und Tagsüber fällt es mir schwer mich zu konzentrieren. Dazu kommt noch, dass ich an allem, was ich tue oder auch nicht, zweifel. Doch am meisten zweifel ich an mir selbst.
Ich weiß, dass alles, was in der digitalen Welt passiert, wenig bis garnichts mit der realen Welt zutun haben kann. Wahrheit und Lüge können ineinander überfließen. Aber es fällt mir so schwer, mich "meinem User" zu entziehen....ich weiß nicht, wo mir im Moment der Kopf steht. Ich habe das Gefühl, ich lebe ein Leben das nicht wirklich zu mir gehört..
....es begann vor fünf Monaten mit einer einfachen Nachricht in einem Forum, in dem ich einige meiner Texte veröffentliche. Da schrieb mir ein User eine sehr nette, ja fast schüchterne Nachricht. Ich antwortete...weil mir das, was er schrieb und wie er es schrieb, schlicht und einfach gefiel. Wir schrieben uns immer wieder über dieses Forum, bis wir schließlich unsere E-mail Adressen austauschten. Es folgte der Wechsel von langen E-mails, in denen wir viel über uns erzählten, über unser gemeinsames Hobby und viel privates, bis zum Austausch erster Fotos. Ich fand ihn sofort sympatisch. Eigentlich gleich von seiner ersten Nachricht an. In seinen Mails fand ich heraus, dass er nicht nur sensibel ist, sondern auch noch sehr klug und belesen, mit vielen Talenten. Das hat mir imponiert und gleichzeitig fühlte ich mich (warum auch immer)sehr verunsichert. Ich habe eine einfache Schulbildung und empfinde mich nicht als besonders gebildet. Aber er faszinierte mich von Anfang an. Ich fragte mich, warum er ausgerechnet mich angeschrieben hat. Als ich ihn danach fragte, schrieb er, dass ihm meine Texte sehr gefallen würden.
Dann tauschen wir unsere Telefonnummern aus. Seit dem stehen wir über WhatsApp täglich in Kontakt. Tauschen Bilder und Texte aus...necken uns, fragen den anderen um Rat. Da wir beide Hundebesitzer sind, verbindet uns noch mehr.
Mein Leben verläuft schon lange nicht mehr "geordnet" und "normal". Ich bin im letzte Jahr sehr krank geworden, bin immer noch in Behandlung und das ganze wird sich wohl auch noch eine Weile hinziehen. Meine Beziehung ist...schwierig und auch sehr anstregend. Ich bin seit über zwanzig Jahren mit meinem Partner zusammen und wir haben auch zusammen viel durchgemacht. Er pflegt jetzt seit zehn Jahren seine Mutter, was schon eine große Belastungsprobe für uns ist. Wir wohnen mit ihr zusammen, weil sie nicht mehr alleine bleiben kann. Ihm geht es schon lange nicht mehr gut. Körperlich nicht, weil die Pflege ihm alles abverlangt und psychisch auch nicht, unter anderem weil er (wir) kein richtiges Privatleben mehr haben.
Er hat immer wieder extreme Stimmungschwankungen, die er an mir auslässt, weil ich grade da bin. Nun, da ich durch meine Krankheit nicht mehr arbeiten kann, bin ich natürlich ständig Zuhause. Und das ist eine sehr belastende Situation für mich. Ich kann im Moment nicht viel tun im Haushalt (hab mir auch noch den Fuß gebrochen, dann OP und jetzt noch Schonung) und das er alles machen muss, lässt er mich sehr oft spüren. Das schmerzt und ich habe sehr damit zu kämpfen. Aber ich sage nichts, weil ich ja weiß, dass es ihm auch nicht gut geht. Also kämpfe ich mich schon fast durch jeden Tag und kämpfe auch jeden Tag aufs neue mit einem immer größer werdenem "Fluchtinstikt". Ich fühle mich erdrückt, weil ich quasi keine Minute mehr für mich alleine habe. Egal, was ich mache...ständig steht er hinter mir, fragt mich und beobachtet, bewertet das was ich tue. Ich bin sehr kreativ. Male und schreibe und selbst das passt ihm oft nicht. Wenn ich länger an einem Text arbeite, dann kommt er ständig ins Zimmer, stellt sich hinter mich, liest mit oder beschwert sich das ich "schon wieder so lange" an dem "alten Ding" (Laptop) sitzte. Früher hat jeder sein "Ding" gemacht. Ohne das es den anderen störte. Er ist so unglaublich unruhig und laut geworden....ungeduldig und auch oft sehr beleidigend.
Manchmal kann ich einfach nicht mehr.
Dann kam der sensible User und hat mein Leben komplett auf den Kopf gestellt. Je länger wir nun in Kontakt stehen, desto öfter frage ich mich, wie er wohl im "real Life" ist. Und die Vorstellung, ihn mal zu treffen, lässt mich alles andere als kalt. Ich hätte nie gedacht, dass es je wieder einen Mann in meinem Leben geben wird, nachdem ich mich so hingezogen fühle.
Ich liebe aber auch meinen Partner. Trotz aller Probleme und Schwierigkeiten. Und ich weiß langsam nicht mehr , wie ich damit umgehen soll. Nicht nur, dass mein Gesundheitszustand, die Belastungen der Lebensumstände und der häufige Streit mit meinem Partner mich schon sehr belasten und bedrücken. Ich komme quasi nicht mehr richtg zur Ruhe. In meinem Kopf spielt sich so viel ab...ich kann einfach nicht mehr abschalten. Nachts habe ich viele Träume und Tagsüber fällt es mir schwer mich zu konzentrieren. Dazu kommt noch, dass ich an allem, was ich tue oder auch nicht, zweifel. Doch am meisten zweifel ich an mir selbst.
Ich weiß, dass alles, was in der digitalen Welt passiert, wenig bis garnichts mit der realen Welt zutun haben kann. Wahrheit und Lüge können ineinander überfließen. Aber es fällt mir so schwer, mich "meinem User" zu entziehen....ich weiß nicht, wo mir im Moment der Kopf steht. Ich habe das Gefühl, ich lebe ein Leben das nicht wirklich zu mir gehört..