Hallo Zusammen,
ich war bislang immer kerngesund. Ich stand auf der Sonnenseite des Lebens. Habe eine tolle Familie und einen Traumjob.
Anfang d. J. fühlte ich mich schlapp und musste mein Büro ab und an auf die Couch verlegen.
Ich dachte an eine verschleppte Grippe. Es dauerte einen Monat, bis ich meinen Hausarzt aufsuchte.
Meine Mutter ging fröhlich ins Krankenhaus, weil sie ihrer neuen Herzklappe entgegensehnte. Sie war seit jeher ein Stehaufmännchen, die jedes Schicksal (Nierenkrebs, Entfernung einer Niere, Schlaganfall, Zähneziehen (alle) für OP neue Herzklappe) mit fröhlicher Leichtigkeit in Kauf nahm.
Am gleichen Tag und zur gleichen Stunde, an dem ich meinen Hausarzt konsultierte, befand sich meine Mutter, zu der ich als Einzelkind, mein Mann und meine Tochter ein extrem inniges Verhältnis haben, auf dem Weg in den OP.
Nachmittags, ich war aufgrund einer verschleppten Grippe mit Antibiotika und meinem ersten Krankenschein von unserem Hausarzt längst zurück, hatte ich noch immer keinerlei Informationen von Seiten meiner Mutter. Das versetzte mich in Unruhe. Ich erfuhr, dass es beim Eingriff Komplikationen gab, die Herzklappe nicht schloss, sie viel Blut verlor und reanimiert werden musste. Wir sind direkt ins Krankenhaus gefahren. Die zweite Herzklappe, die eingesetzt wurde, funktionierte. Aber sie musste noch einmal, diesmal am offenen Herzen operiert werden.
Jeden Tag verbrachten mein Mann und ich bei meiner Mutter auf der Intensivstation. Meine eigene Schwäche ignorierte ich dabei. Diese kam erst abends zum Vorschein.
Mitte der darauffolgenden Woche musste ich wieder zu meinem Hausarzt, um die Blutwerte bestimmen zu lassen. Dabei ist aufgefallen, dass mein HB-Wert bereits bei 5,8 lag (18-20 ist normal, ab 3 wird es lebensbedrohlich). Er schickte mich sogleich ins nächste Krankenhaus, um dies abklären zu lassen. In meiner jetztigen Situation hatte ich kein Verständnis dafür, dass man mich gleich stationär aufnahm und man sich wunderte, wie ich mit einem solch niedrigen HB-Wert noch so stramm auf den Beinen stehen könne.
Bei der Aufnahme wurde routinemäßig die Lunge geröngt. Ich wurde auf meine Station gebracht und da es schon spät war, schlief ich mit dem Gedanken ein, morgen das Krankenhaus auf jeden Fall wieder zu verlassen.
Doch gleich am nächsten Tag konfrontierte man mich mit einem kreisrunden Schatten auf meiner Lunge. Als Nichtraucher und stets gesunder Mensch, stellte mich das vor die Frage, ob es sich hierbei tatsächlich um meine Lunge handle. Im weiteren Verlauf wurde ein CT erstellt, bei dem weitere bösartige Ergebnisse zum Vorschein kamen.
Mein Mann ist von Krankenhaus zu Krankenhaus gependelt und musste daher selbst krankgeschrieben werden. Meiner Mutter durfte er von meinem Krankheitsstatus nichts berichten, diese Information hätte sie umgebracht. Mir durfte er nicht berichten, dass meine Mutter erneut operiert werden musste. Und am Tag meiner vorläufigen Entlassung habe ich am Vormittag erfahren, dass ich Krebs habe, doch man konnte sich nicht einigen, wo der Herd, dh. der Ausgangstumor lag, um ihn zu benennen.
Am gleichen Nachmittag musste mein Mann mir sagen, dass es meine geliebte Mutter nicht schaffen wird. Sie starb zwei Tage später in der Früh auf der Intensivstation.
Inzwischen habe ich im Tumorzentrum weitere Untersuchungen über mich ergehen lassen müssen und mit einer 4tägigen Chemo mit anschließender Immuntherapie meine ersten Erfahrungen mit dieser Krankheit machen müssen.
Die Beerdigung, um die sich mein Mann kümmerte, habe ich - haben wir alle - erlebt, als sei das alles nicht wahr, genauso geht es uns in Bezug auf meine plötzliche Krankheit. Wir erleben alles, als seien wir in einem falschen Film.
Ich frage mich, wie ich (wie wir als Familie) mit diesen beiden Schicksalsschlägen fertig werden können.
Vielleicht hat jmd. von Euch ähnliches erlebt und kann mir Hilfestellung leisten, vielleicht auch Mut machen, Tipps geben, etc.
Ich bin für jede Anregung sehr dankbar.
Euch alles Liebe, Zumsel
ich war bislang immer kerngesund. Ich stand auf der Sonnenseite des Lebens. Habe eine tolle Familie und einen Traumjob.
Anfang d. J. fühlte ich mich schlapp und musste mein Büro ab und an auf die Couch verlegen.
Ich dachte an eine verschleppte Grippe. Es dauerte einen Monat, bis ich meinen Hausarzt aufsuchte.
Meine Mutter ging fröhlich ins Krankenhaus, weil sie ihrer neuen Herzklappe entgegensehnte. Sie war seit jeher ein Stehaufmännchen, die jedes Schicksal (Nierenkrebs, Entfernung einer Niere, Schlaganfall, Zähneziehen (alle) für OP neue Herzklappe) mit fröhlicher Leichtigkeit in Kauf nahm.
Am gleichen Tag und zur gleichen Stunde, an dem ich meinen Hausarzt konsultierte, befand sich meine Mutter, zu der ich als Einzelkind, mein Mann und meine Tochter ein extrem inniges Verhältnis haben, auf dem Weg in den OP.
Nachmittags, ich war aufgrund einer verschleppten Grippe mit Antibiotika und meinem ersten Krankenschein von unserem Hausarzt längst zurück, hatte ich noch immer keinerlei Informationen von Seiten meiner Mutter. Das versetzte mich in Unruhe. Ich erfuhr, dass es beim Eingriff Komplikationen gab, die Herzklappe nicht schloss, sie viel Blut verlor und reanimiert werden musste. Wir sind direkt ins Krankenhaus gefahren. Die zweite Herzklappe, die eingesetzt wurde, funktionierte. Aber sie musste noch einmal, diesmal am offenen Herzen operiert werden.
Jeden Tag verbrachten mein Mann und ich bei meiner Mutter auf der Intensivstation. Meine eigene Schwäche ignorierte ich dabei. Diese kam erst abends zum Vorschein.
Mitte der darauffolgenden Woche musste ich wieder zu meinem Hausarzt, um die Blutwerte bestimmen zu lassen. Dabei ist aufgefallen, dass mein HB-Wert bereits bei 5,8 lag (18-20 ist normal, ab 3 wird es lebensbedrohlich). Er schickte mich sogleich ins nächste Krankenhaus, um dies abklären zu lassen. In meiner jetztigen Situation hatte ich kein Verständnis dafür, dass man mich gleich stationär aufnahm und man sich wunderte, wie ich mit einem solch niedrigen HB-Wert noch so stramm auf den Beinen stehen könne.
Bei der Aufnahme wurde routinemäßig die Lunge geröngt. Ich wurde auf meine Station gebracht und da es schon spät war, schlief ich mit dem Gedanken ein, morgen das Krankenhaus auf jeden Fall wieder zu verlassen.
Doch gleich am nächsten Tag konfrontierte man mich mit einem kreisrunden Schatten auf meiner Lunge. Als Nichtraucher und stets gesunder Mensch, stellte mich das vor die Frage, ob es sich hierbei tatsächlich um meine Lunge handle. Im weiteren Verlauf wurde ein CT erstellt, bei dem weitere bösartige Ergebnisse zum Vorschein kamen.
Mein Mann ist von Krankenhaus zu Krankenhaus gependelt und musste daher selbst krankgeschrieben werden. Meiner Mutter durfte er von meinem Krankheitsstatus nichts berichten, diese Information hätte sie umgebracht. Mir durfte er nicht berichten, dass meine Mutter erneut operiert werden musste. Und am Tag meiner vorläufigen Entlassung habe ich am Vormittag erfahren, dass ich Krebs habe, doch man konnte sich nicht einigen, wo der Herd, dh. der Ausgangstumor lag, um ihn zu benennen.
Am gleichen Nachmittag musste mein Mann mir sagen, dass es meine geliebte Mutter nicht schaffen wird. Sie starb zwei Tage später in der Früh auf der Intensivstation.
Inzwischen habe ich im Tumorzentrum weitere Untersuchungen über mich ergehen lassen müssen und mit einer 4tägigen Chemo mit anschließender Immuntherapie meine ersten Erfahrungen mit dieser Krankheit machen müssen.
Die Beerdigung, um die sich mein Mann kümmerte, habe ich - haben wir alle - erlebt, als sei das alles nicht wahr, genauso geht es uns in Bezug auf meine plötzliche Krankheit. Wir erleben alles, als seien wir in einem falschen Film.
Ich frage mich, wie ich (wie wir als Familie) mit diesen beiden Schicksalsschlägen fertig werden können.
Vielleicht hat jmd. von Euch ähnliches erlebt und kann mir Hilfestellung leisten, vielleicht auch Mut machen, Tipps geben, etc.
Ich bin für jede Anregung sehr dankbar.
Euch alles Liebe, Zumsel