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Zwangseinweisung erwachsenes Kind

rifl

Neues Mitglied
Hallo*,

unsere Tochter ist 20 Jahre, hat in der 9. Klasse die Schule abgebrochen und verlässt seitdem nahezu durchgängig seit 5 Jahren das Haus nicht mehr. Manchmal, wenn es ihr gut geht, trifft Sie sich mit Freunden, dann ist sie der absolute Mittelpunkt, macht Partys ist (scheinbar?) gut drauf, ist für ihre Freunde da und lernt durch ihre sympatische, kluge und emphatische Art neue Leute kennen, dann wieder zieht sie sich über Wochen und Monate zurück- sitzt in ihrem Zimmer und konsumiert den ganzen Tag irgendwelche Serien. Schule, Berufsausbildung alles überhaupt nicht denkbar, selbst notwendige Einkäufe sind eine Herausforderung. Scheinbar werden die „guten“ Zeiten immer kürzer, während die „schlechten“ Zeiten in schnelleren Intervallen kommen und länger andauern. Ihre über viele Jahre dauernde ambulante Psychotherapie hat die Therapeutin beendet, da sie ihr nicht mehr helfen kann. Den stationären Aufenthalt vor 5 Jahren hat sie nach einem Urlaub nicht wieder angetreten und sie weigert sich bis zum heutigen Tag vehement irgendwas zu unternehmen oder sich von uns beraten oder helfen zu lassen.
In letzter Zeit hat sie stark abgenommen und treibt exzessiv Sport- uns gegenüber behauptet sie, sich gesund (vegan) zu ernähren und ausreichend zu essen. Seit 3 Tagen hat sie starke Magenschmerzen, übergibt sich dauernd und kann Nichts mehr essen. Sie hat sich bis vor Jahren geritzt, mit Zigaretten verbrannt und von einem ihrer vertrauten Freunde haben wir vorgestern erfahren, dass Sie ihm ggü. geäußert hat, dass der Tag ihrer Geburt der schlimmste Tag ihres Lebens war und dass sie sich vor nunmehr 6 Monaten das Leben nehmen wollte. Sie lebt in unserem Haushalt und wir können es nicht mehr ertragen unser Kind so leiden zu sehen und zusehen zu müssen, wie sie jeden Tag ein bissel mehr abstirbt.
Wir sind uns unsicher ob damit aktuell der Tatbestand der Eigengefährdung gegeben ist- seit dem Selbstmordgedanken vor 6 Monaten, wissen wir nicht, ob sie weiterhin Suizidgedanken hat.

Zerstören wir das letzte bisschen Vertrauen, was unsere Tochter zu uns hat, wenn wir Sie zwangseinweisen lassen? und der Arzt und Richter ggf. die Sache völlig anders einschätzen (unsere Tochter ist ziemlich emphatisch, intelligent und versteht es Andere davon zu überzeugen, dass sie zwar ein kleines Tief, aber die Sache im Griff)??
Wir sind vollständig ratlos... Bitte helfen Sie uns mit einer Einschätzung der Situation.
Was können wir tun…abwarten und auf ein Wunder hoffen, dass sie irgendwann selbst erkennt, dass sie Hilfe benötigt oder müssen wir aktiv und tätig werden. Alle Hilfsangebote schlägt sie kategorisch aus! Welche Erfahrungen haben Sie und welche Vorgehensweise empfehlen sie uns?
Vielen Dank
 

Erytheia

Sehr aktives Mitglied
Hallo,

Deine Tochter ist Volljährig und dieser Umstand grenzt die Vorgehensweise ein.
Sie müsste entmündigt werden, um ihr durch eine Zwangseinweisung helfen zu können.
Hier wäre es wohl sinnvoll, sich an einen Anwalt für Familienrecht zu wenden.
 
G

Gelöscht 75067

Gast
Hallo*,

unsere Tochter ist 20 Jahre, hat in der 9. Klasse die Schule abgebrochen und verlässt seitdem nahezu durchgängig seit 5 Jahren das Haus nicht mehr. Manchmal, wenn es ihr gut geht, trifft Sie sich mit Freunden, dann ist sie der absolute Mittelpunkt, macht Partys ist (scheinbar?) gut drauf, ist für ihre Freunde da und lernt durch ihre sympatische, kluge und emphatische Art neue Leute kennen, dann wieder zieht sie sich über Wochen und Monate zurück- sitzt in ihrem Zimmer und konsumiert den ganzen Tag irgendwelche Serien. Schule, Berufsausbildung alles überhaupt nicht denkbar, selbst notwendige Einkäufe sind eine Herausforderung. Scheinbar werden die „guten“ Zeiten immer kürzer, während die „schlechten“ Zeiten in schnelleren Intervallen kommen und länger andauern. Ihre über viele Jahre dauernde ambulante Psychotherapie hat die Therapeutin beendet, da sie ihr nicht mehr helfen kann. Den stationären Aufenthalt vor 5 Jahren hat sie nach einem Urlaub nicht wieder angetreten und sie weigert sich bis zum heutigen Tag vehement irgendwas zu unternehmen oder sich von uns beraten oder helfen zu lassen.
In letzter Zeit hat sie stark abgenommen und treibt exzessiv Sport- uns gegenüber behauptet sie, sich gesund (vegan) zu ernähren und ausreichend zu essen. Seit 3 Tagen hat sie starke Magenschmerzen, übergibt sich dauernd und kann Nichts mehr essen. Sie hat sich bis vor Jahren geritzt, mit Zigaretten verbrannt und von einem ihrer vertrauten Freunde haben wir vorgestern erfahren, dass Sie ihm ggü. geäußert hat, dass der Tag ihrer Geburt der schlimmste Tag ihres Lebens war und dass sie sich vor nunmehr 6 Monaten das Leben nehmen wollte. Sie lebt in unserem Haushalt und wir können es nicht mehr ertragen unser Kind so leiden zu sehen und zusehen zu müssen, wie sie jeden Tag ein bissel mehr abstirbt.
Wir sind uns unsicher ob damit aktuell der Tatbestand der Eigengefährdung gegeben ist- seit dem Selbstmordgedanken vor 6 Monaten, wissen wir nicht, ob sie weiterhin Suizidgedanken hat.

Zerstören wir das letzte bisschen Vertrauen, was unsere Tochter zu uns hat, wenn wir Sie zwangseinweisen lassen? und der Arzt und Richter ggf. die Sache völlig anders einschätzen (unsere Tochter ist ziemlich emphatisch, intelligent und versteht es Andere davon zu überzeugen, dass sie zwar ein kleines Tief, aber die Sache im Griff)??
Wir sind vollständig ratlos... Bitte helfen Sie uns mit einer Einschätzung der Situation.
Was können wir tun…abwarten und auf ein Wunder hoffen, dass sie irgendwann selbst erkennt, dass sie Hilfe benötigt oder müssen wir aktiv und tätig werden. Alle Hilfsangebote schlägt sie kategorisch aus! Welche Erfahrungen haben Sie und welche Vorgehensweise empfehlen sie uns?
Vielen Dank
Nun, eine Zwangseinweisung geht bei Volljährigkeit nicht so leicht. Und zu Frage ob das Vertrauen zerstört ist, nun... das ist an sich unvermeidlich. Ich war auch damals stinksauer auf meine Freundin, als sie die Polizei auf mich hetzte wegen den Suizidgedanken und hatte auch vorerst kein Vertrauen zu ihr. Ein Mensch in destruktiven Verhaltensweisen ist sehr lange uneinsichtig bis es irgendwann in Kopf doch Klick macht.

Da ich keine weitere Infos hab, kann ich nur bedingt den Gesundheitszustand einschätzen... klingt ein bisschen nach Bullemie.
 

LeonieMarie

Mitglied
"Eigengefährdung" bei Erwachsenen heißt:

"Stirbt ohne Einweisung mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit innerhalb von 1-3 Tagen."

Und deine Tochter müsste auch überhaupt sich nicht verkaufen, ihr, bzw. der eventuelle Arzt, der das für euch machen sollte, müssten diese Behauptung dem Richter beweisen. Denkst du, das ist im Fall deiner Tochter möglich oder stimmt überhaupt?

Mal ganz davon abgesehen, was würdest du dir eigentlich, außer dauerhaftem Hass zwischen euch zu schüren , dir von einer Zwangseinweisung erhoffen? Das hieße geschlossene Station, da wird es keine Therapie geben, da wird lediglich darauf aufgepasst, dass sie sich nicht umbringt und sobald sie nicht mehr akut in Lebensgefahr wäre, müsste sie entlassen werden. Eine Therapie gäbe es nur, wenn sie sich selber freiwillig im Anschluss um eine bemühen würde (wie wolltest du denn rein praktisch jemand zu einer Therapie zwingen?).

Und ganz nebenbei, ob es eine Psychotherapie gegen Arbeitslosigkeit gibt, habe ich auch arge Zweifel...

Nein ernsthaft:
Deine Tochter ist volljährig, ihr Leben ist ganz allein ihr Problem. Wenn dich ihr jetziger Lebenswandel stört, kannst du sie aus eurem Haus werfen, aber das war es dann auch.
 
G

Gelöscht 29616

Gast
Erstmal kurz vorweg - "erwachsenes Kind" ist paradox. Auch wenn ich nicht sagen würde, das man einen Mensch mit 20 noch Kind nennen kann. Man ist erwachsen und krank, oder ein Kind und krank. Beides geht nicht. Die Psychiatrie behandelt "ihre Klienten" nicht selten "wie Kinder", unabhängig vom Alter. Ich hab das immer gehasst, denn das hilft niemandem etwas, ausser den Behandlern, ihre eigenen Defizite und Komplexe zu bedienen. Letzlich ist es eine Form von Entmündigung, Betroffene in ihrgendeiner Weise als Kind zu bezeichnen, insbesondere wenn kindliches und krankhaftes Verhalten gleich gesetzt wird. Denn das ist es nicht.
Kind ist deine Tochter nur (noch) im bilogogischen Sinne. Auch wenn es ihr an Selbstständigkeit oder anderen erwachsenen Eigenschaften fehlt. Bitte nicht als Beleidigung verstehen.

Der ersten Antwort muss ich wiedersprechen, aus meiner Sicht stimmt das nicht oder nur eingeschränkt. Man kann auch Erwachsene einweisen lassen, gegen deren Willen, auch ohne Psychiater. Dazu holt man die Polizei, und verlangt das die Person aus dem Haus entfernt wird. Je nach Zustand und Vorgeschichte der Person, kann diese dann auch in die Psychiatrie gebracht werden (also die Polizei weist ein). Die Psychiatie kann die Person aber nur bedingt festhalten - für eine geschlossene Unterbringung benötigt es einen richterlichen Beschluss. Läuft man weg, wird man nicht unbedingt gesucht - das hängt davon ab ob die Person als Gefahr für sich oder andere angesehen wird.

Ich rate aber davon ab ohne konkreten Anlass so etwas zu tun, der Vertrauensbruch ist enorm und eventuell nicht wieder rückgängig zu machen. Ich schreibe später nochmal.


EDIT: Ich schreibe mehr dazu, wenn sicher ist das die/der TE wieder online kommt.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Sisandra

Moderator
Ich denke nicht, dass das was du beschreibst für eine Zwangseinweisung reichen würde, vor allem wäre vermutlich nach ein paar Wochen spätestens alles wieder Geschichte und damit begänne alles von vorne.

An euerer Stelle würde ich mich mal mit dem Sozialpsychiatrischen Dienst in euerer Stadt in Verbindung setzen und dort um Rat und Unterstützung anfragen. Ich denke, ihr alle seid an einem Punkt angekommen, wo auch ihr als Eltern Hilfe braucht.

Falls akut etwas zu sein scheint könnt ihr euch auch an den Psychiatrischen Krisendienst in euerer Stadt bzw. Region wenden. Die sind auch telefonisch recht lange am Tag erreichbar und kommen falls gewünscht auch mal ins Haus um z.B. mit euerer Tochter zu sprechen.
 

Gemini

Urgestein
Hallo

das ist eine ganz furchtbare Situation in der ihr euch befindet.
Es muss unerträglich sein, zusehen zu müssen wie das eigene Kind Stück für Stück mehr abbaut und sich den Tod wünscht.
Hilflos daneben stehen.
Wie einige schon schrieben ist eine Zwangseinweisung bei Volljährigen nicht so einfach.

Magst du mal schreiben, welche Diagnosen die behandelnden Ärzte bei deiner Tochter gestellt haben und auch warum deine Tochter ihre Geburt als das Schlimmste empfindet.

Ich denke, es muss da doch etwas innerhalb eurer Beziehung gegeben haben, dass sie sich so ungewollt fühlt.

Es gibt auch Geburtstraumata, die Menschen nicht überwinden können. Wie war die Geburt deiner Tochter?
Einen Ursprung muss es haben.

Wie begründet die Therapeutin den Abbruh der Therapie, wo sagt sie, sie kann nichts mehr tun?

Du brauchst auf meine Fragen nicht antworten, wenn das zu persönlich ist.
Es wäre nur gut, wenn man die Seite, die Gefühle deiner Tochter verstehen könnte, etwas in ihre Welt abtauchen könnte,um vielleicht aus eigener Erfahrung mancher User dir einen Ansatzpunkt für ein Gespräch mit ihr zu zeigen, einen Weg zu zeigen,wie andere es geschafft haben, den Zugang nicht zu verlieren und gemeinsam einen Schritt zu gehen.

Ich wünsche dir und deiner Familie, vor allem deinem Kind, unendlich viel Kraft und Durchhaltevermögen.
Gebt sie nie auf.
 

rifl

Neues Mitglied
Ich danke Euch sehr für Eure Beiträge und Hinweise. Ich kenne mich mit den Funktionalitäten hier noch nicht aus und versuche krampfhaft private Nachrichten zu schreiben - aber das funktioniert nicht ... ;-(

...ahhh... ich muss noch ein bissel warten 24 Stunden und 3 geschriebene Beiträge lang; erst dann kann ich private Nachrichten schreiben...ich melde mich heute Nachmittag per pN ... Danke!
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

aorta

Mitglied
hallo,

ihr habe keine leichte situation.

wenn sie eure hilfe nicht möchte, könntest ihr sie bitten, sich was eigenes zu suchen
und auszuziehen. und wie schon geschrieben, die finanzielle unterstützung aufheben.

in dem alter kann man sich einen minijob suchen.

viel kraft!
 

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