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Zugucken, wie 16jähriger sich alles verbaut?

T

Tári

Gast
Eventuell empfindet er dich als zu mächtig und geht mit aller Kraft dagegen an. Alles soll immer nach deinem Willen laufen, DU weißt natürlich alles viel besser, er darf seine eigenen Erfahrungen nicht machen, DU zerrst, zupfst, schiebst, drängst, schubst, ziehst...und empfindest dich als machtlos.
Liebe naramudi,

so habe ich das überhaupt noch nicht gesehen... Vielen Dank für diese neue Sichtweise. Das ist der Grund, weswegen ich dieses Mal nicht versuche, das Problem für mich allein zu lösen, sondern mich an dieses Forum zu wenden... Ich hatte auf neue Sichtweisen gehofft, noch mal Danke!!
Hmm... es könnte tatsächlich sein, dass er mich als zu mächtig empfindet. Allerdings hat er ohnehin viele Freiheiten und darf durchaus seine eigenen Erfahrungen machen.. Ich hatte nur die Befürchtung, dass ich die Zügel ZU locker gehalten hätte... Er ist fast erwachsen, da ist es klar, dass ich ihn nur noch begleiten kann auf seinem Weg, und wenn ich sehe, dass er auf seinem Weg gegen einen Baum steuert, versuchen, dass Steuer noch rumzureissen... Genau DAS versuche ich halt.... wohl nicht so erfolgreich und vielleicht auch gar nicht sinnvoll...:rolleyes:

Sage ihm doch mal, dass du erkannt hast, dass er schon sehr weit in seinem Alter ist und es ihm überlassen möchtest, die Verantwortung für alles mögliche selbst zu übernehmen. Trau ihm das zu. Es ist ein Unterschied, ob er selbst dafür verantwortlich ist, oder ob er sich einfach nur gegen deine Einmischung in alle möglichen Bereiche zur Wehr setzt.
Wenn ich plötzlich mit DEM Spruch ankäme, würde er denken, ich hätte plötzlich den Verstand verloren.... :D Es ist schon so, dass ich ihm deutlich gemacht habe, dass er für seine Schule und sein Zimmer selbst verantwortlich ist... Ich sollte aber dann wohl Deiner Meinung nach auch noch "das Bohren" und drängeln sein lassen und mich gelassen zurücklehnen..., richtig? :confused:

...und überhaupt...wer sagt denn, dass er sich etwas verbaut? Das Leben läuft nicht eingleisig ab. Es ist voller Überraschungen. Ich kenne auch so viele Schulabgänger, Hinschmeißer - die es später zur Villa und was weiß ich gebracht haben.
Puuhh.. Du hast natürlich Recht, Recht, Recht...!Vom Wissen zum Umsetzen ist es ein weiter Weg für mich....
Ich habe Deinen Beitrag noch gelesen, bevor ich Freitag in mein kinderfreies Wochenende gestartet bin und habe Samstag und Sonntag oft über Deinen Beitrag nachgedacht... Danke für Deine Anregungen! Du hast echt was ins Rollen gebracht in meinem Kopf... :)


Wir müssen nicht alle denselben Weg gehen. Und dein Sohn muss auch nicht den Weg gehen, den du für ihn ausgesucht hast.

Respektiere deinen Sohn und er wird dich respektieren.
Ich war immer der Meinung, dass ich meinem Sohn freie Wahl lasse, wie er seinen Weg gestalten möchte... Also, dass ich ihn niemals zwingen würde, einen bestimmten Abschluss zu machen oder ihn in eine bestimmte berufliche Richtung zu drängen... Wahrscheinlich habe ich dabei übersehen, dass es für meinen Sohn einen Lebensweg jenseits meines Vorstellungsvermögens geben könnte... :rolleyes:

Wenn mich jemand fragen würde: Respektierst Du Deinen Sohn?... hätte ich vermutlich mit einem heftigen Nicken geantwortet... Aber in der Rückschau mit all den neuen Sichtweisen auf unsere Situation, muss ich wohl zugeben, dass ich ihn nicht wirklich respektiert habe... Furchtbare, aber wahrscheinlich heilende, Erkenntnis!

Jetzt heißt es also für mich "arbeiten".... und ich bin und bleibe dran..;)

Liebe Grüße,

Tári
 
T

Tári

Gast
Liebe simplicina,

vielen Dank für Deinen Beitrag! Ich weiß, so wie Du es mit Deinem Sohn handhabst, sollte ich es auch tun. Das scheint tatsächlich der richtige Weg zu sein... :)
Es ist so erstaunlich, wie vehement sich plötzlich Erkenntnisse in mein Gehirn schrauben, wo ich vorher monatelang grübelte....und zu keiner wirklichen Lösung kommen konnte.. :rolleyes:

Zum Glück scheint mein Sohn sehr resistent gegen mein "du musst aber doch" zu sein, Gespräche hat er mit mir die ganze Zeit über gesucht... und dafür bin ich sehr dankbar. :)

Ich glaube verbauen tun die sich eh nur das was sie nicht wirklich wollen...
*unterschreib*
Genau so wird es wohl sein, war bei uns früher auch nicht wirklich anders...


... hab gelernt auch den Jungen endlich loszulassen und damit habe ich nicht verloren:)
... und Loslassen ist sowieso ein großes Thema in meinem Leben.. :cool:

Vielen Dank und liebe Grüße,

Tári
 
M

Mäxchen

Gast
Hallo Tári,

kenn ich alles: Mein Teenie ist ebenfalls 16 und weiblich:

Im Zimmer häufen sich die Wäscheberge (schmutzige und von mir gewaschene, aber nicht in den Schrank gepackte: Wenn sie mal aufräumt, kommt alles wieder in den Wäschekorb). Unterm Bett: Teller (teilweise mit Leben darauf), leere, halbvolle, volle Waserflaschen. Spinnweben in den Ecken und auf der Fensterbank. Auf dem Boden: Papiere und (Schul-)Bücher, Poster, Kladden, Briefe, Kataloge, Abfall. Auf dem Schreibtisch: Schminkspiegel, Make-up-Utensilien, Kaugummis (verpackte, ausgepackte, gekaute), Handy, diverse Ladegeräte (können nicht mehr zugeordnet werden), Münzen, eine große Auswahl Stifte (großflächig verteilt),T-Shirts und Tücher, vereinzelt Socken; keine Schulbücher. Gelüftet wird selten bis nie. Den Fußboden sieht man kaum.

Die Schule ist doof und ätzend und die Lehrer sowieso (leider hat sie damit in vielen Fällen recht, aber das ist ein anderes Thema).

Wir als Eltern haben keine Ahnung (von nix) und sollen sie doch einfach mal in Ruhe lassen.

Fast alles ist uncool, mit Freunden abhängen allerdings nicht.

Soweit, so normal: Ich empfehle die Bücher von Jan-Uwe Rogge zum Thema Pubertät. Noch besser ist es, zu seinen Vorträgen zu gehen, wenn er mal in Deiner Nähe ist: Der Mann ist klasse und hat Entertainerqualitäten.

Und so gehe ich damit um:

Ihr Zimmer betrete ich nur zum Lüften (es ist mein Haus, das evtl. schimmelt). Dabei habe ich jedoch einen Tunnelblick bis zum Fenstergriff und zurück. Der Rest interessiert mich nicht mehr, außer mir gehen die Teller aus.

Die Schule lasse ich weitgehend in ihrer Hand. Allerdings höre ich ihr zu und unterstütze sie auch, wenn sie sich zu Recht über Lehrer aufregt (immerhin erzählt sie mir davon; und manchmal ergibt unsere Diskussion auch, dass sie vielleicht eine Situation falsch eingeschätzt hat). Und zur Nachhilfe in Französich habe ich sie gezwungen, auch wenn sie partout nicht wollte. Mit dem Ergebnis, dass sie irgendwann zugeben musste, dass es ihr geholfen hat. Insgesamt hoffe ich noch auf einen Urknall - zum Glück hat sie noch 3 Jahre Zeit, sie wurschtelt sich durch und jede Pubertät geht vorbei...

Als Eltern sind wir meistens uncool (waren meine Eltern, als ich 16 war, auch). Manchmal wird meine 16jährige aber auch wieder zum kleinen Mädchen, das auf den Schoß und geknuddelt werden will. Na also...

Ihr Freundeskreis ist insgesamt dem "Chillen" sehr zugeneigt, zum Glück aber alles ohne bzw. wenig Alk und keinen Drogen, sondern nur mit lauter Musik. Gibt schlimmeres...

Pubertät ist eben, wenn die Eltern schwierig werden.

Fazit: Ich glaube, es muss eine Balance gehalten werden zwischen kurzer und langer Leine, die irgendwann losgelassen werden muss.
Ich muss meiner Tochter viele Entscheidungen selber überlassen - und ihr manche auch abnehmen, wenn ich denke, dass sie die Tragweite nicht richtig überblickt. Ich diskutiere gerne über Ihre Alternativen - wenn sie das realisieren kann, o. k., dann überstimme ich sie auch nicht. Wenn sie allerdings nicht mit konkreten Vorschlägen kommt, dann bestimme ich. Und ich habe meistens das Gefühl, dass ihr das auch ganz recht ist...
 
T

Tári

Gast
Fazit: Ich glaube, es muss eine Balance gehalten werden zwischen kurzer und langer Leine, die irgendwann losgelassen werden muss.
Ich muss meiner Tochter viele Entscheidungen selber überlassen - und ihr manche auch abnehmen, wenn ich denke, dass sie die Tragweite nicht richtig überblickt. Ich diskutiere gerne über Ihre Alternativen - wenn sie das realisieren kann, o. k., dann überstimme ich sie auch nicht. Wenn sie allerdings nicht mit konkreten Vorschlägen kommt, dann bestimme ich. Und ich habe meistens das Gefühl, dass ihr das auch ganz recht ist...
Hallo Mäxchen,

vielen Dank erst mal für die wunderbare Schilderung Deines Lebens mit einem Teenie-Mädchen... Hab stellenweise sooooo breit grinsen müssen... :D

Du sagst, dass es eine Balance geben sollte zwischen kurzer und langer Leine... Da gebe ich Dir vollkommen Recht und das ist es auch, was ich bei meinem Sohn ausprobiert habe. Leider kann ich mit ihm nicht diskutieren... Er ist längst nicht so kommunikativ wie Deine Tochter und zieht sich eher beleidigt (bzw. laut schimpfend und türenknallend) zurück, wenn ich eine Entscheidung gegen seinen Willen durchsetzen möchte... Ich mag Diskussionen aber meinem Sohnemann fehlen regelmäßig die Argumente.. und wenn er keine hat, wird er laut und bockig... Nun jaaaaaaa..... :rolleyes:

Jedenfalls kann ich sagen, dass ich, seit ich diesen Thread eröffnet habe, viel gelassener geworden bin... Wahrscheinlich hat allein das Aufschreiben schon mal den Knoten ein wenig gelockert.... Deine und die Antworten der anderen Mitschreiber haben mir ganz neue Sichtweisen auf mein Problemchen gezeigt.... und die Tatsache, dass es vielen so geht wie mir... ;)

Ich wünsche Dir, dass Deine Tochter und Du die Pubertät gut übersteht... schön, dass sie noch 3 Jahre Zeit hat, da kannst Du es eh lockerer sehen... :)

Liebe Grüße,

Tári
 
G

Gast

Gast
Bei mir ist diese Phase zwar auch schon eine Weile her, aber so lange auch nicht. Und du hast ja echt schon sehr viele und gute Anregungen bekommen. Deshalb gibt es für mich so viel gar nicht zu sagen. Im Gegenteil. Ich durfte hier auch eine Menge über mich lernen und über meine Vergangenheit.
Was ich jedoch dir trotzdem noch mitgeben möchte ist, daß du das Lenkrad in der Hand haben solltest. Fest und sicher. Und es sollte für deinen Sohn kein Problem sein. Du fährst in trotzdem dahin, wo er hin möchte.
Um etwas genauer zu werden:
Man sollte sinnvolle und vernünftige Fixpunkte haben, die einfach ganz klar und logisch sind. Auch wenn es dadurch zu Problemen kommt findet man so am einfachsten und schnellesten eine gewisse Einsicht und gegenseitiges Verständnis. Aber gleichzeitig fühlt er sich erwachsener, wie er ist. Gib ihm das Gefühl, daß er so erwachsen ist, wie er denkt und lach dir vielleicht ein wenig ins Fäustchen ohne es vor ihm zu verbergen. Das macht ihn vielleicht etwas Selbstkritischer. Ohne sich natürlich lächerlich zu machen.
Und vielleicht findest du ja einen weg dich so zu verhalten, daß er sich selbst in seinen Interessen austoben möchte, weil er will und kann. Weil er sich von dir lenken lässt. Schenk ihm zum Geburtstag Karten für ein DTM Rennen. Zeig ihm seinen sinnvollen Teil, daß er seinen Interessen nachgehen möchte, an Autos rumbasteln möchte, aber vernünftig bleiben sollte. Weil du ihm zeigst, daß du vernünftig mit ihm umgehst.
Er weiß dich zu bedienen. Da darüber mußt du stehen. Das darfst du nicht zu lassen. Er betätigt einen Hebel? Was ist wenn der Hebel nicht mer funktioniert? Er drückt den Knopf, aber es tut sich einfach nichts? Da muß ein geborenes Mechanikerherz nachschauen, was los ist.
 
G

Gast

Gast
Das gleiche Problem habe ich auch mit meinem 16jährigen Sohn.
Er ist durch massives Schulschwänzen ohne Schulabschluss. Dieses Schulschwänzen zog sich zwei Jahre lang hin - in diesen 2 Jahren habe ich alles versucht, auf ihn einzuwirken. Auch das Bußgeld und die anschließende Auferlegung von Arbeitsstunden haben nichts bewirkt.

Als alleinerziehende vollzeitarbeitende 3fache Mutter bin ich damit überfordert gewesen und habe mir vom Jugendamt Erziehungshilfe geholt, d.h. mein Sohn hatte einmal in der Woche ein Gespräch mit einem Erzieher. Für kurze Zeit - denn irgendwann ist er da auch nicht mehr hingegangen.
Danach hat er eine außerschulische Maßnahme begonnen, um einen Hauptschulabschluss zu erlangen.
Dort wurde er letzte Woche wegen Zuspät- oder Nichthingehen rausgeworfen.

Jetzt ist alles den Berg runter. Er ist trotzdem irgendwie guter Dinge. Er will einen Schulabschluss machen, das schon - hält aber im Endeffekt nicht durch. Selbst, wenn wir jetzt noch einen Weg finden (sofern es überhaupt noch einen gibt), ist doch zu befürchten, dass er wieder nach einer Weile nicht hingeht.

Wir verstehen uns eigentlich gut, reden viel miteinander, nur in diesem Punkt ist er absolut lernresistent. Und ich? Ich bin fix und fertig und weiß nicht mehr, wie es weitergeht. Was habe ich Strafen verhängt, erklärt, diskutiert, gebittelt und gebettelt - alles umsonst.

Er macht nichts - gar nichts. Wenn ich ihn um Erledigungen zu Hause bitte, während ich arbeite, sind die nie erledigt. Nie. Kein einziges Mal. Ich kann mich nicht auf ihn verlassen. Das schmerzt. Wenn er nur mal zwei Flaschen Wasser holen soll - ich kann mich nur darauf verlassen, dass er dies nicht gemacht hat, geschweige denn Müll runter tragen oder sonstige furchtbar schweren Sachen. Es ist zum Verzweifeln.

Es ist so unendlich schwer, loszulassen und ihn vor die nächste Wand laufen zu lassen. Aber ich denke, es geht nicht anders. Ich bin jetzt an einem Punkt, wo ich ihm die Verantwortung für sein Leben zurückgebe. Hilfe, Unterstützung bekommt er immer von mir, das ist keine Frage, aber Machen muss er jetzt selbst.
 
G

Gast

Gast
Gibt es denn irgendetwas, was dein Sohn gerne hätte, wovon er träumt, was ihn reizt ?!
( Z.B. einmal zu einem Formel1Rennen gehen, den Mofa-Führerschein machen,bei der Aufzeichnung einer TV-Show dabei zu sein ... was auch immer )
Trefft ( faire ) Absprachen, was er tun muß, damit Du ihm hilfst, sein Ziel zu erreichen !
 
T

Tári

Gast
Und vielleicht findest du ja einen weg dich so zu verhalten, daß er sich selbst in seinen Interessen austoben möchte, weil er will und kann. Weil er sich von dir lenken lässt. Schenk ihm zum Geburtstag Karten für ein DTM Rennen. Zeig ihm seinen sinnvollen Teil, daß er seinen Interessen nachgehen möchte, an Autos rumbasteln möchte, aber vernünftig bleiben sollte. Weil du ihm zeigst, daß du vernünftig mit ihm umgehst.
Er weiß dich zu bedienen. Da darüber mußt du stehen. Das darfst du nicht zu lassen. Er betätigt einen Hebel? Was ist wenn der Hebel nicht mer funktioniert? Er drückt den Knopf, aber es tut sich einfach nichts? Da muß ein geborenes Mechanikerherz nachschauen, was los ist.
Lieber Gast,

vielen Danke für Deinen Beitrag. Mittlerweile gehe ich Dank der vielen neuen Sichtweisen viel entspannter mit meinem Sohn um. Das tut uns beiden gut. :)
Ich unterstütze ihn schon seit über einem Jahr bei seinem Hobby "Autos". Er darf beim ADAC Autoslalom fahren und ist sehr begeistert dabei... Leider hat sich das auf andere Lebensbereiche bisher nicht positiv ausgewirkt.. :rolleyes: Kommt vielleicht noch... *Optimismusmodusan*
Und... Du hast Recht... Wenn er den Hebel drückt und nix passiert, wird er irgendwann nachgucken, was los ist... Das Bild hat mir sehr gut gefallen.. :)

Wir verstehen uns eigentlich gut, reden viel miteinander, nur in diesem Punkt ist er absolut lernresistent. Und ich? Ich bin fix und fertig und weiß nicht mehr, wie es weitergeht. Was habe ich Strafen verhängt, erklärt, diskutiert, gebittelt und gebettelt - alles umsonst. (...)
Es ist so unendlich schwer, loszulassen und ihn vor die nächste Wand laufen zu lassen. Aber ich denke, es geht nicht anders. Ich bin jetzt an einem Punkt, wo ich ihm die Verantwortung für sein Leben zurückgebe. Hilfe, Unterstützung bekommt er immer von mir, das ist keine Frage, aber Machen muss er jetzt selbst.
Liebe Gast,

ich kann sooo gut nachempfinden, wie Du Dich fühlst. Vor allem Deine Auflistung, WAS Du alles versucht hast, im Positiven wie im Negativen... hab ich auch alles durch... Die Erkenntnis, dass wir nichts tun können und den Kindern irgendwann die Verantwortung für ihr Leben selbst übergeben müssen, ist bei mir auch mittlerweile angekommen. Ich gebe ihm Unterstützung, wo er sie benötigt und lasse ihn ansonsten (fast:rolleyes:) in Ruhe. Alles Gute für Dich!


Gibt es denn irgendetwas, was dein Sohn gerne hätte, wovon er träumt, was ihn reizt ?!
( Z.B. einmal zu einem Formel1Rennen gehen, den Mofa-Führerschein machen,bei der Aufzeichnung einer TV-Show dabei zu sein ... was auch immer )
Trefft ( faire ) Absprachen, was er tun muß, damit Du ihm hilfst, sein Ziel zu erreichen !
Liebe(r) Gast,

Wie ich weiter oben schon beschrieben habe, fährt mein Sohn seit über einem Jahr Autoslalom. DAS war und ist im Moment sein Traum und er wollte ALLES dafür tun, um das zu bekommen. Wir haben Absprachen getroffen, dass er sich dafür mehr um die Schule kümmert.... War aber wohl nix...
Den Mofa-Führerschein hat er zum letzten Geburtstag bekommen (inklusive Mofa).... mit dem Ergebnis, dass er nun, ein halbes Jahr später, immer noch nicht die theoretische Prüfung gemacht hat weil es ja mit LERNEN zu tun hat... Gut, DARÜBER rege ich mich nicht auf... ist ja sein Ding, wenn er nicht fahren kann...
Aber Du siehst, dass ich schon sehr mit der Zuckerbrot-Methode gearbeitet habe. Ich bin immer davon ausgegangen, dass positive Verstärkung einfach sinnvoller, menschlicher und effektiver ist. Mein resistenter Sohn lässt mich an der Theorie allerdings zweifeln... :D

Vielen Dank für Eure Beiträge,

Tári
 
A

Anker

Gast
Hallo in die Runde...

Ich muss sagen, ich fühle mich gerade wie zu Hause. Bin gestern auf diese Seite gestoßen, nachdem ich bei Google *Pubertät* einegegeben habe. Für mich ist es kein Zufall, genau hier gelandet zu sein.

Mein Sohn, 14 J., sein derzeitiges Motto: "Hauptsache ANTI", erfreut sich manchmal noch zweier Geschwister im Alter von 11 und 12J, ja ich weiß, die Mädels ziehen bald nach...:eek:

Er fängt gerade erstmal an! Und doch fegt sie, die Pubertät, wie ein Tornado durch mein Leben. Erste äußerliche Veränderung: Sohn geht allein zum Friseur und kommt mit grün-pinken *Hahnenkamm*, an den Seiten 0,8 cm rasierten Köppchen nach Hause und mir wird schlagartig klar, jetzt liegt das letzte Stückchen *Kindliches*zu enem Häufchen zusammengefegt, auf dem PVC-Boden des Friseursalons.

Meine tröstenden Gedanken hierzu waren, "Mutti, du musst loslassen". Der nächste Schritt waren Springerstiefel, dann die karierte Punk-Hose und zu guter Letzt die klassische Ratte auf der Schulter. (das Vieh ist wirklich süß und ich kenne kein Haustier, das treuer, sozialer u. menschenbezogener ist als dieses ;-)

Da ich weiß, dass die Schule nicht unbedingt auf das Äußerste des Kindes schaut und sich den Phasen der Pubertät bewusst ist, sah ich seine Veränderung erstmal nicht als *Knüppel* den er sich selbst zwischen die Beine wirft. Habe ihn darauf hingewiesen, dass er mit seinem Image auf gewisse Kommentare von Außen stoßen könnte, die er dann *auszuhalten* hätte. Eines habe ich sicherlich richtig gemacht, er hat ein sehr starkes Selbstbewusstsein.

Allerdings übertritt er gerade massiv und fast tägl. die Grenzen. Er schwänzt zwar nicht die Schule, aber 1 mal pro Woche klingelt mind. mein Telefon und irgendein Lehrer beschwert sich mal wieder über sein respektloses Verhalten. 2 Mal musste er sogar wegen seines Verhaltens zu Hause bleiben und *durfte* nicht am Unterricht teilenehmen. Oh Wunder, er hat sogar getobt und *wollte* zur Schule.

Die Sache mit dem Zimmer und dem vorhandenen Chaos in dem selbigen verarbeite ich mit dem schon bereits genannten Tunnelblick, nicht einfach...
Ich habe bereits vor nem Jahr einmal ein Gespräch bei der Erziehungsberatungsstelle gesucht, und es war auch ein kleiner Erfolg in Aussicht. Nur die Mitarbeit in der Schule, die Heftführung, die Respektlosigkeit den Lehrern und auch manchen Schülern gegenüber brachten mich schon oft an meine Grenzen. Auch ich habe mir den Mund fusselig geredet, stand immer hinter ihm und habe nun festgestellt, dass er eigentlich nieeeeee wirklich irgend eine Konsequenz für sein Verhalten gespürt hat.

Gestern teilte er mir per sms mit, dass er bei nem Freund schläft. Abgemacht war, falls er irgendwo schläft, möchte ich von den Eltern bestätigt bekommen, dass dem auch so ist.....NICHTS

Das Internet ist schon gekappt aber auch hier begegne ich einer Gleichgültigkeit, gegenüber *Strafen* oder logischen Konsequenzen, die mich erschrecken. Es gibt NICHTS, was ihn wirklich berühren könnte und somit stehe ich manchmal der großen Frage gegenüber *WAT NU*???

Interessant ist auch hier, dass er tagsüber *cool* ist und dann wiederum abends mit seinen Schwestern *Verstecken* spielen will und sogarfargt, ob er in meinem Zimmer schlafen darf!!! Jaha, das ist die Pubertät, Baustelle, nicht Fisch und nicht Fleisch und eigentlich um Hilfe schreiend stehen sie vor einem und wollen doch eigentlich sagen, zeig mir den Weg, nur bekommen sie es nicht über ihre Lippen.

Das war mein Beitrag und bin soooooooo froh, dass ich nicht allein bin :))))








 
Zuletzt bearbeitet:
T

Tári

Gast
Hallo Anker,

vielen Dank für Deinen Beitrag... versuche schon seit über einer Stunde, zu antworten aber irgendwie ist es hier bei mir heute wie im Taubenschlag... :rolleyes:
Erst mal: Mein herzlichstes Beileid... Pubertät ist wirklich kein Pappenstiel; weder für die Kids noch für die geplagten Eltern...:cool:
Ich finde es toll, dass Du zumindest die äusserlichen Veränderungen (Wandlung zum Punk) nicht verurteilst oder daran herumnörgelst... Ich hätte mir fast ein wenig gewünscht, dass mein Großer nicht so ganz im Mainstream mitschwimmt... Hat er vielleicht gerochen und genau DARUM durchgezogen..? ;)




Allerdings übertritt er gerade massiv und fast tägl. die Grenzen. Er schwänzt zwar nicht die Schule, aber 1 mal pro Woche klingelt mind. mein Telefon und irgendein Lehrer beschwert sich mal wieder über sein respektloses Verhalten. 2 Mal musste er sogar wegen seines Verhaltens zu Hause bleiben und *durfte* nicht am Unterricht teilenehmen. Oh Wunder, er hat sogar getobt und *wollte* zur Schule.
Grenzen übertreten... Ich glaube, dass das die Hauptaufgabe eines Pubertierenden darstellt.... Du hast mein Mitgefühl... Zumindest schauen die Lehrer Deines Sohnes nicht weg, sondern zeigen Konsequenzen.. setzen also Grenzen... und die spürt Dein Sohn.... gut so! Ist es mit ihm denn in der Schule besser geworden, seitdem er vom Unterricht ausgeschlossen wurde? Also nicht, dass er jetzt plötzlich Musterschüler geworden ist aber kommen die Beschwerdeanrufe aus der Schule jetzt in größeren Zeitabständen?

Ich habe bereits vor nem Jahr einmal ein Gespräch bei der Erziehungsberatungsstelle gesucht, und es war auch ein kleiner Erfolg in Aussicht. Nur die Mitarbeit in der Schule, die Heftführung, die Respektlosigkeit den Lehrern und auch manchen Schülern gegenüber brachten mich schon oft an meine Grenzen. Auch ich habe mir den Mund fusselig geredet, stand immer hinter ihm und habe nun festgestellt, dass er eigentlich nieeeeee wirklich irgend eine Konsequenz für sein Verhalten gespürt hat.
Auch das deckt sich ziemlich mit meiner Erfahrung. Als mein Sohn 13 war, habe ich auch zum ersten Mal eine Erziehungsberatung aufgesucht. Der Psychologe hat dann über viele Wochen Gespräche mit meinem Teenie geführt und es zeigten sich leichte Verbesserungen in seinem Verhalten... Wenn ich mal bei so einem Gespräch dabei war, merkte ich, dass es mein Großer sehr gut verstand, den Herrn um den Finger zu wickeln und einsichtig zu sein. Der Psychologe fand meinem Jungen klasse und charmant... Konnte ich zum damaligen Zeitpunkt nicht wirklich nachvollziehen...:rolleyes: Jedenfalls wollte er irgendwann nicht mehr hingehen, wahrscheinlich wurde ihm die Aufrechterhaltung der Fassade zu schwierig oder er wollte die Ratschläge des Psychologen nicht mehr hören... (ich glaube, es war das Zweite)

Das ist es wohl: Er WILL keine Ratschläge mehr hören... In meinem Studium habe ich des öfteren den Satz gehört: Auch Ratschläge sind Schläge....;)

Was meinst Du mit : Er hat nieeeee wirklich eine Konsequenz gespürt?
Also einen Unterrichtsausschluss würde ich nicht als Nichtkonsequenz auffassen... ;)
Vielleicht geht es in die Richtung, dass Du denkst, es ihm noch nicht wirklich was schlimmes aufgrund seines Verhaltens passiert? Ok, das kann ich nachvollziehen. Mein Sohn ist auch noch nicht wirklich auf die Nase gefallen.. Letztendlich hat er immer im letzten Moment die Kurve gekriegt...
Meinst Du, sie müssen sich ihre blutigen Nasen holen?
Das ist ja genau das, was ich eigentlich vermeiden will, obwohl ich weiß, das es nicht geht. JEDER muss seine Fehler selber machen (danke frau11); das hatte ich vielleicht ein wenig aus den Augen verloren...
Gestern teilte er mir per sms mit, dass er bei nem Freund schläft. Abgemacht war, falls er irgendwo schläft, möchte ich von den Eltern bestätigt bekommen, dass dem auch so ist.....NICHTS
Ist er mittlerweile aufgetaucht und habt ihr miteinander geredet? Logische Konsequenz für MICH wäre, dass das Fremdübernachten erst mal gecancelt wird.
Mein Sohn wollte gestern auch bei einem Freund übernachten. Gut, das tut er öfter und hat auch meinen Segen... Allerdings kam er heute morgen um 8.00 nach Hause, wo er sonst niemals vor Mittag aufsteht. Auf mein Nachfragen hin, hat er also durchgemacht..... Nur wo und mit wem? Toll! Ich hab ihn erst mal ins Bett geschickt, aber ein Gespräch darüber folgt auf jeden Fall spätestens heute Nachmittag, wenn er ausgeschlafen hat...
Das Internet ist schon gekappt aber auch hier begegne ich einer Gleichgültigkeit, gegenüber *Strafen* oder logischen Konsequenzen, die mich erschrecken. Es gibt NICHTS, was ihn wirklich berühren könnte und somit stehe ich manchmal der großen Frage gegenüber *WAT NU*???
*unterschreib*
Diese Zeilen könnten von mir sein... ;) In den schlauen Büchern steht immer, dass logische Konsequenzen folgen sollten.... Aber was passiert, wenn diese Konsequenzen mit Gleichmut entgegen genommen werden? Keine Ahnung... Vielleicht ZEIGEN unsere Teenies nur Gleichmut, fühlen ihn aber nicht?? Das wäre noch eine Möglichkeit.... Aber eine Lösung? Nö, habe ich auch nicht... Jedenfalls sollte die Lösung meiner Meinung nach nicht lauten, KEINE Konsequenzen mehr zu zeigen, da sie augenscheinlich nichts bewirken... Vielleicht tut sich ja ganz tief in den pubertierenden Seelen DOCH etwas... und es dauert nur länger, bis es an die Oberfläche kommt? :rolleyes: Who knows...
Interessant ist auch hier, dass er tagsüber *cool* ist und dann wiederum abends mit seinen Schwestern *Verstecken* spielen will und sogarfargt, ob er in meinem Zimmer schlafen darf!!! Jaha, das ist die Pubertät, Baustelle, nicht Fisch und nicht Fleisch und eigentlich um Hilfe schreiend stehen sie vor einem und wollen doch eigentlich sagen, zeig mir den Weg, nur bekommen sie es nicht über ihre Lippen.
Kenne ich auch... Nicht-Fisch-nicht-Fleisch-Fraktion sage ich da nur...:D
Das war mein Beitrag und bin soooooooo froh, dass ich nicht allein bin :))))
Nein, das bist Du wirklich nicht! So blöd es sich auch anhört: Es hilft wirklich zu wissen, dass frau eben NICHT allein ist, sondern dass der Großteil der Pubertierendenmütter (wo sind eigentlich die Pubertierendenväter?) das Gleiche durchmachen... :)

Liebe Grüße,

die Tári
 

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