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Zu viele unnötige Gedanken

ArmA91

Neues Mitglied
Moin!

Ich bin 33 Jahre und schloss mein Ingenieursstudium mit 25 Jahren ab, danach schaffte ich als technischer Objektleiter ca. 2,5 Jahre für zwei Firmen und war erfolgreich.

Mein Vater ist seit 2010 selbstständig, hat davor für viele renommierte Firmen sehr erfolgreich gearbeitet und kam viel rum. Während meiner Schul- und Studienzeit arbeitete ich oft im kleinen Lager und verpackte.

Gegen Ende 2019 fragte er mich, ob ich Interesse hätte bei ihm anzufangen. Die Firma würde mittlerweile auf guten Beinen stehen und mein Gehalt wäre tragbar. Zu der Zeit arbeitete eine Vollzeitkraft bereits für meinen Vater.

Ich dachte mir, warum nicht. Bin noch jung und sollte es probieren, falls es nicht klappt, kann ich noch "zurück". Ich war zwar mit meiner aktuellen Arbeit sehr zufrieden, aber mit dem Gehalt nicht. Ich trennte mich im sehr guten mit dem Arbeitgeber.

Das erste halbe Jahr war nicht gut wegen Corona, doch dann kam ein Boom. Bis Anfang 2023 boomte es heftig, es war ein schöner Stress, viel Arbeit gehabt, viel investiert, aber wir wurden auch belohnt!

Wir hatten auch immer wieder mit Reklamationen zu kämpfen, aber auch das störte mich nicht, weil wir damit umgehen konnten und die Kunden zufriedenstellen konnten.

2023 hatten wir ein Minus von 15%, es war dennoch ein gutes Jahr, wenn man es mit vor Corona vergleicht.

Ich wohne mit meiner Frau (32) in der abbezahlten Eigentumswohnung meiner Eltern. Sie selbst wohnen in ihrem abbezahlten Haus mit Grundstück. Sie selbst hat einen krisensicheren Job als Krankenschwester und verdient auch gutes Geld.

Seit 2-3 Monaten kriselt es sehr heftig mit unserer 2. Firma und dem dortigen Geschäftspartner. Besser gesagt, es kommt zu einer Trennung. Meinem Vater geht es schon seit längerem gesundheitlich nicht sehr gut, aber ihm macht die Arbeit Spaß. Er bekam auch einen Aufschwung, als ich anfing und vieles abnehmen konnte.

Wie dem auch sei habe ich seit 2 Monaten extreme Kopf- und Bauchschmerzen, obwohl die 2. Firma mit unserer eigenen Firma nichts zu tun hat. Ich hatte auch sehr viel Zeit in die 2. Firma investiert, ohne Geld hierfür zu bekommen, da wir für die Zukunft aufgebaut hatten.

Hinzu kamen, dass in der letzten Zeit immer mehr Menschen im Umfeld von uns gegangen sind, darunter auch junge Leute. Was mich zum Denken gebracht hat. Ich war noch nie ein "Arbeitstier" wie mein Vater, vielleicht liegt darin der Unterschied zwischen "Boomern" und meiner Generation. Boomer reden auch in ihrer Freizeit permanent über ihre Arbeit, unter meinen Freunden wird sowas zwar angesprochen, ist aber nicht bei jedem Treffen ein Thema.

Deshalb möchte ich nun umso mehr Zeit mit meiner Frau und Freunden verbringen, man weiß nie wann es endet. Ich fing vor zwei Wochen damit an, am Wochenende meine Mails am Handy zu deaktivieren. Auch hier besteht ein Unterschied, wenn es meinem Vater daheim langweilig ist, arbeitet er am PC. Wenn mir am Wochenende daheim langweilig ist schaue ich eine Serie, zocke eine Runde mit Freunden, gehe mit meiner Frau aus, gehe angeln oder golfen.

Oft bekomme ich dann Nachrichten oder Anrufe vom Vater, der wegen der Arbeit etwas besprechen will. Ich möchte ihn nicht enttäuschen und mache mit, auch wenn ich gerade unter Freunden bin oder mit meiner Frau. Auch blicke ich auf ihn auf, ich weiß bis heute nicht, wie er das alles fast alleine geschafft hat aufzubauen. Ich bin vom Charakter anders, ich hätte es nicht angepackt, vor allem da er einen sicheren Job hatte. Ihm ging es auch nicht darum mehr Geld zu verdienen, sondern sich selbst zu verwirklichen.

So wie er brauche ich kein teures Auto, oder eine teure Uhr, Designerklamotten. Bei meinem alten Job hätte ich im Monat bis 250 € im Monat mehr verdienen können, wenn ich an einem Samstag gearbeitet hätte. Mir war aber die Freizeit wichtiger, von den 250 € wäre ich weder ärmer noch reicher geworden.

Für meinen Vater hat sich die harte Arbeit gelohnt, seine Arbeitgeber haben es zu schätzen gewusst. Als ich nach 2 Jahren bei meinem Arbeitgeber, trotz erfolgreichen Projekten und extrem hohen Einsparungen wirklich nur 150 € mehr wollte, wurde ich fallen gelassen. Er und mein Onkel sagen selbst, dass sich harte Arbeit früher gelohnt hat, heute wird man ausgenutzt. War auch ein Grund, warum ich in den Familienbetrieb gegangen bin.

Ich bin meinen Eltern so dankbar, dass ich mir um meine Zukunft keine ganz großen Gedanken machen muss. Wohnung und Haus sind abbezahlt, ich zahle die Umlagen und einen kleinen Obolus. Aktuell verdiene ich gut (6.500 €) und habe ein Vermögen von ca. 100.000 €. Also eigentlich gar kein Grund zur Sorge. Wobei ich immer 20-30% für die Firma einkalkuliere.

Ich weiß gar nicht, worüber ich mir genau Gedanken mache oder woher meine Sorgen kommen? Ich versuche mir einzureden, auch wenn ich die Firma nicht alleine leiten kann und dicht gemacht wird, wird es mir gut gehen. Mit meiner Ausbildung und Erfahrung werde ich definitiv einen Job finden, auch wenn die Bezahlung sicherlich nicht so hoch sein wird.

Manchmal denke ich mir, dass ich Angst davor habe meine Eltern zu enttäuschen, dabei weiß ich, dass das nicht passieren wird. Mein Vater hat immer ein offenes Ohr für mich und fragt mich, ob seine Investitionen Sinn machen, da er diese nur macht, wenn ich einverstanden bin.

Manchmal habe ich Angst davor, was die Leute von mir denken werden, wenn es nicht klappt, obwohl ich weiß, dass ich es weiter gebracht habe als die meisten.

Manchmal sehe ich die Gesundheit vom Vater. Er ist erst 61 und hat nur Probleme. Mit den Jahren herrscht in seinem Kopf auch immer mehr Chaos, Vergesslichkeit usw. Das ist erst mit seiner Selbstständigkeit passiert und das innerhalb von 10 Jahren! Ich habe noch über 35 Jahre vor mir!

Ich kann es nicht genau beschreiben was mein Probleme und Sorgen sind. Eigentlich möchte ich nur ein sorgenfreies Leben haben und viel Zeit mit der Familie verbringen, bevor die Zeit weg ist. Auch hier bereut mein Vater manchmal, dass er wenig Zeit für uns hatte, aber dank ihm muss ich mir keine großen Gedanken machen über meine Zukunft, mache ich aber trotzdem... Vielleicht ist die Selbstständigkeit auf Dauer nichts mehr für mich, dies habe ich tatsächlich erst durch die ganzen Verluste von Menschen gemerkt. Habe auch abends oft gearbeitet und mir sogar nachts Notizen gemacht, wenn mir was eingefallen ist. Im Urlaub war ich immer erreichbar und habe geantwortet, es vergingen zum Teil Stunden im Urlaub und meine Frau war zurecht genervt.

Meine Frau ist auch die beste. Hört mir immer zu und steht zu mir. Wir haben schon oft wenig Zeit für uns, da sie in Schichten arbeitet und auch oft an Wochenenden.

Klingt alles sicherlich nach Wirrwarr, aber es tut auch gut alles einmal aufgeschrieben zu haben. Ich weiß auch gar nicht was ich hören möchte oder machen könnte.

Aber vielleicht gibt es Leute die in einer ähnlichen Situation waren und es bewältigen konnten!

LG!
 

Werner

Sehr aktives Mitglied
Ich kann es nicht genau beschreiben was mein Probleme und Sorgen sind. Eigentlich möchte ich nur ein sorgenfreies Leben haben und viel Zeit mit der Familie verbringen, bevor die Zeit weg ist.
Hallo ArmA91,
ich bin ungefähr so alt wie dein Vater und war in deinem Alter bzw. noch jünger länger selbständig mit extremem Zeitaufwand – kenne das also, was du beschreibst.

Dein Ziel, ein "sorgenfreies Leben" zu haben, kannst du sofort erreichen: einfach keine Sorgen mehr machen ... sondern eben die jeweils anstehenden Probleme und Herausforderungen angehen sowie eben so gut es geht vorsorgen, damit so wenig wie möglich Schwierigkeiten auftauchen.

Und dann eben deine Zeiteinteilung danach ausrichten, was DU willst, was DIR wichtig ist, nicht danach, was "die Firma" oder dein Vater für wichtig halten. Das kostet Kraft und Mut, sich hier zu positionieren, aber wenn das Ziel attraktiv ist und die Motivation hoch, müsstest du das auch schaffen.

Vielleicht eher Schritt für Schritt als Hau-Ruck? Ich habe mal bis zu 80 Std. in der Woche gearbeitet und fand das okay. Heute eher 15-20 Std. im Durchschnitt und mir geht es hervorragend :)

Alles Gute!
Werner
 

Ausnahmsweise

Aktives Mitglied
Hm, ich finde, der Wirrwarr klingt schon sinnvoll, wenn man das aufdröselt.

Ich wohne mit meiner Frau (32) in der abbezahlten Eigentumswohnung meiner Eltern.
Sie selbst hat einen krisensicheren Job als Krankenschwester und verdient auch gutes Geld.
Aktuell verdiene ich gut (6.500 €) und habe ein Vermögen von ca. 100.000 €.
Musst du Miete zahlen oder lebt ihr mietfrei?
Ich würde mich mit Aktien und Betongold auseinandersetzen, um das Vermögen etwas wachsen zu lassen.
Sicherheit für die Zukunft und ein Weg, weniger Zeit mit Arbeit zu verbringen.

habe ich seit 2 Monaten extreme Kopf- und Bauchschmerzen,
Dich belastet so einiges, Ängste wollen bemerkt werden.

Ich war noch nie ein "Arbeitstier" wie mein Vater,
Oft bekomme ich dann Nachrichten oder Anrufe vom Vater, der wegen der Arbeit etwas besprechen will. Ich möchte ihn nicht enttäuschen
Auch blicke ich auf ihn auf, ich weiß bis heute nicht, wie er das alles fast alleine geschafft hat aufzubauen. Ich bin vom Charakter anders, ich hätte es nicht angepackt, vor allem da er einen sicheren Job hatte. Ihm ging es auch nicht darum mehr Geld zu verdienen, sondern sich selbst zu verwirklichen.
Manchmal denke ich mir, dass ich Angst davor habe meine Eltern zu enttäuschen, dabei weiß ich, dass das nicht passieren wird.
Du bist nicht dein Vater.
Für dich ist es keine Selbstverwirklichung, was du tust.
Du befürchtest ihn könnte enttäuschen, dass du weniger Biss, weniger Ehrgeiz, weniger Leistungsorientierung hast.
Auch wenn du dir gleichzeitig etwas anderes sagst, diese Ängste sind da.
Ein genauerer Blick dahin wäre vielleicht hilfreich.

Manchmal habe ich Angst davor, was die Leute von mir denken werden, wenn es nicht klappt, obwohl ich weiß, dass ich es weiter gebracht habe als die meisten.
(Ich möchte nichts kleinreden, nur anregen hinzusehen, ob dein Unterbewusstsein d erwas anderes flüstert)
Naja, hat nicht eher dein Vater es weiter gebracht und du hast einen ganz normalen Werdegang von Studium zu Job hingelegt?
Mit einem Einkommen, das dich nicht zufriedenstellte?
Dann bist du in der Firma deines Vaters untergekommen, der auch dafür sorgt, dass du finanziell zufrieden bist.

Geht es um deinen Vater, um andere Leute?
Oder hast DU Erwartungen an dich, die du nicht erfüllt hast?
Bist du enttäuscht von dir, unzufrieden mit dir?

Ich weiß gar nicht, worüber ich mir genau Gedanken mache oder woher meine Sorgen kommen? Ich versuche mir einzureden, auch wenn ich die Firma nicht alleine leiten kann und dicht gemacht wird, wird es mir gut gehen. Mit meiner Ausbildung und Erfahrung werde ich definitiv einen Job finden, auch wenn die Bezahlung sicherlich nicht so hoch sein wird.
Abhängig von einem Arbeitgeber, der dich nicht so bezahlt wie du es gut finden würdest.
Dazu die Scham, das väterliche Unternehmen nicht weiterführen zu können.
Was du offenbar von dir erwarten würdest, aber auf Dauer nicht erfolgreich liefern könntest.
Kommt das so ungefähr hin?

Hinzu kamen, dass in der letzten Zeit immer mehr Menschen im Umfeld von uns gegangen sind, darunter auch junge Leute. Was mich zum Denken gebracht hat.
Manchmal sehe ich die Gesundheit vom Vater. Er ist erst 61 und hat nur Probleme. Mit den Jahren herrscht in seinem Kopf auch immer mehr Chaos, Vergesslichkeit usw. Das ist erst mit seiner Selbstständigkeit passiert und das innerhalb von 10 Jahren! Ich habe noch über 35 Jahre vor mir!
Das kann ziemlich beängstigen!
Und dazu führen, dass man bisherige Prioritäten und Werte auf den Prüfstein stellt.
In dir scheint eine Erkenntnis über dich, feine Leistungsorientierung, deine Werte und Wünsche heranzureifen, die vom bisherigen (dem Vater nach-)gelebten Leben abweicht.

Vielleicht ist die Selbstständigkeit auf Dauer nichts mehr für mich, dies habe ich tatsächlich erst durch die ganzen Verluste von Menschen gemerkt.
Vielleicht nichts mehr für dein neues, eigentliches Ich, das zunehmend zum Vorschein kommt?
Da reift wohl eine Erkenntnis.
Du scheinst gerade herauszufinden, welcher Mann du sein willst.
Und das drängt gerade alles derart schnell und stark nach oben ins Bewusstsein, dass es dich glatt überrollt hat.

Deshalb möchte ich nun umso mehr Zeit mit meiner Frau und Freunden verbringen, man weiß nie wann es endet.
Das ist doch mal eine klare Erkenntnis! 👍


Wir haben schon oft wenig Zeit für uns, da sie in Schichten arbeitet und auch oft an Wochenenden.
Und von dieser kostbaren, gemeinsamen Zeit wünscht du dir mehr.
Ok. Dann ist der nächste Schritt ein Gespräch mit deiner Frau.
Würde sie auch gerne weniger arbeiten?
Welches Leben wünscht sie sich?
Wie sieht euer Konsens aus?
Und dann braucht ihr einen Plan, wie das hinzubekommen ist.

Ich kann es nicht genau beschreiben was mein Probleme und Sorgen sind. Eigentlich möchte ich nur ein sorgenfreies Leben haben und viel Zeit mit der Familie verbringen, bevor die Zeit weg ist. Auch hier bereut mein Vater manchmal, dass er wenig Zeit für uns hatte, aber dank ihm muss ich mir keine großen Gedanken machen über meine Zukunft, mache ich aber trotzdem...
Ich finde, du hast das ganz gut beschrieben, was alles in dir arbeitet. Eine Menge...
 

ArmA91

Neues Mitglied
Vielen Dank!

Dank den Anstrengungen von meinem Vater kann ich eigentlich ein sorgenfreies Leben leben. Mein Vater hatte nie einen richtigen Vater, er liebt seinen Schwiegervater mehr als seinen eigenen Vater.

Ich komme aus einer Migrantenfamilie und er hatte damals rein gar nichts gehabt, seine Eltern haben ihn hier als Kind zurückgelassen und sind zurück. Er sagt immer, dass was er getan hat, war für uns. Ich habe ihn schon stolz gemacht, als einziger in der ganzen Familie studiert zu haben. Dann denke ich mir aber, dass er es viel viel schwieriger hatte und schäme mich manchmal, dass ich nicht bei allem so ehrgeizig bin wie er. Sicherlich liegt es auch daran, dass ich es nicht so extrem nötig habe wie er.

Mir ist es sogar immer unangenehm, wenn mich fremde Leute bedienen, sei es im Hotel oder sonst wo. Ja klar mir ist auch nicht sofort alles in den Schoß gefallen, ein Ingenieursstudium ist auch heute nicht ganz einfach und auch ich hatte eine gute Arbeit im Anschluss. Aber sehe mich dann immer als privilegiert an.

Ursprünglich wollte ich sogar Geologie oder Archäologie/Geschichte studieren. Dafür brannte ich. Habe jedoch gemerkt, dass es kein Studienplatz in meiner Nähe gibt. Hatte geschaut, selbst mit einem Minijob und einer WG wäre man nicht über die Runden gekommen. Sprich, ich hätte die Unterstützung der Eltern benötigt, die mich bereits genug unterstützt hatten.

Während meines Ingenieursstudium habe ich mich auch mit allen Religionen intensiv befasst. Es machte mir Spaß darüber zu lesen und zu diskutieren. Aber auch hier wieder der Gedanke, was bringt es mir für die Zukunft?

Außerdem bekam ich tatsächlich immer so den Druck vom Vater, dass ich nicht nur das machen kann, was mir Spaß macht, sondern was auch genug Geld abwirft.

Am Anfang meiner "Karriere" wollte ich viel Geld verdienen, Karriere machen. Habe aber schnell gemerkt, dass es mir doch nicht so wichtig ist und ich es nur wollte, um mich mit anderen zu messen.

Dazu die Scham, das väterliche Unternehmen nicht weiterführen zu können.
Was du offenbar von dir erwarten würdest, aber auf Dauer nicht erfolgreich liefern könntest.
Kommt das so ungefähr hin?
Ja das kommt sehr gut hin. Mein Vater ist redselig und Menschen aus seiner Generation ticken oft ähnlich. Er trifft sich auch gerne nach der Arbeit mit Geschäftspartnern und unternimmt was. Mir fällt es schwer, da ich mich auch anders benehmen muss als mit Freunden. Er hat auch nicht wirklich Hobbies in seiner Freizeit, weshalb sowas sein Hobby ist.

Ich lebe "mietfrei" zahle quasi nur die Umlagen für die Wohnung und einen kleinen Obolus. Ich rede hier von 500 € für eine 90m² Wohnung in guter Lage. Altbau aus den 70er, aber mittlerweile wurde alles neu saniert und renoviert.

Investiere bereits monatlich 200 € in Fonds und 100 € in Gold. Überlege noch mehr zu investieren und vielleicht auch mit mehr Risiko.

Geht es um deinen Vater, um andere Leute?
Oder hast DU Erwartungen an dich, die du nicht erfüllt hast?
Bist du enttäuscht von dir, unzufrieden mit dir?
Sowohl als auch, habe Angst ihn zu enttäuschen und auch die Angst, dass die Leute sagen könnten, dass sie es wussten, dass ich es nicht schaffen werde.

Ich war z. B. beim ersten Job extrem motiviert und habe viel und gerne gearbeitet. Irgendwann waren alle Projekte vorbei und ich langweilte mich für lange Zeit. Ich fragte immer wieder nach neuen Projekte, es lag jedoch nichts an. Danach war ich bei jeder neuen Aufgabe "überfordert" und lustlos. Auch im 2. Job fühlte ich mich ständig überfordert und sogar unterqualifiziert. Obwohl der Arbeitgeber ständig lobte endlich jemanden vom Fach zu haben, der die technische Leitung der Objekte professionell angeht.

Ähnlich sieht es jetzt aus. Habe auch viel in unser Familienbetrieb beigetragen und mein Vater ist stets Stolz, ich bin es mit mir nicht. Ich könnte viel mehr machen, wenn ich die Zeit konsequenter.
nutzen würde, fühle mich dann aber oft überlastet. Kannte ich in den ersten 1,5-2 Jahren im ersten Job überhaupt nicht!

Ok. Dann ist der nächste Schritt ein Gespräch mit deiner Frau.
Würde sie auch gerne weniger arbeiten?
Welches Leben wünscht sie sich?
Sie hat schon die Nachtschicht aufgegeben, weil es sie kaputt gemacht hat. Von den Stunden arbeitet sie nicht weniger, sogar etwas mehr, da sie die stellv. Bereichsleiterin ist. Sie hat mich sehr geprägt mit ihrer Einstellung. Sie war schon immer familiär und möchte auch lieber eine ruhige Zeit mit der Familie verbringen, statt Karriere zu machen. Wenn nur eine Person arbeiten geht, würde es uns auch gut gehen, da wir eben keine Miete zahlen müssen.

Ich möchte kleine Brötchen backen, ich weiß jedoch auch, dass man als Unternehmen nicht auf der Stelle stehen bleiben darf, sonst wird man überholt und dieser ständige Wettkampf nervt mich. Immer wachsen und wachsen. Mein Vater ist auch ruhiger geworden, auch er möchte es ruhiger angehen, aber er geht auch neue Herausforderungen an und möchte dennoch wachsen.

Manchmal frage ich mich, wie der einfache Kioskbesitzer bei uns um die Ecke denkt? Auch er hat Wettbewerb, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass er jedes Jahr mehr Umsatz und mehr Gewinn macht. Sondern sein Standard halten kann und damit zufrieden ist. Es ist aber auch eine andere Branche.
 

ArmA91

Neues Mitglied
Ich muss auch hinzufügen, dass ich ein Mensch mit extremen Stimmungsschwankungen bin. Die Ärzte meinen, es liegt an meiner Schilddrüse (Hashimoto), obwohl ich jeden Tag Tabletten nehme. Manchmal bin ich voller Tatendrang und im nächsten Moment wieder das komplette Gegenteil. Mir fehlt auch ständig Vitamin D, obwohl ich ständig irgendwelche Präparate nehme...
 

Werner

Sehr aktives Mitglied
Mir fehlt auch ständig Vitamin D, obwohl ich ständig irgendwelche Präparate nehme...
Da liegt die Vermutung nahe, dass die Präparate zu niedrig dosiert sind. Ich würde das mal mit einem guten Arzt/einer guten Ärztin besprechen und die Präparate mitnehmen, wenn du das nächste Mal die Werte bestimmen lässt. Und notieren, wie oft die was einnimmst. Vitamin D ist eigentlich gut aufnehm- und -speicherfähig. Aber Mängel sind gerade im Winterhalbjahr häufig und die Wirkungen entsprechend.

Bei Stimmungsschwankungen empfiehlt es sich, auch den Lithiumspiegel kontrollieren zu lassen. Lithiummangel hat als eine der Symptome nämlich Stimmungsschwankungen.
 

Bingenervt

Aktives Mitglied
Und hinterfrage auch einmal, ob du überhaupt selbständig arbeiten möchtest. Hört sich für mich eher nicht so an. Nicht selbst und ständig. Ist nicht böse gemeint. Aber als Angestellter hat man im Normalfall ein ruhigeres und entspanntes Leben. Ich kenne beide Seiten. Und muss gestehen, dass ich lieber wieder ins Angestelltenverhältnis gewechselt bin. In der Selbständigkeit muss man sich um so viele Dinge kümmern, die mit dem eigentlichen Job rein gar nichts zu tun haben.
 

Ausnahmsweise

Aktives Mitglied
Manchmal frage ich mich, wie der einfache Kioskbesitzer bei uns um die Ecke denkt? Auch er hat Wettbewerb, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass er jedes Jahr mehr Umsatz und mehr Gewinn macht. Sondern sein Standard halten kann und damit zufrieden ist. Es ist aber auch eine andere Branche.
Und wo steht geschrieben, dass ein Unternehmen stetig wachsen muss?
Wieso nicht bewusst klein bleiben oder verkleinern, seine Position halten, ohne ständig größere Brötchen backen zu wollen?
 

Werner

Sehr aktives Mitglied
Und wo steht geschrieben, dass ein Unternehmen stetig wachsen muss?
Wieso nicht bewusst klein bleiben oder verkleinern, seine Position halten, ohne ständig größere Brötchen backen zu wollen?
Es gibt sogar die Möglichkeit des "Gesundschrumpfens". Das kann man für Unternehmen und auch für sich persönlich anwenden (also nicht in der Körpergröße :) ... sondern z. B. im Zeitaufwand für das Geldverdienen, der Wohnungsgröße, dem gesamten Aufwand, den man meint, betreiben zu müssen, um gut zu leben – Stichwort "tiny houses").
 

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