Die Diskussion erinnert mich an meinen Opa. Der hat zu meiner Oma immer behauptet sie würde für ihn ja nicht extra kochen müssen, schließlich "isst er ja nur mit".
Egal ob wir Zoos betreiben, fleischfressende Tiere wie Katzen halten oder ein Ledersofa kaufen - das funktioniert nur weil es Tierhaltung gibt. Tierhaltung, die zwangsläufig mitsamt einigen Umständen wie der Geburtenkontrolle oder eben auch dem Töten von Tieren funktioniert.
Niemand "isst" nur mit.
Wobei ich immer wieder betone, dass es durchaus Sinn macht Dinge ganzheitlich zu betrachten. Ja, es fallen manchmal "Reste" an. Deswegen ist Tierhaltung in der Landwirtschaft durchaus sinnvoll, weil Tiere Erntereste verwerten können, die für den menschlichen Körper unverdaulich sind. Und wenn man ein Tier schlachtet um es zu essen, ist es ja sinnvoll, auch die Tierhaut (Leder) zu verwenden.
Aber niemand kann oder sollte ich hier versuchen moralisch sauber darzustellen, indem er behauptet Tiere würden ja nur für andere Menschen getötet. Streng genommen ist die bloße Existenz eines jeden Menschen eine Belastung für die Tierwelt. Bei Zoos geht Zoos geht es imho deswegen vor allem um Abwägung. Ist das Halten von Tieren in Zoos es wert dafür Tiere zu töten (als Geburtenkontrolle bzw. als Produktion von Tierfutter).
Meine persönliche Meinung ist, dass Zoos sehr viel für die Beziehung von Menschen und Tieren tun. Dass Zoos Orte sind an denen Menschen Kontakt mit exotischen Tieren haben und es ihr Umweltbewusstsein stärkt. Menschen organisieren sich in Zoopatenschaften, werden Mitglied in Tierschutzverbänden usw.
Ich bin kein Fan davon Tiere in Gefangenschaft zu halten, weder Zootiere noch Katzen. Aber ich kann nachvollziehen, dass Menschen in Abwägung der Vor- und Nachteile dies tun und mögen.