Ich glaube, die meisten Menschen scheitern an ihren Zielen, weil sie zu kurzfristig denken.
Das Prinzip der verzögerten Belohnung. Will ich 10 Euro sofort oder 100 in einer Woche.
Das hat viel mit der frühkindlichen Erziehung zu tun und wie man es von seinen Eltern gelernt und übernommen hat.
Kinder die in intakten Familien mit Vater und Mutter aufwachsen haben es viel leichter dieses Prinzip zu verinnerlichen und können sich allein mit der Aussicht auf späteren Erfolg und Belohnung motivieren. Selbst dann wenn das Ergebnis viele Jahre in der Zukunft liegen wird, egal ob Bausparvertrag oder eine Ausbildung durchzuhalten.
Es erfordert außerdem die Fähigkeit zu abstraktem Denken, es gibt Naturvölker die haben keinerlei Konzept von Zeit und sind daher z.B. nicht in der Lage das Prinzip einer Versicherung zu verstehen.
Mein Eindruck ist dass viele Menschen das "nicht Planen", sprich nicht langfristig denken zu müssen, als Lebensqualität und Sorgenfreiheit definieren. Etwas das ich persönlich noch nie wirklich nachvollziehen konnte. Klar mag ich meine Ruhephasen und die Seele baumeln lassen zu können. Aber ich habe mindestens ebenso viel Spaß daran Pläne zu schmieden und dann zu sehen wie sie nach und nach aufgehen, sich ein Stein zum anderen fügt und ich mich über Jahre hinweg auf das Ergebnis freuen kann.
Und dann irgendwann zurück blicke und mich erst recht darüber freuen kann wie weit ich gekommen bin und was ich geschaffen bzw. in der Welt verändert habe.
Hängt aber auch damit zusammen dass ich früh gelernt habe dass wenn man Entscheidungen nicht selbst trifft, sie eben jemand anderes für einen trifft. Und das dann im Zweifelsfall eben im Interesse des Anderen entschieden wird und nicht in meinem.
Das betrifft die Politik im ganz besonderen, dem Entscheider ist das Hemd nun einmal näher als die Hose. Ein Politiker der einem das sorgen- und risikofreie Leben verspricht lügt. Besagtes Leben hat nur er selbst, finanziert durch Steuergelder, denn die Folgen seiner Entscheidungen müssen andere ertragen.
Um das zu vermeiden sollte man so früh wie Möglich die Verantwortung für sein Leben, Handeln und alle Ergebnisse die daraus resultieren inklusive der Fehler, die man dabei zwangsläufig machen wird (weil menschlich), übernehmen. Unsere fehlerintolerante Neidkultur macht dies einem allerdings nicht einfach und zumindest ich bin dabei schon oft auf Unverständnis gestoßen.
Es bedeutet ja nicht dass man selbst zum Experten für alles werden muss, man kann und sollte durchaus Rat und Wissen anderer Einholen, niemand braucht jeden Fehler erst selbst zu machen. Man sollte eben nur genau hinsehen wem man vertraut und den Mut (!) haben auf seinen eigenen Verstand zu vertrauen. Die Faustregel ist: Wer etwas nicht in verständlichen Worten auszudrücken vermag taugt nicht als Ratgeber, sondern will einen wahrscheinlich über den Tisch ziehen.
Tu nichts was du nicht auch verstehst, ganz besonders nicht bei finanziellen Entscheidungen.
Und selbstverständlich: Habe immer einen Plan B, plane Fehler von Anfang an mit ein anstatt Angst davor zu haben.