@Lena:
ich halte nichts davon nur zu beten und schon gar nicht um ständige und andauernde Führung. Ich denke wer allzu sehr nach geistiger Führung sucht gerät automatisch in krumme Abhängigkeiten. Besser ist es selber denken zu lernen, sich selber ein stückweit Führer zu werden.
Ich vermute viele Menschen sind geistig träge oder wurden dazu erzogen (insbesondere Frauen) geführt zu werden, auf Anweisungen zu warten und Anweisungen/Befehlen zu gehorchen.
Einer aufgeklärten ausreichend emanzipierten europäischen Frau (oder auch Mann) steht eine solche Abhängigkeits- Haltung nicht gut zu Gesicht, passt nicht mehr, zumindest nicht mehr sobald man im Erwachsenenalter ist.
Es ist natürlich bequem sich selber keinen Kopf, keine Gedanken zu machen und darauf zu vertrauen dass andere diesen ziemlich anstrengenden Job für einen erledigen und man dann einfach folgen kann. Aber das Ganze wäre mir mit zu großen Gefahren verbunden...und mit zu viel Verlust der eigenen Persönlichkeit und Freiheit.
Ich bete nicht, aber ich arbeite für meine Freiheit und dafür geistige Führung in mir selber aufzubauen. Wachsein, Achtsamkeit ggü der Welt baut sich nicht aus Gebeten auf, sondern aus ständigem köperlichem und geistigen Training.
Du schreibst ja selber dass in der Geschichte der Name Gottes schon immer missbraucht wurde, also kennst du die grundlegende Gefahr. Und dagegen gibt es nur ein Heilmittel: Augen offenhalten, Verstand und Vernunft wachhalten und nicht nur beten sondern sich genügend Wissen aneignen, denn Wissen ist Macht und zwar die Macht die man braucht um nicht zu sehr von äußeren Mächten oder Autoritäten abbhängig und in die Irre geleitet zu werden.
Tyra
mit Wissen meine ich nicht nur Gott und Bibel, sondern auch Politik, Geschichte, Naturwissenschaften, Geisteswissenschaften,...als ein Wissenstableu von dem aus man ein halbwegs realistisches Weltbild erhält und vernünftig beurteilen kann wo der Missbrauch von Religion anfängt und wo er enden könnte.
Da du selber zu einer eher fundamentalistisch ausgerichteten Christengruppe gehörst stellt sich natürlich die Frage ob dir überhaupt bewusst ist was mit deiner Art Glaubens-Konzept verbunden sein könnte?
Diese Wiedererweckungsbewegung sieht in meinen Augen nach Gier aus..Gier nach mehr Leben..sogar noch nach dem Tode..ein gefundenes Fressen für politischen Missbrauch. Ich frage mich wie offen sind deine Augen als Mitglied einer solchen Gruppe?
In diesem Link wurden die Grundtendenzen deiner Glaubensrichtung ja geschildert:
Sind Sie ein "Wiedergeborener Christ?"
Darin wird klar, dass fundamentalistische Züge enthalten sind...es wird mit einer (maßgeblichen aber natürlich nicht realen und auch nicht beweisbaren) absoluten Wahrheit hausieren gegangen und Mord und Totschlag ist direkt mit vorprogrammiert. ...eben weil einige so anmaßend sind zu behaupten Inhaber einer absoluten Warhheit zu sein, was die Menschheit automatisch in Gut (= die an diese Wahrheit glauben) und Böse (= die die nicht daran glauben) aufspaltet, was dann wiederum automatisch dazu führt dass sei beide Gruppen bekriegen werden.
Also ein aggressives und unruhestiftendes Programm.
Einerseits sagst du dass du gegen Gewalt und Mord im Namen des Glaubens bist, andererseits bist du Mitglied einer fundamentalistisch orientieren Christengruppe,die durchaus Gewaltzüge in sich trägt..wie passt das? Insbesondere zu den Augen offen halten? Ich denke eher du blendest da so einiges bewusst oder teilbewusst aus, oder?
Ich kann dir nur raten die Augen auf keinen Fall vor unbequemen Wahrheiten zu verschließen ...nur um des Glaubens willen...sondern dich lieber vorzeitig klar von gewissen Gruppen des Christentums zu distanzieren. Es ist nichts gegen einen maßvollen Gottglauben einzuwenden, aber der Teufel steckt oft im Detail mancher Glaubensrichtungen. Schau auf alle Details! Blende nicht zu viele Dinge aus!
Und immer dran denken: Menschen mit großen Ängsten, zu großer Abhängigkeit in Hinsicht auf geistige Führung sind
immer und jederzeit anfällig dafür auf falsche Führer reinzufallen..meiner Ansicht nach bist du mit Mitgliedschaft in einer fundamentalistisch orientieren Christengruppe bereits (zumindest im Ansatz) auf Abwege geraten...
Grundsätzlich meine ich nicht, dass du deinen Gottglauben vollkommen aufgeben solltest oder so, aber ggf. auf eine etwas vernünftigere Basis stellen fände ich nicht schlecht.