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Wie mit Menschen diskutieren, die das Gesagte nicht respektieren?

Gedankenmaler

Mitglied
Hallo zusammen,

ich bin gerade in einer Klinik wegen Depressionen und ähnlichen Geschichten. Da es mir sehr schwerfällt, mich in Diskussionen durchzusetzen, bzw für mein Recht einzustehen, lerne ich hier seit mehreren Monaten verbale Sozialkompetenzen, wie Ich-Botschaften anwenden, Gefühle in den Mittelpunkt stellen, auf Gesagtes des Gegenübers feinfühlig eingehen, dennoch seinen Standpunkt sachlich darlegen.

Nun hatte ich eine "Diskussion" mit meiner Mutter, in der ich ansprach, mich verletzt und ungeachtet zu fühlen, da sie bei unserem Treffen nicht mit mir redete, sondern die meiste Zeit auf ihr Handy schaute, um mit anderen Menschen zu schreiben oder zu spielen.

Ich gab an, von der Situation irritiert gewesen zu sein, mich als unwichtig empfunden habe, weshalb ich jetzt traurig sei.

Daraufhin machte sie mir Vorwürfe, ich würde die Situation als Beispiel nehmen, um sie auf "Immer" zu übertragen, und sie anzuprangern. Sie sagte, meine Auffassung der Situation sei falsch gewesen. Sie habe mich gehört und ich solle sie besser verstehen und nicht nur an mich denken. Ich würde schließlich auch Fehler machen und sei nicht perfekt.
Ich sagte ihr, dass ich es mir wünschen würde, würde sie es ansprechen, wenn sie sich in einer Situation mit mir nicht gut fühlt. Daraufhin erwiderte sie, ich solle über diesen Gefühlen stehen. Ich solle sie nicht so ernst nehmen, so wie sie das auch macht.
Als ich angab, dass ich mich schlecht fühlte, und dass das wichtig sei, meinte sie inhaltlich: Ich bin aber nicht du! Nur weil du anders fühlst als ich, sind deine Gefühle nicht wichtiger. Du kannst nicht von mir erwarten, deine Gefühle immer über die anderer Menschen zu stellen. So wichtig sind sie nicht. Du musst an andere Menschen denken.
Als ich dann sagte, dass ich nicht mehr kann, ich nur die Situation ansprechen wollte, wir uns nur im Kreis drehen und ich gleich weine, hat sie weiter gestochert. "Du gibst immer das Tempo vor. Jetzt müssen wir die Diskussion abbrechen, weil du keine Lust mehr hast?"
Erst als ich tatsächlich in der Eisdiele anfing zu weinen, hat sie aufgehört.

Wie sollte man mit mit so einer Situation umgehen, wie kann ich mich mit einer solchen Person unterhalten? Was könnte ich beim nächsten Versuch besser machen?
Habt ihr ähnliche Erfahrungen gemacht?

Vielen Dank für jede Antwort! :)
 
Zuletzt bearbeitet:

Jusehr

Sehr aktives Mitglied
Manche Menschen lassen sich durch Worte nicht beeindrucken. Diesen kann man dann gelegentlich seine Meinung sagen - ohne zu große Hoffnung auf Erhörung.

Es genügt oft, wenn man sich selbst eine Meinung gebildet hat. Nicht jeder muss dieselbe verstehen.
 
G

Gast

Gast
Man wünscht sich gerade von seinen Eltern verstanden zu werden. Ich käme mir auch ziemlich "doof" vor, wenn ich über meine Sorgen sprechen wollte und meine Mutter sich nebenbei mit dem Handy beschäftigen würde. Die Menschen sind unterschiedlich sensibel.

Nimm dein Handy und setze dich ebenfalls handyspielend gegenüber.Wenn sie sich mit dir unterhalten möchte bitte sie dich anzurufen und bescheid zu sagen..

mal gucken wie sie reagiert :)

ich hatte mal eine freundin bei der das so war.wirbhaben dann gesagt in der zeit wo wir uns treffen handy weg.
 

CHOcell

Aktives Mitglied
Erstmal bin ich ein bißchen irritiert, warum du diese Frage hier stellst und nicht mit in die Therapie nimmst?
Dort ist sie nämlich goldrichtig.
Nimm solche realen Situationen mit in die Therapie, und wachse an ihnen.


Nun zur Frage...
mit manchen Menschen kann man nicht diskutieren. Manche sind absolut 0 kritikfähig, oder egozentrisch, oder grade abgelenkt. Und du kannst nie erwarten, daß Menschen wie deine Mutter einen "Fehler" einsehen, egal wie toll du das formulierst.
Du hast nun daraus gelernt: Mit deiner Mutter über dieses Thema reden hat keinen Sinn. Du kannst dir nun für das nächste Treffen überlegen, wie du anders reagierst, damit sie dich nicht wieder so in die Defensive drängt. Einfach aufstehen und gehen? Aus dem Smartphone einen Scherz kreieren? Dein eigenes Smartphone mitnehmen und das gleiche machen?
Was du dir verinnerlichen mußt: Du bist nicht das "Opfer". Du hast die Wahl wie du reagierst und mit ihr umgehst und was du erreichen möchtest. Du lernst nur gerade das "wie", und da mußt du Rückschläge einstecken. Ich finde, deine Mutter ist ein super Testmedium!
Aber das besprichst du ja jetzt alles in der Therapie.
Ich wünsche dir viel Kraft - halte durch :)
 

Gedankenmaler

Mitglied
Danke für die ganzen Antworten!


@CHOcell Die nächste Therapie findet leider erst nächste Woche statt und ich wollte vorher schon einmal hören, wie andere die Situation einschätzen. Natürlich werde ich genau das Thema auch in der nächsten Sitzung ansprechen und aufarbeiten. :)
Und ich werde fragen, welche Reaktionen eher angebracht wären.

@Alle: Ich versuche im Moment, meine Beziehung zu meiner Mutter etwas aufzubauen bzw. zu stabilisieren, daher sind mir solche Gespräche auch wichtig. Es fällt mir schwer zu akzeptieren, dass sich dies wahrscheinlich eher nicht ändern wird. Danke für eure lieben Antworten. Ich werde wohl lernen müssen, die Tatsachen zu akzeptieren, auch wenn es nicht einfach wird.

Ich habe nur etwas Angst, da sie verbal ein sehr offensiver Gesprächspartner ist, sich sehr schnell angegriffen fühlt und mir diese Vorwürfe nicht gut tun, ich mich noch mehr von ihr distanziere, indem ich bestimmte Themen nicht mehr anspreche, wie CHOcell schon sagte, einfach gehe, oder andere eigene Strategien im Umgang mit diesen Situationen entwickle.
Aber vielleicht lässt es sich eben auch nicht vermeiden. Wenn meine Worte nicht ankommen, dann kommen sie einfach nicht an.

Danke für eure ehrlichen Einschätzungen und lieben Worte!
 
Zuletzt bearbeitet:

Findefuchs

Sehr aktives Mitglied
Oft war meiner Meinung nach das Timing schlecht, wenn Diskussionen über Gefühle ausarten. Z. B. könnte es doch auch einfach sein, dass deine Mutter sich eher auf einen netten Nachmittag mit dir gefreut hat, mit dir Eis essen wollte und gar nicht darauf eingestellt war, dass jetzt so ein Gespräch kommt. Dem entsprechend reagieren einige dann genervt.

Es ist auch so, dass viele emotionale Verletzungen und Kränkungen, die verbalisiert werden, sich öfters wie reine Vorwürfe anhören. Und es passiert vielen, dass dabei Wörter wie "immer", "nie" oder "ständig" rausrutschen. Solche Pauschalisierungen können dann wiederum verärgern oder sogar verletzen und dann macht schlimmstenfalls der Gegenüber dicht oder schlägt verbal zurück.

Anstatt zu sagen "Dass du beim letzten Treffen ständig mit dem Handy herumgespielt hast, hat mich irritiert, weil ich mich verletzt und ungeachtet gefühlt habe." könnte man sagen "Ich fände es schön, wenn du bei unseren Treffen das Handy weglegen könntest. Ich freue mich immer darauf, Zeit mit dir zu verbringen und finde es ein wenig Schade, wenn du dann drauf starrst, während wir uns unterhalten. Oder gibt es irgendwelche wichtigen Nachrichten, die du währendessen lesen musst?"

Ich weiß, es ist schwer, gerade von den Eltern will man Verständnis, Mitgefühl und Unterstützung haben. Es ist schwer dir etwas zu raten, da du nur einen Ausschnitt des Gesamtbildes zeigst. Wie ist denn sonst so deine Beziehung zu deiner Mutter? Spielt sie in deinem Leben ansonsten eine positive Rolle? Oder ist das Verhältnis eher von Konflikten belastet?

Es ist ja auch oft so: da geht es weniger um das Handy, sondern es stehen ganz andere Konflikte dahinter. Oder es sind zu viele andere Probleme, die einen Kontakt belasten und dann ist das Handy so das Sahnehäubchen. Für deine Mutter, die vielleicht gar nicht den Einblick in deine Gefühlswelt oder in die Gesamtsituation hat, kann das schon wieder eine ganz andere Relation sein: dass du dich vermeintlich kleinlich über ihr Handygetippe aufregst. Obwohl sie sich vielleicht an anderen Fronten bemüht, für dich da zu sein. Und dass du gleich direkt mit der emotionalen Keule kommst - "verletzt" und "ungeachtet" sind nunmal starke Wörter - und sie es vielleicht gar nicht so dramatisch fand, dass sie am Handy herumgespielt hat.

Ich denke das schwere bei so emotionalen Themen ist, einen gemeinsamen Standpunkt zu finden und klarzumachen, wie etwas auf einen gewirkt hat, ohne dem anderen das Gefühl zu geben, "der/die Böse" zu sein oder mit Vorwürfen anzukommen, ohne die Gegenseite zu sehen.


Ich bin aber nicht du! Nur weil du anders fühlst als ich, sind deine Gefühle nicht wichtiger. Du kannst nicht von mir erwarten, deine Gefühle immer über die anderer Menschen zu stellen. So wichtig sind sie nicht. Du musst an andere Menschen denken.
Du gibst immer das Tempo vor. Jetzt müssen wir die Diskussion abbrechen, weil du keine Lust mehr hast?
Sehr harte Worte, die auch verletzen können. Aber auch mitunter ein Statement, was in deiner Mutter vor sich geht und wie dein Verhalten unter Umständen auf sie wirken kann. Wo sie sich vielleicht gekränkt und verletzt fühlt.

Ich sage es mal so, wie es ist: wenn jemand eine Diskussion über ein emotionales Problem anbahnt, wo ich etwas verbockt habe und dann sagt "Jetzt hören wir lieber auf", dann kann es passieren, dass ich mich stehen gelassen und abgewürgt fühle. Hierbei ging es ja nicht um Smalltalk oder dass man die nächste Urlaubsreise plant, sondern es ging um die Botschaft "Dein Verhalten hat mich verletzt". Und ja, das kann dann schon wirken wie "Ich entscheide, wann schwierige Gespräche begonnen werden und wann man sie beendet" - weil deine Mutter ja vielleicht auch gar nicht damit gerechnet hat, dass jetzt in der Eisdiele so ein Gespräch geführt wird.

Es ist wichtig, sich zu schützen und sich abzugrenzen - aber wenn man bestimmte Fässer aufmacht oder schwierige Gespräche führen will, sollte man meiner Meinung nach auch darauf gefasst sein, dass die Gegenseite nicht verständnisvoll reagiert. Oder sich angegriffen fühlt. Und wenn man das noch nicht aushalten kann, ist vielleicht noch nicht der richtige Zeitpunkt gekommen, um solche Gespräche in Angriff zu nehmen.

Und wer dann solche Gespräche beendet oder Ich-Botschaften sendet, kann leider schnell in das Klischee abrutschen "Der redet nur von seinen Gefühlen und wie es ihm geht, der stellt alles unter seine Gefühle". Das kann schnell einseitig werden, wenn es doof läuft.

Ich kenne das selbst: eine meiner langjährigen besten Freundinnen und jemand aus meiner Familie haben lange Zeit unter schweren Depressionen gelitten. Und ja, da war es verdammt wichtig, über das zu sprechen, was sie fühlen oder was nicht richtig läuft in ihrem Leben. Da kamen aber sehr oft nur Ich-Botschaften. Oder wie jemand anderes sie verletzt hat etc. Ohne den wichtigen Zusatz, dass dieser jemand vielleicht überhaupt nicht beabsichtigt hat, zu verletzen. Oder Gesagtes falsch angekommen ist. Und da ist es meiner Meinung nach auch ganz wichtig zu sagen "Ich denke nicht, dass du absichtlich XYZ gemacht hast, aber ich will dir trotzdem sagen, dass ..., weil es mich traurig gemacht hat und weil du mir wichtig bist." oder "Weil ich so gerne mit dir persönlich eine gute Zeit verbracht hätte mit Gesprächen, du aber sehr oft am Handy herumgetippt hast."

Wenn man dem anderen signalisiert, "Ich unterstelle dir nichts" und "Ich bin auch für deinen Standpunkt offen", brechen viele Barrikaden. So ist meine Erfahrung.

Ich will hier nicht deine Mutter in Schutz nehmen. Was sie in deiner Situation dir gesagt hat, ist schlimm. Ich weiß auch nicht, wie sonst das Verhältnis zu ihr ist. Oder ob sie ein Mensch ist, der einfach gerne verletzt und selbst Vorwürfe und Verurteilungen in den Raum wirft. Aber hier geht es ja auch um die Fragen "Wie kann ich mit solchen Leuten reden?" und "Wie kann ich mit so einer Situation umgehen?".
 

Gedankenmaler

Mitglied
@Findefuchs Wow, eine sehr detaillierte, ausgearbeitete Antwort, die ich mir noch ein paar Mal durchlesen werde. Vielen Dank für die ganzen Anregungen und auch den persönlichen Bezug. Du hast Recht, auch die starke Ich-Betonung sowie der Abbruch des Gespräches könnten negative Gefühle in ihr ausgelöst haben.

Es ist schwer dir etwas zu raten, da du nur einen Ausschnitt des Gesamtbildes zeigst. Wie ist denn sonst so deine Beziehung zu deiner Mutter? Spielt sie in deinem Leben ansonsten eine positive Rolle? Oder ist das Verhältnis eher von Konflikten belastet?
Unser Verhältnis ist sehr durchwachsen.
Aufgrund unserer unterschiedlichen, ich nenne es jetzt mal "Temperamente", geraten wir manchmal aneinander, wobei sie oft viel und aufbrausend erzählt oder sich beschwert und ich meistens das aufnehme, was sie sagt, passiv werde, mich zurückziehe und in manchen Fällen passiv-aggressives Verhalten hervorbringe, welches bei ihr wieder als Kränkung und Respektlosigkeit ankommt. Es gibt oft Konflikte.
Im Alltag unternehmen wir daher selten Dinge gemeinsam.


""Ich fände es schön, wenn du bei unseren Treffen das Handy weglegen könntest. Ich freue mich immer darauf, Zeit mit dir zu verbringen und finde es ein wenig Schade, wenn du dann drauf starrst, während wir uns unterhalten. Oder gibt es irgendwelche wichtigen Nachrichten, die du währendessen lesen musst?"
In der Vergangenheit warf sie mir ab und an vor, naiv und unwissend zu sein. Sie hat mir schon des Öfteren gesagt, sie sehe viel mehr als ich, und dass ich im Vergleich zur ihr ein schönes, einfaches Leben habe. Sie habe viel zu tun, und dass ich mein Handy weglegen kann, zeige, dass ich kaum Verantwortung habe.
Daher habe ich es an dieser Stelle über Gefühle versucht.

Da sie selbst ein "schneller" Mensch ist, was Interpretation und Gefühle betrifft, sind solche direkten, richtungsweisenden Aussagen mit Vorschlägen vielleicht dennoch nicht verkehrt. Eher weg von der Betonung des Problems, sondern eher orientiert an der Suche nach Alternativen.

Vielen Dank für die Antwort, wie gesagt, ich werde sie noch einige Male durchlesen und sie als Anregung für künftige Gespräche verwenden.
 
Zuletzt bearbeitet:

ich.nix.wissen

Neues Mitglied
Also, wenn ich mich hier mal einklinken darf...

Natürlich kenne ich die Vorgeschichte nicht. Man weiß ja nie was alles vorgefallen ist. Und ja, man muss eigentlich auch beide Seiten anhören.

Dennoch finde ich ws verwunderlich. Um bei der geschilderten Eisdielen-Situation zu bleiben:

Man geht mit seinem Kind in eine Eisdiele. Ich denke mir dass man dies nicht nur zwecks Konsum italienischer Eisspezialitäten macht, sondern auch um zu reden. Sei es belanglos oder ernst sei mal dahingestellt. Nun, die erwachsene Mutter widmet ihrem Hand mehr Aufmehrksamkeit als der Person die ihr gegenüber sitzt.
Dies ist meiner Meinung nach unter "normalen" Umständen schon eine sehr respektlose Verhaltensweise. Hier kommt nun noch hinzu, dass sich das Kind in einer ärztlichen Behandlung befindet. Selbstredend kann man sich nicht nur und ausschließlich diesem Thema widmen. Es gibt ja auch noch andere Gesprächsthemen!
Sicherlich ist niemand böse wenn jemand eben eine SMS schreibt oder einen Anruf entggennimt.

Zu dem angesprochenen Punkt "Opfer". Nun, meiner Meinung nach sollte man sich nicht selbst bemitleiden. Aber im Grunde ist man in so einer Situation, im übertragenen Sinn, nun halt das Opfer. Man versucht einer Person etwas mitzuteilen und letztlich trägt dies keine Früchte. Trotz aller Bemühungen kommt bei dem Gegenüber nichts an. Den Grund oder die Gründe dafür lassen wir nun mal dahingestellt.
Fraglich bleibt dennoch für mich persönlich ob man auf diesen, ich drücke es mal überspitzt aus, Ignoranten ein solches Maß an Rücksicht nehmen sollte.
Die hier Hilfe suchende Person scheint im Vergleich zu ihrer Mutter etwas sensibler und feinfühliger gestrickt zu sein. Dies ist lesiglich mein Eindruck, ich mag mich irren. Diese Personen sind wohl im Allgemeinen eher darauf bedacht andere nicht zu verletzen. Deshalb frage ich mich wieso man dann im Umkehrschluss mehr Rücksicht auf eher weniger rücksichtsvollerer Mensche nehmen soll.

Ich mag mit meiner Ansicht nicht bei jedem auf Verständnis stoßen. Aber ein altes Sprichwort besagt "Was Du nicht willst das man Dir tut...".
 

kiablue

Aktives Mitglied
Findefuchs hat ja schon ganz super geschrieben.

Weißt Du, Du hast da jetzt was Neues gelernt und willst es ausprobieren. Guter Ansatz. Es aber auszuprobieren bei einem Menschen, mit dem man ohnehin schon lange (und sicher auch kommunikative) Probleme hat, das ist vielleicht auch ein bisschen ungünstig. Dazu kommt: Du beschäftigst Dich mit Dir, möchtest was ändern, Du hast was verändert, Du zeigst ihr ein neues Verhalten. SIE aber hat gar keine Veranlassung dafür, etwas zu verändern, reflektiert sich deshalb auch nicht und ganz normal - wie es die meisten Menschen jetzt erst mal machen würden - sie fühlt sich angegriffen und überfordert von Deinem neuen Umgang mit ihr und wehrt einfach nur ab. Der Augenblick war nicht günstig gewählt.
Ich an Deiner Stelle wäre ausgestiegen aus diesem Gespräch - nicht unbedingt aus der Situation. Es ist auch ein Lernen, wenn man erkennt, erfühlt, ob der Andere überhaupt kommunikationsbereit ist, ob er auf Dich eingehen kann oder will. Wenn jemand keinen Keks hat, dann kann er Dir einfach keinen geben.

Warum war Deine Mutter da? Was hat sie dahin gebracht? Weil "man das so macht"? Schlechtes Gewissen? Sie will sich nichts nachsagen lassen? Wie empfindet sie es, dass Du eine Therapie machst? Vielleicht fühlt sie sich davon angegriffen, hat Schuldgefühle, von denen sie aber nichts wissen will? Dann kann nur eine Ablehnung kommen.

Was ist dran an dem, was Deine Mutter sagt? Warum zeigt sie kein Interesse? Sie hat auch ihre Probleme und Gefühle und die spielen eine große Rolle in so einer Situation. Hast Du hingeschaut, was in ihr vorgeht, ob sie reden will oder kann?

viele Grüße, kiablue
 

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