Wie läuft eine Therapie ab? Zahlt die Krankenkasse?

Hallo zusammen,

nachdem ich schon einen Beitrag zum Thema Gewalt erstellt habe und mir der rat gegeben wurde eine Therapie zu machen, habe ich nun ein par fragen.
Woher bekomme ich Adressen von Therapeuten? Wird eine Therapie von der Krankenkasse gezahlt?
Kann mir mein Hausarzt dabei helfen einen Therapeuten zu finden?
Ich bin wirklich total ahnungslos und weis nicht woher ich mir ansonsten einen Rat holen soll. Ich traue mich nicht mit Freunden über mein vorhaben zu reden.
Ich wurde mit 16 jahren fast vergewaltigt und kriege in bestimmten situationen flashbacks. Hat jemand auch erfahrungen damit?. Ich bin über jeden rat und jede antwort dankbar.

Lg, eure tulpe

Hallo Tulpe,

ja dein Hauarzt wäre eine Person_ihn kannst du ansprechen, und er leitet dich dann weiter an einen Facharzt (also Therapeuten).
Ich glaube, dann kannst du erstmal schauen, ob du dir vorstellen kannst, bei diesem Therapeuten Therapie zu machen (ich glaube man hat 5 Probestunden_bin mir aber nicht ganz sicher) und dann wird der Antrag bei der Krankenkasse gestellt. das dauert ca. 3 wochen, bis es dann mit der Therapie losgehen kann.

Ich bin damals auch zu meinem Hausarzt gegangen, der mich dann weitergeleitet hat.

Viel Erfolg,und liebe grüße,
Lacrima

es gibt die sogenannten "grünen seiten". dort stehen therapeuten aus deiner stadt drin. was die für therapien anbieten usw.

dein hausarzt kann dir bestimmt weiter helfen, schließe mich lacrima an.

oder du gehst zu pro familia oder rufst den psychosozialen dienst deiner stadt an.

wenn du einen therapeuten gefunden hast, dann kann es mitunter lange dauern, bis du dort deine festen termine hast. wartezeiten von 6 monaten sind keine seltenheit. du kannst diese zeit mir beratung und begleitung bei einer psychologischen beratungsstelle in deiner stadt überbrücken.

adressen bekommst du zB. über den weißen ring oder pro familia.

viel glück!!

jap da schließ ich mich an - den Hausarzt auf jeden Fall fragen.
Deine Krankenkasse kannst du auch fragen, aber meine hatte mir nur eine liste gegeben die ich genauso aus den gelben seiten hatte.
sonst halt wie schon gesagt wurde diese Dienste, kannst da ja anonym anrufen.

man kann auch schlecht rumfragen wer gut ist und so

Vielen Dank ersteinmal an euch.
Ich werde mich gleich nächste Woche auf die suche machen auch wenn ich immer noch riesige Angst vor diesem Schritt habe. Ich hoffe ich packe das und sitze nicht beim Hausarzt und kriege kein Wort raus. Auch wenn ich weiss das ich nicht verrückt bin , habe ich Angst das andere das dann von mir denken. Ich traue mich ja nicht einmal meiner beste Freundin von meinem vorhaben zu berichten.

Ach ist im Moment halt alles irgendwie scheisse. Aber das kann ja nur besser werden

Lg, tulpe

hi tulpe,
wie gehts dir? bist du mittlerweile beim hausarzt gewesen? du musst ihm ja nichts erzählen, was du nicht sagen möchtest.
und es hält dich bestimmt niemand für verrückt. ich tue es nicht, dein hausarzt wird es sicher auch nicht tun...

Ich wünsche dir weiterhin alles Gute,

Lacrima

Hallo,

mein Rat: mit offenen Karten spielen und die Fakten auf den Tisch hauen..bei Gewalttrauma erhält man dann auch sofort nen Therapieplatz anstatt mit Wartezeiten bis zu einem Jahr rechnen zu müssen. Wer sich kaputtschämt und sich nie traut mit irgendjemanden über sein Leid und Probleme zu reden, der erstickt irgendwann an sich selber.

Also gib dir da mal nen Ruck und tu rechtzeitig was...bevor dich das Trauma tatsächlich verrückt macht, was nicht selten der FAll ist.

Lexis Ratschlag war auch gut eventuelle Wartezeit auf nen Therapieplatz mit psychologischer Beratungsstelle der Stadt zu überbrücken.
Es ist prima, dass du dich bereits hier erkundigst wie es läuft und das du nach Adressen suchst etc..weiter so!

Tyra

P.S Meine Schwester war vor einigen Jahren mal tatsächlich verrückt..psychotisch...und ich habe ihr zu offenem Umgang auch mit Freunden geraten...auch die haben sie total verrückt erlebt..aber in der Klinik und mit begleitenden Erklärungen und der Aussicht, dass diese Verrücktheit auch wieder abklingt. Null Problem...wäre zum Problem geworden, wenn meine Schwester geschwiegen hätte und verborgen mit ihren Problemen umgegangen wäre und sich abisoliert hätte. Isolation ist oft der Sargnagel für die gesunde Seele.
Ich glaube jedoch kaum, dass du derzeit verrückt bist oder dafür gehalten wirst und wenn doch: na wenn schon!!..die Dinge sind wie sie sind, man kann auch mal verrückt sein. Salvatore Dali war total durchgeknallt, ein Kackefetischist und Perverser ohne gleichen und hat mit seinen ver-rückten Bildern Karriere gemacht! Und gegen DAli wirkst du gewiss stinknormal, oder?

Hallo Tulpe 22,

ich habe auch gerade eine Therapie angefangen- hatte gestern meine erste Sitzung.
Mein Weg hat mich über eine Neurologin dort hingeführt- sie hat mir einen Psychologen empfohlen. Aber genauso wäre es auch über einen Hausarzt möglich. Meiner hatte mir das auch schon mal angeboten, aber damals dachte ich, es geht auch ohne Psychologen.
Ich hatte Glück und erhielt in 2 Wochen einen Termin. Bei mir waren die ersten 3 Termine zum kennen lernen. Diese sind für beide Seiten gut. Für mich um zu erfahren, ob ich zu dem Psychologen Vertrauen aufbauen kann. Mein Bauchgefühl war positiv. Für den Psychologen auch- wofür auch immer. Jedenfalls haben wir dann alles bei der Kasse beantragt und den nächsten Termin festgelegt. Der war gestern und heute erhielt ich die Zusage von der Kasse. Ob er die Info schon früher hatte, weiß ich nicht.
Ein Tipp noch: Hast Du körperliche Probleme, mit denen Du in Behandlung bist, die aber keinen konkreten Befund ergeben?
Ich habe immer wieder Rückenschmerzen und einen Kloß im Hals. Alle Befunde sind aber in Ordnung. Sie könnten also psychosomatisch sein. Das heißt, auf Grund psychischer Probleme machen sich körperliche Beschwerden bemerkbar.
Ich weiß nicht genau, welche Rolle es für die Kostenübernahme bei der Kasse spielt, aber die Neurologin und auch der Psychiater wollten dies wissen.

Die Ärzte und auch Psychologen unterliegen der Schweigepflicht und Du kannst alles erzählen, was Dich bedrückt. Und vielleicht findest Du ja auch mal Vertrauen, um mit einem Freund/in darüber zu reden. Muss ja nicht inhaltlich sein, sondern nur, dass Du dort hingehst und es Dir gut geht.

Ich wünsche Dir alles Gute
Angela