Liebe Alena,
ich bin so alt wie du und habe damals zwischen meinem 23.-25.ten Lebensjahr auch immer Sachen angefangen und abgebrochen. Das ist schlimm und ich hatte ebenso Ängste wie du, konnte aber auch nicht aus meiner Haut raus.
Heute ist das vorbei.
Ist es bei dir auch so, dass du im Freundeskreis das gleiche Muster aufzeigst und Freundschaften schnell scheitern, du aber genauso schnell wieder neue eingehst? Insgesamt klingt das nämlich nach borderline Anteilen, muss aber nicht sein.
Wann genau findet immer der Abbruch statt, in welcher Situation? (Auslöser). Ich denke, über diesen Weg kommst du dahinter, warum du bei nichts bleiben kannst.
Du schreibst, du weisst einfach nicht, was du willst. Hast du das Gefühl, dass dich aus der Vergangenheit etwas noch belastet und du den Kof gar nicht für dich selbst frei hast?
Ich hab die Erfahrung gemacht bei mir selbst, dass mich irgendetwas sehr belastet, wenn ich auf Dinge, die mich selbst angehen, keine Antwort habe.
Vielleicht schreibst du dir einfach mal auf, wie du dein Leben insgesamt gestalten möchtest. Wann möchtest du heiraten, wann Kinder, willst du das überhaupt, wie sollte der Job aussehen, so dass es dir Spaß macht; welche Hobbies möchtest du ausüben, wieviel Freizeit haben, wieviel Geld möchtest du haben; also konkret - gibt es Träume, Wünsche, die du dir gerne erfüllen möchtest? Welche sind das denn? Schreib sie auf und dann schreib auf, was du dafür brauchst, um sie zu erreichen.
Auf diese Weise kommst du dann auch auf das, was du wirklich willst.
Die Geschichte mit dem Abbruch von Ausbildungen solltest du dir in einer Verhaltenstherapie anschauen. Adressen von Therapeuten bekommst du in deiner Region von deiner Krankenkasse, einfach anfragen. Mir hat das sehr geholfen und mir wurden die selben Fragen gestellt, die ich dir eben gestellt habe. Es geht da um langjährige Verhaltensmuster, und um die zu ändern, braucht man professionelle Hilfe. Ist doch auch schön, wenn man voran kommen will und dabei unterstützt wird, nicht wahr?
Alles Liebe,
Lily