Anzeige(1)

  • Liebe Forenteilnehmer,

    Im Sinne einer respektvollen Forenkultur, werden die Moderatoren künftig noch stärker darauf achten, dass ein freundlicher Umgangston untereinander eingehalten wird. Unpassende Off-Topic Beiträge, Verunglimpfungen oder subtile bzw. direkte Provokationen und Unterstellungen oder abwertende Aussagen gegenüber Nutzern haben hier keinen Platz und werden nicht toleriert.

Wie erkennt man seinen Wert?

naramudi

Aktives Mitglied
weisst du was klasse wäre wenn jetzt noch die ausstrahlung des mannes auf dem ersten foto hinzukommt...

Lg sanne
:D jau, datt wäret!

Nur - er weiß noch nicht, wie er dorthin kommen kann. Da sitzt er gerade noch fest und grübelt über seinen "Wert" nach, anstatt damit aufzuhören, JEMAND SEIN ZU WOLLEN.

Wer bin ich, wenn mir alles genommen wird?
Was bleibt von mir übrig, wenn alles verschwindet?
Was ist der "unsterbliche" Teil von mir?

Wenn er das erkannt hat, strahlt er wieder wie die Sonne höchstpersönlich.
 

Yenlowang

Aktives Mitglied
:D jau, datt wäret!

Nur - er weiß noch nicht, wie er dorthin kommen kann. Da sitzt er gerade noch fest und grübelt über seinen "Wert" nach, anstatt damit aufzuhören, JEMAND SEIN ZU WOLLEN.

Wer bin ich, wenn mir alles genommen wird?
Was bleibt von mir übrig, wenn alles verschwindet?
Was ist der "unsterbliche" Teil von mir?


Wenn er das erkannt hat, strahlt er wieder wie die Sonne höchstpersönlich.
Erstmal vielen Dank Euch allen,

Es ist richtig, ich weiß nicht wie ich dahin komme, jemand zu sein. Ich hab zwar ein Navi, aber das bringt mich von Hamburg nach München, allerdings nicht zu mir... :(

Wie immer hast Du wahrscheinlich recht, Naramundi. Allerdings nur bedingt. Ich will nicht JEMAND sein, ich will JEMAND nicht mehr sein. Das ist für mich ein großer Unterschied.

Ich will zum Teil nicht mehr mein altes Ich sein, das alte Ich hat Narben... tiefe Narben auf der Seele.

Ich hab immer einstecken müssen. Ich musste früh erwachsen werden, Ich musste früh Verantwortung übernehmen, wenn meine Mum mal wieder 60 Std. in der Woche gearbeitet hat und ich zuhause mit meinem Bruder den Haushalt geschmissen hab. Ich durfte nicht Kind sein. Ich musste erwachsen sein.

Meine Mum hat immer zu ihrem Freund gehalten, er hat einen Fehler gemacht, ich musste dafür gerade stehen, sie hat ihm mehr geglaubt als mir. Mein Bruder war da stärker, er hat dagegen aufbegehrt, ich war schwach und habe geschluckt.

Ich war nie sonderlich beliebt, es wird mir jetzt immer mehr klar, wie bösartig Kinder sein können, wenn man unsicher ist und nicht wirklich beliebt, ich habe damals versucht mich zum Clown zu machen, damit ich überhaupt Aufmerksamkeit bekomme, aber um ein Clown zu sein,(es steht sogar in meinen Zeugnissen in den Kommentaren... "Er lebt die meiste Zeit des Unterrichts in einer Fantasiewelt... " ) fehlt mir ein entscheidender Punkt...

Mir war nicht egal was andere von mir denken...

Ich habe immer versucht es allen Recht zu machen, aber es hat wohl nicht gereicht. Meine Mum hat erst nach fast 18 Jahren gemerkt, das sie vielleicht mal zu ihrem eigenen Fleisch und Blut hätte halten sollen, anstatt alles was ihr Kerl sagt für bare Münze zu nehmen.

Sie hat aus mr einen Menschen gemacht, der allen helfen will und alles tut um Menschen glücklich zu machen, ich mache das, weil es die augenscheinlich einzige Möglichkeit für mich ist, Anerkennung zu bekommen,Anerkennung durch Taten.

Vielleicht wäre es heute anders, wenn sie von der Arbeit nach Hause gekommen wäre und nicht zuerst angefangen hätte sich zu beschweren, warum die Wohnung noch nicht fertig ist, oder warum das Essen noch nicht fertig ist, sondern vielleicht erstmal gefragt hätte, wie es mir ergangen ist...


Ich habe soviel Angst in mir:

Angst davor, verletzt zu werden.

Angst davor das irgendein Kerl mir meine Freundin wegnimmt.

Angst davor, das Ich nicht genug geben kann um einen Menschen an meiner Seite zu halten.

Angst davor nicht genug zu sein...


Wer bin ich, wenn mir alles genommen wird?

- Ich bin immer noch ich. Aber meine Gedanken, meine Ängste, meine Träume kann mir keiner nehmen.

Was bleibt von mir übrig, wenn alles verschwindet?

Ich hoffe eine Erinnerung in den Köpfen der Menschen, die wussten wer ich wirklich bin...

Was ist der "unsterbliche" Teil von mir?

- Wenn ich Glück habe, vielleicht die Gedanken an Taten die ich vollbracht habe, Erinnerungen an Zeiten in denen es schön war mit mir.

Und vielleicht erinnern sich die Menschen die mir weh getan haben, die mich betrogen und ausgenutzt haben daran, das ich vielleicht doch nicht so verkehrt war, das man mir vielleicht doch anders hätte begegnen sollen
 
Zuletzt bearbeitet:

Yenlowang

Aktives Mitglied
Hallo Yenlowang

ich vermute Deine Mum hat Dir nie das Gefühl der Wichtigkeit vermitteln können/wollen?!
Du willst wichtig sein und das zu Recht,auch ohne daß Du für Deine Mitmenschen machst und tust.
Du willst anerkannt werden einfach weil Du ´Du´bist.

Habe ich richtig vermutet ?

Liebe Grüsse

Ratte
Hallöchen,

das trifft den Nagel in etwa auf den Kopf.

So kann man es kurz und knapp beschreiben, allerdings gehts es mir nicht nur um die Anerkennung, mir geht es auch noch um den Gedanken, das ich soviel wert bin, das ich nicht mehr betrogen werde... (Dies ist eine Zukunftsangst, kein real bestehendes Problem)

Das meine Partnerin stolz ist, mich an ihrer Seite zu haben und keinen Gedanken daran verschwenden muss, ob es da draußen etwas geben könnte was sie an mir vermisst. (ebenfalls Zukunftsangst)

LG
 

naramudi

Aktives Mitglied
Ich will nicht JEMAND sein, ich will JEMAND nicht mehr sein. Das ist für mich ein großer Unterschied.

Ich will zum Teil nicht mehr mein altes Ich sein, das alte Ich hat Narben... tiefe Narben auf der Seele.
Das macht keinen Unterschied, das sind beides Pole derselben Sache.

Du weißt nicht, wie du zu dir selbst findest.

Du möchtest angstfrei leben, deinen eigenen Wert spüren, stark sein usw.

Das kannst du alles aber erst, nachdem du dein altes Ich mit den vielen Narben und schmerzhaften Erfahrungen in Liebe annimmst. Dann verschwindet es von ganz allein. Es löst sich auf, weil es nicht dein wahres Ich ist. All das, was du nicht wirklich bist, wird sterben. Am Ende bleibst du selbst übrig. Du musst es aber sterben lassen - und zwar in Liebe!

Das heißt ganz konkret: Verabschiede dich von den schmerzhaften Erfahrungen deiner Vergangenheit. Verzeihe den Menschen, die dir nicht das geben konnten, was du gebraucht hättest. Sie wussten wahrscheinlich nicht, was sie taten, so wie wir selbst vieles getan haben, ohne die Folgen zu kennen. Das ist menschlich. Lass dein Leben im alten Ich sterben und in Frieden ruhen. Damit schaffst du Platz für dein wahres Ich und ein neues Leben.

Angst ist ein Mangel an Vertrauen.
Vertrauen kannst du nur blind, sonst wäre es Gewissheit.
Für die Liebe eines anderen Menschen gibt es keine Garantie oder Sicherheit. Das liegt an der Beschaffenheit der Liebe selbst. Jeglicher Zwang lässt Liebe sterben. Niemand kann sie festhalten oder für ewig an sich binden. Das tut die Liebe von ganz allein - wenn sie es will.

Durch dein Vertrauen und deinen Glauben an die Liebe, wirst du Erfahrungen sammeln, die dich erkennen lassen, was Liebe wirklich ist. Die Liebe lehrt dich Dinge, von denen du keine Ahnung hast. Liebe ist etwas, dass außerhalb der menschlichen Vorstellungskraft liegt. Das, was die Menschen im Allgemeinen als Liebe bezeichnen ist mit sehr viel Egoismus behaftet, mit Machtstreben, Besitzdenken, Hilflosigkeit, Abhängigkeit, sexuellem Drang usw. Das als "Liebe" zu bezeichnen kommt einem Verbrechen gleich. Wenn du dich wirklich auf die Liebe einlässt, wird sie dich in Erstaunen versetzen und überraschen.

Du schreibst, dass es dir nicht egal ist, was andere von dir denken.

Das sollte es aber. Du bist nicht auf der Welt, um es den anderen recht zu machen oder Eindruck zu schinden. Du bist auf der Welt um den Sinn deines Lebens zu entdecken.

Um das in Erfahrung zu bringen, ist es von Nöten, dich von all dem Ballast der Vergangenheit zu trennen - deinen Geist vollkommen leer zu machen, damit er neu gefüllt werden kann. All deine Erfahrungen sind schlimm und du hast sehr gelitten und Angst gehabt. Doch das alles ist vorbei. Es ist Zeit neu anzufangen.

Du wirst weiter zu dir selbst vordringen, je bereiter und offener du dafür bist, je unvoreingenommener und freier. Etwas vollkommen Neues wird in dein Leben treten, sobald du Platz dafür geschaffen hast.
 

Tyra

Sehr aktives Mitglied
Wer seinen Wert zu einseitig an Umweltreaktionen und den Meinungen anderer Menschen festmacht, macht sich zu abhängig und verletzbar. Ich bin in einer Familie aufgewachsen in der ich nicht angemessen geachtet wurde...hätte ich meinen Wert an dem Verhalten meiner Eltern mir ggü festgemacht wäre ich depressiv geworden, wie meine mittlere Schwester, die diesen Fehler begangen hat....sie hat ihre unrealistischen Hoffnungen Anerkennung von den Eltern zu erhalten nicht aufgeben wollen....und aufs falsche Pferd gesetzt...egozentrische Minsanthropen sind damit überfordert anderen Menschen Zuspruch zu geben...man muss die Dinge halt klar erkennen, auch wenn so manche Erkenntnis sehr schmerzlich sein kann.
Ich hatte mich recht früh abgegrenzt und ein elternunabhängiges Leben aufgebaut, viel dafür getan mich in Situationen und Umgebungen zu begeben, in denen ich mehr Anerkennung bekam als von meinen Eltern...mir hat mein Sport, Reiten, frühe Verantwortung für einen kleinen Reitstall (Erstjob mit ca. 13 jahren, mir Reiten selber beigebracht, Pflegepferde gegen Bezahlung...also Lohn für mich, Reitunterricht gegeben etc.), meine Kunst(fertigkeiten (in der Schule selbsthergestellte Kunstprodukte verkauft...hatte viele Abnehmer, Fans, sogar Lehrer) etc. etc...viel gebracht. Man muss halt aktiv werden, sich selber finden, ausprobieren, erfinden...sich zu etwas machen worauf man selber stolz sein kann und was einem Selbstbewusstsein und Zufriedenheit gibt.

Ich setze meinen Wert ganz alleine fest und recht hoch an...und witzigerweise wirkt das auf meine Umwelt. Ein Mensch mit einem gesunden Selbstbewusstsein und auch Selbstwertgefühl wird von anderen ganz anders wahrgenommen und behandelt..seinen Wert also selber zu bestimmen ist ein ganz einfacher Trick mit dem das Leben prima klappt.
Wer unsicher durchs Leben schlurft, mit gesenktem Kopf und devoter Haltung und darauf wartet gelobt zu werden, Anerkennung zu kriegen und in seiner Persönlichkeit nur dann bestehen kann wenn auch Lob kommt ist wie eingangs geschrieben viel zu abhängig und oft ein Spielball der Willkür einiger Menschen.

Du wirst in dem Moment jemand sein indem du selber was aus dir gemacht hast..also vergeude deine Zeit nicht mit Grübeleien, sondern HANDLE! Lebenspraxis, sich im Leben ausprobieren, Fehler machen, mal auf Die Schnauze fallen, wieder aufstehen, was Neues probieren, Erfolge haben, dazulernen etc., Leistungsbereitschaft, die Bereitschaft etwas für sich zu tun ist das A und O bei der Sache...Zukunftsangst: was ist das? Über sowas sollte man stehen...und sein Leben aktiv in die Hand nehmen, dann verschwinden solche Ängste von selber.
Ich hatte in meiner frühen Pubertät eine Phase in der ich auch Angst vor allem hatte und dann gemerkt hatte, dass dieser Angst nachzugeben nix bringt und man viele Dinge trotz Angst (zu versagen oder zu verlieren etc.) einfach TROTZDEM wagen/machen muss um weiterzukommen. Indem man sich da wiederholt selber überwindet schwindet/schrumpft mit der Zeit auch die Angst.
Manche Menschen machen ggf. den Fehler nur dazuhocken und zu grübeln und zu grübeln was alles schiefgehen kann...was ggf. ala selffullfilling prophecy dazu führt, das die Dinge oft tatsächlich schieflaufen...es ist wichtig eine neutrale Grundhaltung zu haben und die Dinge einfach auf sich zukommen zu lassen...was nicht heißt passiv zu sein...aktiv auf die Dinge die da kommen mögen reagieren, sich in Sichtweisen, Meinungen einmischen, mitmischen...

Tyra

eine trainierte Achtsamkeit und Beobachtungsgabe (Kampfsport!) schützt ein wenig davor betrogen zu werden...aber Garantien gibt es niemals...du solltest dir selber so viel wert sein auch einen Betrug mal auszuhalten..Menschen sind keine Kuscheltiere, sondern Raubtiere (zwar kultur- und moralfähig, aber ob sie's immer sind ist NIE garantiert) und die Welt dreht sich nicht nach dir sondern du musst dich an die Welt anpassen...und einen guten Selbstschutz aufbauen, wobei ein gesundes Selbstbewusstsein (was du noch nicht zu haben scheinst und erst aufbauen musst) ein wichtiger Punkt ist.

Zen wäre gut für dich, an sich hat jeder Mensch sowas wie Intuition und weiss intuitiv aus seiner Mitte heraus um seinen Wert, den Wert des Lebens..du bist durch zu viel Verkopftheit ggf. von deiner Intuition abgeschnitten...viel Zenpraxis und auch Kampfsportpraxis bringen dich ggf. wieder auf den Boden der Tatsachen bzw zu dir selber zurück. Kann sein, dass du dabei jedoch auf eine große innere Leere antriffst...weil da noch nix ist, weil du noch nix ausgebildet hast, aufgrund von Trägheit des Geistes und des Körpers od.ä.?? Das du nicht weisst wo dein WErt liegt deutet ja auf eine Leerstelle in dir hin...womit könntest du sie füllen? Na ne Idee?
 
Zuletzt bearbeitet:

naramudi

Aktives Mitglied
egozentrische Minsanthropen sind damit überfordert anderen Menschen Zuspruch zu geben

Hallo Tyra,

du hast sehr viel für dich und dein Selbstbewusstsein getan. Was bei mir als Frage hängengeblieben ist: Wie siehst du deine Eltern? Kannst du in ihnen den Wert erkennen, den du selbst hast? Ich will damit sagen, egal wie schlecht sich ein Mensch benimmt (wir alle sind ja Übende und noch auf dem Weg der Entwicklung) - wir haben alle den gleichen Wert. Da gibt es keinen Grund auf einen anderen herabzuschauen oder jemanden grenzenlos zu bewundern. All das steckt in jedem von uns, auch wenn wir das nicht wahrhaben wollen. Wir sind nicht besser oder schlechter, als z.B. unsere Eltern, weil wir auch Dinge tun, sagen und denken, ohne über die Folgen Bescheid zu wissen. Niemand ist nur gut oder nur schlecht.

Wirklich an sich selbst gearbeitet hat wohl der Mensch, der egozentischen Misanthropen mit demselben Respekt und der gleichen Achtung begegnen kann, wie allen anderen Menschen auch. Ein solcher Mensch wird begriffen haben, dass wir alle Entwicklungsstadien durchmachen müssen, Fehler machen und schreckliche Taten begehen. Wüssten wir alle, was wir tun, so könnten wir gar nicht gegen die universelle Liebe handeln. Doch leider ist das Tun der Menschen oft unbewusst genährt von Hass, Angst oder Misstrauen, Enttäuschung, Wut...

Erwartungshaltungen sind ebenfalls Schuld daran, wenn etwas schief läuft. Wir erwarten, dass bestimmte Menschen sich uns gegenüber in einer ganz bestimmten Form verhalten sollen. Unsere Erwartung ist das Falsche. Niemand auf der Welt muss uns loben oder lieben. Aber wir erwarten das! Und sind enttäuscht, wütend, traurig - wenn die anderen nicht so handeln, wie wir es uns wünschen.

Wir geben - um zu bekommen.
Wir sind nett - um zu gefallen.
Wir arbeiten - für Geld.

Das ist die Grundlage für Frustration.

Geben - einfach um des Gebens willen.
Nett sein - weil das dem eigenen Wesen entspricht.
Arbeiten - das Notwendige tun ohne einen Gewinn für sich im Auge zu haben.

Das ist die Grundlage fürs Glücklichsein.

Lieben - unabhängig davon, ob man zurückgeliebt wird oder nicht.

Auch solche Sachen wie: Meine Eltern sind schuld daran, dass ich depressiv geworden bin - halte ich für schwierig, weil das Schuldzuweisungsspiel uns nicht erlöst aus dem ewigen Leidenskreislauf. Es ist auch nicht wirklich wichtig, wie Eltern (oder jemand anderer) sich benehmen - sondern es ist viel wichtiger, wie man selbst darauf reagiert.

Die Schuld liegt eigentlich immer bei einem selbst. Ich bin selbst schuld, wenn ich anderen so viel Macht über mich gebe, mich abhängig von ihnen und ihrem Urteil über mich mache. Das ist unreif und niemand wird auf diese Weise wirklich Glück auf Dauer empfinden.

Du schreibst: Ich setze meinen Wert ganz alleine fest und recht hoch an. Da bin ich anderer Meinung. Der Wert des Menschen steht von vornherein für alle gleichsam fest: Wir haben alle denselben Wert! Niemand kann sich von sich sagen, er hätte in Wahrheit mehr Wert als ein anderer. Vielleicht sieht es von unserem Standpunkt so aus, als ob die anderen niedrigere Kreaturen wären, vielleicht benehmen sie sich wie Pöbel und begehen Greueltaten. Ganz sicher gibt es andere, die in gleicher Weise auf uns herabsehen. Das hat aber nichts mit dem wirklichen Wert des Menschen zu tun, sondern ist eine persönliche Bewertung aus subjektiver Sicht heraus. Wir beurteilen (verurteilen) Menschen zu einem bestimmten Zeitpunkt ihrer Entwicklung, ähnlich einem Fotoschnappschuss. Wir sehen nicht das Vorher oder Nachher. Schon alleine deswegen steht uns gar kein Urteil zu.

Weiterhin schreibst du: eine trainierte Achtsamkeit und Beobachtungsgabe (Kampfsport!) schützt ein wenig davor betrogen zu werden.

Da bin ich auch anderer Meinung. Alles Antrainierte, Gelernte, Beigebrachte - brauchen wir eigentlich gar nicht. Das Selbstverständliche ist bereits in uns. Wir brauchen nichts von außen. Wir sind bereits bestens ausgerüstet. Wenn ich mir einen muskulösen Körper antrainiere, meinen Geist schule - dann versuche ich dadurch meinen eigenen Wert zu steigern. Was in meinen Augen gar nicht möglich ist. Ich versuche mich gleichwertig zu fühlen oder sogar besser als die anderen. Was unsinnig ist, da es gar kein besser oder schlechter gibt. Wenn mir klar geworden ist, dass ich so, wie ich bin, bereits denselben Wert habe, wie alle anderen auch, dann können mir irgendwelche Blender und Sich-selbst-Belüger nichts von meinem wahren Wert nehmen, noch können Menschen, die mich anhimmeln, meinen Wert steigern. Es spricht nichts dagegen, seinen Körper und Geist fit zu halten, doch stört mich der Denkansatz, es zu tun, damit man sich besser fühlt oder nicht betrogen werden kann, um sich zu schützen usw.

Sich um sich selbst kümmern und sich selbst Gutes zu tun (Aussehen, Auftritt, Ausstrahlung, Intellekt) finde ich großartig und rate auch jedem dazu, das Beste aus sich selbst herauszuholen. Doch hat es nichts mit dem eigentlichen Wert zu tun, ob jemand gerade dreckig und arm oder sauber und reich ist. Der Reiche ist nicht wertvoller als der Arme, nur weil er reich ist. Er kann in Wahrheit sich in diesem Moment sehr arm fühlen und der Arme sich sehr reich, vice versa alle anderen Polaritäten (schön-hässlich, klug-dumm usw.), da er jetzt gerade das Wissen über seine Gleichwertigkeit verloren hat.

Ob ein Mensch gereift ist, erkennt man gut daran, wie er mit Menschen umgeht, die nicht nett zu ihm sind, von denen er keine Vorteile zu erwarten hat, von denen er nichts zu brauchen scheint. Ist er auch zu ihnen wie zu seinen besten Freunden, dann hat er das Wesentliche begriffen. Behandelt er sie wie Feinde, ist er noch weit davon entfernt, überhaupt etwas zu begreifen :D
 
Zuletzt bearbeitet:

Anzeige (6)

Autor Ähnliche Themen Forum Antworten Datum
D Wie schafft man es auf Menschen zu zugehen? Ich 9
L Tagebuch: Wie geht es weiter? Ich 1
P Wie habt ihr eure Glaubenssätze geändert? Ich 51

Ähnliche Themen

Anzeige (6)

Anzeige(8)

Regeln Hilfe Benutzer

Du bist keinem Raum beigetreten.

    Anzeige (2)

    Oben