Ich fürchte ihr habt letztendlich verschiedene Vorstellungen von euren Lebensentwürfen und weil dein Freund dich als Partner nicht verlieren will, geht er mit. Das führt langfristig aber zu Unzufriedenheit und dann auch zu "Resignation", "Trödeln" und dazu, die Entscheidung, die einem aufgedrückt wird, so lange wie möglich hinaus zu zögern.
Mein Ex war da sehr ähnlich. Wir waten 10 Jahre lang ein Paar. Aber im Laufe der Zeit haben sich unsere Vorstellungen vom Leben auseinander entwickelt. Wir waren beide jung.
Es außerte sich dann bei ihm ebenfalls darin, dass er in Bezug auf gemeinsame Entscheidungen unzuverlässig wurde, vieles immer und immer wieder auf die lange Bank gezogen hat. Er wollte ein Haus kaufen, sesshaft werden, in die Abhängigkeit. Ich hingegen wollte in die weite Welt, in die Freiheit und Unabhängigkeit.
Irgendwann suchte ich das Gespräch. Wir haben uns eine ganze Woche lang jeden Abend an den Tisch gesetzt und über all dies, über unsere Vorstellungen und Erwartungen, geredet und uns am Ende dieser Woche im Guten getrennt.
Manchmal ist es die Angst vor der Trennung, warum man eigene Wünsche hintenan stellt. Aber gerade bei sowas essentiellem wie dem eigenem Lebensentwurf, sollte man sehr ehrlich zu sich selbst und dann auch zum Partner sein - selbst wenn das bedeutet, dass man dann getrennte Wege geht.
Oft scheitert es an der Kommunikation. Für mich ist es enorm wichtig zu wissen, woran ich bin. Sich einfach zurückziehen, Dinge auslaufen lassen, Kontakte einfach abzubrechen gehören für mich zu den unfairsten Dingen im Leben, die man anderen antun kann. Leider scheitert das offene Gespräch dann doch bei vielen daran, dass ihr eigenes Ego, ihre eigenen Ängste und Unsicherheiten ihnen im Weg stehen. Ein "sich tot stellen" ist halt oft bequemer, als sich mit sich selbst und dem anderen auseinanderzusetzen.
Ihr solltet reden.