Ich habe ganz andere Probleme die sowieso niemand versteht.
Darin kann sich niemand hinein versetzen. Auch kein Psycho Onkel nicht.
Da bin ich anderer Ansicht.
Deine Probleme bestehen darin, dass du meinst, deine Frau sei wegen eines Fehlers des KH verstorben, der sich nur nicht nachweisen ließe.
Außerdem meinst du, du seiest mitschuldig am Tod deiner Frau, weil du das KH-Personal nicht auf ihre Appetitlosigkeit/Übelkeit aufmerksam gemacht hast. Diese Gedanken kommen immer wieder hoch, und du weißt nicht, wie du sie ausschalten kannst, und sei es auch nur vorübergehend. Und schließlich kannst du dir nicht vorstellen und leidest extrem darunter, dass sie nie wiederkommt. Auch fragst du dich, wie dein Leben jetzt weitergehen soll, zumal du keine Sozialkontakte hast.
Ich habe seit dem Tod meines Partners mehrere Trauerratgeber gelesen. Diese Suche nach einem Schuldigen, diese Selbstvorwürfe, diese immer wieder hochkommenden Gedanken sind geradezu typisch für eine Trauersituation, ebenso das Gefühl der Perspektivlosigkeit. Und auch die Tatsache, dass Trauer in Wellen kommt.
Von daher glaube ich nicht, dass sich niemand in dich hineinversetzen kann. Ein geschulter, auf Trauerbegleitung spezialisierter Psychotherapeut kann das sicher. Und bei einer Trauergruppe kann man Glück oder Pech haben.
Ich würde mich bereits im Vorfeld bei der Leitung erkundigen, wie die Gruppe zusammengesetzt ist, und gleich sagen, ich hätte keine Angehörigen mehr und könnte mit Trauernden, die ständig ihre Familie, Verwandten und Freunde und ihren Alltagskram erwähnen würden, nichts anfangen. Auch würde ich gleich darauf hinweisen, wie lange mein Partner tot ist und mit welchen Problemen ich hauptsächlich zu kämpfen habe.