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Wenn das Leben kaputt ist,...

Nur wenn man die Vergangenheit bewältigen kann, und sich selbst irgendwann eingesteht, daß an der damaligen Situation nichts mehr zu ändern ist, hat man die Chance seinem Leben eine bessere Wendung zu geben.
Das Leben ist viel zu kurz, um ständig unter seelischen Qualen zu leiden.
Bewältigungsstrategien können sehr unterschiedlich sein.
Auch die häufig als negativ betitelten Emotionen lassen sich in etwas hilfreiches umwandeln.
 
Ich wurde gemobbt und habe da nie was gegen gemacht und dadurch haben die Mobber nicht ihre gerechte Strafe bekommen und werden sie auch nie kriegen. Die haben ein tolles Leben während ich lebenslang leiden muss.
Sobald ich daran denke, wie gut es dem Typen und auch den anderen geht, die mitgemobbt haben, ist alles für die Katz.
Wer das Bedürfnis verspürt und ausagiert, andere Menschen zu verletzen, zu demütigen, einzuschüchtern und niederzumachen, dem kann es nicht wirklich gut gehen, davon bin ich persönlich fest überzeugt. Meiner Meinung nach ist das ein Versuch der Kompensation eigener Probleme, der aber nicht zum erwünschten Ziel führt. Insofern denke ich, man braucht sich nicht allzuviel Sorgen darum zu machen, dass es Mobbern gut gehen würde.

Sachen zu einem Menschen zu sagen wie "Du bist zu dumm zum Scheißen", weil man einen Ball im Sportunterricht nicht fängt, ist nicht krass?
Zu einem Menschen zu sagen "Bringe dich um. Damit tust du der Menschheit einen Gefallen" , weil man die Frage eines Lehrers nicht beantworten kann, ist nicht krass?
Zu einem Menschen, der sich geritzt hat zu sagen "Du bist selbst zu dumm dich umzubringen. Du musst beim nächsten Mal senkrecht schneiden" ist nicht krass?
Nem Menschen Kacke in die Sporttasche zu tun und wenn der dann heult, zu sagen "Ich dachte, Schwule stehen auf Scheiße" ist nicht krass?
Das ist sehr krass.

Und extrem schlimm finde ich auch, dass dann offensichtlich auch noch das System versagt hat, das dich hätte schützen müssen...

Ich verzeihe meinen Mobbern das nie und ich verzeihe mir nicht, dass ich mich nicht gewehrt habe. Kann ich nicht, und will ich nicht.
Da gibt es absolut nichts, was du dir zu verzeihen hättest... du hättest dich gar nicht erfolgreich wehren können. Es ist ja gerade ein Charakteristikum von Mobbing, dass dabei ein Machtgefälle besteht, gegen das die Betroffenen allein nichts ausrichten können.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das ist die größte Tragödie überhaupt, dass das System, welches @Kylar hätte schützen sollen, versagt hat. Die Kinder waren der Schule anvertraut, die Schule war für ihr Wohlergehen verantwortlich.

Nur ein Sportlehrer hat ja bekanntlich gehandelt, und ihn hat man fortgeschickt.

Das war insgesamt ein komplettes Totalversagen.

Das Böse zuzulassen, macht das Böse erst möglich.
 
Vielleicht wäre es für dich auch hilfreich, dich an Aktionen gegen Mobbing einzubringen, von deinen Erfahrungen zu berichten und zu erklären, was das alles mit dir und deinem Leben gemacht hat.

Das wurde ja schon zuvor vorgeschlagen, und ich halte das auch für sehr sinnvoll.

Es kann dir dein Leid vielleicht bis zu einem gewissen Grad erleichtern und ähnliche Vorfälle in Zukunft zumindest eindämmen.

Das scheint ja insgesamt heutzutage ein gravierendes Problem zu sein, bei dem akuter Handlungsbedarf besteht.

Wenn du dich da einbringst, ist das sicher konstruktiver, als Rachephantasien nachzuhängen, die dich nirgendwo hinbringen.

Dass Mobbingopfer Rachephantasien haben und in manchen Fällen auch durchaus ausleben, kannst du da ja auch einbringen. Du wirst nicht der einzige sein, der welche hat.
 
Hallo Kylar,

ich kann deine Wut und deinen Hass sehr gut nachvollziehen.

Ich bin sicherlich älter als du, aber bis zu meinem 40. Lebensjahr habe ich den ehemaligen Mobbern aus der Schul-und Ausbildungszeit noch viel zu viel Macht über mich gegeben. Die Aktionen der Schüler und Mitarbeiter im Ausbildungsbetrieb waren nicht ganz so krass wie bei dir, aber es hat auch Übergriffe gegeben. Das Schlimmste war, dass einige der Jungen auch handgreiflich wurden. Ich wurde in der Klasse auf den Boden geworfen, mir wurde in den Magen geboxt und eine Federmappe auf den Kopf geschlagen. Von einigen Mädchen wurde ich mit "netten" Tiernamen bedacht. So war ich dumm wie ein Esel, langsam wie eine Schnecke und albern wie ein Affe.

Ich könnte mir vorstellen, dass du dich in deiner Kindheit und Jugend ebenso wenig deinen Eltern anvertrauen konntest wie ich. Es hätte nur geheißen: "Du bist doch selbst Schuld, wenn dich keiner mag".

Ich hatte jahrelang Hassfantasien und habe vielen die Pest an den Hals gewünscht. Immer war da der Gedanke, dass die Mobber mir genauso mein Leben versaut haben wie meine Eltern.

Mehrmals bekam ich eine Einladung zu einem Klassentreffen zugeschickt und jedes Mal landete der Brief sofort im Mülleimer. Warum soll ich mich solchen Menschen einen Abend lang aussetzen, die mich damals wie Dreck behandelt haben?

Inzwischen bin ich fast 50 und konnte vor Jahren zum Glück mit dem ganzen Mist abschließen. Ich merkte irgendwann, dass es mir zu viel Energie raubte.

Vielleicht wäre es besser, wenn dir das auch gelingt.
Ich weiß, es ist schwer sich zu sagen, dass es nicht an einem selbst lag. Dass einem das nur von jedem suggeriert wurde. Denn warum sollte ein Mensch schlecht und wertlos sein, nur weil er wie du homosexuell ist oder wie ich still und langsam?

Wenn man es aber nicht schafft, die ganzen Hassgefühle und Rachegedanken irgendwann ad acta zu legen, dreht man durch.
 
Du hast Wut/Hass? Okay! Es gibt so viel Möglichkeiten, diese Gefühle für etwas zu nutzen, das DIR wirklich dient! Und dich JETZT weiter bringt. Vielleicht, irgendwann, magst du mal ein Thema hier öffnen- das heißt "Wie kann ich meine Wut in etwas verwandeln, das mich weiterbringt?"
Ich bin sicher, du erhältst da eine Menge antworten, die nützlich sein könnten.

Du hast es verdient, dass es dir gut geht! Und du hast es , dadurch wie du mit deinen aktuellen Schwierigkeiten im Lebens (die diese starke Wut triggern)- auch etwas selbst in der Hand....Und das ist etwas Gutes! Es liegt jetzt nicht mehr in die Hand derer die dich vor X Jahren wie Dreck behandelt haben. Jetzt hast DU die Wahlmöglichkeit.
ja genau! Wut und Hass sind sehr mächtige Energieen. Und man kann sie entweder für sich oder gegen sich nutzen.
ich würde sie also dazu nützen, FÜR Dich zu arbeiten.
Eben zB indem sie Dir die Kraft geben, eben diese "jetzt erstrecht2 Haltung zu entwickeln.
Mir hat dasd ordentlich viel gebracht. Wenn ich zB mal keinen Bock hatte zu üben....6 Stunden am tag...dann hat diese Energie meinen inneren Schweinehund bekämpft und ich konnte weiterüben.
Auch bei Dir gibt es etwas, wo Dir diese Energie einen Schub nach vorne geben kann.

Solchen Leuten gehts immer gut.
Das sollte Dir egal sein.
DAS wäre doch zB so ein Nahziel: Es zu erreichen, dass Dir das vollkommen egal ist.

Klar, ich würde gern jede Menge Leute vermöbeln, die mir Unrecht tun - aber darf man ja nicht.
Stattdessen gibst Du ihnen lieber einen Ehrenplatz in deinem Kopf? wäre es nicht eher ein platz in der allerletzten Reihe, der ihnen zustehen würde?

Was glaubst Du, würden sich deine Mobber wünschen, wie du von ihnen denkst?
Sie fänden es bestimmt nicht schlecht, dass Du heute immernoch unter ihnen leidest und denkst, sie hätten ein geiles Leben und du nicht, oder?
Also DEN Gefallen würde ich diesen Menschen ehrlich gesagt nicht tun.
Du konntest Dich damals nicht wehren- aber JETZT kannst Du es doch: Jetzt bestimmst Du ganz allein, wann das Mobbing aufhört.... denn das Mobbing lebt ja in deinem Kopf weiter.
Ich sage nicht, dass das einfach ist...definitiv nicht!
Aber am Anfang dieses Weges steht auch die bewusste Entscheidung, die Macht über das eigene Leben selbst in die Hand zu nehmen und das Mobbing im Kopf zu beenden.
Davon ist es noch nicht von heute auf morgen weg, aber OHNE diesen ersten Schritt, geht es immer weiter.
Ich persönlich bin überzeugt, dass in dem ständigen "am Leben erhalten" des Mobbings etwas tieferes steckt: Du könntest es ja längst beendet haben, stattdessen hältst Du es am Leben. Warum? Vielleicht weil Du den tiefen Wunsch hast, dass es doch endlich gesehen wird.
Von wem soll es gesehen werden? Vielleicht findest Du das heraus und vielleicht hilft Dir der Gedanke, dass Du es nicht "sichtbar" machen musst- nicht mehr!
Der Kampf tobt nicht mehr im Aussen, sondern nur noch im Innen.
Ich denke, wenn Du Dir SELBER auch mal mit Wärme begegnest, kannst Du vielleicht auch erkennen, warum du ganz offenbar in die flasche Richtung läufst, bzw warum deine Art mit dem Mobbing umzugehen Dir nicht gut tut.
Ganz sachlich gesehen ist es ja interessant, dass es ganz viele Menschen gibt, denen ähnliches passiert und jeder geht anders damit um: Manche mit mehr und manche mit weniger Problemen.
Es ist also MÖGLICH aus so einer Vergangenheit mit nur einem blauen Auge davonzukommen und nicht das ganze Leben zu versauen.
Und ich glaube, so eine Kurskorrektur (im Sinne einer Ursachenforschung und einer Suche nach einem konstruktiveren Weg) ist total schmerzlich...weil man ja dann auch sehen muss, dass man viel Zeit verschwendet hat. Aber sie ist total wichtig.
Therapie hat dir dabei offenbar nicht geholfen: vielleicht gibt es andere Wege?
Shorn hat angedeutet, dass es bei ihm der Weg in die Vertreidigung im Krieg war (sicher ein krasser weg). Bei mir war es die Kunst, andere gehen den Jakobsweg oder engagieren sich irgendwo...was auch immer: ich denke, für jeden Menschen gibt es einen Weg, so eine Lebensaufgabe zu meistern. So dass es halt irgendwann WIRKLICH vorbei ist.
 

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