Ich gehe damit nicht hausieren. 🙄
Was hast Du denn im Laufe des Jahres konkret zur Linderung der Not der Menschen getan, außer in Foren zu schreiben?
Hallo Acromantula,
einerseits geh‘ ich damit nicht hausieren. In diesem Forum – gerade in diesem Forum – würde man meine Aufzählung als Wichtigtuerei herabwürdigen. Ich will wegen dem, was ich tue, aber weder gewürdigt noch herabgewürdigt werden. Daher gehe ich damit nicht hausieren. Was ich tue, egal für wen, tue ich nach dem Motto: Geteiltes Glück ist doppeltes Glück.
Aber Du kannst mir folgendes unterstellen: In meinem Leben ist mir das Wohl bzw. das Glück meiner Nächsten sehr wichtig. Das betrifft zunächst meine Familie. Hier prallen durchaus ganz verschiedene Ansichten – auch über Weihnachten – aufeinander. Daher bemühe ich mich um ausgleichendes Verhalten, ohne mich zu verbiegen.
Und dann investiere ich gerne freie Zeit in die Menschen, die mir „über den Weg“ laufen. Dabei stehen nicht „Päckchen packen“ oder andere Einmalaktionen im Vordergrund, sondern Aktivitäten, die auch während des ganzen Jahres sinnvoll sind. Manchmal höre ich von meiner Familie den Vorwurf, ich sei wohl mal wieder mit meiner 2. Familie beschäftigt. Und dann überlege ich, ob ich zuhause irgendwen zu wenig betreut habe oder ob der Müll stehen blieb etc. etc. und in der Regel brauche ich kein schlechtes Gewissen zu haben.
Ich habe Freude daran, wenn ich merke, dass ich irgendwem bei irgendwas helfen konnte. Die Aktivität muß nur sinnvoll, helfend sein. Diese Freude habe ich das ganze Jahr über. Daher ist bei mir immer Weihnachten.
Mir fällt dazu eine kleine Begebenheit ein:
Ein kleiner Junge kommt aus der Sonntagsschule. Das war früher ein anderes Wort für Kindergottesdienst. Der Junge hatte viel über Sünde gehört. Jetzt lief er in den Park, wo er auf zwei alte Männer stieß, die auf einer Parkbank saßen. Er stellte sich vor die beiden Männer breitbeinig hin, stemmte seine Arme in die Hüfte und meinte vorwurfsvoll: „Ihr seid bestimmt zwei große alte Sünder und bereut jetzt Eure Sünden.“ Einer der alten Männer schaute den Jungen an und antwortete: „Sicher habe ich viele Dinge in meinem Leben falsch gemacht. Aber was ich mehr als jede Sünde bereue, ist die Vielzahl der Chancen, die ich ungenutzt verstreichen ließ, anderen Menschen etwas Gutes zu tun.“
Alles Liebe zu den Festtagen,
Nordrheiner