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GentleGreek97

Neues Mitglied
Ich weiß gar nicht, wo oder wie ich anfangen soll...
Ich muss mir alles von der Seele schreiben.

(Der Text ist lang, aber gibt einen genauen und präzisen Einblick in meinen momentanen Zustand,
einige werden sich vielleicht wiedererkennen können und er könnte euch unterhalten.)



Ich erkenne bzw. sehe momentan nicht den Sinn des - und meinen - Lebens, und suche nach ihm.

Ich weiß nicht, wie ich auf dieser Welt etwas WIRKSAM gutes tun kann. Ich bin eines von vielen Milliarden
Gesichtern, alles Menschen, die zwar alle ein eigenes Bewusstsein haben und effektiv denken können, aber
in der Masse dann doch wieder komplett unauffällig und unbedeutend werden.

Ich sehe den Sinn bzw. zumindest, oder anders gesagt, das Ziel des Lebens/im Leben/unserer Leben
momentan darin, glücklich zu werden und für das allgemeine Glück zu sorgen. (Auf dieser und folgender Ebenen
gedacht. Höher zu denken wäre in dieser Diskussion momentan sinnlos/unlogisch bzw. falsch)

In unserer momentanen Gesellschaft muss man sich anpassen, jeder muss für sich das finden, womit er helfen möchte.
Dem kann man so gut wie unmöglich entfliehen bzw. nur schwer vorstellbar oder möglich.
Die "Gruppen", die sich gebildet haben, um zusammen zu überleben, das ist nämlich das, was heutzutage die
Nationen, Länder, Kontinente, Gemeinschaften sind, haben Gesetze und feste Regeln, an die man sich halten muss.
Es gibt soviele Menschen, dass alles ähnlich geregelt wird. Ein weiterer Mensch bedeutet ein weiterer
Verbraucher und Arbeiter, ein weiteres Produkt und ein Konsument. Wie eine Laufbandproduktion.
Ein fester Ablauf: Schule, Arbeit, Tod. Man kann fast kaum noch weiterhin bestimmen, was man AUßER DEM machen
möchte. Außer dem gibt es praktisch nichts. Das ist unser Leben.

Trotzdem kann man nach Glück streben und das beste daraus machen, jedoch ist es fest so, dass man als
einzelner unglaublich schwierige Aussichten darauf hat, etwas Größeres zu bewirken. Wir werden nach einer Zahl
(Der Schulnote) bemessen, und dann machen wir je nachdem etwas, wofür wir "geeignet sein" sollen (Ich darf
an dieser Stelle hinzufügen, dass dieses System meiner und vieler anderer Ansicht/en nach
sehr falsch und ineffektiv ist.)

Solange man also nicht gerade ein zufällig erfolgreicher Visionär, reich oder in Macht und Möglichkeiten
hinein geboren ist oder derähnliches, hat man keine guten Möglichkeiten überhaupt "sichtbar" zu werden, um so
zu helfen.

Die Menschen werden erzogen und leiten genau dieses System weiter, es erhält sich von selbst aufrecht,
wenn auch unbewusst oder nicht. Unabhängig davon, ob es irgendwo eine größere Hauptleitung gibt, oder nicht,
sei sie verborgen oder bekannt.

Das nur als Grundgedanke für die Lage, in der man sich befindet. Man kann als Durchschnittsmensch arbeiten gehen
und sein Leben leben(Was gut sein kann.), so wie es einem erlaubt wird und möglich ist, oder man geht hinaus
in die Wildnis (Wo und falls es so etwas noch gibt) und versucht, aus eigener Kraft zu überleben, praktisch
wie ein Tier. Ersteres wird hauptsächlich bevorzugt.



Nun zu meiner Lage:

Bei mir geht es darum, dass ich mich in so einem Konflikt mit mir selbst und meinen Gedanken befinde.
Ich weiß nicht, was ich im leben machen soll. ich habe den AUsblick verloren, ich weiß nicht mehr, wo ich hin
soll. Ich bin vom Weg abgekommen. (Nicht vom legalen Weg, keine Sorge :) )

Mir wurde bisher im Leben immer von der Familie und anderen eingeredet bzw. erzählt, ich solle studieren.
Egal was, hauptsache studieren. Dass es gut wäre, da man sich dann etwas weiter vom Durchschnitt abhebt,
sowohl vom Gehalt als auch von der Qualifikation und vom Ansehen gesehen, ist klar.

Es war mein erstes größeres Lebensziel, ins Studium zu kommen und ich habe mich riesig darauf gefreut.
(Ich hatte natürlich Vorstellungen, die von erzählten Geschichten und Erfahrungen beeinflusst waren. Ich habe
mich teils sehr auf die Möglichkeit neuer, guter Bekanntschaftehn gefreut und auf das Studentenleben. Ich würde
endlich (wieder) richtig leben.)

Vorurteile und Voreingenommenheit sind oft dumm und falsch und können sehr gefährlich sein, so viel sei gesagt.
Jeder muss und sollte eine eigenen Erfahrungen machen.

Lange habe ich mich wie die meisten Kinder gefragt, was ich eines Tages für eine Arbeit machen werde.
Wie bestimmt viele Kinder sagt man am Anfang aus Freude und Aufregung sowas wie "Pilot, Chirurg, Astronaut".
Später werden dann die Ansichten und Erkenntnisse realistischer und echt.

Ich war schon immer technisch, mental, kreativ und handwerklich begabt und noch vieles mehr.

Daher kam auch bei den Berufetests, die man heutzutage schon in der Sekundarstufe 1 macht, oft als geeigneter
Beruf sowas wie Fertigungsmechaniker etc. heraus. (Dass man unqualifizierte Arbeitskräfte braucht ist klar,
die Richtung allein genügte als Ergebnis und nun zumindest mehr bestätigte Vermutung.)
Das bedeutete also, dass etwas technisches als Beruf jedenfalls diesen Teste zufolge zu mir passen würde.

Ich kann mich ehrlich gesagt in vielen Berufsfeldern vorstellen, da ich mich anpassen kann, schnell lerne,
oft auch Abwechselung brauche und mich generell überhaupt vieles interessiert. Ich weiß noch nichteinmal, ob
ich überhaupt dazu geeignet wäre, lebenslang den gleichen bzw. nur einen, gleichbleibenden, eintönigen Beruf
tagtäglich durchgehend auszuüben.

Die Jahre vergingen und ich behielt die idee im Kopf, ich könnte oder sollte irgendwann einmal Ingenieur werden.
Maschinenbauingenieur, Bauingenieur (Die Hauptbereiche) wurden mir vorgeschlagen und kamen mir in den Sinn.

Ich hatte auch dabei stets Bilder im Kopf, die der Realität allerdings fern sein würden, wie man irgendwann
leider erfahren muss. Ich sah Dokumentationen auf National Geographic, dem Discovery Channel etc. und war fasziniert
von der vorstellung, ich könnte irgendwannmal an einem projekt mitarbeiten, ein riesiges Gebäude zu bauen (Stichwort Dubai)
oder unglaubliche, neue, komplexe Apparaturen und Maschinen. Ich würde ein Erfinder sein. Ein Entdecker. Ein Erschaffer, ein Konstruktioneur.

Wie gesagt, irgendwann erfährt man die Realität, die schmerzt. Der Gedanke wurde mir irgendwann fremd.
Da beides hauptsächlich Bürojobs sind, in denen man sitzt und rechnet. Vom Sitzen und
Rechnen hatte ich in den ersten vielen Jahren meines Lebens gefühlt bereits viel mehr als genug gehabt.
Das wäre sehr langweilig und unaushaltbar. Das wollte ich nicht.
Mich interessierte an diesen Berufen lediglich der handwerkliche und kreative Aspekt.

Ich bin ein Perfektionist. Ich strebe stets nach Verbesserung und Weiterentwicklung.
Im Mittelalter wäre ich ein Schmied gewesen. Ein Schmied für alles. Ein Ingenieur, ein Erfinder und errichter von
Sachen wie Belagerungsmaschinen und Festungen und Systemen.

Heutzutage ist es viel zu spät dafür. Manchmal denke ich wirklich, ich bin zu spät geboren. Und zu früh für anderes.
genau in der Zeit, in der ich nicht das machen kann, was ich machen möchte und würde.

Eine Arbeit zu finden, die einem gefällt ist die eine Sache. Dabei dann noch ein vernünftiges Gehalt zu haben,
um irgendwann die Möglichkeit zu haben, für seine Familie zu sorgen und ein guter vater und Mann zu sein
(was meiner Ansicht nach, und für mich sicher, zum Glück und Ziel dazu gehört), das ist auch ausschlaggebend.
Beides kombinieren zu können scheint unmöglich zu sein.

Nun bin ich mir überhaupt nicht mehr sicher und weiß gar nicht mehr, was ich eines Tages machen soll.

Ich weiß nicht, ob diese Art von Leben für mich geeignet ist.



Ich habe mein Abitur 2016 gemacht

(Leider nur mit 3,6 als Endnote (War das ganze viel schwieriger macht und die Möglichkeiten
sehr einschränkt), das hat allerdings verschiedene Gründe
(Ich bin sehr intelligent und größtenteils nicht faul, habe aber psychische Probleme))

(Dazu möchte ich sagen, dass ich seit kurzem zu einem Psychologen gehe und bald wahrscheinlich eine Therapie
beginne. Unter SEHR vielem anderen habe ich Schwere Depressionen und passive Selbstmordgedanken)

und seitdem war ich zwei Semester lang immatrikuliert für Informatik an der Universität meiner Stadt.
(Ich wohne im Ruhrgebiet, NRW.)
Wie es dazu kam, das erzähle ich gleich, aber ich erhoffte mir zumindest zunächst einen kleinen Einblick
in das Studieren sowie die Kenntnis darüber, ob Informatik überhaupt zu mir passt oder nicht.
Ich war bei ein paar Vorlesungen, als ich dann allerdings die stark beweislastige und theoretische Mathematik
sah, dachte ich mir das wäre nichts für mich (Wobei es sein kann, dass es einfach nur an dem
Universitätslevel etc. liegt) (Obwohl ich Mathematik Leistungskurs im Abitur hatte)

Aufgrund meiner Endnote habe ich, was Studienfächer betrifft, nur schlechte Möglichkeiten, das studieren zu können,
was ich möchte.



Wie ich zu Informatik kam:

Vor meinen Bewerbungen an den universitäten, d.h. vor dem 15. Juli 2016, herrschte frisch diese Unsicherheit,
Ungewissheit und dieser Verlust der Orientierung. Ich wusste gar nicht mehr, was ich nun machen sollte.
Als Folge wusste ich auch gar nicht, wo ich mich überhaupt bewerben sollte. Wo nehmen sie mich auch
wahrscheinlich mit einem Schnitt von 3,6?
Diese eine Zahl, die ausschlaggebend ist. Was für ein Blödsinn.
Der Druck steigerte sich aber, und ich wollte zumindest eine Chance haben. Ich war mir ungewiss.
Ich sandte verschiedene Bewerbungen an mehrere Universitäten.
Jetzt kommt der Witz:
Während der Sommerferien war ich mit meiner Familie im Urlaub und aufgrund der Tatsache,
dass wir selten überhaupt Internetzugang hatten, verpasste ich alle Rückmeldungsfristen.
Und das, obwohl ich einige Zusagen hatte.
(u.A. für Bauingenieurwesen in meiner Stadt (Ich weiß aber nicht, ob ich das wirklich gemacht hätte
(Beeinflussung durch meinen Vater, "Du findest keine Arbeit")))

Überraschenderweise an JEDER Uni, an der ich mich für Chemie beworben hatte (Was der Beweis ist, dass immer
auch bzw. größtenteils auf die FACHNote geachtet wird: In Chemie hatten wir einen guten Lehrer und ich hatte dort
meine beste Note - 14 Punkte (Glatte Eins)
Sogar an der Universität Köln.

Bedauerlicherweise alle Fristen verpasst, nun also dazu gezwungen, mich vorerst bei einem Zulassungsfreien
Studiengang einzuschreiben. Ich habe mich umgesehen, am Ende spontan Informatik in meiner Stadt gewählt,
da es einfach zugänglich und nahe war. So konnte ich auch entscheiden, ob ein InformatikSTUDIUM an einer
Universität für mich okay wäre. Ich bin mir zwar noch nicht sicher, ob ich es definitiv wegstreichen würde aus
der "Liste der für mich studierbaren Fächer", aber nochmal versuchen werde ich es wohl kaum. Ich hatte auch in
der Schule niemals Informatik. (Ein Laie mit Computern bin ich allerdings nicht, und ich lerne schnell.)

Damit wären wir eigentlich in der Gegenwart angekommen :)

Hier ist ein Altabiturient, der sich komplett unsicher ist, was er jetzt machen soll.

Zurzeit sitze ich tagtäglich zuhause herum und denke über Sachen nach, vertreibe mir dabei die Zeit.
Ab und zu gehe ich zur Universität, einfach um herauszugehen und Leute zu sehen, und in ein paar Vorlesungen,
eventuell auf etwas stoßen, das mir gefallen könnte.

Bald kommen die Bewerbungsfristen für Altabiturienten und ich weiß wirklich nicht, was ich machen soll.

Ich bin bald 20 und die höchste offizielle Qualifikation, die ich habe, ist das Abitur mit 3,6.
Jünger werde ich nicht.

Ich hoffe, ich habe nichts wichtiges vergessen.
Ich danke euch zutiefst bereits für das Lesen dieses Textes und freue mich auf jede Hilfe.

Liebe Grüße,
S.K.
 

Nordrheiner

Sehr aktives Mitglied
Lieber GentleGreek,

unter Glück verstehe ich

1) das Zufallsglück, wenn ich z.. zufällig einen Geldschein auf der Straße finde
2) das Wohlfühlglück, wenn ich mit Freunden fröhlich zusammensitze

Alle diese Glückszustände enden.

3) Das übergreifende Glück - zeitlos - ist für mich das Glück, Zusammenhänge zu verstehen, um darauf kluge Entscheidungen für mich und für andere Menschen zu treffen.

Menschen brauchen für ihr Leben einen Beruf, der sie ernährt und Menschen, die ihnen gut tun. Menschen sagen: Wenn ich das habe, werde ich glücklich sein. Und doch sind auch Beruf und Menschen nichts, was wir festhalten können. Wir können noch nicht einmal unsere Gesundheit festhalten.

Für mich ist es erstrebenswert, meine Definition von Glück an nichts festzumachen, was ich nicht festhalten kann und was mir entschwinden wird, früher oder später.

In diesem Sinne würde ich an Deiner Stelle mich für das Studium entscheiden, welches meinen Fähigkeiten am ehesten entspricht. Ich würde gezielt nicht die Erwartung haben "wähle ich das richtige Studium, dann werde ich glücklich sein". Theoretisch können verschiedene Studienfächer Dich zu dem Ziel "guter Beruf" bringen. Fast könnte man sagen: Ist doch egal, was ich studiere. (Aber auf die eigenen Anlagen achten, ist schon zielführend)

Und wenn Du im Studium zurecht kommst und Dich dem guten Abschluß näherst, wird sich das "sich zufrieden fühlen" oder gar das "sich glücklich fühlen" von selbst einstellen.

Starte mit Dankbarkeit.

Sei einfach dankbar,
...dass Du so viele gute Fähigkeiten hast, die Dir eine gute Hilfe sein werden
...dass Deine Eltern Dich gefördert haben (hast Du es ihnen mal gesagt?)
...dass es Universitäten gibt

Dankbarkeit ist ein wichtiger Schlüssel für Glück. Ohne Dankbarkeit gibt es auch kein Glück. Auch das ist wieder ein Zusammenhang, den ich erkannt habe. (siehe oben Nr. 3) "Also bevor ich Glück anstrebe, sollte ich Dankbarkeit erreichen." Vielleicht ist die Behauptung richtig: Je mehr Dankbarkeit - je mehr Glück.

LG; Nordrheiner
 

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