Danke erstmal für die Antworten
...Ich hatte diesen Thred total vergessen, weil ich ihn Nachts geschrieben habe nach einem Tag, der ziemlich frustrierend war:
Es geht um eine Sie, die ich schon jahrelang kenne, über 10 Jahre. Seitdem wir klein waren hat sich naja.... etwas ergeben als wir mal zusammen in der Badewanne waren, zufällig. Doktorspielchen halt. Das hat sich nie verändert. Wir waren auch mal als Jugendliche zusammen, jedenfalls... sie ist eine, die ich sehr schätze und zu der ich auch bis heute über Whatsapp Kontakt halte. Wir schreiben uns das, was uns beschäftigt. Da fahre ich nun also bei miesem Bahnverkehr (Sturm) den ganzen Tag hin und her mit dem Hintergedanken, dass es, wie bisher jedesmal bei Treffen, auf Sex hinauslaufen könnte (denn darum geht der Thread ja eigentlich... es geht natürlich nicht nur um Sex bei uns), aber ich bekomme halt erstmal zu hören, dass sie nach 6 Monaten wieder ihre Tage hat. Das ist zwar nervig für mich mit meiner Vorfreude, aber das ist dann wohl so. Life is a beach . Denn wir beide hätten eigentlich gerne Sex gehabt. Trotzdem hat mich total genervt, dass sie erzählt, welche Typen sie schon hatte und wie die so waren... genervt hat mich halt, dass sie mir das sagt obwohl sie total ahnen kann/wissen müsste, mit welcher Einstellung ich den ganzen Tag hingefahren bin. Über Sex reden ist ja ok. Aber das war auch das erste Mal, dass wir wirklich über Sex geredet haben. Nie über unseren Sex, nie detailliert. Und dann erzählt sie mir an einem Abend ganz ausführlich über Sex mit nem anderen Typen von Sachen, die ich u.a. gewünscht hätte mit ihr zu machen. Und als ich fragte warum wir das nicht gemacht hätten, dann sagte sie, dass ich es halt nicht gemacht hätte. Und hier kommt der Punkt mit dem "zu lieb“ ins Spiel. Eigentlich hat es nicht unbedingt etwas mit „lieb“ zu tun, aber ich habe es in dem Moment so aufgefasst. Sie erzählt von Kram wie 50 Shades of Grey sage ich mal… wo ich klar offen bin. Sie erzählt wie cool es war mit dem Typen und der eigentliche Punkt ist auch Neid; Neid und Versagen. Neid auf den Typen, der das einfach so durchzieht mit ihr und das Gefühl versagt zu haben, weil ich nicht an seiner Stelle war obwohl ich zahlreiche Chancen hatte. Warum war jemand anderes beim ersten Mal in der Lage sowas mit ihr zu machen und ich nicht. Das sind Sachen, die ich nicht beim ersten Mal machen würde und es hat mich geärgert, dass ich das nie mit ihr gemacht habe. Außerdem kam ich mir als langweiliger Sexpartner vor… jaaaa….. ich weiß…. Das Image des stets beglückenden Mannes… aber da sind ein paar andere Umstände wichtig, für die hier nun wirklich kein Platz mehr ist… Es kam mir so vor, als wenn ich zu lieb gewesen wäre, um sozusagen mit solchem Kram zu starten. Wie doof das ist zeigt, dass ich da versucht habe das vor mir selbst zu rechtfertigen…. Ich mangelte mir eben nicht an Selbstbewusstsein oder Erfahrenheit…. Sondern ich war „zu lieb“… schön wie man sich alles im Kopf zurechtdreht bis es passt und man gut dasteht hahaha. Also… im Grunde war ich einfach nur sensibel beim dem was sie erzählt hat. Aber so ein bisschen Mitdenken, wenn es darum geht „wie kommen meine Sexgeschichten bei meinem Ex an?“ fände ich angebracht. Einfach mal fragen… würde gerne mit dir darüber reden… wie stehst du dazu…. Anstatt einfach nur loszubrabbeln was ich nie hören wollte. Denn dann hätte ich gesagt…. Will ich eigentlich gar nicht hören!
Naja... und gefrustet und mit der Hilfe von etwas Wein kam dann dieser Thread zustande. Das ist nur eine von 3 solchen Geschichten. Meine Ex hat mir 1 Tag nach der Trennung vom geilen Sex unter der Brücke in der Öffentlichkeit mit ihrem Neuen erzählt.... und mir sagte sie, dass das zu öffentlich sei. Auf meine Rückfrage meinte sie er sei einfach rangegangen in dem Moment......
..dfsdfzsfg... und wieder der Eindruck von „zu lieb“. Das Verhalten der betreffenden Damen macht mich (teilweise zurecht wie ich finde) wütend und ich frage mich, "was mache ich falsch". Und damit ist auch und gerade gemeint, wie ich damit umgehe… wieso macht mich die Auseinandersetzung damit ärgerlich. Mein erster Beitrag, der den Thread eröffnet hat war dabei zu sagen…. „Die haben Schuld und haben sich falsch verhalten!“. Jetzt will ich sagen, dass es nicht viel bringt nur an den Anderen Fehler zu suchen. Ich weiß, dass ich in mir wesentlich besser nachvollziehen kann, wieso diese Gefühle usw. da sind. Die Verantwortung für meine Gefühle im Außen zu suchen hilft nur selten. Ein "einfacher" Weg mit diesen Erfahrungen umzugehen ist halt zu sagen... das verletzt mich und stellt mich in meiner Persönlichkeit und Sexualität in Frage... also igel ich mich ein und verletzte lieber andere, als das ich verletzt werde. Klar, für "gute Sexualität" braucht es meiner Meinung nach auch Intimität und sowas wie Vertrauen und Nähe. Ich habe das
Gefühl, dass diese Sachen verraten wurden und sie mir in meinem Bedürfnis nach Sex nur im Wege sind. Deshalb auch das Stechervokabular, das klarstellt, dass der Konflikt zwischen der Front: Selbstbewusst vs. "Ich richte mich nach dem was mir scheinbar widerfahren ist" verläuft. Für mich habe ich festgestellt, dass ich bei mir bleiben sollte und nicht in den "falschen Spiegel" (viele Medien, manche Freunde) gucken sollte. Diese Frauen waren nicht so sensibel oder verletztbar wie ich bei diesem Thema bzw. hatten eine andere Perspektive auf das was sie gesagt haben. Trotzdem einfach scheiße für mich.
Und jetzt nochmal:
Das alles hilft mir leider gar nichts! Ich versuche aufrichtig mit mir und meinen Gefühlen zu sein. Ich versuche Sex nicht nur als eine Art Selbstbefriedigung im Beisein anderer zu betrachten, weil ich glaube, dass guter Sex anders läuft.
Aber!
Das was ich da beschreibe trifft das, was ich WIRKLICH will. Ich habe aber zunehmend das Gefühl bekommen, dass die „Stecher“ es einfacher haben. Ich will eben auch Sex haben. Ein Idealismus nach dem Motto „so sollte es sein“ hat mich oft dazu gebracht zu denken, dass ich mir auch einbilde, dass NUR dieser Sex das ist, was ich will. Woher soll ich wissen was für einen Sex ich will, wenn ich nicht probiere? Ich trage die ganze Zeit eine Vorstellung von Sex vor mir her, die mich daran hindert tatsächlich Sex zu haben, weil der Anspruch sehr (zu?) hoch ist. Ich stehe mir damit selbst im Weg und glaube etwas zu verpassen… nicht weil die Medien mir das suggerieren (zumindest nicht nur ), sondern weil ich ein Bedürfnis nach körperlicher Nähe spüre, dass wenn ich richtigen Sex schon nicht ausleben kann, ich zumindest durch irgendeinen Sex eine kleine Befriedigung finden kann. Was ist falsch daran sozusagen das Bedürfnis, wenn es schon unerfüllbar scheint, wenigstens zu betäuben? Ist kein Sex aber dafür idealistisch sein besser als unbedeutender Sex?
Momentan denke ich, dass ich kein anderer Mensch werde, nur weil ich oberflächlich Sex haben will. Und die Leute die einen aufgrund dessen beurteilen (und oft auch verurteilen) sind genauso oberflächlich in ihrer Beurteilung. Oberflächlich Sex haben muss ja nicht heißen Menschen zu verletzten. Aber es ist eben verpönt und darauf berufen sich glaube ich viele, die sich über „Stecher“, „Schlampen“ usw. aufregen. Vielleicht gibt es auch dort Neid.
Keine Ahnung was ihr nun schreiben könntet, aber wo mein erster Beitrag so verschieden verstanden wurde… und danke an Portion Controll für die differenzierte Betrachtung im deinem ersten Beitrag … wollte ich mal klarstellen, was für Probleme hinter so kleinen Threads stecken können. Letztlich hat das ja viel mit Persönlichkeit zu tun aber auch Stereotypen und Zuschreibungen über das, was man glaubt gelesen und verstanden zu haben. War einfach ein doofer Tag.