Was soll aus meinem Leben werden?

Hallo erstmal. Ich bin neu hier und weiß auch gar nicht ob ich hier richtig bin.
Ich will einfach nur mal alles los werden was mir im Kopf rumschwirrt.
Vorab: ich bin in Behandlung. Fühle mich aber nicht richtig verstanden, bzw. Ich komme nicht vorran.

Ich leide schon länger über Depressionen.
Hauptgrund ist wohl mein Fehlendes Selbstbewusstsein bzw mein Selbsthass. Diesen nutze ich auch (das weiß ich inzwischen) um alles Glück von mir fern zu halten. Woher das kommt weiß ich aber nicht wirklich.
Ich bin Fett, hässlich, faul und zu nichts gut.
Ich habe eigentlich ein gutes Leben aufgebaut. Habe einen Sicheren Job, eine eigene Wohnung, ein Auto und ein Einkommen.
Alles Tutti. Trotzdem bin ich nicht zufrieden. Der Job ist irgendwie nicht der richtige. Er erfüllt mich nicht. Aber ich glaube das könnte im Moment auch kein Anderer. Denn ich erlaube mir irgendwie kein Glück.
Ich habe keinen Partner. Hatte auch noch nie einen (bin 29).
Ich bin sozusagen Jungfrau. Noch nie Geküsst und geliebt worden.
Ich glaube ich würde es auch niemanden abkaufen wenn er sagen würde er liebt mich.
Trotzdem lächtze ich nach körperlicher Nähe... Und fürchte sie Zugleich.
Ich bin als Kind mehrfach schwerst vergewaltigt worden. Von Jugendlichen die das wohl normal fanden. So wie ich damals auch... Seit dem bin ich Einzelgängerin. Was Freundschaft war erfuhr ich erst mit 19.
Doch selbst heute finde ich es Komisch.
Den einzigen Menschen denen ich vertraUte war wohl mein Vater. Er starb 2013 mit 58 Jahren an einem Herzinfarkt unter meinen Händen.
Ab da ging auch meine Psychiatrische Behandlung los. Ich wurde mehrfach in Kliniken behandelt.

Seit dem komme ich gar nicht mehr richtig auf die Beine.
Ich gehe Arbeiten und das war es.
Bei mir Zuhause sieht es fast so schlimm aus wie bei einem Messie...
Nur sammel ich nicht. Ich schaffe es nur nicht aufzuräumen.
Freunde treffen oder Spaß haben wird mir immer ferner.

Wohin soll all das denn noch führen? Ich weiß nicht was meine Zukunft mir bringen soll.

Danke fürs Lesen.

X.

Xaomao meinte:

Ich glaube ich würde es auch niemanden abkaufen wenn er sagen würde er liebt mich.

Wohin soll all das denn noch führen? Ich weiß nicht was meine Zukunft mir bringen soll.

Danke fürs Lesen.

X.

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Liebe Xaomao,

wenn man Opfer wurde, gibt es oft zwei ganz unterschiedliche Wege der Verarbeitung.
Der eine Weg fängt an mit: Der andere Mensch ist böse
Der andere Weg heisst: Ich bin böse (schuld)

Sich selbst die Schuld zu geben, weil man meint sich falsch verhalten zu haben, führt dazu, dass man sich selbst bestraft. Man findet im Laufe der Zeit immer mehr Gründe, sich selbst zu kritisieren und zu bestrafen. Letztendlich hat man es nicht verdient, glücklich zu sein. Mein Eindruck ist, dass dies Gedanken und Gefühle sind, die Du haben könntest.

Grundsätzlich können wir uns Liebe nicht verdienen. Wir sollten jedoch wissen, dass wir liebenswert sind.
Wenn ich schaue, wie gesund ich bin und was ich schon alles geschafft habe, dann erkenne ich meine Gaben und Fähigkeiten. Ich empfinde sie als ein Geschenk für mich.

Der Bürgermeister Deiner Stadt liebt Dich nicht. Frau Dr. Merkel liebt Dich nicht. Präsident Obama liebt Dich nicht. Aber der Gott, der Himmel und Erde geschaffen hat, der liebt Dich. Er schenkte Dir Fähigkeiten und Gaben, wie er sie auch mir und anderen schenkte. Aber wozu schenkte Er uns Fähigkeiten und Begabungen?
Ich denke, dass wir damit uns und andere beschenken. Man nennt es Selbstliebe und Nächstenliebe.
Wir tun uns Gutes und dem anderen Menschen auch.

Wozu ist ein Werkzeugkasten gut? Er ist immer nutzlos, solange wir ihn nicht nutzen. In Deinem Werkzeugkasten sind viele Werkzeuge, Fähigkeiten und Gaben. Ich vermute mal, die liegen verstreut unter irgendeinem Krempel in Deiner Wohnung und Du siehst sie nicht, weil Du nicht aufräumst.

Und so ist es wichtig, dass wir unser Leben aufräumen. Stückchen für Stückchen. Der Mensch, der wir sind, soll gut leben und nicht in so einer unaufgeräumten und ungemütlichen Bude. Das hat dieser Mensch nicht verdient. Zeige dem Menschen, der Du bist, dass er eine aufgeräumte Bude haben soll. Das ist eine von vielen Liebestaten, die Du durchführen kannst. Liebe hat nicht nur was mit Worten zu tun, sondern mit Taten. Sobald Du anfängst, für Dich Gutes zu tun und Dich nicht gehen zu lassen, zeigst Du dass Du erkannt hast, dass Du liebenswert bist. Hast Du erstmal erkannt - und praktiziert - dass Du liebenswert bist - werden das auch andere Menschen erkennen. Deine Welt wird sich wunderbar verändern - zum Guten. Echt!

LG, Nordrheiner

Hallo , ich kann verstehen , wie du dich fühlst . Zwar ist mir nicht so was schlimmes in der Kinderheit widerfahren, wie bei dir . Auch wurde ich bisher nicht mit dem Tod konfrontiert . Dennoch erlebe ich grad auch eine schwere Phase in meinen Leben , wo ich nicht weiß , was aus meinem Leben werden soll :/ ich weiß nicht ,wo ich anfangen soll , woher ich eine Stütze bekommen soll . Es fühlt sich einfach schrecklich an . Ich denke, als Außenstehende,dass dir Sport sehr stark helfen wird , um dein Körpergefühl und Selbstbewusstsein /Geist zu stärken . Am Anfang wirst du dich schämen , dich zwar abscheulich finden, wenn du ins Fitnessstudio gehst, aber mit der Zeit , wirst du , wenn du eine Veränderung siehst , dran bleiben. Mach das einfach für dich selbst. Fang mit 5 Minuten Bewegung am Tag an und steigere dich pro Tag um 5 Minuten . Hör auf dich mit Diäten zu quälen . Iss immer Einwenig weniger am tag. Du magst zwar faul und hässlich sein , aber das ist dein IST- Zustand .Das muss in einem Jahr nicht so sein . Wenn sonst bei dir alles gut läuft und du dich nach einem Partner sehnst, dann akzeptiere einfach, dass es so ist. Sei froh dass du bisher Liebeskummer , Hintergangen werden etc. noch nicht erleben musstest. Lerne dich selbst kennen und suche dir danach den Mann fürs Leben aus . Dass du Angst hast vor dem glücklich sein hast, das kann ich teilweise auch verstehen . So was läuft unbewusst ab . Dein Gehirn hat bestimmt eine Blockade und kann sich nicht fallen lassen . Villeivht müssen wir mehr vertrauen haben .....

Hallo Xaomao,


was Dir passiert ist, ist schrecklich und verändert einen ganz sicher. Du hast mein ganzes Mitgefühl, aber leider nützt Dir das herzlich wenig. Ich würde Dir gerne ein Geheimrezept verraten, aber für Deinen und aller anderen Menschen Weg gibt es das nicht. Denn die von Dir gewünschten Änderungen in Deinem Leben setzen sich aus vielen, vielen Einzelentscheidungen zusammen, wie @Nordrheiner es schon geschrieben hat. Es sind gerade die äußerlichen Kleinigkeiten (Zimmer aufräumen, anders Essen, die Kleidung in Ordnung halten, sich etwas Gutes tun, Platz für etwas Neues schaffen, etwas machen, das man noch nie oder schon lange nicht mehr gemacht hat und das Dich freut, usw.) die sich auf das innere Befinden positiv auswirken, sodass eine Wechselwirkung einsetzen kann. Bist Du zufriedener, kannst Du mehr zufriedenstellende Projekte angehen, die Dich wiederum gelassener und zufriedener machen. Damit schaffst Du mehr Stabilität im Inneren und auch in Deinem Umfeld. Ja, das klingt vielleicht etwas spießig, ist es aber nicht. Was Du Dir selbst antust oder auch nicht, zeigt Wirkung.

Du veränderst Deine Welt und Deine eigenen Ansichten nicht mit einer einzigen großen Anstrengung. Das ist es, was die Abnehm-Industrie einen glauben lassen möchte. Aber jeden Tag stehst Du vor vielen Entscheidungen: nehm ich die Treppe oder den Aufzug, hau ich mich auf´s Sofa oder mach ich Übungen, usw. Einige dieser Chancen kann frau/man ruhig sausen lassen, aber je lauter das Sausenlassen wird, um so schneller geht es in die falsche Richtung. Da sage ich Dir sicherlich nichts Neues.

Also verändere viele kleine Entscheidungen in Deinem Leben: gönne einer Pflanze in Deiner Wohnung einen neuen Topf mit guter Erde, sie wird besser wachsen. Geh das Klo gründlich putzen (Sorry, soll keine Unterstellung sein, ich weiß nicht, wie Dein Wohnung aussieht. Der Mensch geht allzu oft von sich selbst aus). Leg einen Fastenabend ein, kauf was Leckeres und Gesundes zum Essen. Ja, oh ja, zu allesdem hast Du immer und immer wieder weder Bock, noch Lust, noch Grund, noch ... was auch immer. Geht mir auch jeden Tag so. Aber das ist der Preis, den die Veränderung Dich kostet: Du musst Deinem inneren Schweinehund tief in die Augen schauen, ihn lieb über den Kopf streicheln und ihm in aller Freundschaft sagen: "Und wer fragt Dich denn um Deine Meinung?!".

Ja, Du schämst Dich, Dir ist elend zumute und jede vermüllte Ecke murmelt: "Du kriegst mich nie wieder los", aber das stimmt nicht. Folgende Tipps helfen vielleicht:
- Nimm einfach 2-3 Sachen, die Du nicht mehr brauchst und wirf sie einfach weg. Punkt. Und wenn Dir noch etwas ins Auge fällt, dann gleich weg damit. Das reicht für heute.
- Versuch den Rat mit der umgetopften Pflanze. Damit tust Du für diese Pfanze etwas wirklich Gutes. Stimmt, Du must Erde kaufen. Was ist mit einem schöneren Topf? Hetz Dich nicht, plag Dich nicht damit, erzwing es nicht. Es soll wenigsten ein ganz klein wenig Spaß machen, etwas Gutes für etwas Lebendiges zu tun.
- Informiere Dich über körperliche Übungen, die Du zuhause machen kannst. Immer wieder 5 oder 10 Minuten, das ist viel mehr, als nichts.
- Du musst nicht jemand anderes werden, Du hast alles, was Du brauchst. Aber Du weist noch nicht alles über Dich, noch lange nicht, glaub es mir. Ich bin jetzt 56 und entdecke immer wieder etwas Neues. Auf manche meiner "Stärken" würde ich gerne verzichten, aber so ist das eben mit den Geschenken.
- Manches braucht Zeit und Deine Geduld und dann noch mehr Geduld.
- Das sind keine Strafarbeiten oder eine endlose Beweiskette, was Du und ich bisher in unserem Leben falsch gemacht haben. Das ist ein kleines Abenteuer, ein Spaziergang durch einen geheimnisvollen Garten, ein Stückchen Ostern mit Zaubereiern, eine Holstunde, das ist was Gutes, das Dein Leben verändert und verbessert.
- Du machst offensichtlich viele Dinge richtig, sonst hättest Du kein Auto, keine Wohnung und keinen Job. Ja, er mag Dir nicht viel bedeuten, aber er ernährt Dich und schafft Dir damit eine Plattform, auf die Du aufbauen kannst. Sieh genau hin! Es gibt Gutes und Richtiges in Deinem Leben. Auch das verdient Deine Anerkennung und Deine Wertschätzung. Du kannst etwas, was so manch anderer nicht auf die Reihe bringt. Werte Dich nicht selbst ab.
- Du schreibst, dass Du nicht richtig auf die Beine kommst, und ich weiß, was Du damit meinst. Aber, meine Liebe, das stimmt offensichtlich nicht. DU stehst auf Deinen beiden Beinen, gehst einem Job nach, bestreitest Deinen Lebensunterhalt. Das ist schon was. Dafür hast Du Deinen und meinen Respekt verdient. Siehst Du das Problem mit dem halb vollen und halb leeren Glas? Was wahr ist, darf ruhig auch wahr bleiben und vor allem, wenn es so dicht vor Deiner Nase ist.

Was Du schreibst, mag aus Deiner gerade verdunkelten Sicht alles stimmen. Aber manches stimmt auch wieder nicht, weil Dein Blickwinkel das Gute in Deinem Leben verzerrt darstellt. Niemand "ist" ein Enzelgänger, wir werden dazu und können das auch wieder ändern. Manchmal bin ich sehr gerne ein Einzelgänger, Du nicht?

Worauf konzentrierst DU Dich? Setze Deinen Focus auf die funktionierenden Dinge und treibe diese voran. Das bringt Dich weiter. Mit manchen unserer Fehler müssen wir manchmal leben, oder jemanden suchen, der uns damit weiterhilft. Sonst gäbe es keine Steuerberater, Babysitter, Maler, Gärtner, Haushaltshilfen, usw.

Du bist zu etwas gut, hör auf einen solchen Quatsch zu behaupten, hör einfach auf damit! Du kannst schreiben, Du bist offensichtlich recht ehrlich und offen Dir selbst gegenüber und belügst Dich nicht selbst. Du erkennst Zusammenhänge und die Folgen Deiner Entscheidungen. Wenn Du Deinem Leben durch eine Folge von neuen und neu ausgerichteten Entscheidungen keine neue Richtung gibst, dann kann das leider niemand. Wenn Du Deine Hände in einer dunklen Nacht an einem Feuer wärmen willst, dann zünde ein Feuer der Hoffnung an. Ohne Hoffnung und ohne ein ganz kleines Stück eines Wunsches wirst Du weiter Dreck fressen.

Mach jetzt gleich einen Versuch, und morgen wieder einen oder auch zwei. Vergleiche Dich nicht mit anderen, das funktioniert nicht. Vergiss diese Vergleiche. Mach es für Dich, mach es auf Deine Weise. Du würdest einen kleinen Hund sicher nicht verhungern lassen?! Warum läßt Du Dich seelisch hungern?

Alles Gute und hab ein ganz kleines Stückchen Hoffnung, damit fängt es an.

Danke schon mal für die Antworten.
Wie ich schon am Anfang sagte bin ich in Behandlung und gebe auch mein Bestes um mich, bzw meine Einstellung zu ändern.
Ich mache Pilates, gehe jeden Abend (wenn es nicht in strömen regnet) um den Block.
Esse mehr Obst, nach sechs gibt es nichts mehr.
Kleidung und Aussehen sind wenigstens Sauber und gepflegt. Nach Aussen muss ja alles gut aussehen.
Mein Arbeitgeber und die Kollegen wissen Bescheid. Das heißt aber nicht das sie damit umgehen können. Sie sind wohl überfordert. Und deswegen zeige ich auf der Arbeit wenig von meinem Leiden.
Es wird halt nicht gewünscht das ich zeige wenn es mir schlecht geht... Obwohl gesagt wurde ich soll es ruhig sagen, damit Rücksicht genommen wird *augenroll*
Ich versuche wieder Spaß an Hobbys zu bekommen... Doch alles was ich sehe ist dann Müll. Nicht gut genug.
Ich weiß es ist nicht so und Hobbys sollten einfach nur Spaß machen. Tun Sie aber nicht.
Ich gehe auf Tuchfühlung mit meinem Inneren Selbst. Es ist ein Tieger an Ketten. Wund und gebrochen. Mein inneres Kind ist tief begraben in dem Wald wo alles geschah.
Beide, Tieger und Kind sind ich selbst. Nur habe ich mich wohl solange Konditioniert, dass beide fast tot sind.

Doch keiner will mich sehen. So kommt es mir vor... Oder will ich mich nicht zeigen?
Zu oft wurde ich verletzt.

X.

=Xaomao;3177021
Doch keiner will mich sehen. So kommt es mir vor... Oder will ich mich nicht zeigen?
Zu oft wurde ich verletzt.

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Was meinst du mit sehen; wie es dir ( innerlich )geht?
Du machst dich angreifbar und verletzlich, wenn du schwach bist und es zugibst, ist das deine Angst.
Verletzt wird jeder, ist nur die Frage was ich zulasse und wie ich damit umgehe.
Ob ich es als Verletzung sehe oder als Anreiz Fehler / Defizite zu erkennen und etwas zu ändern.
Ob du es als dein Potential siehst etwas ändern zu könne oder nur als Kritik von andern.
Stärken und Schwächen; Umgang mit eigen Fehlern, heißt sich auf seine Stärken zu konzentrieren , nicht darin zu verharren was nicht geht.
Uns fällt es manchmal schwer, die eigenen Stärken zu sehen.
Wir neigen eher dazu, unsere Fähigkeiten und Leistungen zu unterschätzen.
Es geht also darum, sich zuerst seiner Stärken bewusst zu werden.
Denn konzentrierst du dich primär auf deine Schwächen und versuchst, diese auszumerzen, kostet das sehr viel Energie.
Mit viel Aufwand und Energie kann man aus einer Schwäche maximal gute Durchschnittlichkeit auf einem Gebiet erreichen.