Ich würde eher sagen, dass Acedia andere Nebenwirkungen mit sich bringen kann,
wie zB Narzissmus.
Kann man durchaus so interpretieren. Ich hab Narzissmus immer irgendwie als eine Krankheit betrachtet, weil insbesondere gescheiterte Narzisten durchaus sehr darunter leiden, aber trotzdem oft nicht ohne fremde Hilfe aus der Nummer raus kommen. Gedanklich grenzt das für mich an einen (Größen-)Wahn.
Und mit Krankheit, wie z.B. Depressionen ja auch, verbinde ich eine gewisse Unschuld und weniger eine bewusste (und damit schuldfähige) Entscheidung. Die Leute können halt nicht anders. Deswegen fiel es für mich nicht unter eine Sünde, weil ich wie gesagt damit auch eine Schuldfähigkeit verbinde.
Jemand der es wirklich nicht besser weiß und sich mit aller Kraft redlich bemüht hat, kann z.B. in meinem Weltbild keine Sünde begehen. Juristisch sieht das dagegen natürlich schon ganz anders aus, aber ich denke wir sprechen hier ja von Moral.
Generell finde ich das Thema Narzissmus sehr interessant, da solche Leute auf manche Menschen aufgrund ihres unerschütterlichen Selbstbewusstseins offenbar sehr überzeugend wirken. Es kommt ihnen nicht einmal in den Sinn dass sie falsch liegen können und die Selbstreflexion ist sogar soweit ausgehebelt, dass ihre eigenen Erinnerungen nachträglich umdichten und damit zu komplett abweichenden Interpretationen kommen.
Es dürfte dabei sehr individuell sein wie viel dieser Selbstmanipulation sich noch im bewussten Spektrum befindet.
Laut einer Studie hat der Narzissmus in den letzten Jahrzehnten erheblich zugenommen, über die Gründe dafür kann man trefflich spekulieren. Gerade unter jüngeren Menschen sei dies der Fall und der erste Eintritt ins Arbeitsleben sei dann auch oft gleichzeitig eine Ernüchterung oder sogar tiefer Fall mit hartem Aufprall in der Realität.
Toleranz ist für mich die Grenze wie viel jemand bereit ist etwas hinzunehmen, bevor er/sie Widerspruch leistet. Etwas das man akzeptiert muss man nicht tolerieren. Je weniger man sich um etwas schert, desto toleranter.
Wer sich ein Haustier anschafft sollte von vorn herein akzeptieren, dass das Tier Zeit und Aufmerksamkeit fordert. Dass einen das Tier nachts mal weckt mag man tolerieren, dass es die Kardiene aufisst dann schon nicht mehr. Je nach dem wie tolerant man halt ist (und ob man die von der Schwiegermutter geschenkte Kardiene eh wegwerfen wollte...).