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Warum wird man immer wieder Mobbingopfer?

  • Starter*in Starter*in Runalin
  • Datum Start Datum Start
dass niemand auch nur ansatzweise sich mal mit den Studien von Leymann auseinander gesetzt hat


Ich hab meine Abschlussarbeit über das Thema geschrieben und eine 1,2 bekommen.
Am Ende der Abgabe saß ich im Auto und habe bitterlich heulen müssen und das lag nicht daran, dass mir der Arbeitsprozess schwer fiel, sondern dass ich 9 Wochen in der Dauerschleife mit meiner Vergangenheit konfrontiert wurde.
Es ist nicht zu empfehlen, auch wenn es mir hinterher besser als vorher ging.
Es war schon fast Selbstzerstörung. Ich wollte es aber so, weil ich ein Stück weit auch meine Vergangenheit aufarbeiten wollte und wissen wollte, was bisher getan wird.


Mein wichtigstes Fazit war: Es kann jeden treffen und niemand ist Schuld.

Jetzt könnte man sagen, ja gerade wenn du so abgeschnitten hast müsstest du ja wissen wie du damit umgehst, aber Theorie und Praxis sind nicht das Gleiche.
Im Kopf ist das alles auch klar, aber wir Menschen sind leider keine Maschinen.

Es gibt auch Langzeitstudien, an denen ich offen gesagt gerne teil genommen hätte. Wenn man sich die Langzeitstudien ansieht, wird es einem richtig gruselig.

Depressionen, Angststörungen, Panikattacken. Das muss aufhören. Auch das Gesundheitssystem sollte eigentlich daran interessiert sein, dass kleine Menschen nicht zu kranken Erwachsenen werden. Deshalb bräuchten wir noch mehr Sozialpädagogen an Schulen und in Beratungsstellen.

Ich bin bis heute Abend erstmal off. Muss zum Kinderfest. Heute ist ja der 1. Juni.
 
Ich wurde früher in meiner ganzen Schulzeit auch gemobbt. Nicht nur in der Schule auch am Bahnhof und auch von Kindern, der anderen Schulen (es hat sich dort in der Region rum gesprochen) und meine Geschwister, die ein paar Stufen höher waren, haben weg geguckt und die Mobber machen lassen bzw. mich selbst weg geschickt, wenn ich mich zu ihnen gestellt hatte.
Ein Jahr wars besonders schlimm. Mir wurden aus dem Ranzen ein paar Dinge geklaut und ich wurde angebettelt bzw gezwungen mein Taschengeld abzugeben und ein paar Kinder mit Süßigkeiten zu versorgen.

Mit 20 habe ich einige mal wieder getroffen und weil ich auf einem Event gearbeitet habe und sie Gäste waren, die bei mir bestellen wollten, habe ich sie warten lassen und denen mal ordentlich nach der Feier die Meinung gesagt - vor versammelter Mannschaft. Es hat mich enorme Überwindung gekostet weil sie mich ja noch ausgelacht haben zu Anfang aber danach hat sich keiner mehr von den Idioten in meiner Nähe getraut. 😉😉


Und heute? Bin ich total das Gegenteil von dem, wie ich früher war. Habe mein Selbstbewußtsein gestärkt, würde immer wieder in die Offensive gehen um mich zu verteidigen oder den Mobbern/Tratschern ebenso mal zurück geben.
Es hat sich dort auch wieder Mal herum gesprochen, dass ich eine starke Person bin und die Tratschmäuler von damals sind ruhig geworden.
 
Hier passt der Artikel sehr schön, den ich gepostet habe.
Therapeuten tun sich oft deshalb sehr schwer, weil Mobbing mit den Folgen kein Störungsbild hat und unter Anpassungstörung läuft. Ich hab das selbst erlebt und auch bei einer Kollegin, die als Therapeutin arbeitet gesehen.
Die Therapeutin, die ich als Kollegin hatte meinte selbst, na die Gemobbten sind oft selbst schuld.

Wenn du dann noch merkst, dass dir nicht mal der Therapeut helfen kann, dann geht's dir noch schlechter.
Das Mädchen, das bei ihr in Therapie war hat dann auch abgebrochen (also die Therapie) und ich kann es ihr bis heute nicht verdenken.
Es gibt Therapeuten, die sehr empathisch sind, aber auch schwarze Schafe.

Es gibt aber auch Therapeuten und zwar Psychotherapeuten und nicht selbsternannte angebliche Therapeuten, die in den meisten Fällen zur Anzeige raten und den Menschen, die gemobbt werden insofern helfen , daß sie ihnen Strategien an die Hand geben, wie sie lernen damit umzugehen und später bei der Umsetzung des gelernten Umgehens zur Seite stehen.

Es gibt natürlich auch korrupte Polizisten und es gibt sicherlich auch brandstiftende Feuerwehrleute aber die sind klar in der Unterzahl, so wie es die Psychotherapeuten sind, die den Mobbingopfern erzählen sie seien selbst schuld , da sie es nun einmal nachweislich nicht sind.

Denn wären sie selbst schuld , würden nicht die Täter verurteilt werden, sondern die Mobbingopfer , mobbing wäre kein Straftatbestand , sondern gemobnbbt zu werden einer , nur mal so zum nachdenken, für die , die mal wieder nicht begreifen, wie die Realität läuft.
 
Ich verhalte mich bei Menschen zwischen 18 bis 30 extrem unsicher und bin dann extrem gehemmt.
Das führt dazu, dass ich unsicher werde, stottere, mich unsicher gebe, zurückhaltend und still bin.
Und ich bin zu lieb. Sage zu allem immer ja und Amen.
Der Kopf weiß es, aber der Körper kann es nicht ablegen.

Einige Menschen (auch Studenten) mögen offenbar keine Kommilitonen, die dementsprechend anders sind.

Was mir hier zu Gute kommt ist, dass die Strukturen an der Uni nicht so verbindlich wie an der Schule sind. Man sieht sich nur einmal die Woche für 2 Stunden (bestimmte Leute) und dadurch entsteht Mobbing schleppender.

Das kommt mir sehr zu gute. Genauso wie jetzt ging es aber früher auch los.

Momentan von Mobbing zu sprechen ist vielleicht zu früh, aber ich merke, dass schlecht über mich geredet wird und es wurde mir von jemandem der mich wohl mag von hinten zugetragen. Man merkt es an Blicken, Gesten.
Ich nehme an, es liegt an meiner Art vieles abzunicken und mich unsicher zu geben.

Momentan habe ich auf Arbeit einen Kollegen, der wirklich ganz toll ist und eine Kollegin, die auch sehr nett ist. Mich kann es bei der nächsten Stelle aber auch anders erwischen.

Man wird extrem sensibel, wenn man einmal durch die Hölle gegangen ist. Das ist wie bei einer Belastungsstörung, wenn jemand sich von hinten anschleicht und man zuckt zusammen und dabei war es vielleicht nur ein Nachbar oder ein Briefträger. Man hat aber schlechte Erfahrungen gemacht und wird extrem sensibel.


Dazu: Ist es nicht egal, ob andere deine Art "komisch" finden? Das ist erstmal völlig egal, deinen Wert nimmt das nicht! Dann magst du sie doch vielleicht selbst nicht, weil sie zu dämlich sind, hinter die Fassade zu blicken. Oder weil sie zu oberflächlich sind. Oder was auch immer. Zählt deine Meinung weniger als die anderer? Nein.

Ich denke, ich weiß wo dein Problem liegt. Tatsächlich in den Folgen des Mobbings, nämlich, dass du dich und deinen Wert wirklich infrage stellst. Du hast verinnerlicht, dass mit dir etwas nicht stimmt, dass du irgendwie falsch bist und es quasi "berechtigt" ist, dass man dich ablehnt. Dass das zu deiner Identität gehört, komisch und abgewertet zu sein. Aber genau das ist nicht der Fall!
Du hast den Leuten das Bild von dir, das sie dir geben wollten, schlicht abgekauft und es übernommen. Das ist das Problem und das ist das, was du spürst. Das ist deine Angst und das sind deine schlechten Gefühle.

Wird ein Geldschein wertlos, nur weil er beschmutzt wurde? Nein. Es gibt da eine kleine Geschichte dazu.


Ich kann extrem gut verstehen, dass dich das runterzieht, wenn du denkst, dass "nicht mal" ein Therapeut dir helfen kann. Aber es gibt Therapeuten, die dir helfen können. Zugegeben, sie sind selten. Aber es gibt schon gute Therapeuten. Google doch mal, ob du Therapeuten findest, die sich auf das Thema spezialisiert haben. Es gibt auch Mobbing-Beratungsstellen.

Alles ist gut.
 
Tatsächlich in den Folgen des Mobbings, nämlich, dass du dich und deinen Wert wirklich infrage stellst. Du hast verinnerlicht, dass mit dir etwas nicht stimmt, dass du irgendwie falsch bist und es quasi "berechtigt" ist, dass man dich ablehnt.

Danke für diese ehrlichen Worte, auch wenn sie schmerzen. Genauso ist es. Bei mir ging das Jahre und leider hat mich meine Familie nicht wirklich unterstützt und eher das Gegenteil beigetragen

Meine Mutter vertrat die Meinung "Die anderen haben Recht. Änder was an dir. Kein Wunder, dass dich jeder mobbt."

Mein Vater war passiv und dann irgendwann ganz von der Bildfläche verschwunden. Ich glaube, meine Mutter hat mir da nicht gut getan und es ist noch härter, wenn man es von der eigenen Mutter hört.
 
Wenn ich mit der genannten für mich schlimmen Zielgruppe zusammen komme (besonders wenn es viele Studenten oder Leute in meiner Altersgruppe sind) geht folgender Film ab:

Kopfkino geht los und Gedankenrasen:

"Ich bin scheiße, hässlich, nichts wert, kann nichts, bekomme nichts auf die Reihe, bin ein Loser. Wie ich jetzt schon wieder aussehe, rede... Meine Stimme ist zu leise. Was die Anderen denken? Ich bin nichts wert, mich kann man nicht lieben. Ich bin einfach nicht liebenswert."

Ich nehme dann auch eine entsprechende Körperhaltung ein und weiche Blicken auf, gehe leicht gebückt und schaue Andere nicht an. Mein Blick geht oft nach unten .

Und das ist nur der eine Teil. Fragt nicht, was abgeht, wenn ich mit Männern zusammen bin. Ich kann denen nicht mal in die Augen sehen oder mir in der Öffentlichkeit die Haare kämmen.

Manchmal hab ich gute Tage, in denen ich denke es wird alles gut. Aber viele sind auch sehr dunkel und schlecht.

Ich denke manchmal: Vielleicht wird es besser wenn ich ein Schlückchen Alkohol denke, aber da kommt dann gleich das Gewissen: Fang bloß nicht an zu saufen. Nachher merkst du, du wirst dadurch ungehemmter und trinkst dauerhaft.

Ich glaube die verheerende Kombi waren meine Mutter, die viel an meinem Selbstwert kaputt gemacht hat in Kombi mit dem Mobbing über Jahre. Ich bin psychisch ein ziemliches Wrack und bewundere mich in seichten Momenten selbst dafür, dass ich noch nicht alles hin geschmissen habe und trotzdem morgen aufstehe.

Ich bin übrigens dankbar, dass ich das schreiben kann und euch nicht in die Augen sehen und das erzählen muss. Weiß nicht ob ich das können würde. Danke dafür.
 
Wenn ich mit der genannten für mich schlimmen Zielgruppe zusammen komme (besonders wenn es viele Studenten oder Leute in meiner Altersgruppe sind) geht folgender Film ab:

Kopfkino geht los und Gedankenrasen:

"Ich bin scheiße, hässlich, nichts wert, kann nichts, bekomme nichts auf die Reihe, bin ein Loser. Wie ich jetzt schon wieder aussehe, rede... Meine Stimme ist zu leise. Was die Anderen denken? Ich bin nichts wert, mich kann man nicht lieben. Ich bin einfach nicht liebenswert."

Ich nehme dann auch eine entsprechende Körperhaltung ein und weiche Blicken auf, gehe leicht gebückt und schaue Andere nicht an. Mein Blick geht oft nach unten .

Und das ist nur der eine Teil. Fragt nicht, was abgeht, wenn ich mit Männern zusammen bin. Ich kann denen nicht mal in die Augen sehen oder mir in der Öffentlichkeit die Haare kämmen.

Manchmal hab ich gute Tage, in denen ich denke es wird alles gut. Aber viele sind auch sehr dunkel und schlecht.

Ich denke manchmal: Vielleicht wird es besser wenn ich ein Schlückchen Alkohol denke, aber da kommt dann gleich das Gewissen: Fang bloß nicht an zu saufen. Nachher merkst du, du wirst dadurch ungehemmter und trinkst dauerhaft.

Ich glaube die verheerende Kombi waren meine Mutter, die viel an meinem Selbstwert kaputt gemacht hat in Kombi mit dem Mobbing über Jahre. Ich bin psychisch ein ziemliches Wrack und bewundere mich in seichten Momenten selbst dafür, dass ich noch nicht alles hin geschmissen habe und trotzdem morgen aufstehe.

Ich bin übrigens dankbar, dass ich das schreiben kann und euch nicht in die Augen sehen und das erzählen muss. Weiß nicht ob ich das können würde. Danke dafür.

Was das in die Augen schauen betrifft da habe ich einen Trick für dich, wenn du dein Gegenüber auf die Nasenspitze schaust dann merkt er das nicht er denkt, bzw. es sieht für ihn so aus als würdest du ihn in die Augen schauen.

Ich mag das auch nicht, ich habe früher als Kind meinen Puppen immer den Kopf rumgedreht, Augen sowie Gesichter haben für mich was bedrohliches. Ich weis aber woran das liegt.
 
Zuletzt bearbeitet:
@Kimi Onawa: Danke. Ja das Gefühl hab ich auch, aber ob ich das irgendwann noch im Leben bekomme ist ne andere Sache.
Danke auf jeden Fall

@Ondina: Hey, der Tipp ist super gut. Vielen Dank dafür. Werde ich heute gleich ausprobieren.


Liebe Leute,

an dieser Stelle möchte ich euch ganz lieb danken. Bitte gebt weiterhin Tipps und Ratschläge, denn vielleicht lesen hier auch viele andere mit, die sie gut gebrauchen können.

Ich glaube für mich wird es noch ein weiter Weg. Ich hab grob geschätzt vielleicht ein Viertel des Weges hinter mir. Ob ich irgendwann am Ziel ankomme, oder irgendwo in der Mitte stehen bleibe oder die falsche Abzweigung nehme weiß ich noch nicht. Wichtig ist für mich, dass ich ihn momentan gehe.

Ich bin heute erstmal offline, weil mein Schwesterchen 10 Jahre wird und ich die große Party organisieren muss.
Ich danke euch und wünsche euch einen schönen Tag.
 

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