Genau so. Oft kriegst du das als Außenstehender gar nicht mit. Das geht schon beim Bewerbungsprozess los. Da werden zum Schein 100 Leute eingeladen, obwohl von vornherein feststeht, wer es am Ende wird.
Jo.
In unserer Verwaltung gibts Beurteilungen. Wer also in eine Elitetruppe aufgenommen werden will, braucht eine sehr gute Beurteilung und wird dort auf die nächst höhere Stelle gesetzt. Man darf sich dann wieder neu bewähren.
Da bei neuerlichen Beurteilungen aber -wie zuvor- Quoten zu beachten sind ( denn nicht alle Amtsträger derselben Besoldungsstufe können hervorragend sein), kann es passieren, dass man als erste Beurteilung ein " geht so" bekommt. Wohlgemerkt als Elitemann.
Mit dem "geht so" kann man sich dann wieder woanders hin bewerben, zum Beispiel zum Akten lüften.
Gibt es aber einen, der älter ist und besser Akten lüften kann, so erhält der den Vortritt gegenüber dem Elitemann, bis dieser der beste seines Trüppchens ist, also endlich beurteilungstechnisch mit dem Aktenlüftungsprofi mithalten kann.
Gehört man - wie ich - zu einer Gruppe von Leuten, von denen es von der Demografie her viele gibt, so hat man dann keine Chance, wenn man später erst in die Verwaltung kam, da Gleichaltrige früher da waren und sich länger bewährt haben.
Drum hab ich die Vorgesetzte seit ein paar Jahren gebeten, mir die Beurteilung auf den Rücken gelegt zu überreichen. Zwecks Knicken, Lochen und Abheften.
Nun werde ich jeweils vorher gefragt, ob ich mir die Beurteilungen nicht gleich sparen will. Dürfen dürfte ich es, da eine Beförderung vor der Pension ausgeschlossen ist. Ich brauch also auch keine Beurteilung mehr.
Manchmal hab ich den inneren Eindruck, dass für neue Stellenausschreibungen Voraussetzungen gebündelt werden, die - o Wunder - insgesamt nur auf die Qualifikationen einer Person passen können.
Die Auswahl erfolgt natürlich nach Eignung und Befähigung, daher kann es bei anders qualifizierten Mitarbeiter daran mangeln - und man muss ihnen leider Gottes absagen...