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Warum werden oft Leute mit mangelnder Führungskompetenz befördert?

Holunderzweig

Aktives Mitglied
Oft checkt man die Verwandtschaftsbeziehungen gar nicht.
Oder Freunderlwirtschaft, wie man bei uns in Österreich sagt.

Man empfielt gegen eine Gefälligkeit jemanden und alle anderen Mitbewerber werden unter den Tisch gekehrt. Oder auch nicht, wie bei uns jetzt der Fall war. Jemand nannte sich schon Nachfolger vom Chef, der in Pension ging, er wurde mir bereits als nächster Chef vorgestellt, nun kams anders. Ich bin sehr froh, denn dieser ist Top, der andere wäre ein echter Flop gewesen. Der sitzt nun da mit langem Gesicht.. war der überheblich, war dieser arrogant, das gönne ich ihm jetzt.
 

Luna_New

Aktives Mitglied
Oder Freunderlwirtschaft, wie man bei uns in Österreich sagt.

Man empfielt gegen eine Gefälligkeit jemanden und alle anderen Mitbewerber werden unter den Tisch gekehrt. Oder auch nicht, wie bei uns jetzt der Fall war. Jemand nannte sich schon Nachfolger vom Chef, der in Pension ging, er wurde mir bereits als nächster Chef vorgestellt, nun kams anders. Ich bin sehr froh, denn dieser ist Top, der andere wäre ein echter Flop gewesen. Der sitzt nun da mit langem Gesicht.. war der überheblich, war dieser arrogant, das gönne ich ihm jetzt.
Genau so. Oft kriegst du das als Außenstehender gar nicht mit. Das geht schon beim Bewerbungsprozess los. Da werden zum Schein 100 Leute eingeladen, obwohl von vornherein feststeht, wer es am Ende wird.
 

Piepel

Aktives Mitglied
Genau so. Oft kriegst du das als Außenstehender gar nicht mit. Das geht schon beim Bewerbungsprozess los. Da werden zum Schein 100 Leute eingeladen, obwohl von vornherein feststeht, wer es am Ende wird.
Jo.
In unserer Verwaltung gibts Beurteilungen. Wer also in eine Elitetruppe aufgenommen werden will, braucht eine sehr gute Beurteilung und wird dort auf die nächst höhere Stelle gesetzt. Man darf sich dann wieder neu bewähren.
Da bei neuerlichen Beurteilungen aber -wie zuvor- Quoten zu beachten sind ( denn nicht alle Amtsträger derselben Besoldungsstufe können hervorragend sein), kann es passieren, dass man als erste Beurteilung ein " geht so" bekommt. Wohlgemerkt als Elitemann.
Mit dem "geht so" kann man sich dann wieder woanders hin bewerben, zum Beispiel zum Akten lüften.
Gibt es aber einen, der älter ist und besser Akten lüften kann, so erhält der den Vortritt gegenüber dem Elitemann, bis dieser der beste seines Trüppchens ist, also endlich beurteilungstechnisch mit dem Aktenlüftungsprofi mithalten kann.

Gehört man - wie ich - zu einer Gruppe von Leuten, von denen es von der Demografie her viele gibt, so hat man dann keine Chance, wenn man später erst in die Verwaltung kam, da Gleichaltrige früher da waren und sich länger bewährt haben.
Drum hab ich die Vorgesetzte seit ein paar Jahren gebeten, mir die Beurteilung auf den Rücken gelegt zu überreichen. Zwecks Knicken, Lochen und Abheften.
Nun werde ich jeweils vorher gefragt, ob ich mir die Beurteilungen nicht gleich sparen will. Dürfen dürfte ich es, da eine Beförderung vor der Pension ausgeschlossen ist. Ich brauch also auch keine Beurteilung mehr.

Manchmal hab ich den inneren Eindruck, dass für neue Stellenausschreibungen Voraussetzungen gebündelt werden, die - o Wunder - insgesamt nur auf die Qualifikationen einer Person passen können.
Die Auswahl erfolgt natürlich nach Eignung und Befähigung, daher kann es bei anders qualifizierten Mitarbeiter daran mangeln - und man muss ihnen leider Gottes absagen...
 
Zuletzt bearbeitet:

Holunderzweig

Aktives Mitglied
Jo.
In unserer Verwaltung gibts Beurteilungen. Wer also in eine Elitetruppe aufgenommen werden will, braucht eine sehr gute Beurteilung und wird dort auf die nächst höhere Stelle gesetzt. Man darf sich dann wieder neu bewähren.
Da bei neuerlichen Beurteilungen aber -wie zuvor- Quoten zu beachten sind ( denn nicht alle Amtsträger derselben Besoldungsstufe können hervorragend sein), kann es passieren, dass man als erste Beurteilung ein " geht so" bekommt. Wohlgemerkt als Elitemann.
Mit dem "geht so" kann man sich dann wieder woanders hin bewerben, zum Beispiel zum Akten lüften.
Gibt es aber einen, der älter ist und besser Akten lüften kann, so erhält der den Vortritt gegenüber dem Elitemann, bis dieser der beste seines Trüppchens ist, also endlich beurteilungstechnisch mit dem Aktenlüftungsprofi mithalten kann.

Manchmal hab ich den inneren Eindruck, dass für neue Stellenausschreibungen Voraussetzungen gebündelt werden, die - o Wunder - insgesamt nur auf die Qualifikationen einer Person passen können.
Die Auswahl erfolgt natürlich nach Eignung und Befähigung, daher kann es bei anders qualifizierten Mitarbeiter daran mangeln - und man muss ihnen leider Gottes absagen...
Gut der, der sich gut verkaufen kann und diese Machenschaften für sich nutzen versteht.
Zugleich, man braucht nirgendwo bleiben, wo man Magenkrämpfe hat.
Oder, man bleibt Aktenlüfter und macht das Beste draus.

In einem Forum gab jemand seit ewiger Zeit bekannt, wie sehr er seine Arbeit hasst, welche Tabletten er schon nimmt, um diese zu packen. Nun ja, ist da der Job schuld?
 

Andreas900

Sehr aktives Mitglied
Mögliche Erklärungsansätze:

1. Das Peter Prinzip
Man wird befördert bis zum maximalen Grad seiner Inkompetenz. Anders gesagt: Man wird befördert solange man seinen aktuellen Job gut auch, auch wenn man für den nächsthöheren Karriereschritt nicht geeignet ist.

2. Abweichende Wahrnehmung
Es kann sein, dass deine Wahrnehmung getrübt ist, weil du die beförderte Person nicht magst oder lieber selber befördert worden wärest. So siehst du gezielt die negativen Seiten aber nicht die Positiven. Der Chef hat einen anderen Blick und mitunter andere Prioritäten. Er will vielleicht nicht den besten Teamplayer befördern oder die beste Führungskraft sondern die Person, der er am meisten vertraut oder andere dir nicht bekannte Gründe.

3. Schlechte Selbstdarstellung
Immer wieder üblich: Der kleine fleißige Arbeiter, der immer gute Arbeit macht und deswegen erwartet irgendwann durch eine Beförderung belohnt zu werden. Er verhält sich aber unauffällig, fragt nicht aktiv nach Möglichkeiten und schiebt sich auch nie in den Vordergrund. Er ist ein guter Teamplayer, aber gerade deswegen belässt man ihn wo er ist.
Menschen unterschätzen ihre Wirkung nach außen. Manchmal kann ein gutes Auftreten, ein Plausch mit dem Chef oder eine gute Präsentation mehr Wert sein als 10 Jahre fleißige Arbeit.

4. Du willst glauben, dass es ungerecht war
Das Leben fühlt sich schlecht an wenn man einem Konkurrenten unterlegen ist. Das Unterbewusstsein kann einem dann helfen indem es einen suggeriert, dass es ungerecht war. Das meine ich nicht als Anfeindung! Ich kenne das selber. Ich es gewohnt immer einer der besten zu sein. In der Schule, im Studium, in der Ausbildung aber irgendwann hatte ich einen Punkt erreicht an dem eben nur noch die waren, die wie ich in der Vergangenheit immer die Besseren waren und dann war ich nur noch im Mittelfeld. Heute ist es eine harte Erfahrung zu erkennen, dass Menschen, die ich nicht mag, dennoch teils kompetenter und zurecht erfolgreicher sind als ich.
 
G

Gelöscht 119860

Gast
Das mit dem Peter-Prinzip ist mir auch eingefallen. Wobei es bestimmt auch den ein oder anderen Vorgesetzten gibt, der es durchschaut habt und lieber, dem Unternehmen stets dienlich seine beste Mitarbeiter eben NICHT befördern will, weil sie auf ihrer jetzigen Position den besten Job machen und kaum zu ersetzen sind. Möglicherweise trifft das auch auf die TE zu in gewisser Weise.
Könnte das sein, liebe @Klyptaimestra ?
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
G

Gelöscht 126322

Gast
Es kommt darauf an wie der Betrieb organisiert ist und welche Aufgaben ein Teamleiter übernehmen soll. Soll er das Team motivieren und für eine gute Cooperate Identity sorgen? Oder geht es um Absatz?

Es gibt Firmen, denen ist es nicht wichtig, ob sich Mitarbeiter wohlfühlen oder nicht. Vor allen Dingen in Bereichen, wo man schnell Nachschub an Bewerbern hat, die Qualifikation eher gering sein muss, um sich zu bewerben oder ein starker Bewerbermarkt herrscht wird es keine Rolle spielen und der Betrieb wird sich getrost auf den Absatz konzentrieren.

Wie man an einigen Supermarktketten oder im Onlinegroßhandel sieht tut auch ein negatives Image diesbezüglich dem Absatz keinen Schaden. Es wird trotzdem verkauft. Und wieso sollte der Betrieb dann seine Strategie ändern?

Man sollte sich also genau vorab informieren was dem Betrieb wichtig ist, bevor man sich irgendwo bewirbt. Betriebe, die nur auf Absatz aus sind werden entsprechende Schlagworte bereits in der Stellenausschreibung benutzen. Betriebe, die hingegen auf ein Cooperate Identity achten, werden mit Benefits locken, haben eventuell bestimmte Gütesiegel, die sie auf der Website präsentieren, wird die Möglichkeit von Weiterbildungen in den Fokus rücken.

Aber schlussendlich ist natürlich auch das kein Garant dafür, dass bestimmte Mitarbeiter wegen persönlicher Sympathie eher bevorzugt werden als andere.
 

Sofakissen

Aktives Mitglied
Ich denke, es kommt eher auf die Firma an und wie geeignet das obere Management ist.

In meiner aktuellen Firma läuft das recht gut. Bei uns kann man wählen, ob man die Managementlaufbahn oder die Fachlaufbahn gehen möchte. Die Gehälter sind ungefähr gleich, ergo bleiben gute Fachkräfte Fachkräfte und drängeln nicht wegen des Gehaltes für ne Managementlaufbahn, für die sie gar nichts taugen. Wer Manager werden will, wird entsprechend trainiert, erhält nach und nach mehr Verantwortung und es wird auch klipp und klar kommuniziert, wenn die Firma einen nicht für geeignet dafür hält.

Ich kenne aber genug Firmen, da geht es danach, wer sich am besten mit dem Chef versteht. Oder von wem am wenigsten Aktionismus erwartet wird. Da will man keine Teamleiter haben, die für das Team einstehen oder es wagen, schlechte Entscheidungen des oberen Managements anzuzwiefeln. Da soll der Teamleiter lediglich die Bescchwerden des Fußvolkes abfangen, dass das obere Management nicht zu sehr mit seiner Untauglichkeit konfrontiert wird. Er sollte auch gut im Abwiegeln von Gehaltswünschen sein. Wenn er dann noch gut im Manipulieren ist, sodass das Fußvolk möglichst lange nicht merkt, dass sie mittlerweile zum selben Gehalt doppelt so viel arbeiten, dann ist er perfekt. Er sollte "aufmuckende" Mitarbeiter so lange aufs Abstellgleis stellen, bis diese von alleine gehen (egal wie gut sie sind), "brave" soll er dagegen fördern - selbst wenn sie so schlecht sind, dass eigentlich Hopfen und Malz verloren sind.

Auf Dauer schaden sich solche Firmen aber selbst. Denn auf Dauer sucht sich das Fußvolk einen neuen Herren. Genauer gesagt: die Guten suchen sich eine andere Firma, die Schlechten und Faulen bleiben einem meist erhalten. Meine alte Firma geht mittlerweile ordentlich den Bach runter, weil die besten Zugpferde nun die Kärren der Konkurrenz ziehen, während sie selbst sogar Führungskräfte wieder zu Entwicklern degradieren müssen, weil einfach nicht mehr genügend Fachkräfte da sind. Die Kununu-Bewertungen der Ex-Mitarbeiter sorgen zudem erfolgreich dafür, dass das auch so bleibt.
 

sapphyr

Aktives Mitglied
Verallgemeinern fällt mir schwer.
Schon allein, weil ich selbst selbst in einer Führungsposition bin, mag ich kaum glauben, dass NUR ungeeignete Kollegen befördert werden.

Je nach Abteilung wird jedoch auch bei uns sozialen Kompetenzen bei der Besetzung von Führungspositionen ein sehr unterschiedlicher Wert zugemessen.
Ein guter Freund sagte einmal "Leistung ist wie Schönheit. Sie liegt immer im Auge des Betrachters"
Wenn die Verantwortlichen ihren Fokus bei der Wahl der neuen Führungskraft auf ganz andere Qualitäten setzen als es die Mitarbeiter täten, dann sind Unzufriedenheiten m.E. vorprogrammiert.

Dennoch glaube ich, dass man Führung lernen kann (mir zumindest ist mit dem neuen Job keine Superspezialkraft hingezaubert worden) und ein Unternehmen gut daran tut, in die Führungsqualitäten seines Managements zu investieren.
Alles andere rächt sich mittelfristig: Hoher Wechsel, Motivation und Arbeitsergebnisse lassen nach, usw
 
G

Gelöscht 119860

Gast
Ich kenne einen Arbeitgeber, das ist ein Positionswechsel z. B. intern auch nur "ein Level höher, aber schin mit Führungsverantwortung" innerhalb der selben Abteilumg auf eine ausgeschriebene Stelle auch nach z.B. x Jahren des Kompetenzaufbaus schwieriger möglich als diesen Job mit "Jmd. komplett frischem" von extern zu besetzen.
Da stimmen zwar einerseits die positiven Aspekte des Unternehmens wie "work-Life-Balance", viele Freiheiten und viele Weiterbildungsmöglichkeiten, aber aufsteigen von intern ins Management - egal wie lange jmd. dabei ist und wie gut er z.B die Produkte und die Prozesse kennt - tut alles nichts zur Sache.

Gründe? Vielfälltig. Von "vorgeschobenen" Gründen (weil einem Entscheidungsträger z.B. die Nase nicht passt), über "der kann besser mit interkulturellen Teams umgehen", "wir brauchen frischen Wind", bis "der Bewerber könnte ein zu hohes Gehalt verlangen, was wir dem externen Bewerber nicht bieten müssen" - ist alles dabei.

Schade... Und so bleibt das Fußvolk stets Fußvolk, nutzt die vielfältigen Weiterbildungsmöglichkeiten des Unternehmens und bildet sich weiter in Dingen, die den ihnen am Ende selbt keinen Schritt weiter bringen. Die Wahrheit erschließt sich einem oft erst zu spät.
Tja, am Ende ist es dann doch nur die Work-Life-Balance und die eher maginalen Gehaltssprünge, die das Fußvolk bei der Stange halten - und vielleicht auch das Wissen, dass die Leute es nicht wagen würden sich selbst extern woanders zu bewerben, weil es für sie z.B. aufgrund familiärer Verpflichtungen und festem Wohnsitz keinen besseren Arbeitgeber im näheren Umfeld gibt.
 

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