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Warum sind so viele Menschen unglücklich?

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Daoga

Urgestein
Ablehnung und sozialer Ausschluss sind das schmerzhafteste was es gibt.
Und dann muß die Frage lauten "Warum?". Liegt es an mir oder an den anderen? Wenn es an mir liegt, muß ich mich wohl ändern.
Wenn es an den anderen liegt - was bei Kindern meistens der Fall ist, liebloses Elternhaus, Eltern mit denen man nur biologisch verwandt ist, die sich aber nicht kümmern oder die toxisch fürs Kind sind - dann kann man sich nur trennen, sofern und sobald man die Möglichkeit dazu hat, und sich was besseres suchen. Denn darauf, daß man die anderen ändern könnte, darf man nicht hoffen oder warten, damit macht man sich nur selber kaputt und verschwendet die eigene Zeit und Ressourcen, die man besser für sich selber nutzt.
 

Daoga

Urgestein
Kein Mensch kommt irrtümlich auf falsche Glaubenssätze. Das kommt von den Eltern und wird nicht frei gewählt. Dementsprechend schmäler ist auch jenes "Verdienst", dass die "Glücklichen" sich gerne an die Fahnen heften. Sie hatten einfach Glück mit ihren Eltern.
Nicht unbedingt. Es gibt auch Leute, die das Glück finden können obwohl ihre Eltern nicht das Gelbe vom Ei waren. Die ersten Jahre sind zwar prägend aber beherrschen nicht den Rest des Lebens. Falsche Glaubenssätze lassen sich ablegen, um so leichter, je mehr man erkennt wie falsch sie waren. Das ist das Problem der Religionen heute, weil ihnen die Mitglieder davonlaufen, Geburt innerhalb einer Religion ist kein Garant mehr für ein dauerhaftes Bleiben.
 

Hr. Pinguin

Aktives Mitglied
Und woher bekommen die Eltern die Glaubenssätze, die sie vermitteln? Von einer Gesellschaft, in der manche Menschen, die nicht der Norm entsprechen, wie Dreck behandelt werden, dabei aber unbedingt der Schein der heilen Welt aufrechterhalten werden soll.

Und so wird Eltern nahegelegt, sie sollten ihren Kindern doch stets vermitteln, sie seien genau richtig, egal was andere sagen. Pures Gift für Kinder, die eben nicht gut genug sind, den Blödsinn aber aufsaugen, weil er von ihren Eltern kommt.
Sollen Eltern ihren Kindern vermitteln, dass sie nicht richtig sind, oder wie? Das kenne ich, und das ist nicht gut.

Natürlich sollten Eltern ihren Kindern vermitteln, dass sie sie wertschätzen und mögen. Aber dazu keine unerfüllbaren Erwartungen stellen. Wie z.B. dass man Astronaut werden soll oder sowas.
 

bertil

Aktives Mitglied
Die ersten Jahre sind zwar prägend aber beherrschen nicht den Rest des Lebens. Falsche Glaubenssätze lassen sich ablegen, um so leichter, je mehr man erkennt wie falsch sie waren.
Ja, wenn man sie erkennen könnte. Aber "Glaubenssatz" ist bereits irreführend, weil es beim Kleinkind in Form sinnlicher Eindrücke verankert bleibt. Wir aber komplett umlernen, auf eine Denkweise die unserer später erlernten Sprache folgt. Wären es "Glaubens-Sätze" könnte man dazu erleichtert aufseufzen und die Kassen würden einige Milliarden an Therapieaufwand einsparen. Müsste man nur dumme Glaubenssätze entlarven.

Wir waren also höchst sensibel, liebesbedürftig, zur Gänze von unseren Eltern abhängig und werden nie draufkommen, wodurch wir in diesen ersten Jahren geprägt wurden. Weil auch die Eltern ihr Verhalten anpassen je nachdem, ob das Kind schon "merkfähig" ist oder noch nicht. Ich meine das nicht irgendwie negativ, sondern wertfrei. Mit einem Putzi macht man noch, was man will und dann erst später, wenn das Kind auf einmal eine Replik gibt zu deinem Verhalten, wird man vorsichtiger. Bis man in der Pubertät mit einigem Kopfzerbrechen an alles rangeht, um nichts Falsches zu sagen. Was schon alles für die Katz ist, weil man sich zum/zur Zweijährigen den Kopf zerbrechen sollte., statt sich auf ein "Ach, die Kleinen merken ja eh noch nichts" auszureden.

So ist es eben nicht. Die Fahnenstange an Fehlleistungen und tatsächlichen Bosheiten muss hier nicht ausgeführt werden. Da wird gebrüllt neben den Kleinen, Türen werden geschlagen, sie selber werden auch angebrüllt, geschüttelt, allein gelassen. Wie wir alle sind Eltern ja erstaunlich wandlungsfähig. Da kommt man nicht drauf, dass sie ihre Kinder im dunklen Zimmer schreien lassen, wenn es keine Zeugen gibt. Besonders schlimm: da werden Zweijährige durch eine Tür von Horrorfilmen und Horrorspielen getrennt. Wenn überhaupt. Als wären das keine fürchterlichen Sinneseindrücke für
sie mit bedrohlicher Musik usw. Wenn ich an solche Leute denke sage ich, wir brauchen leider
"Kinderbetreuungstädte", weil sie ALLESAMT diesen grottigen Eltern abzunehmen wären. Die für ein kleines Kind nicht auf ihren Horrorfilm verzichten. Dass da nebenan im Bettchen liegt und ich wage
mir nicht auszumalen, was diese Eindrücke und seien es nur die Geräusche mit ihnen anstellen.

All das bleibt dann im Menschen verschlossen, abgekapselt, unbewusst. Grundsätzlich das ganze Leben lang, weil diese ersten Eindrücke nicht "irgendwelche Erfahrungen unter vielen sind", sondern den unbewussten Kern unseres Betriebssystems bilden und damit die Quelle für namenloses Unglück. Um das "ganz normale Unglück" gehts hier ja nicht. Es wäre müssig darüber zu diskutieren, dass das Leben voller Unglücksquellen steckt. Sei es unerwiderte (Erwachsenen)Liebe oder dass man sich mit der Motorsäge in den Oberschenkel fährt. Dieses zuviel an Unglück in der Welt kommt aber von diesen ersten und prägenden drei Jahren, wenn man da kein Glück hatte.

Das könne man schon überwinden, folgt als "Frohe Botschaft" einem Machbarkeitswahn. Der nicht nur in dieser Hinsicht, sondern fast in jeder Hinsicht seine Beweisführung schuldig bleibt. Tatsächlich kann nur sehr wenig "gemacht" werden. Und eine verquere Prägung kann man nicht überwinden. Die Betroffenen kommen da nie mehr raus. Man kann es durch aufwendige Therapien in den Griff bekommen. Meinetwegen sogar sehr gut in den Griff bekommen, aber los wird man es nicht mehr. Man kann leider nicht alles machen und reparieren, weil so ein Grad an Flexibilität zupass käme.

Eben darum ist es so symptomatisch für die Rückständigkeit unserer Gesellschaft und Politik, die sich aus diesen drei Jahren bewusst und unbewusst raushält, als würde es einen Giftschrank öffnen. Die Geburt ist Gegenstand öffentlichen Interesses und dann wieder der Kindergarten. Die drei Jahre dazwischen bleiben das Privatvergnügen diversester "Expertinnen". Obwohl alle Fachleute darauf aufmerksam machen, dass es sich um die heikelste Lebensphase überhaupt handelt. Mit deren Gelingen oder Misslingen wie gesagt Milliarden an Kassenleistungen verbunden sind. Ganz zu schweigen von den unabschätzbaren Folgen vernichteter Potentiale, etwa für die Wirtschaft. Trotzdem gibt es da keine Einmischung, Scheinbar bleibt es eine heilige Kuh, wie man sein Kind verdreht. Da hat man einfach ein Recht drauf....

Meine sind zwar schon groß aber ich bestehe nicht auf solche Rechte. Bin zu Behörden grundsätzlich
positiv eingestellt und ließe mich von Jugendämtern zu meinem Verhalten belehren. Wofür es
Gründe gäbe, wenn sie das tun. Stattdessen werden nicht einmal Erziehungsratgeber gelesen. Das haben Frau Hinz und Herr Kunz nicht nötig. Also her mit dem verpflichtenden Kinder-Führerschein für "das haben wir nicht nötig" Idioten.

Es ist ganz fatal und wenn sich zum "namenlosen Unglück", den explodierenden Gesundheitskosten und der wildwütigen Potentialvernichtung etwas ändern soll, muss das Gegenteil passieren. Ein bis Dreijährige brauchen unsere allergrößte, öffentliche Aufmerksamkeit. Nicht die 12jährigen.

Denn mit drei Jahren ist der Mensch fertig. So oder so. Das Resultat dieser drei Jahre gilt fürs ganze Leben. Das steht für die Fachleute ganz außer Zweifel, wovon man sich in der Elternliteratur überzeugen könnte, die nicht gelesen wird.

@Johnny_B
Dass man einen 12jährigen nicht für schlechte Noten durch Faulheit über den Busch loben oder sonst falsch reflektieren soll, ist ein ganz anderer Kaffee und der zweite Schritt ohne den Ersten gemacht zu haben. Weil der schwammige Begriff "Faulheit" schon eher ein Symptom beschreibt, dass mit diesen Prägungsjahren in Zusammenhang steht.
 
Zuletzt bearbeitet:

Daoga

Urgestein
Ja, wenn man sie erkennen könnte. Aber "Glaubenssatz" ist bereits irreführend, weil es beim Kleinkind in Form sinnlicher Eindrücke verankert bleibt. Wir aber komplett umlernen, auf eine Denkweise die unserer später erlernten Sprache folgt. Wären es "Glaubens-Sätze" könnte man dazu erleichtert aufseufzen und die Kassen würden einige Milliarden an Therapieaufwand einsparen. Müsste man nur dumme Glaubenssätze entlarven.
Sogar das geht, Stichwort "Rückführung". Unter Hypnose. Wird nur selten gemacht, da meistens in den großen bunten Esoterik-Topf geworfen, und nicht jeder ist empfänglich für Hypnose. Was für ein Kleinkind lebensbedrohlich wirkt, wie der Horrorfilm nebenan, tut ein Erwachsener mit einem Achselzucken ab - sobald er sich dessen bewußt geworden ist. Das Unterbewußtsein vergißt nichts, aber erst der Erwachsene ist in der Lage, das damals Erlebte in Worte zu kleiden. Und es dadurch in "sichere Distanz" zu rücken oder ihm den Stellenwert beizumessen, der ihm tatsächlich gebührt.
 

Daoga

Urgestein
Aber was den Elternführerschein angeht, da bin ich voll bei Dir. Fürs Autofahren braucht jeder den Wisch, aber Kinder verkorksen darf jeder ohne Vorbildung.
 

Maladrios616

Aktives Mitglied
Viele sind auch einfach unglücklich, weil sie sich nur auf das fokusieren , was sie nicht haben und nicht sehen was sie haben und nicht begreifen, dass das Leben kein Wunschkonzert oder Bonbon-Landen ist aus dem man sich einfach aussuchen kann , was man will, sondern auch mit schwierigen Dingen, die nicht so laufen, klar kommen kann und muss.
Und wenn es dann mal nicht gerade läuft ist das Gejammer und Geheule groß.
Obwohl das normal ist im Leben, dass nicht immer alles nach Plan und Wunsch läuft.
Ja aber wenn alles schiefläuft ist es nochmals was anderes.
 
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