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Warum ist Unterhaltungsliteratur keine "richtige" Literatur?

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Qualle80

Mitglied
Ich habe oftmals den Eindruck, dass nur die Bücher von Medien Fachleuten und so wahrgenommen und wertgeschätzt werden, die die meisten Menschen wahrscheinlich als ziemlich langweilig und moralisch zu aufgeladen einschätzen würden. Wenn nicht ernsthaft über "große" Themen wie 2WK, soziale Konflikte u.ä. geschrieben wird, ist es keine Literatur sondern nur Unterhaltung.
Was mich besonders stört sind zwei Sachen, einmal dass so viele Autoren versuchen möglichst viele wichtige Konflikte/Themen aufgreifen und dann mit "Lösungen" kommen, die weder im realen Leben realistisch sind(wir sind nunmal keine politisch korrekten Leute, keiner von uns). Beispielhaft finde ich seit einigen Jahren den Trend bei den Krimiserien (ich weiss, eigentlich wollte ich über Bücher schreiben). Da kommt der homosexuelle Kommisar, die Kinder mit Alkoholproblemen und irgendwas mit Integration natürlich, alles in einer einzigen Serie. Ich dachte in Krimis geht es um einen Kriminalfall. Um zu Büchern zurückzukommen, denkt nur mal an die Geschichten aus Schweden mit Kommisar Wallander. Mehr private Probleme als alles andere.
Der zweite Punkt ist die handwerkliche Qualität, von machen auch als Niveau bezeichnet. Da wird gefeiert wer möglichst verschachtelt schreiben kann ohne grammatische Fehler zu machen(was in solchen Fällen tatsächlich eine Leistung ist), wer die aktuelle politische Meinung möglichst dick auträgt auch wenn es dermasen platt rüberkommt, dass ich mich davon ziemlich vor den Kopf gestossen fühle. Besonders fällt mir das bei der sogenannten Schulliteratur auf, die in vielen Fällen besser Schundliteratur hiesse und das Papier nicht wert ist auf dem es gedruckt wurde. Ich nenne hier nur Der Vorleser, Das Parfüm und Die Vorstadtkrokodieler( aus den 60ern, wird immernoch gelesen).
Dabei gibt es so viele wirklich gute Autoren, gerade was Kinder und Jugendliteratur angeht, denn das muss doch die Hauptaufgabe vom Lesen in der Schule sein, den Kindern den Spass am Lesen zu vermitteln. Aber hat schonmal jemand in der Schule Geschichten von Michael Ende, Astrid Lindgren (für Kinder) oder Frank Herbert, John Marsden (für Jugendliche und Erwachsene)gesehen? Sicher, die hier genannten Autoren gründen sich teilweise auch auf persönliche Vorlieben, aber ich bin überzeugt davon, dass sie ihr Handwerk um Klassen besser beherrschen als die Autoren der erstgenannten Titel.
Bücher müssen nicht nur sprachlich korrekt sein, sie müssen auch eine ansprechende Geschichte und lebendige Caraktere haben. Klingt nach einer Binsenweisheit, aber viele Schulbücher versagen hier bereits kläglich. Mal abgesehen von dem sprachlichen Niveau, das fast schon auf Bildzeitungsniveau liegt.
Wenn Bücher diese Kriterien erfüllen, dann vermitteln sie die ihnen inneliegende Wirkung von alleine, ohne mit einem dicken Zaunpfahl zu winken. Und niemand kann mir erzählen, aus Büchern der oben genannten Autoren könnten Kinder und Jugendliche nichts wichtiges fürs Leben mitnehmen.
Ich hoffe ihr sagt auch was ihr darüber denkt.
 

Zitronengelb

Aktives Mitglied
Ich finde den Begriff 'echte Literatur' unpassend. Warum sollte Belletristik einen geringeren Stellenwert besitzen als Traktate und dergleichen?
Ich habe Germanistik studiert und mich mit allerlei unterschiedlichen Textsorten und -gattungen beschäftigt und denke, dass jede ihre Daseinsberechtigung und ihre jeweilige Funktion besitzt. Und so kommt es eben m.E. darauf an, zu welchem Zweck du etwas liest. Und liest du Belletristik, so kommt es eben darauf an, was dir gefällt. Denn Lesen hat doch auch die Funktion, zu entspannen, in fremde Welten einzutauchen, die Phantasie anzuregen .... und und und...
 

Qualle80

Mitglied
deswegen hab ich echte ja in Anführungszeichen gesetzt(jedenfalls wars so gemeint). Ich weiss ja nicht was Traktate sind, aber ich glaube du bist eigentlich derselben Meinung wie ich, oder?
Wenn das was ich als Kriterien genannt hatte auf ein Buch zutrifft(was natürlich teilweise subjektiv ist), dann steht es gleichberechtigt mit anderen Büchern da, hauptsache man schreibt kein Buch um eine Botschaft in die Köpfe einzuhämmern, sondern weil man eine Geschichte schreiben will(dann ist es Belletristik), oder wenn man sich mit einem Thema befassen will(dann sollte es ein Sachbuch sein). Zu oft wird versucht das moralische hinter einer Geschichte zu verstecken die darunter notwendigerweise leidet.
 
C

claas

Gast
Ich denke man kann auch ein gutes unterhaltsames Buch schreiben mit sachlichen, logischen und sinnigen Alltagstipps.
Also quasi eine Allroundgeschichte mit ein wenig von allem(!)
Natürlich sollten abgedroschene Grundstorys oder Themen oder Fachrichtungen nicht so sehr bevorzugt werden.
Der reine Markt will selbstverständlich auch was neues.
Man sieht ja wie sich was neues verkauft.
Mit neu meine ich beispielsweise das erste (sehr) bekannte Buch von der Frau Roche. Was daran Neu war brauche ich wohl kaum zu ergänzen. Insgesamt wurde alles befriedigend(haha passendes Wort)
verpackt eine kleine für mich persönlich sehr langweilige Story dazu geschrieben und Sie dürfte damit ein Haufen Geld verdient haben.
Natürlich IST SOETWAS Belletristik. Aber jeder der intelligent ist weiss dass man damit gutes Geld verdienen kann.
Es geht eben bei der Belletristik nicht um den Inhalt nicht um den literarischen Stellenwert. Mir persönlich würde es bei so einem Buch absolut um's Geld gehen. Und bei dem Buchwerk was sich als "BESTSELLER" verkaufen lässt, da bin ich mir sicher selbst mal eines zur Veröffentlichung bringen zu können. Ganz ungleich davon abgesehen ob es jemals "richtige" Literatur werden würde.
(Wird es nicht)

MfG Alex
 
Zuletzt bearbeitet:

Qualle80

Mitglied
vielleicht bin ich da recht altmodisch(geht auch ohne alt zu sein), aber die Idee, dass man ein gutes Buch schreiben kann, wenn man nur schreibt um damit Geld zu verdienen kann ich nicht nachvollziehen. Sicher, einige Autoren haben tatsächlich so viele Einfälle, dass sie viele Gute Bücher schreiben können, aber wenn sich Autor x hinsetzt und sagt "Was verkauft sich derzeit besonders gut, welche Carakter sind gerade beliebt"ect. wird, ja darf daraus kein Erfolg werden. Bücher müssen aus sich selbst heraus erwachsen, sie können nicht konstruiert werden(damit meine ich nicht dass man nicht viel planen und überlegen müsste).
Was die sinnigen Alltagstips betrift, sie dürften nur dann vorkommen, wenn ihr Auftreten in der Geschichte oder den Carakteren begründet liegt, nicht weil der Autor einen hilfreichen Satz unterbringen will.
 
C

claas

Gast
vielleicht bin ich da recht altmodisch(geht auch ohne alt zu sein), aber die Idee, dass man ein gutes Buch schreiben kann, wenn man nur schreibt um damit Geld zu verdienen kann ich nicht nachvollziehen. Sicher, einige Autoren haben tatsächlich so viele Einfälle, dass sie viele Gute Bücher schreiben können, aber wenn sich Autor x hinsetzt und sagt "Was verkauft sich derzeit besonders gut, welche Carakter sind gerade beliebt"ect. wird, ja darf daraus kein Erfolg werden. Bücher müssen aus sich selbst heraus erwachsen, sie können nicht konstruiert werden(damit meine ich nicht dass man nicht viel planen und überlegen müsste).
Was die sinnigen Alltagstips betrift, sie dürften nur dann vorkommen, wenn ihr Auftreten in der Geschichte oder den Carakteren begründet liegt, nicht weil der Autor einen hilfreichen Satz unterbringen will.
Man kann trotzdem ein Buch welches nicht zu anspruchsvoll (komplizierte Formulierungen/Fachbegriffe) ist schreiben und dabei eine komplette Geschichte mit Alltagstipps konstruieren.
Am besten geht das als PDF Book. Mit direkten Links zu irgendwelchen Dingen worüber man Tipps gibt. Natürlich müssen die Tipps in die GESCHICHTE integriert sein und nicht aufgeschwäzt wirken.

Aber das ist mir bisher sehr leicht gefallen bei meinen Formulierungen.
Ich hab ja auch nicht vor reich zu werden-lol.

MfG Alex
 

Qualle80

Mitglied
Was ist BoD und DKZ?
Wenn du davon sprichst Links in ein Buch zu setzen, geht mir das schon zu weit. In einem Roman hat so etwas nichts zu suchen, ein Roman ist eine in sich abgeschlossene Welt. In einem Sachbuch/Ratgeber kann man das machen kein Problem.
 

Qualle80

Mitglied
Dabei wird ja der Autor zum Auftragserfüller der "nur" den Inhalt zu liefern hat! Wahrlich, das ist schlimm, das läuft doch allen natürlichen Formen des Schreibens zuwieder.
 

Qualle80

Mitglied
ich bezweifle dass die Mehrheit der Autoren ihr erstes Buch schreiben weil sie einen Auftrag eines Verlages erhalten haben. Wenn jemand der bereits etwas veröffentlicht hat vom Verlag gebeten wird nochmal was zu schreiben, dann ist das in Ordnung, die sollten sich aber tunlichst aus den groben Inhaltsfragen heraushalten, schließlich kann nicht jeder zu allem gut schreiben, wenn er etwa keinen Bezug dazu hat.
 

Qualle80

Mitglied
Das die ersten Bücher nicht oft veröffentlicht werden liegt meiner Meinung an zwei Sachen: Erstmal gehen die Leute oft zu mehreren Verlagen, Klar dass es dadurch letztlich von einem veröffentlicht und von fünf abgeleht wurde. Mit dem groben Inhalt meine ich die Idee, das Thema, wenn der Verlag hier Wünsche gegen den Autor durchsetzt schadet das dem Buch möglicherweise (damit meine ich nicht Hinweise auf Handwerkliche Mängel, es gibt bestimmt mehr Menschen die ein Buch schreiben, als solche die ein Buch schreiben KÖNNEN).
 
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