Dieser Thread entwickelt sich (mal wieder) zu einer Frustrationsblase enttäuschter und (gegen den Willen) alleinlebender Männer.
Wir werden in einer gleichgestellten, aufgeklärten und wohlhabenden Struktur damit klar kommen müssen, dass Individuen in Beziehungen viel mehr Optionen haben, darunter auch die Option auf die Beziehung zu verzichten.
Vor allem Frauen können diese aufgrund moderner gesellschaftlicher Koventionen weit ungehinderter wahrnehmen als früher. Und ja, sie können auch ihre Ansprüche ein wenig heben.
Natürlich gab es früher weniger Scheidungen und viiieeel mehr Zwänge, in einer "Partnerschaft" zu bleiben. Doch rechnet man diese Aspekte ehrlich gegeneinander auf, ist es heute deutlich besser. Lieber weniger Beziehungen insgesamt aber dafür auf ehrlicherer Basis und in der Grundkommunikation funktionierend. In der Regel sind auch dies die Grundvoraussetzungen dafür, dass es mit dem Nachwuchs auf lange Sicht klappt (ich spreche von Erziehung und der Vermittlung von "Wurzeln") und weniger Zwänge, welche man der Gesellschaft, Religion oder Kultur zu verdanken hat.
Ich jedenfalls würde kein Weibchen haben wollen, welches nur mit mir des Jobs und des Geldes wegen zusammen ist. Oder weil eine gemeinsames Haus oder gar eine gemeinsame Firma uns materiell aneinander ketten.
Menschen, welche in solchen Kostellationen gefangen sind, und dies waren früher deutlich mehr als heute und eben vor allem Frauen, seltener aber auch Männer, tun mir aufrichtig Leid.
Es ist heutzutage auch nicht so, dass die Menschheit vom Aussterben bedroht wäre, eher im Gegenteil, daher kann ich aktive Entscheidungen von einzelnen Menschen sich selber zu verwirklichen, statt den klassischen Weg zu gehen, durchaus nachvollziehen. Der Raum dafür ist in der westlichen Kultur da und Schaden wird dadurch keiner angerichtet, vielmehr sogar verhindert.
Was ich mit Sorge sehe sind, auch in diesem Forum, immer wiederkehrende Threads von hauptsächlich Männern, die den alten Strukturen hinterhertrauern, quasi darum betteln, doch bitte endlich eine Frau "zugeteilt" (genau so hat sich mal einer ausgedrückt) zu bekommen.
Ich denke, dass es hier durchaus auch nicht wenige Frauen gibt, die gerne in eine Beziehung wollten, aber aufgrund vielfältiger gründe nicht können. Frauen leiden meiner Erfahrung nach hier jedoch eher still.
In beiden Fällen kristallisiert sich nun jedoch der Part beider Geschlechter heraus, deren Beziehungs-Dysfunktionalität früher eben durch eine rigidere und zwangsbehaftetere Gesellschaftsform in Bezug auf Partnerschaft kaschiert wurde. Klar, dass das für die betroffenen Individuen weniger schön ist, aber ein generelles gesellschaftliches Problem erkenne ich hierin nicht.